Pferde in Landwirtschaft und Vorindustrie

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Tanja
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Beitrag von Tanja »

Heinz O. hat geschrieben:Bild
Wildpferde in der Langekampstraße in Herne

Bilder aus den Tiefen des www
Sind das die berühmten Emscherbrücher Dickköppe?

Tanja
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Niccolo
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Beitrag von Niccolo »

Tanja hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:Bild
Wildpferde in der Langekampstraße in Herne

Bilder aus den Tiefen des www
Sind das die berühmten Emscherbrücher Dickköppe?

Tanja
Hmm, wohl eher versteinerte Artgenossen, nach der Vorstellung des Künstlers entstanden...


Jetzt bin ich wirklich schlauer...
erloeser hat geschrieben: Der Emscherbrücher erreichte ein Stockmaß von 135 cm bei einem Körpergewicht von 300 kg. Die Pferde verfügten über die charakteristischen Merkmale von Hauspferden: kurze Ohren, Hornwarzen an allen vier Beinen und einen von der Rückenwurzel herabhängenden behaarten Schweif.
Gibt es eigentlich Pferde ohne Schweif??? Ohne Hornwarzen??? Und mit langem herabhängenden Ohren??? Hmmm.

Also 135 cm Stockmaß?
Heinz O. hat geschrieben:
Es erreichte eine Widerristhöhe von 1,30 Meter bis 1,50 Meter und eine Rumpflänge von ca. 1,30 Meter. Auffallend ist der kantig wirkende Kopf mit der nur bei Wildpferden vorkommenden Stehmähne als besonderem Kennzeichen. Das Fell ist braun bis isabell-rötlichgelb, entsprechend den Jahreszeiten angepaßt: Im Sommer ist es kurz und glatt, während es im Winter länger, dicker und struppiger wird.
aus: Die Emscher, Geschchte und Geschichten einer Flußlandschaft von Hubert Kurowski - Klartext Verlag 1993
Oder doch eher bis 150 cm?
Heinz O. hat geschrieben:
Wo sich heute alljährlich im Rahmen der Cranger Kirmes Karussells drehen und Schießbuden locken, waren damals die 160 bis 170 cm hohen Dickköppe die größte und vielbestaunte Attraktion.
aus: Geschichte(n) aus dem Emscherbruch - Herausgeber: AGR 1988
Nee, noch größer: bis 170 cm, also Großpferd - und damit ganz anders als zum Beispiel die Dülmener Wildpferde...

Je mehr ich hier lese, desto weniger weiß ich über diese Pferde...

Das ist jetzt nur ein Beispiel und gilt für so ziemlich alle Eigenschaften der Emscherbrücher.

Es scheint leider so zu sein, dass jeder Schreiber eine ganz eigene persönliche Vorstellung von diesen Tieren hat und diese in seinen bericht einfließen lässt.
Ich kann mich davon auch nicht frei machen, ich hab ja selber Pferde und meine ganz eigenen Vorstellungen.
Die Größe ist übrigens auch auf den Bildern ganz unterschiedlich dargestellt (im verhältnis zu den abgebildeten Menschen).
Wir erleben hier sehr subjektive Eindrücke. Weil es heutzutage niemanden gibt, der sie noch lebend gesehen hat.

Gruß

Niccolo

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Niccolo
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Beitrag von Niccolo »

Man benutzte sie als Reitpferde für den Adel oder bei den zahlreichen Treibjagden.
Bild

Zugegeben: ein ganz klein wenig kleiner als 135 cm. Der junge Mann auf dem Bild ist aber auch erst 15 Jahre alt und nicht ausgewachsen.^^

Sehen so Reitpferde aus???

erloeser
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Beitrag von erloeser »

Niccolo hat geschrieben:
erloeser hat geschrieben: Der Emscherbrücher erreichte ein Stockmaß von 135 cm bei einem Körpergewicht von 300 kg. Die Pferde verfügten über die charakteristischen Merkmale von Hauspferden: kurze Ohren, Hornwarzen an allen vier Beinen und einen von der Rückenwurzel herabhängenden behaarten Schweif.
Gibt es eigentlich Pferde ohne Schweif??? Ohne Hornwarzen??? Und mit langem herabhängenden Ohren??? Hmmm.
Die Aufzählung der charakteristischen Merkmale des Hauspferdes, zu denen - trotz des irreführenden Namen - auch die Emscherbrücher Wildpferde gehören, dienen der Unterscheidung gegenüber anderen Unterarten des Pferdes, zu denen zum Beispiel auch der Esel gehört, der lediglich über zwei Hornwarzen verfügt nämlich an den Vorderbeinen und dessen Schwanz nur an der Spitze lang behaarten ist. Ob es Pferde mit langen herabhängenden Ohren gibt weiss ich nicht, aber das habe ich ja auch nirgends geschrieben...
Niccolo hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:
Wo sich heute alljährlich im Rahmen der Cranger Kirmes Karussells drehen und Schießbuden locken, waren damals die 160 bis 170 cm hohen Dickköppe die größte und vielbestaunte Attraktion.
aus: Geschichte(n) aus dem Emscherbruch - Herausgeber: AGR 1988
Nee, noch größer: bis 170 cm, also Großpferd - und damit ganz anders als zum Beispiel die Dülmener Wildpferde...

Je mehr ich hier lese, desto weniger weiß ich über diese Pferde...

Das ist jetzt nur ein Beispiel und gilt für so ziemlich alle Eigenschaften der Emscherbrücher.
Die Geschichte dem Emscherbruch 1988 ist wahrscheinlich von Waltraud Turkowski. Zumindest ist der größte Teil identisch mit dem, was ich von ihrer Examensarbeit 1969 bei Professor Dege unter dem Titel "Die Cranger Kirmes - Ursprung, Entwicklung und heutige Bedeutung" gelesen habe und was 1989, ein Jahr nach Erscheinen der von Heinz O. zitierten "Geschichten aus dem Emscherbruch" noch einmal als Buch aufgelegt wurde.

Waltraud Turkowski ist Lehrerin und Heimatforscherin und engagiert sich für den Gesellschaft f. Heimatkunde Wanne-Eickel

Aber mit Verlaub gesagt: besonders prickelnd fand ich das, was ich von ihr über die Emscherbrücher gelesen habe, auch nicht.

BildTitelbild der Schriftenreihe "Emscherbrücher" Wanne-Eickeler Hefte 2/69

Gute Nacht, Johannes

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

nur als Randbemerkung:

der Mensch hat sich im Laufe der Evolution auch weiterentwickelt. So wird er heutzutage z.b. einige Jahre älter als noch vor ca 100 Jahren.
Auch wird er in heutiger Zeit im Schnitt größer und dicker.

Aber gottseidank wird und wurde der Mensch nicht nach Bedürfnissen gezüchtet, wie ein Hund oder ein Pferd. :roll:
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erloeser
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Re: Anmerkungen zum Verschwundenen Emscherbrücher

Beitrag von erloeser »

erloeser hat geschrieben:
Der Gahlensche Kohlenweg

In den Texten über die Emscherbrücher, wird er eigentlich nirgends erwähnt, aber auch er dürfte für das Verschwinden der Wildpferde mit verantwortlich gewesen sein: Der Gahlensche Kohlenweg. Dieser kreuzte die Wildbahn der Pferde an einer der engsten Stellen bei Crange und schnitt so die Verbindung der beiden großen Bruchgebiete - im Westen die Horster Mark und den östlich von Crange befindlichen Emscherbruch ab.
Bild

zu meiner hier aufgestellten Behauptung, der Ausbau des Gahlenschen Kohlenweges sei mitverantwortlich für das Aussterben der Emscherbrücher gibt es in dem Fred Der Gahlensche Kohlenweg" weitere Ausführungen.

Hier der Link: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 7354#87354

tiborplanet_de
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Beitrag von tiborplanet_de »

noch ein Bild aus dem Chronik Ruhrgebiet Buch-bald hab ich alles durch^^Bildlaut Buch sollen auf diesem Gemälde Emscherbrücher Dickköppe zu sehen sein.Ich glaubs jetzt einfach mal...

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Ackerbau vor der Gewerkschaft OrangeBild
und Getreideernte um 1910
Bild
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