Jüdisches Leben heute

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DerChajm
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Beitrag von DerChajm »

Heinz hat geschrieben:um die Linksammlung zu komplettieren:

Alles Antisemiten außer Mutti
Mathias Bröckers hat geschrieben:Nach Gabriele Pauli und Horst Schlämmer eine weitere Jux-Kandidatur: Henryk M. Broder will Zentralratsvorsitzender der Juden werden
The best of Hendryk M. Broder von Erhard Arendt

Beide Texte bzw. Internetprojekte beschäftigen sich mit der anderen Seite des Klamauks.... :roll:
Na, Heinz, das sind ja mal zwei tolle Seiten. Telepolis, da scheinen sich alle möglichen Antizionisten zu tummeln und arendt-art... das würde ich keine vernünftige Auseinandersetzung nennen...

aber: Das Thema hat mit dem Judentum in Gelsenkirchen nix zu tun... Oder ist Broder nun Gelsenkirchener. Wohl kaum wird das eine der kleinen Gemeinden sein, die ihm die Kandidatur ermöglichen will.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

DerChajm hat geschrieben:.. Telepolis, da scheinen sich alle möglichen Antizionisten zu tummeln
werde ich mal drauf achten..
und arendt-art... das würde ich keine vernünftige Auseinandersetzung nennen...
... nach den vielen Prozessen Arendt / Broder ist die Vernunft möglicherweise zu Gunsten des Gefühls auf der Strecke geblieben.
DerChajm hat geschrieben:...Oder ist Broder nun Gelsenkirchener. Wohl kaum wird das eine der kleinen Gemeinden sein, die ihm die Kandidatur ermöglichen will.
ja, schon möglich. Ich wollte auch nur Kinors Hinweise abrunden. Wer weiss, vielleicht wird Broder demnächst in GE Asyl beantragen?

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kinor
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Beitrag von kinor »

http://www.weser-kurier.de/Artikel/Brem ... rovozieren .html
Interview
Henryk M. Broder möchte nicht provozieren - 24.10.2009

Bremen. Der Publizist Henryk M.Broder hält trotz kritischer Stimmen gegen ihn an seiner Kandidatur für die Präsidentschaft des Zentralrats der Juden fest.
[...]
- Können Sie Diplomatie?
Gehört nicht zu meinen Stärken. Aber ich weiß, dass es von Vorteil ist, zu sagen, was man denkt, und zu denken, was man sagt.
[...]
Ich glaube nicht, dass es noch partikulare jüdische Interessen gibt. Juden haben, wenn sie politisch denken können, dieselben Interessen, wie alle: Demokratie, Grundrechte, Gewaltenteilung.
[...]
Der Zentralrat leistet keine Gemeindearbeit, er vertritt die Gemeinden nach außen. Nach innen müssen die Gemeinden selbst arbeiten.
[...]
ich bin säkular. Aber das Judentum definiert sich nicht nur über die Religiosität. Meine Definition ist die einer Zivilisation und nicht die einer Religionsgemeinschaft. Die meisten sind ja praktizierende Juden wie ich, auch wenn sie am Samstag Auto fahren und nicht koscher essen und nur wenige der 613 Gebote und Verbote einhalten.
[...]
Doch es ist weder Polemik noch Provokation. Ich habe einen extrem sachbezogenen Zugang zur Realität. Wo der Zentralrat taktieren muss, schauen muss, wie das, was er sagt, in der Öffentlichkeit ankommt, bin ich ganz ungezwungen. Und weil ich agieren kann wie ich will, kommt meine Initiative ganz positiv an - das sind jedenfalls die Reaktionen, die ich bekomme.
„Wenn nicht ich, wer dann?! Wenn nicht jetzt, wann dann?!“ - Talmud
“Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.”- Voltaire

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Wie ist denn die Position der anderen Gelsenkirchener Juden? :roll:

DerChajm
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Beitrag von DerChajm »

Was soll man dazu schreiben (hier habe ich meine ersten Gedanken dazu festgehalten http://www.sprachkasse.de/blog/2009/10/ ... ralrat-an/ )?
Broder möchte, dass seine Stimme gehört wird und dass sich etwas bewegt. Leider bewegt sich sein Beitrag eher auf einer theoretischen Ebene und bisher ist er nicht durch Aufbauarbeit aufgefallen. Der Posten ist offensichtlich umkämpfter, als man vermuten würde. Die Reaktionen auf Broders Vorstoß zeigen das und die gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die ein solcher Posten mit sich bringt, scheint für manche verlockend zu sein.
Auf der anderen Seite ist nicht ganz klar, wie es inhaltlich weitergeht. Da ist in der Amtszeit Knobloch noch nicht viel programmatisches verlautbart worden. Religiös kann der Zentralrat ohnehin keine Vorgaben machen (weil er keine religiöse Instanz ist) und Broder unterscheidet sich nicht vom derzeitigen Präsidium, wenn er sagt, er lebe nicht religiös...

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kinor
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Beitrag von kinor »

Heinz hat geschrieben:Wie ist denn die Position der anderen Gelsenkirchener Juden? :roll:
Ich überlasse Dir, solche Umfrage bei den Gelsenkirchener Juden zu machen, wenn Du welche
(außer Chajm und mir) überhaupt als Ansprechpartner findest. Als ehrliche und offene Ansprechpartner.

So wie ich hier im Forum einige Umfragen bei den Gelsenkirchener Nicht-Juden gemacht habe - mit der Frage: Was wisst ihr über zeitgenossische Juden und über zeitgenossische Gelsenkirchener Juden? Man braucht aber keine spezielle Umfrage, ist genug die Polemik in diesem Fred, um das zu verstehen.

Gelsenkirchener Juden und Juden grundsätzlich sind genau so unterschiedlich, wie die Menschen überhaupt. Broder würde diese Tatsache nicht verstecken, wie der Zentralrat das macht. Das ist ein von vielen Gründen, warum ich ihn mag.

Aber seine Kampagne ist leider hoffnungslos. Der Zentralrat hat so starke undemokratische Bastionen, dass auch Broder mit allen seinen Talenten diese nicht durchbrechen kann. Mindestens jetzt z. Z.

Mein Herz gehört ihm. Meine Stimme aber, obwohl ich eine Jüdin und offizielles Mitglied einer jüd. Gemeinde bin, kann ihm leider nicht geben. Meine Stimme, wie auch Stimmen von anderen Juden, wird nicht gefragt und zählt nicht. Die Strukturen sind sehr «klug» organisiert. Ein «normaler» Mensch hat gar keine Chance.

Aber trotzdem bin ich sehr froh und ihm sehr dankbar, dass er dieses Thema laut gemacht und die Aufmerksamkeit der schlafenden deutschen Öffentlichkeit geweckt und angezogen hat.

Viva Broder!
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

@DerChajm
aufschlussreiche Beiträge, für mich interessant, dass doch sehr viele Broder hauptsächlich als Egomanen sehen. Ihn sogar für gefährlich halten.
http://www.sprachkasse.de/blog/2009/10/ ... ralrat-an/

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kinor
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Beitrag von kinor »

Judentum ohne Grenzen
von Rabbiner Baruch Rabinowitz
Das deutsche Judentum befindet sich zurzeit in einer Entwurfsphase
http://www.talmud.de/cms/Judentum_ohne_ ... 222.0.html
.
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DerChajm
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Beitrag von DerChajm »

Heinz hat geschrieben:@DerChajm
aufschlussreiche Beiträge, für mich interessant, dass doch sehr viele Broder hauptsächlich als Egomanen sehen. Ihn sogar für gefährlich halten.
http://www.sprachkasse.de/blog/2009/10/ ... ralrat-an/
Zumindest hat er wieder einmal auf sich aufmerksam gemacht. Damit hat er, meiner Meinung nach, 90% seiner Absicht erfüllt ;-)

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Beitrag von kinor »

31.10.2009
Rückzieher Broder verzichtet auf Kandidatur für Zentralrats-Vorsitz
Seinen Rückzieher von der Kandidatur begründet der SPIEGEL-Autor jetzt damit, dass Deutschland zwar "Unruhestifter, Querdenker und Seiteneinsteiger" liebe, "aber nur so lange, wie sie darauf achten, dass alles so bleibt, wie es ist"
"Ich mache es nicht. Ich bin weder größenwahnsinnig noch vergnügungssüchtig."
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 77,00.html
.
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DerChajm
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Beitrag von DerChajm »

kinor hat geschrieben:31.10.2009
Rückzieher Broder verzichtet auf Kandidatur für Zentralrats-Vorsitz
Das war doch vollkommen klar...

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Dann kann die im Schlaf gestörte Öffentlichkeit sich ja wieder umdrehen und weiter schnarchen :D
Die Mühen der Ebene - kein Fall für Bruder Broder 8)

(Geschrieben als einfacher user - nicht als Verwalter oder Moderator)

buerio
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Beitrag von buerio »

Hallo Kinor.
Diese 2 Fotos Zeigen ua meine verst. Mutter (3.von links) im Jahr 1924 , mit ihren Arbeitskolleginnen.
Sie hat Modistin (Hutmacherin) in einem Hutgeschäft an der Buerschen Goldbergstrasse
gelernt.
Der Besitzer war jüdischen Glaubens.
Zur Zeit der Progromnacht war meine Mutter nicht mehr Berufstätig.
Frage: Kannst du mir den Namen von dem Modistengeschäft sagen?

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buerio
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Beitrag von buerio »

Fotostudio steht auf dem Orginal nicht drauf.

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kinor
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Beitrag von kinor »

buerio hat geschrieben:Hallo Kinor.
Frage: Kannst du mir den Namen von dem Modistengeschäft sagen?
Was für schöne Fotos! Ich habe auch die änlichen - von meinen Grosseltern.

Ich bin nach GE 1993 gekommen. Mir ist leider die Geschichte dieser Stadt nicht so gut bekannt, dass ich die Namen der alten jüdischen Geschäfte kenne. Es gibt hier im Forum diejenigen, die gerade über solche Sachen sich interssieren. Höffentlich kennt jemand den Namen. Und die vor dem Krieg lebten erinnern sich vielleicht.

Stelle deine Frage auch im Fred 'Jüdische Geschäfte', da gucken gerade die Kenner.
Und in diesem Forum sind viele Geschäfte und ihre Besitzer genannt.
.
Zuletzt geändert von kinor am 05.11.2009, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
„Wenn nicht ich, wer dann?! Wenn nicht jetzt, wann dann?!“ - Talmud
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