Deutschsprachige Muslimische Jugend Gelsenkirchen

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Die MJD Gelsenkirchen (Kesselstraße) stellt ihr Motto für ein MJD-Meeting vor:
"Wenn Allah dich morgen fragt ..."

Der erste Teil dieses Videos besteht aus Musik und Bildern. Ab 2:45 min werden Gelsenkirchener Jugendliche gefragt, was ihre Antwort auf das Motto ist.

Motto-Film fürs MJD-Meeting

http://www.youtube.com/watch?v=bCzKfa1GBpM

[Mark]

Ich persönlich sehe solch religiösen Filme, egal von welcher Seite der Religion sie kommen, immer etwas kritisch.

Hier wird suggeriert, dass Feiern und Spaß haben Unrecht ist, man soll nur nach dem Glauben leben.

Das Video ist ja muslimbezogen. Was ich bedenklich finde, sind die Bilder, die da gezeigt werden. Auf den feiernden, saufenden, Kokain konsumierenden Bildern sind in der Regel Nicht-Muslime zu sehen. Als Kontrast werden hier betende Muslime gezeigt. Für mich zumindest bedenklich.

Interessant jedoch ist, dass viele in dem Video gezeigten jungen Leute keine direkte Antwort auf die im Video gestellte Frage parat haben. Ist meiner Meinung nach auch nicht schlimm, denn auch junge Muslime dürfen und sollen feiern, "Party machen". Dies macht sie in meinen Augen nicht zu schlechteren Menschen.
Aber durch das Video wird diesen Leuten suggeriert, dass sie auf dem falschen Weg sind.

Solche, ich nenne sie mal "Propaganda-Filme", gibt es aber von allen religiösen Seiten und auch von religiösen Sekten. Daher sehe ich diese Filme wirklich sehr kritisch.

Wo wird dieses Meeting, auf dem das Video gezeigt wird, stattfinden ? Gibt es da Informationen zu ?

Hier ein Artikel, der heute in der "Zeit" erschienen ist, allerdings nur bedingt zu dem o.g. Video bzw. zum Thema gehört:


Angriff auf das Internet: Ein Mitglied des passwortgeschützten Islamisten-Forums El Falodscha habe unter dem Namen Omar Abdul Hakim dazu aufgerufen, eine "Youtube-Invasion" mit Propaganda-Videos zu starten, berichtete das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte Washingtoner Site-Institut am Mittwoch (Ortszeit). Die Islamisten sollten Youtube nutzen, "um die Kreuzfahrer zu beschämen, indem Videoclips veröffentlicht werden, die ihre Verluste zeigen", wurde Hakim weiter zitiert.

"Die Zahl der Youtube-Mitglieder geht in die Milliarden, und die meisten von ihnen sind die dreckigsten und gefährlichsten Menschen der Welt", schreibt Hakim Site zufolge: "Brüder, lasst uns ans Werk gehen und eine Invasion starten. Bei Allah, ich fordere Euch auf, sobald Ihr dies lest ans Werk zu gehen und für Youtube Videos zu drehen, zu schneiden und hochzuladen und die Clips in dschihadistischen, islamischen und allgemeinen Foren zugänglich zu machen." Site zufolge fügte der Autor der Botschaft detaillierte Informationen bei, wie sich Videos bei Youtube veröffentlichen lassen.

Islamistische Organisationen nutzen das Internet bereits seit einiger Zeit als Propaganda-Instrument. In den Nutzer-Richtlinien von Youtube heißt es, das Portal ermutige zu "freier Meinungsäußerung und verteidige die Rechte von jedermann, auch unpopuläre Sichtweisen zu äußern". Videos, die Gewalt zeigen oder Hass säen, sind allerdings verboten. (sba/AFP)

[Heinz]

Der Anfang ist flachsinnige Propaganda, das Ende - 1 zu 1 Übernahme eines Films über einen auf dem Platz sterbenden Fußballspieler - zum Glück ein Zeichen für die noch nicht gut laufende Agit-Prop Maschine.
Abgesehen von der Geschmacklosigkeit diesen Film Xmal zu wiederholen, ihn so und hier überhaupt zu zeigen. Ist wohl ein anderer Umgang mit Tod und Sterben.
Bin gespannt auf einen ähnlichen Film nach 5 Jahren - ob die Antworten dann "gefestigter" kommen?

[Mark]

Ja, Heinz. Auf den sterbenden Fussballspieler, übrigens ein gebürtiger Ungar, wollte ich gar nicht mehr drauf eingehen.

Was soll uns dieser Film überhaupt sagen ? Wenn ich ihn neutral interpretieren soll, dann halte ich ihn für islamische Propaganda. Nur der Islam ist gut, nur als Muslim rettet man die Welt, wenn man nach den Gesetzen Allahs handelt.

Leider verschweigt der Film, dass die großen Religionen alle desselben Ursprungs sind. Das Jesus im Koran an zweiter Stelle hinter dem Propheten Mohammed steht.

Es wäre schöner, dieser Film würde zwischen den Religionen vermitteln, Verständnis aufzeigen, dass man sich um seine Welt, um sein Leben und seine Mitmenschen kümmern muss, dass man gesellschaftlich orientiert handeln soll, dass man füreinander dasein sollte.

Aber - unsere Kirchen haben uns so erzogen. Sie haben sich jahrelang abwertend gegenüber anderen Religionen verhalten. Es wurde uns eingetrichtert, dass nur die eigene Religion der Heilsbringer auf der Welt ist. Dies wurde und wird so auf allen Seiten gehandhabt, so dass Toleranz leider noch immer zwischen den Religionen ein Fremdwort ist.

Wie wirkt ein solcher Film nun auf einen jungen Muslim, der vielleicht keine reellen Berufschancen hat, der in einer Hauptschule seinen Tag verbringt, danach keine Perspektiven hat, sein Leben irgendwie zu gestalten ? Es KÖNNTE sein, dass ein solcher Film, der so stark religiöse Tendenzen anspricht, einen jungen Muslim auf eine falsche Bahn des Islamismus bringt......

Mich würde interessieren, wo dieser Film gezeigt wird und was er bewirken soll. Ich habe mal nachgeschaut, was die MJD so macht und stelle fest, dass hier rein islamische Aktivitäten, von Kinderbetreuung durch eine Palästinenserin bis hin zum gemeinsamen Lesen des Korans praktiziert wird.

Vielleicht weiß der Ersteller dieses Beitrages mehr über das Meeting, bei dem dieser Film gezeigt wird. Interessant wären die Hintergründe sicherlich. Auch, wer der muslimischen Jugend Gelsenkirchens angehört, was sie so machen, wo sie sich treffen, was die Ziele dieser Vereinigung sind.
Ich sehe den Film weiterhin sehr skeptisch und auch ein wenig beängstigend, dass er als "Menschenfänger" diesen soll. Aber eventuell sehe ich das auch nun etwas zu verbissen.

[Männlein]

Mit einer Kernaussage kann ich mich sehr wohl anfreunden:
Lieber (junger) Mensch, das Leben ist nicht nur Party!

Darüber sollte man nachdenken dürfen.

Ob man die Schlußfolgerungen und die Alternativen genauso sieht wie die Filmemacher, ist wiederum eine andere Baustelle.

Männlein

[Heinz]

Mit einer Kernaussage kann ich mich sehr wohl anfreunden:
Lieber (junger) Mensch, das Leben ist nicht nur Party!
Darüber sollte man nachdenken dürfen.
Männlein

Ja.
Da ist viel heiße Luft in unserer Gesellschaft. Wird sich aber bestimmt demnächst im Zuge der Verschärfung der so genannten "Finanzkrise" legen. Tanz auf dem Vulkan hatten wir ja nun lange genug.
Wenn zur Auswahl aber nur religiöse Fundamentalisten oder Marktradikale stehen, iss nich so gut.

[timo]

Leider verschweigt der Film, dass die großen Religionen alle desselben Ursprungs sind. Das Jesus im Koran an zweiter Stelle hinter dem Propheten Mohammed steht.

Welche Rolle spielt das im Kontext des Films? Warum sollte das erwähnt werden? Es geht doch (zumindest nach meinem Verständnis) dabei gar nicht um andere Religionen als den Islam, sondern um eine Abkehr vom gedankenlosen Leben und eine Hinwendung zu Gott (oder Allah).

[DerChajm]

Irgendwie schwierig einen (religiösen) Film über Religion (doppelt gemoppelt) anzufertigen und dann gepflegt auch Eigentumsrechte zu pfeifen; die gezeigten Szenen unterliegen ja schon gewissen Eigentumsrechten. Zudem ist es irgendwie bedenklich, wenn der Mann für eine bestimmte Aussage instrumentalisiert wird...

[Mark]

Ja, die Kernaussage ist vollkommen OK. Das Leben ist nicht nur Party und Feiern. Ich habe ja bereits oben geschrieben, dass man verantwortlich in seiner Gesellschaft miteinander umgehen muss.

Allerdings sehe ich den Film so, dass nur Allah das ersehnte Glück bringt. Wäre die Aussage des Films, dass man sein Leben verantwortungsvoll gestalten kann und soll, dann hätten hier andere Filmszenen gezeigt werden müssen.

Ich bleibe dabei - die Kernaussage ist vollkommen OK. Aber ich denke, dass hier eventuell zu sehr religiöse Tendenzen angesprochen werden. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich kann mir gut vorstellen, dass ein solcher Film durchaus bei den "Gehirnwäschen" in radikalen Ausbildungslagern gezeigt werden könnte.

Andererseits kann man einen solchen Film auch gut auf katholische, protestantische, Zeugen Jehovas oder Scientologyart ummünzen. Nur die jeweilige Religion bringt den ersehnten Frieden, wenn man nach ihr lebt.

Vielleicht sollten wir besser alle miteinander kommunizieren, miteinander umgehen, einander helfen und füreinander da sein. Dann darf man auch mal Party machen, wenn man die restliche Zeit verantwortungsvoll und vor allem sinnvoll verbringt.

[Troy]

Troy stellt in der mittagspause fest:

bisher noch keinerlei informationen über die organisation, die in der überschrift des freds aufgeführt wird.
weiß wer mehr über diese organisation und ob und wie sie speziell in GE vertreten ist?

ich hatte noch keine zeit zum recherchieren...

zum film:
wenn man nicht weiß, wer ihn gemacht hat, woher (aus welchem zusammenhang) er kommt , dann denke ich so:

ja, mark hat recht, alle anderen überzeugten religionsangehörigen sind ebenfalls in der lage, ihre überzeugung darzustellen in solchen oder ähnlichen formen. das internet ist voll davon.

so lange niemand gewaltsame bekehrungsversuche inszeniert, sollte man das erstmal kenntnisnehmend so stehen lassen.

dann schreibt MArk:

Vielleicht sollten wir besser alle miteinander kommunizieren, miteinander umgehen, einander helfen und füreinander da sein. Dann darf man auch mal Party machen, wenn man die restliche Zeit verantwortungsvoll und vor allem sinnvoll verbringt.

gute idee, hier ist genug platz dafür im forum!

[Heinz]

J Wenn ich ganz ehrlich bin, ich kann mir gut vorstellen, dass ein solcher Film durchaus bei den "Gehirnwäschen" in radikalen Ausbildungslagern gezeigt werden könnte.

Na komm, ist jetzt bischen dicke. Die entsprechenden Videos sehen wirklich anders aus.

[Mark]

@ Heinz

Da hast Du recht, war etwas dick aufgetragen. Ein solcher Film könnte höchstens als "Einleitung" dienen, bevor dann die "richtigen" Schulungsvideos gezeigt werden.

War aber auch nur ein Gedankengang und wird hoffentlich nicht der Realität entsprechen !

[Heinz]

.. Ein solcher Film könnte höchstens als "Einleitung" dienen, bevor dann die "richtigen" Schulungsvideos gezeigt werden....

möglicherweise ist es nur ein nicht sehr professionell gemachtes Video einiger Jugendlicher, die Sinnfragen stellen. Mehr nicht.

[Mark]

Heinz,da hast Du mit Sicherheit recht.

Ich habe einfach nur den Gedanken gesponnen,wie
man die Religion des Islam missbrauchen könnte.
War sicherlich ein Gang zuviel,dennoch sehe ich solche
Filme immer etwas kritisch - nicht nur in Bezug auf den
Islam.

Hat denn jemand schon etwas über die MJD herausgefunden?

Ich werde da einfach mal eine Mail hinschreiben.

[Heinz]

Die MJD gehört zur Moschee in der Kesselstraße also Milli Görüs und somit zu keiner besonders liberalen Richtung des Islam