Kunst im Tauschring 2: "Die rote Tasche"

[Heinz]

dass sich noch lange Zeit niemand für das Bild interessiert

Bei dem anderen Bild ist ja noch einer vor mir dran. Bis dahin wäre meine Wand noch leer.

.... und wartet ... und wartet .. und wartet... also meintest du, dass ich dir das Bild bringen soll?
Okay, wann?

[Heinz]

da es pito offensichtlich nicht ernst meinte, kann das Bild also jemand anders übernehmen.
Wer will?
Bitte meldet euch nur, wenn ihr tatsächlich Interesse am Bild habt und auch bereit seid, etwas über das Bild / die Verleihaktion zu schreiben.

[pito]

da es pito offensichtlich nicht ernst meinte, kann das Bild also jemand anders übernehmen.

Mein Problem ist: Ich habe nur eine Wand, an die ich es hängen könnte, und an der hänge ich sehr. Im übertragenden Sinne.
Ich brauche eine gewisse Fläche weißer Wand, um nicht in Enge zu leben. Wenn ich das Bild an diese Wand hingte, hängte, höngte ... (was ist der Konjunktiv von hängen???), dann keinesfalls die ganzen, von Heinz angedachten drei Monate. Vielleicht einen Monat.

Desweiteren kann ich das Bild nicht versichern. Unbezahlbar.

[zuzu]

Eigentlich sollten die Leute, die sich ein Kunstwerk ausleihen, dann eine Geschichte dazu schreiben und Fotos des Kunstwerkes in ihrer Wohnung machen. Aber außer Heinz hat das, glaube ich, noch niemand gemacht. Schade!

[kwitsche]

Ich kann mir vorstellen das ein "Kunsttauschring" bei einigen etwas Befremdung hervor ruft.
Obwohl ein Tausch ein uraltes Rezept und Ritual des persönlichen Miteinander ist,hat die Verlockung mit dem Strumpfpaar bei Aldi schon manchmal Vorrang.
Ist ja jedem selbst überlassen.
Obwohl ich der Meinung bin, daß man sich selbst gemachte Dinge schon mehr "überreichen" sollte.Also raus im Vertrauensvertrag.
Ausserdem werden hier auch Worte eingelegt die gleichsam eine Beschreibung eines Kunstwerks sein könnten.Nur was den Zeitaufwand betrifft.
Ist doch auch gut wenn eine Sache nicht so ankommt und die andere doch.
Ich kann mit dem Wort "Scheiße" auch weiterleben.Denoch berührt es mich, wie das Wort "gefällt", genauso.
Beleidigt kann ich nicht sein.Auch weil es eben dann persönlich ist.

[Heinz]

Die rote Tasche hat einen neuen Platz gefunden und wurde mit Ohhh und Ahhh empfangen

Und Worte sollen auch fallen. Und tägliche Betrachter wird es geben viele. Ich schätze so 20 bis 30 täglich.

[kwitsche]

Obwohl sich ein Bild anscheinend nur bei Transporten bewegt,habe ich den Eindruck,daß zwischen den abgebildeten Figuren schon einige Worte fallen gelassen wurden.

Die Tasche scheint mir gefüllt mit Bruchstücken.Interessant die hellen Stücke am unteren Rand und der volle Block daneben.Der Mann und die Frau haben ihre Sitze bereits gefunden.Der Torbogen und die Zypressen riechen etwas nach Zitrone.Selbst das Haus scheint noch einladend bewohnbar.Ein Buch steht offen zu den Gebäuden,doch nur das rechte kann es lesen.
Farblich kommt das Blau quer rüber gestreift.Der gelbe Himmel scheint etwas vergiftet, fällt aber angenehm ins Grüne.In der Kiste sind die Gesichter.

Ich schaue mir dieses "Kleine Bild" hier,aber noch mal gerne an.

@Heinz,hast du neuerdings eine Werkstattgalerie

[Heinz]

@Heinz,hast du neuerdings eine Werkstattgalerie

Ist vielleicht ein Wackelbild?

Hier ist das neue zu Hause:

[rm]

es ist bei mir!
zuerst mal verändert es den Raum, verdrängt zur Freude mehrer Besucher seit 15 jahren da hängende winterliche Fotografie von einem Mann mit Hund, der eine viele Stufen lange Treppe am Montmartre hochsteigt, ein melancholisches Bild. Jetzt herrscht an dieser Wand ein kräftiges Farbenleben um eine pralle rote Tasche (knapp unter der Stelle, wo Männer zuerst hinsehen), und ein irritierendes Gegeneinander von Statik der Figuren und Bewegung der Dinge, die ihre Rätsel laut machen aber nicht verraten. Mal sehen! Was ich ihnen ablauschen kann und was meine Besucher dazu sagen.

[kwitsche]

...als Mann fiel mir zuerst das Haus rechts oben auf,obwohl das Rot zieht ..ein schöner Ort:Sollte ich mich anmelden ?

[rm]

Sigmund raunte mir zu, es gäbe aber viel beschädigte Phallizität, einen in fast gewaltsam beruhigendem Blau gehaltenen hoch aufragenden Baum, abgebrochene Säulen, einen in zaudernder Geste verharrenden Mann und einen Torbogen nach und von nirgendwo... und die Handtasche voller Röte unterhalb der Feigenblattregion. Er behauptete steif und fest, dass Angst vor dieser Art von Schwäche auch nach Theweleit immer noch ein Motor der Gewalt wäre. Ich meinte, er solle das Buch beachten, das da irgendwie zwischen Mann und Frau geraten wäre, da stünde bestimmt mehr über die Bedeutung dieser Ängste für die Zukunft des Bewußtseins drin. Da hat er mir einen Vogel gezeigt.
Na ja, mal weitersehen.

[rm]

Die Grundstimmung ist blau, um die Handtaschenträgerin kommt ein schwefliges Gelb herein, aus einigem Blau grünes erzeugend, die farberregende Kraft ihrer unglaublich roten Tasche? Der Mann wird von diesen Farben zwar berührt aber kaum gefärbt, er scheint die schweflige Kraft mit seinem Zaudern wieder in blaue Ruhe zu verwandeln. Bei der in schöner Geduld ihm gegenüber verharrenden Frau ist eine neue Röte entstanden, aber doch eine sehr beruhigte. Mit beiden Händen werden die gebeugten Beine umschlungen gehalten, des Gedankens Kühle, in dere linken Bildhälfte eine Eigenschaft des blauen Baumes, beherrscht die Szene über die zerbrochenen Säulen hinaus zu dem Haus im Hintergrund, wo zwei blasse Bäume diese Farbe offensichtlich an die Umgebung abgegeben haben.

Was mag das für eine Kiste sein, auf der der Mann sitzt? Ein Sarg?

Mal weitersehen, es kommen täglich andere Gedanken beim Betrachten, die Besucher sind beim Warten mit Schauen beschäftigt aber reden bisher nicht darüber.

[kwitsche]

Du hast eine schöne Sprache um die Situation zu beschreiben.

[rm]

aus der Nähe gesehen übrigens ist über dem Kopf der sitzenden Frau neben der gebrochenen Säule keine Viertelsäule sondern ein Gefäß, zB Milchkanne mit Griffen, zu sehen.

[kwitsche]

Rabe,wie "geht es" dir......