Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Was heißt das eigentlich? Existenz. Was bedeutet das? ... Wer seid das ihr?

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Benutzeravatar
Minchen
Beiträge: 3008
Registriert: 05.01.2009, 18:12
Wohnort: Rotthausen

Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Minchen »

Wieder habe ich etwas Komisches gelesen. Irgendwo im Internet las ich, Jesus wäre gar kein Weißer gewesen. Denn schließlich sei Jesus im Nahen Osten geboren, und da seien die Leute nunmal nicht weiß. Las ich.
Nun habe ich mittlerweile einen Haufen Leute kennengelernt, die z.B. aus Syrien kommen oder aus dem Libanon oder aus dem Irak, was ja durchaus in der Ecke ist. Außerdem habe ich kürzlich einen Fernsehbericht über Tel Aviv gesehen. Tja, was soll ich sagen, alle sind weiß, blütenweiß.
Warum in aller Welt sollte ich also annehmen, Jesus sei nicht weiß gewesen?
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

Benutzeravatar
Jochen
† Leider verstorben
Beiträge: 405
Registriert: 27.06.2013, 10:21
Wohnort: GE-Bulmke Hüllen

Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Jochen »

Wenn Jesus nicht nur eine Legende ist/war, ist es doch wurscht ob er Weiss, Schwarz, Grün oder wie auch immer war. Für den der glaubt sollte das auch keine Rolle spielen.

Ich glaube nicht und ich toleriere es, wie er auch immer war.

Jochen :perlweiss:
Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens

Benutzeravatar
rapor
Beiträge: 5882
Registriert: 31.03.2008, 18:57
Wohnort: Ückendorf

Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von rapor »

Es gibt auch welche die sagen er wäre ein Alien gewesen...
"Du bist der Messias! Und ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt!" Leben des Brian
"Also gut, ich bin der Messias... und jetzt... VERPISST EUCH!"

Heute hat übrigens der Dalai Lama (Tibetischer Priester) Geburtstag 85. glaube ich.
Und Rocky, Bill Haley, Frida Kahlo, Geoge W. Bush und viele andere. Wo ist der Zusammenhang...ach ja, alle tot.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Benutzeravatar
Minchen
Beiträge: 3008
Registriert: 05.01.2009, 18:12
Wohnort: Rotthausen

Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Minchen »

Der Dalai Lama ist tot? Ich dachte, ich hätte ihn kürzlich noch im Goldenen Blatt gesehen. :o
Und Rocky auch?
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

Benutzeravatar
Heinz H.
Beiträge: 8600
Registriert: 17.10.2007, 16:54
Wohnort: GE-Buer

Re: Die Gretchenfrage - Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?

Beitrag von Heinz H. »

...und ich hab Spässken! :lachtot:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

Bernhard Roth
Abgemeldet

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von Bernhard Roth »

edit Verwaltung: Verschoben - abgetrennt aus der Diskussion über Corona
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... 20#p499520



Wie kann diese Abstinenz vom Kirchenbesuch theologisch eingeordnet werden? Ist das Virus doch mächtiger als Gott, wenn er seine Gläubigen in seinem Gotteshaus nicht davor abschirmt? Oder ist es wieder eine Strafe für die vielen, vielen Sünden.

Benutzeravatar
Jochen
† Leider verstorben
Beiträge: 405
Registriert: 27.06.2013, 10:21
Wohnort: GE-Bulmke Hüllen

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von Jochen »

Ich reihe mich in die Schlange der Sünder ein, äh ich bin aber nicht Christlich angehaucht und gehe auch nicht in die Kirche.

Das überlasse ich den "Gläubigen ".

Jochen
Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens

Benutzeravatar
rapor
Beiträge: 5882
Registriert: 31.03.2008, 18:57
Wohnort: Ückendorf

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von rapor »

Ist es eigentlich erwiesen, dass Jupp , oder doch eher Jussuf? und Maria verheiratet waren? Und was ist mit dem Kindsvater, es gibt da so Geschichten...
Zumal es ja als sicher gilt, dass das Datum fiktiv ist. Es ging, wie so oft um die Besetzung eines bestehenden Feiertages, durch eine Kalenderreform nun leider verspätet.
Der Feiertag ist für immer noch die Wintersonnenwende und hat eigentlich nix mit Blagen im Nahen Osten zu tun.
Die 3 Weisen wurden auch erst im 3. Jahrhundert hinzugefügt und waren von der Berufsbezeichnung her Magier. Also Kollegen von Gandalf und Miraculix, also werden sie da bestimmt was regeln können.
Ich mag seit meiner Kindheit diese Götter- und Heldengeschichten, deshalb auch meine Affinität zu den heutigen Superhelden und Mutanten.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Tanriverdi
Beiträge: 216
Registriert: 02.01.2016, 18:34

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von Tanriverdi »

Ist es eigentlich erwiesen, dass Jupp , oder doch eher Jussuf? und Maria verheiratet waren? Und was ist mit dem Kindsvater, es gibt da so Geschichten...

Die Behauptung, Jesus sei das Kind von Maria und einem römischen Legionär wurde in jüdischen Spottschriften über den christlichen Glauben aufgestellt.
Für jüdisches Denken ist die Vorstellung, dass Jesus von Nazareth der Messias sei, nicht erträglich. Man hat deshalb schon früh versucht, den entsprechenden Glauben an ihn zu entkräften.
Im Mittelalter erschien eine jüdische Spottschrift mit dem Titel „Toledot Jeschu“
Die familiäre Herkunft Jesu wird in diesem talmudischen Gegenevangelium mit dem Fehltritt Mariens, einer verlobten Frau, in Verbindung gebracht, die sich mit einem römischen Legionär namens Pantera eingelassen hat und die dabei entstandene Leibesfrucht der "Überschattung" durch den "Heiligen Geist" zuschrieb. Statt verstoßen und gesteinigt zu werden, habe ihr Verlobter Josef ihr jedoch verziehen.
Im Judentum habe man Jesus deshalb gelegentlich auch den Beiname ben Pantera (= Sohn des Pantera) gegeben.

Benutzeravatar
Pedder vonne Emscher
Beiträge: 3747
Registriert: 04.04.2014, 16:23
Wohnort: anne Emscher
Kontaktdaten:

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Tanriverdi hat geschrieben:Die Behauptung, Jesus sei das Kind von Maria und einem römischen Legionär wurde in jüdischen Spottschriften über den christlichen Glauben aufgestellt.
Für jüdisches Denken ist die Vorstellung, dass Jesus von Nazareth der Messias sei, nicht erträglich. Man hat deshalb schon früh versucht, den entsprechenden Glauben an ihn zu entkräften.
Im Mittelalter erschien eine jüdische Spottschrift mit dem Titel „Toledot Jeschu“
Die familiäre Herkunft Jesu wird in diesem talmudischen Gegenevangelium mit dem Fehltritt Mariens, einer verlobten Frau, in Verbindung gebracht, die sich mit einem römischen Legionär namens Pantera eingelassen hat und die dabei entstandene Leibesfrucht der "Überschattung" durch den "Heiligen Geist" zuschrieb. Statt verstoßen und gesteinigt zu werden, habe ihr Verlobter Josef ihr jedoch verziehen.
Im Judentum habe man Jesus deshalb gelegentlich auch den Beiname ben Pantera (= Sohn des Pantera) gegeben.
Interessant, aber gibt es dazu auch eine Stellungnahme der Kirchen?
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

Benutzeravatar
knut
Beiträge: 575
Registriert: 03.03.2009, 20:46
Wohnort: Bulmke
Kontaktdaten:

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von knut »

Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
17.12.2020, 22:17
Tanriverdi hat geschrieben:Die Behauptung, Jesus sei das Kind von Maria und einem römischen Legionär wurde in jüdischen Spottschriften über den christlichen Glauben aufgestellt.
Für jüdisches Denken ist die Vorstellung, dass Jesus von Nazareth der Messias sei, nicht erträglich. Man hat deshalb schon früh versucht, den entsprechenden Glauben an ihn zu entkräften.
Im Mittelalter erschien eine jüdische Spottschrift mit dem Titel „Toledot Jeschu“
Die familiäre Herkunft Jesu wird in diesem talmudischen Gegenevangelium mit dem Fehltritt Mariens, einer verlobten Frau, in Verbindung gebracht, die sich mit einem römischen Legionär namens Pantera eingelassen hat und die dabei entstandene Leibesfrucht der "Überschattung" durch den "Heiligen Geist" zuschrieb. Statt verstoßen und gesteinigt zu werden, habe ihr Verlobter Josef ihr jedoch verziehen.
Im Judentum habe man Jesus deshalb gelegentlich auch den Beiname ben Pantera (= Sohn des Pantera) gegeben.
Interessant, aber gibt es dazu auch eine Stellungnahme der Kirchen?
Das Mittelalter liegt doch wohl lange genug zurück und bei dem oben genannten blieb mir das Lachen im Halse stecken.

Es gibt sehr viel aktuellere Berichte, wie z.B. hier:
Die Wiederentdeckung Jesu innerhalb des Judentums ist ein faszinierendes Phänomen. Sie führte von anfänglicher Distanz und ängstlicher Abgrenzung zu vorsichtiger Auseinandersetzung, später sogar zu einer richtiggehenden Heimholung Jesu ins Judentum. Diese jüngste Entwicklung eröffnet der Forschung ganz neue Zugänge: Betrachtet man Jesu Lehre aus der Perspektive der jüdischen Halacha, so zeigt Jesus sich als einer, der aus der Tradition heraus argumentiert, und nicht als der gefährliche Außenseiter früherer Jahrhunderte. Überraschend ist dabei vor allem die Tatsache, dass Jesus zu einer Gestalt in der jüdischen Literatur und Kunst geworden ist und so letztlich zu einer Identifikationsfigur innerhalb der Grenzen der jüdischen Kultur und Zivilisation. Jetzt sitzt Jesus »mit am Tisch«.

Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Religion-Ki ... oert-jesus des Internetauftritts von Publik-Forum
https://www.publik-forum.de/Religion-Ki ... oert-jesus

Benutzeravatar
Pedder vonne Emscher
Beiträge: 3747
Registriert: 04.04.2014, 16:23
Wohnort: anne Emscher
Kontaktdaten:

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

knut hat geschrieben:Das Mittelalter liegt doch wohl lange genug zurück und bei dem oben genannten blieb mir das Lachen im Halse stecken.

Es gibt sehr viel aktuellere Berichte, wie z.B. hier:

Die Wiederentdeckung Jesu innerhalb des Judentums ist ein faszinierendes Phänomen. Sie führte von anfänglicher Distanz und ängstlicher Abgrenzung zu vorsichtiger Auseinandersetzung, später sogar zu einer richtiggehenden Heimholung Jesu ins Judentum. Diese jüngste Entwicklung eröffnet der Forschung ganz neue Zugänge: Betrachtet man Jesu Lehre aus der Perspektive der jüdischen Halacha, so zeigt Jesus sich als einer, der aus der Tradition heraus argumentiert, und nicht als der gefährliche Außenseiter früherer Jahrhunderte. Überraschend ist dabei vor allem die Tatsache, dass Jesus zu einer Gestalt in der jüdischen Literatur und Kunst geworden ist und so letztlich zu einer Identifikationsfigur innerhalb der Grenzen der jüdischen Kultur und Zivilisation. Jetzt sitzt Jesus »mit am Tisch«.

Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Religion-Ki ... oert-jesus des Internetauftritts von Publik-Forum

https://www.publik-forum.de/Religion-Ki ... oert-jesus
Von mir aus kann dir das Lachen im Halse stecken bleiben.

Aber eine Antwort, ob es eine Stellungnahme der Kirchen gibt, hast du nur mit dem publik-forum beantwortet. Und welchen Wert hat dieses Forum?
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

Benutzeravatar
knut
Beiträge: 575
Registriert: 03.03.2009, 20:46
Wohnort: Bulmke
Kontaktdaten:

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von knut »

Publik Forum ist die Zeitung kritischer Christen.

Benutzeravatar
knut
Beiträge: 575
Registriert: 03.03.2009, 20:46
Wohnort: Bulmke
Kontaktdaten:

Re: Corona-Virus in Gelsenkirchen

Beitrag von knut »

Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
17.12.2020, 22:17
Tanriverdi hat geschrieben:...
Interessant, aber gibt es dazu auch eine Stellungnahme der Kirchen?
Jedes Glaubensbekenntnis ist eine Stellungnahme dazu, z.B. von hier https://de.wikipedia.org/wiki/Christlic ... kenntnisse
Beispiele für ein Taufbekenntnis sind das altrömische Glaubensbekenntnis, das aus dem 2. Jahrhundert stammen dürfte, oder die Tauffragen des Kirchenvaters Hippolyt († 236):

„Sobald der Täufling ins Wasser hinabgestiegen ist, legt der Täufer ihm die Hand auf und fragt: Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? Und der Täufling soll antworten: Ich glaube. Und sogleich, während die Hand auf seinem Haupt liegt, tauft er ihn zum ersten Mal. Und darauf fragt er: Glaubst du an Christus Jesus, den Sohn Gottes, der geboren ist vom Heiligen Geist aus der Jungfrau Maria, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde, gestorben, am dritten Tage lebend von den Toten auferstanden und zum Himmel aufgestiegen ist, zur Rechten des Vaters sitzt, der kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten? Und wenn jener gesagt hat: Ich glaube, soll er ein zweites Mal getauft werden. Erneut fragt er: Glaubst du an den Heiligen Geist, in der heiligen Kirche und an die Auferstehung des Fleisches? Der Täufling soll sagen: Ich glaube. Und so soll er ein drittes Mal getauft werden.“

Benutzeravatar
Mechtenbergkraxler
Beiträge: 1262
Registriert: 15.04.2011, 11:17
Wohnort: im Exil

Wo ist der Platz für religionsgeschichtliche Betrachtungen?

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Oh Graus, mein geliebter Corona-Fred wird soeben für Streitfragen der Religionsentstehung und Religionsentwendung entführt. Wie wäre es denn, Grundsätzliches über Jesus, das Verhältnis von Judentum zu Christentum hier in diesem Fred weiter auszudiskutieren? Irgendeine Userin hat den doch extra dafür mal vor Jahren hier eröffnet.

Ob das mit der Weihnachtsgeschichte alles so gelaufen ist, wie es in den Kurzfassungen für U10-jährige erzählt wird, werden wahrscheinlich nur noch wenige glauben. Ist auch nicht wirklich wichtig, denn z.B. für die Autoren des Markus- und des Johannes-Evangeliums ist die Kindheitsgeschichte Jesus völlig uninteressant und wird nur am Rande erwähnt "der Mann aus Nazareth". Die anderen beiden Autoren haben sich nach Kräften bemüht, alle möglichen messianischen Aussagen im Alten Testament über den künftigen Messias möglichst 1:1 auf Jesus zu übertragen, egal ob so geschehen oder so hinzuerzählt. Die ersten Jahrhunderte nach Christus kannten kein Weihnachtsfest, weil viel zu sehr mit typisch heidnischen Sonnenwendfesten verwechselbar. Weshalb ich z.B. auch kein Verständnis für diese unglaubliche und völlig untheologische Überhöhung des Weihnachtsfestes habe. Es ist nett, aber man könnte es auch im Sommer ohne Gedöns feiern.

Und was hätte das nun mit Corona zu tun?

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

Antworten