Katholisches Leben in GE nach dem großen Aufräumen

Alles über die verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Benutzeravatar
Heinz H.
Beiträge: 8599
Registriert: 17.10.2007, 16:54
Wohnort: GE-Buer

Beitrag von Heinz H. »

Ego-Uecke hat geschrieben: Ob dieser Papst die Welt bewegte oder wenigstens etwas veränderte, können nach meiner Meinung nur Menschen mit guter theologischer Bildung beantworten. Meine Meinung und meinen Glauben hat dieser Papst nicht positiv beeinflusst oder verändert.
Dieser Papst hat bereits etwas verändert
und zwar indem er von seinem Amt zurückgetreten ist.
Das könnte durchaus ein Zeichen für einen großen Veränderungsprozess in der Kirche sein. Veränderungen beginnen meistens unten und das haben die Menschen bereits zum Ausdruck gebracht. Es könnte eine Chance sein für eine Kirche von unten. Die Kirche wird sich öffnen müssen, sonst hat sie ein Problem denke ich.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

Benutzeravatar
Ego-Uecke
† 17. 10. 2019, War Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 11936
Registriert: 24.02.2007, 10:43
Wohnort: Gelsenkirchen-Ückendorf

Beitrag von Ego-Uecke »

Noch kann ich diese Ansicht nicht teilen.

Sehe ich den Papst als Staatsoberhaupt der Weltkirche, des Kirchenstaates, dann ist dieser Rücktritt sicher (fast) einmalig. Wo treten Staatsoberhäupter freiwillig zurück? Es gibt mehr Negativbeispiele, auch aktuell.

Ob dieser Papst innerkirchliche Veränderungen herbeigeführt hat ist das, was ich nicht beurteilen kann. Als Laie kann ich das nicht erkennen.

Benutzeravatar
Mechtenbergkraxler
Beiträge: 1262
Registriert: 15.04.2011, 11:17
Wohnort: im Exil

Papst-Rücktritt

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Wer wie ich zwischen Kirche als Institution und Kirche als gelebter Religion unterscheiden kann, regt sich in der Regel über nichts auf, was in Rom, Essen oder anderswo (z.B. Köln) ausgebrütet wird. Die Institution wurde irgendwann zu Zeiten des Kaisers Konstantin ins Leben gerufen und sollte als ziemlich weltliche Gründung nicht übertrieben ernst genommen werden. An meiner persönlichen Religionspraxis hat sich für mich nie irgendetwas geändert, egal wer in Rom dran war oder nicht.

Spannend an dem Rücktritt finde ich aber die bestätigte Vermutung, dass der Vatikan / die Kurie ein so intriganter Verein ist, dass so ein fromm-konservativer Theologe wie Ratzinger schlicht und einfach kapituliert hat. Wenn ich nicht - wie einige GGler - darauf hoffe, dass die katholische Kirche irgendwann mal implodiert, dann würde ich mir einfach wünschen, wie für jede wichtige Institution, dass sie wenigstens gut regiert wird und berechenbar bleibt. Das wünsche ich mir für China, die USA, Russland und andere, aber eben auch für "meinen Laden". Ich hoffe, dass da irgendeiner einen eisernen Besen rausholt und in der Kurie mal richtig aufräumt.

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

Benutzeravatar
Ego-Uecke
† 17. 10. 2019, War Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 11936
Registriert: 24.02.2007, 10:43
Wohnort: Gelsenkirchen-Ückendorf

Beitrag von Ego-Uecke »

Auch deinen ersten Satz kann ich so nicht teilen, weil das, was "die da oben" konkret beschließen und zur Ausführung bringen, uns vor Ort ganz direkt betrifft. Siehe "Reform" der Pfarreienstruktur.


Ansonsten habe ich sehr starke Zweifel, dass es irgend Jemand geben sollte, der so einen "Eisernen Besen" in die Hand zu nehmen bereit ist. Auch die da "ganz oben" leben nicht alle für die Kirche, sondern von der Kirche.

Feldmarkmafia
Abgemeldet

Beitrag von Feldmarkmafia »

Die Kirche wird schon selber dafür Sorge tragen,das sich nicht allzuviel ändern wird.
..so wie immer eigentlich.

Zum Glück zieht das viel schneller an mir vorbei als der Schall,so sehr interessiert mich Kirche,Papst und Anhang.
Kann von mir aus abgeschafft werden,das alles.
(siehe Signatur)

Benutzeravatar
remutus
Beiträge: 3734
Registriert: 18.10.2007, 18:39
Wohnort: Schalke-Nord

WAZ gestern

Beitrag von remutus »


Benutzeravatar
Ego-Uecke
† 17. 10. 2019, War Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 11936
Registriert: 24.02.2007, 10:43
Wohnort: Gelsenkirchen-Ückendorf

Beitrag von Ego-Uecke »

Zwei oder drei Monate nach der Wahl ist es Zeit für Einschätzungen.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ...

Troy
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 12936
Registriert: 25.06.2007, 21:41

Beitrag von Troy »

...übrigens ein guter Zeitpunkt, Aussagen zum Rücktritt resp. zur Neuwahl auf ihre Botschaft in Sachen Glauben, Religion, Kirche, Machtausübung, Abhängigkeiten etc. zu untersuchen...

TheoLessnich
Abgemeldet

Beitrag von TheoLessnich »

Ich habe auch schon mal einen Rücktritt im Turnverein erlebt. Die Turnerei ging unbeeindruckt weiter.

Benutzeravatar
Heinz H.
Beiträge: 8599
Registriert: 17.10.2007, 16:54
Wohnort: GE-Buer

Beitrag von Heinz H. »

TheoLessnich hat geschrieben:Ich habe auch schon mal einen Rücktritt im Turnverein erlebt. Die Turnerei ging unbeeindruckt weiter.
@Theo,
mit Turnvereinen hab ich nichts am Hut,
auch mit Karnevalsvereinen nicht. Aber da soll es so etwas auch schon gegeben haben. :roll:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

Benutzeravatar
Mechtenbergkraxler
Beiträge: 1262
Registriert: 15.04.2011, 11:17
Wohnort: im Exil

Papst - immer noch

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Hab´ gerade mal überlegt, warum das Geschehen in Rom auch für Agnostiker, Atheisten und Andersgläubige nicht ganz so uninteressant ist, wie es den Anschein hat. Wenn wir den Blick auf die andere Atlantikseite werfen, wo fundamentalistische Christen mittlerweile das öffentliche Leben bestimmen, Lehrprogramme an Schulen beeinflussen und eine stattliche Zahl von Politikern am kurzen Zügel führen, da bekommen wir einen Vorgeschmack, was möglich ist, wenn fanatisierte Menschen auf so etwas abfahren. Geographisch noch näher dran sind die Verhältnisse in Polen, wo es nicht Evangelikale sind sondern die katholische Kirche selbst, die massiv die Öffentlichkeit beeinflusst. All das ist hierzulande jederzeit auch wieder möglich. Dass Massen pseudoreligiösen Messiassen hinterher laufen können, kennt Deutschland bestens.

Und deswegen ist es mir letztlich doch nicht egal, wer der neue Papst wird. Ob er den Machtgierigen und Fanatikern ein schlichtes, bibelnahes Christentum entgegensetzt, oder ob er die o.g. Tendenzen verstärkt. Denn das schlägt früher oder später bis in die fernen Gelsenkirchener Gemeinden durch, und darüber hinaus - siehe Kreationismus als Schulfach - ins Alltagsleben aller Leute.

MK
Zuletzt geändert von Mechtenbergkraxler am 14.02.2013, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

Benutzeravatar
Fuchs
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 27559
Registriert: 21.12.2006, 12:30
Wohnort: In der Stadt mit den Geschichten

Beitrag von Fuchs »

Die Italiener stehen doch hoch im Kurs - wen wunderts?

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt - würde mir für die katholische Kirche mal einen von der Sonne verwöhnten Papst wünschen.
Bereits jetzt steht fehst: Eine Frau wird es wieder nicht.
Kirche schafft sich selbt ab - Religiösität bleibt.
Gut so. :wink:
Interoperabel!

sharknbake
Abgemeldet

Re: Papst - immer noch

Beitrag von sharknbake »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:Hab´ gerade mal überlegt, warum das Geschehen in Rom auch für Agnostiker, Atheisten und Andersgläubige nicht ganz so uninteressant ist, wie es den Anschein hat. Wenn wir den Blick auf die andere Atlantikseite werfen, wo fundamentalistische Christen mittlerweile das öffentliche Leben bestimmen, Lehrprogramme an Schulen beeinflussen und eine stattliche Zahl von Politikern am kurzen Zügel führen, da bekommen wir einen Vorgeschmack, was möglich ist, wenn fanatisierte Menschen auf so etwas abfahren. Geographisch noch näher dran sind die Verhältnisse in Polen, wo es nicht Evangelikale sind sondern die katholische Kirche selbst, die massiv die Öffentlichkeit beeinflusst. All das ist hierzulande jederzeit auch wieder möglich. Dass Massen pseudoreligiösen Messiassen hinterher laufen können, kennt Deutschland bestens.

Und deswegen ist es mir letztlich doch nicht egal, wer der neue Papst wird. Ob er den Machtgierigen und Fanatikern ein schlichtes, bibelnahes Christentum entgegensetzt, oder ob er die o.g. Tendenzen verstärkt. Denn das schlägt früher oder später bis in die fernen Gelsenkirchener Gemeinden durch, und darüber hinaus - siehe Kreationismus als Schulfach - ins Alltagsleben aller Leute.

MK
Wer sich, meinugsmaessig so breit macht, sollte mindestens einen Beleg fuer seine Aussagen bringen.
Ansonsten bleibt es ziemlich wirres Geschwafel.
Wie gesagt, ein Beleg wuerde mir schon reichen, nur einer.
Grus
snb

Benutzeravatar
Petersilie
Beiträge: 100
Registriert: 23.11.2012, 18:18

Re: Papst - immer noch

Beitrag von Petersilie »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:....
Und deswegen ist es mir letztlich doch nicht egal, wer der neue Papst wird. Ob er den Machtgierigen und Fanatikern ein schlichtes, bibelnahes Christentum entgegensetzt, oder ob er die o.g. Tendenzen verstärkt. Denn das schlägt früher oder später bis in die fernen Gelsenkirchener Gemeinden durch, und darüber hinaus - siehe Kreationismus als Schulfach - ins Alltagsleben aller Leute.

MK
@MK: guter Beitrag! Nachvollziehbar und erhellend. Danke.
Einfach gesund.

Troy
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 12936
Registriert: 25.06.2007, 21:41

Beitrag von Troy »

Die Evangelischen bewegen sich gerade in einer Luther-Dekade mit Jahresthemen, z.B. 2013: Reformation und Toleranz, 2014: Reformation und Politik.
Sie schauen dabei auf ihre Kirchengeschichte,... und das ist ein hartes Brot.

In 2017 ist es dann so weit: 500 Jahre Protestantismus. Luther, Thesen etc.
Es gibt Bestrebungen, den 31.10.2017 zum einmaligen bundesweiten Feiertag zu erklären zwecks Würdigung dieses Ereignisses
siehe z.B. hier:http://www.epd.de/landesdienst/landesdi ... rtag-extra
Das findet die katholische Kirche "übertrieben", die Evangelischen sind seit Benedikt eh nur sowas wie eine Sekte.

Wenn man über diesen Zusammenhang sinniert, dann wird es interessant.
Benedikt hat die Glaubenswelt da ganz klar eingeteilt.
Der nächste Papst beobachtet sicherlich ganz gut, was die andere Konfession gerade tut.
Falls er bei der Marke 500-Jahre noch im Amt sein sollte, dann müsste er dazu was sagen.
So oder so.
Und wenn er nichts sagen würde, wäre das auch eine Botschaft bzgl. der ökumenischen Verhältnisse weltweit.

Antworten