An meinen ersten Tag im kath.
Kindergarten im Mühlenfeld kann ich mich nicht erinnern. Meine Erinnerung beginnt damit, dass ich jeden Tag in den Kindergarten ging und das ganz normal und gut fand. Okay, es gab natürlich auch mal unschöne Erlebnisse, aber so ist das halt im Leben. Auch im Kinderleben. Ein Problem wie der AlteMann jedoch hatte ich mit dem Kindergarten in keiner Weise.
Das Bildchen über meinem Haken zeigte eine weiße Tasse auf hellgraublauem Grund. Interessante Optik, etwas verträumt, geheimnisvoller Farbton. Andere Kinder hatten teilweise auch tolle Bilder, aber meines war irgendwie besonders.
Ich war Mitglied einer Vierer-Clique von Jungs. Wie die zusammenkam, oder ich hinein, kann ich nicht mehr erinnern. Vielleicht war ich ganz zu Anfang noch nicht so schüchtern wie später? Wir steckten immer zusammen und besuchten uns auch gegenseitig Zuhause.
Unsere Kindergärtnerin hieß Frau Raddatz. Sie war einfach top, stets freundlich und lustig, aber auch bestimmt. Sie fuhr eine Ente. Alle mochten sie. Wenn es die ideale Kindergärtnerin gibt - dann war sie es vielleicht. Ich war schon weit über 20, da erkannte sie mich auf der Straße wieder.
Ich könnte nun diverse Geschichten und Details erzählen. So viele Erinnerungen. Die meisten gut. Nur mal ein paar Stichworte: Spielen im Kämmerchen, Spielen auf dem Flur, die Puppenecke, der Bauteppich mit seinen kleinen Autos, Geburtstag mit Kerzen und Liedern, Karneval, Nikolaus, Pyjama-Party, Theaterspielen (vor Publikum), sommers Planschen in Wasserbottichen, die Sandkästen, die Gebüsche an der Kirchenmauer, die darin versteckte Holzhütte, der kleine Kindergartengarten, die Knallerbsen, die Schaukeln, Übernachtung im Kindergarten ...
... und last but not least: unter verschiedenesten kreativen Tätigkeiten die Aufgabe, nach Anleitung aus kleinen Styroporklötzchen einen Igloo zu bauen. Da ich natürlich unbedingt auch noch ein Fenster einbauen wollte (und bereits an der Inneneinrichtung zu arbeiten begann), wurde ich an diesem Tag mit dem Igloo nicht mehr fertig. Sein Dach blieb offen. Leider. Übrigens bis heute. Ich bewahre ihn gut auf, nur für den Fall, dass es doch noch mal zu seiner Vervollständigung kommen sollte.