Silvestertraditionen
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Silvestertraditionen
Liebe Forumsmitglieder!
Weltweit gibt es eine Vielzahl von Bräuchen zum Jahreswechsel.
Hat das Ruhrgebiet autochthone Sitten zu Silvester und Neujahr?
Oder hat die jahrzehntelange Migration viele unterschiedliche Besonderheiten nach Gelsenkirchen gebracht?
Wieder anders gefragt: was gehört für Euch zum Jahreswechsel?
Oliver
Weltweit gibt es eine Vielzahl von Bräuchen zum Jahreswechsel.
Hat das Ruhrgebiet autochthone Sitten zu Silvester und Neujahr?
Oder hat die jahrzehntelange Migration viele unterschiedliche Besonderheiten nach Gelsenkirchen gebracht?
Wieder anders gefragt: was gehört für Euch zum Jahreswechsel?
Oliver
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Das Übliche ist woh mit Freunden und Verwandten Saufen, Essen, laute Musik, Pyros. Dazu Bleigießen, Horoskope vorlesen, Glückskekse knacken und um 12 auffe Straße rennen zum pyrotieren und anstoßen.
Früher, also vor Jahrzehnten haben wir selbst Knaller gebaut, aber heute wäre das zu nah am Terrorismus bei den Kalibern und die Rohstoffe gibbet auch nicht mehr im normalen Handel.
Oft bin ich in den letzten Jahren mit dem "Patenhund" drin geblieben, aber mittlerweile isser fast taub und bleibt ruhig.
Guten Rutsch
Früher, also vor Jahrzehnten haben wir selbst Knaller gebaut, aber heute wäre das zu nah am Terrorismus bei den Kalibern und die Rohstoffe gibbet auch nicht mehr im normalen Handel.
Oft bin ich in den letzten Jahren mit dem "Patenhund" drin geblieben, aber mittlerweile isser fast taub und bleibt ruhig.
Guten Rutsch
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
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Es scheint so zu sein, dass man sich wirklich der alten Bräuche nicht mehr besinnt, sondern vielmehr im Trend von Globalisierung und Neoliberalismus auch kulturell homogenisiert.
Einen westfälischen Brauch fand ich hier: http://www.t-online.de/ratgeber/familie ... wurde.html
Auszug: "In Westfalen beispielsweise ging man einst dem Brauch des sogenannten „Neujahrshämmerns“ nach. Hierbei versammelten sich der Schmied und seine Gesellen um einen Amboss herum, um das alte Jahr im wahrsten Sinne des Wortes mit Schlägen „auszuhämmern“. "
Vielleicht eerinnert sich noch der Eine oder Andere des Neujahrhämmerns.
Oliver
Einen westfälischen Brauch fand ich hier: http://www.t-online.de/ratgeber/familie ... wurde.html
Auszug: "In Westfalen beispielsweise ging man einst dem Brauch des sogenannten „Neujahrshämmerns“ nach. Hierbei versammelten sich der Schmied und seine Gesellen um einen Amboss herum, um das alte Jahr im wahrsten Sinne des Wortes mit Schlägen „auszuhämmern“. "
Vielleicht eerinnert sich noch der Eine oder Andere des Neujahrhämmerns.
Oliver
- Lorbass43
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So manche masurische Götter überlebten durch Großmutter-Mund als gute und böse Geister in den Wäldern und Seen, manche Sitten, Alltagsregeln und Gebräuche überdauerten. Und ein Satz blieb in meiner Familie, das entsetzte Aufschrecken „Thiewas abgele nus!“ – Herr bewahre uns!
In Masuren war es im vergangenen Jahrhundert Brauch, an Sylvester ehe die Abendglocken läuten, alles schneidende Geschirr, zum Beispiel die Messer und Gabel, Äxte, Beile, sorgfältig in Heu und Stroh zu verpacken, damit die drei Hauptgötter der Prussen: Perkunos, Pikollos und Potrimpos. einem nichts sollten anhaben können.
Nach dem Krieg wurde bei uns noch das gesamte Essbesteck nach dem Abendessen in Handtüchern gewickelt und ins Bett gelegt
Und setzt sich die Familie zum Abendessen zusammen, so fehlt auf dem Tische der Hering, der natürlich Rogen haben muß, nicht. Er soll bewirken, daß das Geld nicht knapp wird.
Junge Marjellches setzten sich rücklings vor die offene Wohnungstür und warfen einen Schuh über die Schulter. Zeigt dessen Spitze nach innen, bleiben sie noch ein Jahr daheim. Zeigt sie nach draußen, finden sie in den kommenden Monaten einen Lorbass und verlassen das (Eltern-)Haus.
Im alten Ostpreußen verkleideten sich junge Burschen als Neujahrsschimmel oder Neujahrsbock und neckten Mädchen mit Ruten.
Der Neujahrsbock oder -schimmel wurde meist von zwei vermummten Burschen gebildet, trieb bevorzugt mit Mädchen Schabernack.
Viele Bräuche vermischten sich nach dem 2. Weltkrieg innerhalb weniger Jahre und sind in Vergessenheit geraten.
Bei der Bauernschaft in Oberscholven wurden die Ställe begangen und gesegnet.
Im Nachkriegs- Scholven versammelte sich die Pfarrgemeinde zur Jahresschlußandacht in der Kirche. Es wurden die kirchlichen Ereignisse im Laufe des Jahres, wie Eheschließungen, Taufen usw., statistisch zusammengefaßt, bekannt gegeben und von allen Gläubigen Gott für das vergangene Jahr gedankt und um Segen für das neue Jahr gebetet.
Teil 2 fand dann bei Lux auf der Feldhauserstr. statt. Hier wurde kräftig und lange bei selbstgemachter Musik ins Neue Jahr geschwooft.
Otto Simon lieferte uns Kindern Zündplättchen, Luftheuler und viereckige Kanonenschläge ,die konnten Deckel von Aschentonnen aufklappen, und natürlich Korken für die Korkenpistole.
Es soll auch Karbid aus geschlossenen Behältnissen zur Detonation gebracht worden sein.
Mit Signalpistolen der Bundeswehr ist dann Anfang der 60er Jahre Farbe an den Scholvener Nachhimmel gebracht worden .
Sah richtig toll aus wenn an kleinen Fallschirmen das Signallicht langsam runter kam.
In Masuren war es im vergangenen Jahrhundert Brauch, an Sylvester ehe die Abendglocken läuten, alles schneidende Geschirr, zum Beispiel die Messer und Gabel, Äxte, Beile, sorgfältig in Heu und Stroh zu verpacken, damit die drei Hauptgötter der Prussen: Perkunos, Pikollos und Potrimpos. einem nichts sollten anhaben können.
Nach dem Krieg wurde bei uns noch das gesamte Essbesteck nach dem Abendessen in Handtüchern gewickelt und ins Bett gelegt
Und setzt sich die Familie zum Abendessen zusammen, so fehlt auf dem Tische der Hering, der natürlich Rogen haben muß, nicht. Er soll bewirken, daß das Geld nicht knapp wird.
Junge Marjellches setzten sich rücklings vor die offene Wohnungstür und warfen einen Schuh über die Schulter. Zeigt dessen Spitze nach innen, bleiben sie noch ein Jahr daheim. Zeigt sie nach draußen, finden sie in den kommenden Monaten einen Lorbass und verlassen das (Eltern-)Haus.
Im alten Ostpreußen verkleideten sich junge Burschen als Neujahrsschimmel oder Neujahrsbock und neckten Mädchen mit Ruten.
Der Neujahrsbock oder -schimmel wurde meist von zwei vermummten Burschen gebildet, trieb bevorzugt mit Mädchen Schabernack.
Viele Bräuche vermischten sich nach dem 2. Weltkrieg innerhalb weniger Jahre und sind in Vergessenheit geraten.
Bei der Bauernschaft in Oberscholven wurden die Ställe begangen und gesegnet.
Im Nachkriegs- Scholven versammelte sich die Pfarrgemeinde zur Jahresschlußandacht in der Kirche. Es wurden die kirchlichen Ereignisse im Laufe des Jahres, wie Eheschließungen, Taufen usw., statistisch zusammengefaßt, bekannt gegeben und von allen Gläubigen Gott für das vergangene Jahr gedankt und um Segen für das neue Jahr gebetet.
Teil 2 fand dann bei Lux auf der Feldhauserstr. statt. Hier wurde kräftig und lange bei selbstgemachter Musik ins Neue Jahr geschwooft.
Otto Simon lieferte uns Kindern Zündplättchen, Luftheuler und viereckige Kanonenschläge ,die konnten Deckel von Aschentonnen aufklappen, und natürlich Korken für die Korkenpistole.
Es soll auch Karbid aus geschlossenen Behältnissen zur Detonation gebracht worden sein.
Mit Signalpistolen der Bundeswehr ist dann Anfang der 60er Jahre Farbe an den Scholvener Nachhimmel gebracht worden .
Sah richtig toll aus wenn an kleinen Fallschirmen das Signallicht langsam runter kam.
- Lorbass43
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Dem Wolle Ihmsein Kartoffelsalat - Verdorrinomol - der war immer BomforzionösKartoffelsalat ( von Wolle gemacht ) mit Würstchen. Lecker Lecker
Einige User kennen den ja.
ainfach spitzenmässich.
Wolle, mainze nich auch dattet an Zeit is, dat wa uns mawida ein rein tuun?
Einen Sylvester in den 60er Jahren haben wir mit Freunden in Scholven, es wa nix mehr inne Speisekammer an Obst-Vorräten jeweder Art,
einen Pflaumenbowle kreiert Eingemachte Pflaumen mit dem Spitzenwein Kröver Nacktarsch und vielen Rumfort* Zutaten - machte richtich lalla und zum Schluss Knülle - sonn richtiget Kapinskyfest mit "Hoch die Tassen"
* = alles was an angebrochenen Schaps verfügbar war kam da rein
Hat sich aber letztlich nicht als Brauch durchgesetzt
Backen in Buer !
Hallo,
Meine Oma in Buer hat zum Jahreswechsel immer Neujährchen gebacken.
Ein Anisgebäck aus einem feinen Waffeleisen,der heiße Backling wurde gerollt und mit Sahne gefüllt.
Das Rezept habe ich noch.
Glückauf Hermann Nie aus Detmold. (früher Buer Nordring/Ecke Bärenkamp)
Meine Oma in Buer hat zum Jahreswechsel immer Neujährchen gebacken.
Ein Anisgebäck aus einem feinen Waffeleisen,der heiße Backling wurde gerollt und mit Sahne gefüllt.
Das Rezept habe ich noch.
Glückauf Hermann Nie aus Detmold. (früher Buer Nordring/Ecke Bärenkamp)
Lorbass schrieb:
Ich mein ja bloß; du waas ja damals noch klein, da hasse dat vielleicht nich so richtig vastanden
Hömma Lorbass Bisse sicher dat der oberste Hauptgott nich "Pekunias" hießdie drei Hauptgötter der Prussen: Perkunos, Pikollos und Potrimpos
so fehlt auf dem Tische der Hering, der natürlich Rogen haben muß, nicht. Er soll bewirken, daß das Geld nicht knapp wird.
Ich mein ja bloß; du waas ja damals noch klein, da hasse dat vielleicht nich so richtig vastanden
Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft
- Pedder vonne Emscher
- Beiträge: 3746
- Registriert: 04.04.2014, 16:23
- Wohnort: anne Emscher
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Ob der Hauptgott der Prussen Perkunos oder Pekunias hieß, weiß ich nicht. Hab aber was zum Thema Festefeiern in Ostpreußen gefunden.
http://www.ostpreussen.de/uploads/media ... eussen.pdf
Hier steht auch was über Silvesterbräuche, z. B. Neujahrsbock. Viel Spaß beim Lesen.
http://www.ostpreussen.de/uploads/media ... eussen.pdf
Hier steht auch was über Silvesterbräuche, z. B. Neujahrsbock. Viel Spaß beim Lesen.
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer
Arthur Schopenhauer
- Lorbass43
- Beiträge: 2080
- Registriert: 11.02.2009, 10:49
- Wohnort: Früher Scholven - heute Herzogenrath
Sirboni schrub:
ich hatte eine ostpreußische Großmutter Mütterlicherseits und die sprach ihren ermländischen Dialekt und war natürlich katholisch. Daher auch meine Kenntnisse und damit die Hilfe zu deiner Suche nach dem Kirchenlied Tantum ergo ohne Text und Melodie - Mann oh Mann. Die Familie meines Vaters als Evangelische Exkulanten vom alten Fritz nach Masuren geholt, waren natürlich des Masurischen mächtig. Nach einigem Nachdenken sind mir Worte eingefallen die zu Hause gebraucht wurden.
Lorbass, Laps und Luntrus waren in Ostpreussen nicht gerade Ehrentitel, wenn man die Bezeichnungen auf Mitmenschen anwandte. Vielleicht, nein sogar bestimmt, lagen in diesen Schimpfworten nicht bloß eine Portion Unverfrorenheit, sondern auch eine Zubilligung von Schlauheit oder gar Humor.
Welche Vielfalt schon bei “dammlig” ohne die Abwandlungen davon!
Oft hieß es zu Hause “Lorbass, du bist dammlig” oder: “der dammlige Laps plachandert wieder rum”. Statt dammlig konnte man auch dewatsch sein, es kam auf das Selbe heraus.
Nuscht = nichts - “Das ist rein gar nuscht” war der schlimmste Tadel. Gerne nutze ich heute- und meine Enkelkinder nehmen es begeistert auf- den Begriff “ Dummenuschken”
= Dummheiten - Unsinn - wenn wir gemeinsam etwas aushecken oder anstellen.
Gewitter, das war für meine Großmutter noch Urgewalt, vor der der Mensch sich beugt. “Der liebe Gott schimpft” sagte Sie und der Donner rabastelt . Kein Messer auf dem Tisch, Feuer im Herd ausmachen, eine brennende Kerze auf den Tisch und beten. Wer sich nicht daran hält, den holt der Deichert (Teufel).
In den Familien gab es in dem zerstörten Scholven, nach dem Krieg anders als heute, eine große Zahl von Kindern. An heißen Tagen war noch spät abends unser Lachen, Kreischen und Zetern zu hören. Zum Abschluss setzten wir uns zu den Omas auf die Bank vor dem Haus und sie wurden dann bestürmt:
“Großmutter, erzähl doch, Oma, wie war das damals” - und sie wussten immer etwas zu erzählen aus ihrer Jugendzeit, aus längst vergangenen Tagen und Zeiten.
Von Altpreussischen Götter wie Perkunos der Feuergott, der bleiche Pikollos der in heidnischer Zeit die Geschäfte des Todes zu besorgen hatte und im Geäst der knarrenden Eichen hausten. Potrimpos aber, der immer lachende Knabe mit der Weizenähre zwischen den Zähnen war überall anzutreffen und ein Freund der Roggenmuhme die zwischen den Halmen hockt, nicht alt nicht jung, mit Kornblumen im blonden Haar. Sie packt jeden, der durch ein Kornfeld geht, wen sie im Korn erwischt verschwindet für immer. Ob es eigene Erlebnisse waren oder, ob die Erzählungen ihrer Phantasie entsprangen, uns war es egal; wir lauschten immer andächtig diesen “Gutenachtgeschichten”, wie sie genannt wurden und gingen danach zufrieden zu Bett.
Lieber Heinrich dat kann natürlich auf deine Insel so sein habda vielleicht "eingesardet",Hömma Lorbass, Bisse sicher dat der oberste Hauptgott nich "Pekunias" hieß
ich hatte eine ostpreußische Großmutter Mütterlicherseits und die sprach ihren ermländischen Dialekt und war natürlich katholisch. Daher auch meine Kenntnisse und damit die Hilfe zu deiner Suche nach dem Kirchenlied Tantum ergo ohne Text und Melodie - Mann oh Mann. Die Familie meines Vaters als Evangelische Exkulanten vom alten Fritz nach Masuren geholt, waren natürlich des Masurischen mächtig. Nach einigem Nachdenken sind mir Worte eingefallen die zu Hause gebraucht wurden.
Lorbass, Laps und Luntrus waren in Ostpreussen nicht gerade Ehrentitel, wenn man die Bezeichnungen auf Mitmenschen anwandte. Vielleicht, nein sogar bestimmt, lagen in diesen Schimpfworten nicht bloß eine Portion Unverfrorenheit, sondern auch eine Zubilligung von Schlauheit oder gar Humor.
Welche Vielfalt schon bei “dammlig” ohne die Abwandlungen davon!
Oft hieß es zu Hause “Lorbass, du bist dammlig” oder: “der dammlige Laps plachandert wieder rum”. Statt dammlig konnte man auch dewatsch sein, es kam auf das Selbe heraus.
Nuscht = nichts - “Das ist rein gar nuscht” war der schlimmste Tadel. Gerne nutze ich heute- und meine Enkelkinder nehmen es begeistert auf- den Begriff “ Dummenuschken”
= Dummheiten - Unsinn - wenn wir gemeinsam etwas aushecken oder anstellen.
Gewitter, das war für meine Großmutter noch Urgewalt, vor der der Mensch sich beugt. “Der liebe Gott schimpft” sagte Sie und der Donner rabastelt . Kein Messer auf dem Tisch, Feuer im Herd ausmachen, eine brennende Kerze auf den Tisch und beten. Wer sich nicht daran hält, den holt der Deichert (Teufel).
In den Familien gab es in dem zerstörten Scholven, nach dem Krieg anders als heute, eine große Zahl von Kindern. An heißen Tagen war noch spät abends unser Lachen, Kreischen und Zetern zu hören. Zum Abschluss setzten wir uns zu den Omas auf die Bank vor dem Haus und sie wurden dann bestürmt:
“Großmutter, erzähl doch, Oma, wie war das damals” - und sie wussten immer etwas zu erzählen aus ihrer Jugendzeit, aus längst vergangenen Tagen und Zeiten.
Von Altpreussischen Götter wie Perkunos der Feuergott, der bleiche Pikollos der in heidnischer Zeit die Geschäfte des Todes zu besorgen hatte und im Geäst der knarrenden Eichen hausten. Potrimpos aber, der immer lachende Knabe mit der Weizenähre zwischen den Zähnen war überall anzutreffen und ein Freund der Roggenmuhme die zwischen den Halmen hockt, nicht alt nicht jung, mit Kornblumen im blonden Haar. Sie packt jeden, der durch ein Kornfeld geht, wen sie im Korn erwischt verschwindet für immer. Ob es eigene Erlebnisse waren oder, ob die Erzählungen ihrer Phantasie entsprangen, uns war es egal; wir lauschten immer andächtig diesen “Gutenachtgeschichten”, wie sie genannt wurden und gingen danach zufrieden zu Bett.