Philosophisches
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Philosophisches
Heute: Verständnis (im Bezug auf Menschen)
Die Frage: Ist es uns möglich, eine andere Person zu verstehen?
(Darin enthalten ist die Frage, ob uns jemand verstehen kann.)
Ich behaupte: Nein.
Wir können uns in eine Person hineinfühlen und gewisse Handlungen vielleicht nachvollziehen. Verständnis jedoch entstünde nur dann, wenn wir die Erfahrungen, Gefühle und Gedanken dieser Person in Gänze kennen.
Das ist aber unmöglich.
Wir kennen vom anderen nur soviel, wie er erzählt. Wir bekommen immer ein Zerrbild, eine von der Person selbst projizierte Abbildung.
Aufgrund dieser Abbildung bewerten und denken wir, den anderen zu verstehen.
Die Abbildung ist aber keineswegs die Person und unserer Schlüsse, die wir ziehen treffen nie ganz zu.
Philosophische Grüße,
Sebastian
P.S.: Das Thema hat freilich keinerlei Bezug zu Gelsenkirchen. Die Idee war, einen Thread zu eröffnen, indem sich jeder, der mag, Gedanken zu philosophischen Themen und Thesen machen kann, die ein anderer GG'ler einstellt.
Die Frage: Ist es uns möglich, eine andere Person zu verstehen?
(Darin enthalten ist die Frage, ob uns jemand verstehen kann.)
Ich behaupte: Nein.
Wir können uns in eine Person hineinfühlen und gewisse Handlungen vielleicht nachvollziehen. Verständnis jedoch entstünde nur dann, wenn wir die Erfahrungen, Gefühle und Gedanken dieser Person in Gänze kennen.
Das ist aber unmöglich.
Wir kennen vom anderen nur soviel, wie er erzählt. Wir bekommen immer ein Zerrbild, eine von der Person selbst projizierte Abbildung.
Aufgrund dieser Abbildung bewerten und denken wir, den anderen zu verstehen.
Die Abbildung ist aber keineswegs die Person und unserer Schlüsse, die wir ziehen treffen nie ganz zu.
Philosophische Grüße,
Sebastian
P.S.: Das Thema hat freilich keinerlei Bezug zu Gelsenkirchen. Die Idee war, einen Thread zu eröffnen, indem sich jeder, der mag, Gedanken zu philosophischen Themen und Thesen machen kann, die ein anderer GG'ler einstellt.
Seid hartmutesk!
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Re: Philosophisches
Hallo Sebastian,JustSeb hat geschrieben:Heute: Verständnis (im Bezug auf Menschen)
Die Frage: Ist es uns möglich, eine andere Person zu verstehen?
(Darin enthalten ist die Frage, ob uns jemand verstehen kann.)
..//..
P.S.: Das Thema hat freilich keinerlei Bezug zu Gelsenkirchen. Die Idee war, einen Thread zu eröffnen, indem sich jeder, der mag, Gedanken zu philosophischen Themen und Thesen machen kann, die ein anderer GG'ler einstellt.
dieses Thema ist auch ohne Bezug zu Gelsenkirchen allein schon für das praktische Miteinander hier im Forum absolut richtig!
Bin dankbar und gespannt!
Komm´doch mal gucken: https://www.kohlenspott.de/
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Re: Philosophisches
Es gibt ein "altmodisches" Wort, dass ich über alle Maßen liebe. Das Wort heißt AchtsamkeitJustSeb hat geschrieben: Die Frage: Ist es uns möglich, eine andere Person zu verstehen?
(Darin enthalten ist die Frage, ob uns jemand verstehen kann.)
Ich behaupte: Nein.
Wenn ich aufmerksam bin,
anderen Menschen mit Achtung begegne,
wenn ich es tunlichst unterlasse vorzuverurteilen und darauf vertraue, was ich tatsächlich wahrnehme und nicht auf das vertraue, was mir Eltern, Schule und die Medien in Schubladen denkend irgendwann einmal beigebracht haben,
dann schaffe ich es vielleicht zu verstehen.
Ansonsten nimmt man tatsächlich einen Menschen nicht richtig wahr und kann ihn somit auch nicht verstehen.
Achtsamkeit, hierhin liegt für mich die Lösung.
Ansonsten würde ich mich selbst nicht mehr in einem Spiegel erkennen, wenn ich nicht achtsam wäre, dann würde ich eine andere Person darin sehen, die ich nicht wirklich bin. (Was sicherlich vielen Menschen täglich passiert. ) Und wie soll man dann verstehen, sich oder andere? Unmöglich also.
Nochmal zum Thema Zerrbild/Abbild, wie JustSeb es oben beschrieben hat:
Eine schöne und verwirrende Vorstellung, diese Vermischung der Sinne, finde ich.
7% einer Botschaft erreichen uns über das gesprochene Wort.
Der Rest findet Eingang in unsere Hirne, ohne dass wir uns tatsächlich darauf konzentrieren.
Der "Sender" gibt viele mehr von sich Preis, als er meint, und das selbe tun wir umgekehrt auch.
Ausnahme: z.B. diese hier praktizierte Kommunikationsform, in der wir nur mit Wörtern, Zahlen und Zeichen experimentieren (- die sich am Ende auf 0 und 1 reduzieren lassen...) - ohne Austausch von Angesicht zu Angesicht.
Das glauben wir zu "sehen", was jemand über sich erzählt?Wir kennen vom anderen nur soviel, wie er erzählt. Wir bekommen immer ein Zerrbild, eine von der Person selbst projizierte Abbildung.
Aufgrund dieser Abbildung bewerten und denken wir, den anderen zu verstehen.
Die Abbildung ist aber keineswegs die Person und unserer Schlüsse, die wir ziehen treffen nie ganz zu.
Eine schöne und verwirrende Vorstellung, diese Vermischung der Sinne, finde ich.
7% einer Botschaft erreichen uns über das gesprochene Wort.
Der Rest findet Eingang in unsere Hirne, ohne dass wir uns tatsächlich darauf konzentrieren.
Der "Sender" gibt viele mehr von sich Preis, als er meint, und das selbe tun wir umgekehrt auch.
Ausnahme: z.B. diese hier praktizierte Kommunikationsform, in der wir nur mit Wörtern, Zahlen und Zeichen experimentieren (- die sich am Ende auf 0 und 1 reduzieren lassen...) - ohne Austausch von Angesicht zu Angesicht.
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Auch hier gibt es Zusatzinformationen, die über 0 und 1 hinausgehen und die der Empfänger interpretiert. Fängt beim Avatar an, geht weiter über Sprachgebrauch und -stil, Häufigkeit und Inhalt der Beiträge, was weiß ich. Irgendwann hab ich mir auch hier irgendein Bild des anderen Users zurecht(?)gezimmert.troy hat geschrieben:Ausnahme: z.B. diese hier praktizierte Kommunikationsform, in der wir nur mit Wörtern, Zahlen und Zeichen experimentieren (- die sich am Ende auf 0 und 1 reduzieren lassen...) - ohne Austausch von Angesicht zu Angesicht.
Avatare habe ich unter Zeichen "verbucht", auch Avatare sind doch Zeichen.
Was du beschreibst, ist für mich eine andere Art der Kommunikation, die wir auch gerade erst beginnen zu erlernen.
Kein Geruch, dem man nicht entkommt im Gespräch,
kein Duft, an den man sich noch Stunden später sehnsüchtig erinnert,
kein Körperabstand, den man einhalten oder ignorieren könnte,
keine Lautstärke, vor der man sich die Ohren zuhalten müsste oder für die man selber sehr leise werden muss.
Das alles fehlt und muss durch Kombinationen von 0 und 1 irgendwie virtuell ersetzt werden, um Botschaften vollständig zu senden oder zu empfangen.
Und dabei eindeutig zu sein im Abschicken und Verstehen.
Manchmal denke ich, dass wir hier erst durch die vielen "Schreibsachen" darauf kommen, was in unserer real-life-Kommunikation eigentlich wiklich los ist.
Da wandeln wir so selbstverständlich durch die Welt, dass wir "Verstehen" gar nicht mehr trainieren.
Was du beschreibst, ist für mich eine andere Art der Kommunikation, die wir auch gerade erst beginnen zu erlernen.
Kein Geruch, dem man nicht entkommt im Gespräch,
kein Duft, an den man sich noch Stunden später sehnsüchtig erinnert,
kein Körperabstand, den man einhalten oder ignorieren könnte,
keine Lautstärke, vor der man sich die Ohren zuhalten müsste oder für die man selber sehr leise werden muss.
Das alles fehlt und muss durch Kombinationen von 0 und 1 irgendwie virtuell ersetzt werden, um Botschaften vollständig zu senden oder zu empfangen.
Und dabei eindeutig zu sein im Abschicken und Verstehen.
Manchmal denke ich, dass wir hier erst durch die vielen "Schreibsachen" darauf kommen, was in unserer real-life-Kommunikation eigentlich wiklich los ist.
Da wandeln wir so selbstverständlich durch die Welt, dass wir "Verstehen" gar nicht mehr trainieren.
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Re: Philosophisches
Warum muss das Thema dann am Katzentisch Platz nehmen ?Lo hat geschrieben:
Hallo Sebastian,
dieses Thema ist auch ohne Bezug zu Gelsenkirchen allein schon für das praktische Miteinander hier im Forum absolut richtig!
Bin dankbar und gespannt!
Der hat immer so eine ungeliebte Aura.
- kleinegemeine01
- Beiträge: 8543
- Registriert: 27.01.2008, 22:09
- Wohnort: Gelsenkichern
Ja, das verstehe ich auch nicht, also (bitte) hinein ins Existenzielle.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?f=263
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- Beiträge: 542
- Registriert: 09.11.2008, 14:58
- Wohnort: Gelsenkirchen-Nord
Was heißt überhaupt "verstehen".
Ich verstehe vieles nicht, auch dann nicht, wenn ich es sehe.
Ich verstehe oftmals meine Kinder nicht (Generationenkonflikt), ich verstehe meine Enkeltochter schon mal gar nicht (sie ist so ganz anders als meine Kinder mit 2 Jahren waren, aber ich liebe sie).
Ich verstehe den Haß nicht auf Anders-Denkende, Glaubende, Liebende.
Ich verstehe aber, warum manche Menschen anders sind. Ist das Verstehen?
Ich verstehe mich selbst nicht einmal immer. Wie gesagt, Engel und Teufel sitzen stetig bei mir und streiten sich ständig über das, was gut und richtig ist.
Ich muss also nicht immer und alles überall verstehen.
Ich akzeptiere das Anders sein. Ich erwarte auch nicht, dass man mich immer versteht. Weil ich immer -je nach Tagesform-anders bin.
Aber ich übe mich in Achtsamkeit. Das hilft.
Ich verstehe vieles nicht, auch dann nicht, wenn ich es sehe.
Ich verstehe oftmals meine Kinder nicht (Generationenkonflikt), ich verstehe meine Enkeltochter schon mal gar nicht (sie ist so ganz anders als meine Kinder mit 2 Jahren waren, aber ich liebe sie).
Ich verstehe den Haß nicht auf Anders-Denkende, Glaubende, Liebende.
Ich verstehe aber, warum manche Menschen anders sind. Ist das Verstehen?
Ich verstehe mich selbst nicht einmal immer. Wie gesagt, Engel und Teufel sitzen stetig bei mir und streiten sich ständig über das, was gut und richtig ist.
Ich muss also nicht immer und alles überall verstehen.
Ich akzeptiere das Anders sein. Ich erwarte auch nicht, dass man mich immer versteht. Weil ich immer -je nach Tagesform-anders bin.
Aber ich übe mich in Achtsamkeit. Das hilft.
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JustSeb
Genau so ist es mit Usern die ich nicht kenne, ich kann sie nicht sehen und kann mir kein Bild von ihnen machen.
Also auch keine Aussage machen.
Hätte Thales von Milet kein Augenlicht gehabt, gäbe es seinen Satz:Der Satz des Thales von Milet (um 625 v.Chr — um 547 v. Chr.) besagt, daß Dreiecke, deren längste Seite der Durchmesser eines Kreises ist, genau dann rechtwinklig sind, wenn der dritte Punkt auf dem Bogen des Kreises liegt (siehe Zeichnung).Wir kennen vom anderen nur soviel, wie er erzählt. Wir bekommen immer ein Zerrbild, eine von der Person selbst projizierte Abbildung.
Aufgrund dieser Abbildung bewerten und denken wir, den anderen zu verstehen.
Die Abbildung ist aber keineswegs die Person und unserer Schlüsse, die wir ziehen treffen nie ganz zu.
Genau so ist es mit Usern die ich nicht kenne, ich kann sie nicht sehen und kann mir kein Bild von ihnen machen.
Also auch keine Aussage machen.
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Ausnahmen bestätigen .... Oder war das eine Vermutung ?DThamm hat geschrieben:
Genau so ist es mit Usern die ich nicht kenne, ich kann sie nicht sehen und kann mir kein Bild von ihnen machen.
Also auch keine Aussage machen.
Detlef Aghte hat geschrieben:Immer wenn ich lese, das das Teekesselchen geantwortet hat, weiß ich, dass ich nicht schreiben brauch. Ob hier oder zu J.B. sie trifft es auf den Punkt
Danke
detlef
DThamm hat geschrieben:
@Detlef
Dat is schon ne Perle!
Direkt und treffend!
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Danke für deine Ansicht, die auch eine Aussage ist, oder ?DThamm hat geschrieben:@Teekesselchen
Ich kann mir kein Bild von dir machen, weil ich dich nicht kenne.
Kenne aber deine Texte( ALLE ) die sind immer treffend und können nur von einer Perle geschrieben sein.
Darum gings mir :
Tut mir leid, ich mag Worte halt und deren Aussagekraft !DThamm hat geschrieben:Also auch keine Aussage machen.
Aussage
1. Ansicht, Anschauung, Auffassung, Behauptung, Feststellung, Meinung, Stellungnahme, Urteil, Vorstellung;
Quelle: Duden - Das Synonymwörterbuch. Ein Wörterbuch sinnverwandter Wörter, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 2006.