Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Was heißt das eigentlich? Existenz. Was bedeutet das? ... Wer seid das ihr?

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Minchen
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Minchen »

Weder noch, ich entschied mich schließlich für "Die Schule der magischen Tiere". War aber etwas unglücklich damit, denn ich verschenke lieber Bücher, die ich auch kenne.
Viele Kinderbücher haben heute gar keinen durchgehenden Text mehr.
Meine eigenen Kinder muss ich leider zum Lesen zwingen. :o
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

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Mechtenbergkraxler
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Minchen hat geschrieben:
20.07.2021, 16:46
Habe heute morgen im Radio gehört, dass Opferfest ist.
Frage: schenkt man Kindern was zum Opferfest? Wenn ja, wäre ein Buch sicher okay?
Die Frage war ja im Sommer noch viel christlicher unlösbar: Was schenkt man Kindern zur Erstkommunion ("Kommion" auf Rotthausisch)? Wer gelegentlich Kirchblättchen liest, wie ich, staunt über den Optimismus irgendwelcher frommer Versandhäuser. Welcher Neunjährige freut sich denn ernsthaft, wenn ihm ein Gebetbuch ("Gotteslob" in Goldschnitt und in Leder gebunden) oder gar ein Rosenkranz geschenkt wird? Aber diese Dinge werden tatsächlich angeboten, auch in Essen in dom-nahen Buchhandlungen. Dann lieber einfach ein bisschen Schotter schenken; da freuen sich Kinder doch noch am meisten drüber. Über den Sinn dieses Tages darf man die Kiddies wahrscheinlich sowieso nicht befragen. Schon zu meiner Kinderzeit tauchten von den Erstkommunionkindern (ca. 40 Stück) maximal noch 3 - 4 im normalen Gottesdienst auf, schon inkl. Ministranten. O Zeiten, o Sitten!

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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rapor
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von rapor »

Als Kind wäre ich dieser Religion gegenüber sehr mit Vorbehalten behaftet. Es geht doch weitgehend darum, daß ein Vater die zu verhindernde Hinrichtung seines, erst hochgejubelten, Kindes billigt und zulässt, für das angebliche Wohl anderer Menschen. Und im Gedenken daran ist und trinkt man dann das Blut und das Fleisch.
Erscheint mir sehr fragwürdig das Ganze.
Liegt vielleicht auch daran, daß ich auch keine Zombiefilme vertrage und schaue.

Und als Kind bevorzugte ich Abenteuer- und Zukunftsromane.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Bernhard Roth
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Bernhard Roth »

Und der durch den in Komplizenschaft mit dem ganz Bösen initiierten"Sündenfall" pikierte Vater wendet sich wieder denen hin, die seinem Sohn Folter und Kreuzigung angetan haben. Eine ähnlich perverse Rolle hat er mit der Prüfung Abrahams übernommen.

kefir
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von kefir »

Meine alleinerziehende Mutter konnte sich 2 Konfirmationsfeiern finanziell nicht erlauben. Deshalb wurde ich schon mit 12 Jahren mit meinem 15 Monaten älteren Bruder konfirmiert. So musste sie nur einmal tief in die Tasche greifen. Den Konfirmationsunterricht fand ich recht interessant. Vielleicht auch, weil ich als Einzige im Thema sehr gut mitgearbeitet habe, da die anderen älteren " Teilnehmer " schon damals null Bock auf den ganzen Sch.... hatten. Ich kam mir unentbehrlich vor für diese Truppe. Damals gab es sogar noch Hausaufgaben ! Die hab ich dann teilweise auch noch für die " Kollegen " mitgemacht.Ach was war ich stolz auf deren Dank. Heute würd ich sagen, mein Gott, wie blöd war ich damals ? Als Konfirmationsgeschenk gab es kein Geld !!! Stattdessen bepflanzte Blumenschalen und ein Lexikon ( Wahrig Deutsches Wörterbuch ) vom Patenonkel. Und ob es jemand glaubt oder nicht, ich schaue heute noch nach 40 Jahren öfter in das in Leder gebundene Buch rein um möglichst fehlerfrei ein lange nicht geschriebenes Wort zu finden. Die Zeiten haben sich verändert. Meinen Kindern war die Konfirmation auch nur wichtig, um von der Verwandtschaft finanziell beschenkt zu werden. Sie krochen widerwillig zum Unterricht, mussten sich in uncoolen Klamotten in der Kirche niederknien, aber was taten die nicht alles für Kohle ? Nebenbei bemerkt, es waren 2 Jungen. Und was hatte ich mit denen früher abendlich gebetet, von den 14 Engelein usw. Binnen Sekunden sind die schon vor lauter Langeweile eingepennt. Heute habe ich ein 6 jähriges Leihenkelkind, welches gelegentlich bei mir schläft, und ich bete mit ihr abends die 14 Engelein und morgens das Morgengebet : Wie fröhlich bin ich aufgewacht........Dieses Kind lauscht mit offenen Ohren und kann nicht genug davon hören, so wie " der kleine Häwelmann " von Theodor Storm auf seiner Reise durch die Nacht. Das macht mich so glücklich, dass ich zumindest einer Kinderseele was von Gott erzählen darf. Das kennt sie nicht, zuhause wird nicht gebetet. Ob bei diesem Kind was hängen bleibt oder auch nicht wird sich zeigen. Ich kam mit Gebeten immer gut durch mein Leben. Keiner soll jetzt vermuten, dass ich mit dem da oben alles regele. Das wäre kindlicher Glaube. Habe auch meine Baustellen und die nicht zu knapp. Aber schön doch wenn jeder sich son kleines Ventil sucht, womit er klar kommt.

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Marion67
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Marion67 »

Hast du das mit den Eltern des Kindes abgesprochen?
Ich für meinen Teil wäre ausgeflippt, wenn irgendjemand angefangen hätte, meinem Kind das Beten "beizubringen" und über "den da oben" zu reden, als ob es ihn gäbe...

Rüdiger Georg
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Rüdiger Georg »

Marion67 hat geschrieben:
08.08.2021, 18:18
[...]
... und über "den da oben" zu reden, als ob es ihn gäbe...
Woher weißt du das es Gott nicht gibt?

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Marion67
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Marion67 »

Keine Diskussion!

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kleinegemeine01
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von kleinegemeine01 »

tja, es wird wohl so enden, daß das Leihenkelkind iwann mal gähnen wird : )

und das Kind bekam eine Backpfeife nachdem es Böses tat und dann kam ein Wind auf und zerstörte alles und fügte dem Kind schmerzen zu und fortan dachte das Kind es hätte Böses getan und wollte nicht mehr Schmerz erleiden und fortan versuchte es durch mildende Taten die Gewalten zu besänftigen und so entstand der Glaube lange vor Anbeginn der Schrift und dat mit dem Glauben in unserer modernen Welt hat dat nix mehr zu tun, denn die Erziehung zum, ja bedingungslosen Glauben hat uns seit frühester Kindheit zu Sklaven gemacht, die man lenken kann wie man will.
Und Gott gibbet ebensowenig wie die einfache Erklärung nach Allem wattet so gibt. Selbst nen Gott ist nicht erklärbar, genausowenig wie das All oder das Paralleluniversum, nen Urknall, nen schwarzes Loch, Materie - all dies übersteigt unser aller Gehirn bei längerem Nachdenken.
Denn wennet Gott gibt, wo kam Gott her und wenn nicht iwo her , warum existiert Gott dann einfach so rum?
Warum? Kann etwas einfach so existieren?
Der Mensch als Mittelpunkt und die strikte Absage an andere Lebewesen auf anderen Erden und wer es wagt sowas zu behaupten wird getötet. Aber Gott kann doch alles erschaffen watta will, nicht nur auf unserer Erde.
Es gab schon immer machtgeile Psychophaten : ), die im Namen des Glaubens sich angsteinflössend erhoben und sich ihrer Rolle durchaus bewusst waren. Ich wette, die glaubten nicht an Gott, aber Gott gab ihnen Wohlstand und Wonne wann immer sie wollten.

kefir
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von kefir »

Selbstverständlich sind die Gebete mit den Eltern abgesprochen. Es kam kein Veto sondern ein Dankeschön.

romeospider
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von romeospider »

Als ich ein Kind war, lernte ich das Gebet:

"Lieber Gott, mach' mich fromm, dass ich in den Himmel komm'!"

Das hat mir gefallen: Es war kurz und die Verantwortlichkeit war klar geregelt.

Als unser jüngster Sohn ca. 9 Monate alt war, sagte meine Mutter: "Schau' mal, der Stefan betet schon" und zeigte dabei auf seine Hände. Ich sah' keinen Grund, meiner Mutter zu widersprechen und amüsierte mich.

Im übrigen scheinen sich Menschen am meisten zu bekriegen, wenn sie etwas nicht begründen oder beweisen können oder es einfach nicht wissen.
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.

Bernhard Roth
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Bernhard Roth »

Woher weiß man, dass es Gott nicht gibt? Woher weiß man, dass es keinen eierlegenden Osterhasen gibt?

romeospider
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von romeospider »

Bernhard Roth hat geschrieben:
11.08.2021, 16:07
Woher weiß man, dass es Gott nicht gibt? Woher weiß man, dass es keinen eierlegenden Osterhasen gibt?
Ja! Woher weißt DU das?
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.

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Ströppken
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Ströppken »

"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber doch reichlich primitiver Legenden. Keine noch so feinsinnige Auslegung kann (für mich) etwas daran ändern."

(Einstein)
Glück auf!

Das Gegenteil von Wissen ist nicht Unwissen, sondern die Illusion, wissend zu sein. (Stephen Hawking)

romeospider
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Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von romeospider »

»Totengräberin des Glaubens«

Gerd Lüdemann über falsche Kirchendogmen und echte Jesusworte


"In Ihrem 1998 veröffentlichten »Brief an Jesus« schreiben Sie über einen Ihrer Träume: »Mit letzter Kraft stieß ich Gott selbst in den Pfuhl hinab und wurde endlich frei.« Das klingt nach Nietzsche, der den Tod, gar die Ermordung Gottes verkündete. Ist Gott für Sie erledigt? Sind Sie Atheist?"

Zitat "Dieser Gott, den ich in diesem übrigens echten Traum beschreibe, das war der moralische Gott, der Gehorsam verlangt und der mich daran hinderte, das zu tun, was ich eigentlich wirklich will, diese übermächtige Vaterfigur. Von diesem Gott habe ich mich endgültig verabschiedet. Ob ich Atheist bin? Angesichts des heutigen Verständnisses von Atheismus würde ich das nicht sagen. Denn ich halte die Fragen nach Gott, nach dem Göttlichen, nach dem letzten Grund für legitim und sinnvoll. Woher wir kommen, wohin wir gehen und warum wir das tun – das sind existenzielle, gleichwohl nicht beantwortbare Fragen. Aber solches Fragen darf sich nicht an einem Erkenntnisstand orientieren, der vor Jahrhunderten üblich war, sondern muss das heute verfügbare Wissen zur Grundlage haben."


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