Dennree - Firma mit Visionen

Geschäfte, Handwerker und Betriebe, die keinem Stadtteil zugeordnet werden können

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Brummischubser
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Beitrag von Brummischubser »

[center]Auf geht´s nach Oberfranken Teil 3[/center]

Wir kamen dann gegen 22 Uhr an und haben den Lkw noch ausgeladen, bevor wir Feierabend gemacht haben. Mike hat in seinem Lkw geschlafen. Ich habe mir einen nickelnagelneuen TGX ausgesucht, in dem ich nächtigte. Ich hatte ja Zugang zu den Fahrzeugschlüsseln.

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Am anderen Morgen habe ich mit Mike eine Führung durch das Lager und einen Rundgang über das ganze Gelände gemacht. Es war schon ein eigenartiges Bild, mit Schalke-Trikot durch ein bayerisches Lager zu gehen.

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Das Fuhrparkbüro neben der Verladung.

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Auf dem Parkplatz vor der Verladung.

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Unten das Leergutlager, oben das Trockenlager.

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Automatisches Palettenlager und auf der anderen Straßenseite die Werkstatt.

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Viele Grüße

Rainer

Brummischubser
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Beitrag von Brummischubser »

Nachdem Dennree vor ein paar Jahren Gelsenkirchen verlassen hatte, kommt die Firma demnächst wieder zurück. Sie wird sich mit einem Denns-Biomarkt in der Markthalle Buer präsentieren. Für mich ein Anlass den Anfang und das Ende der Niederlassung Gelsenkirchen etwas ausführlicher zu beschreiben.

Bio in Gelsenkirchen - 1. Der erste Tag

Sie waren noch eine Minderheit in Deutschland, die Öko-Fuzzys. Ich persönlich habe mich nie für diese Bewegung interessiert und ich muss gestehen, auch noch nie was von denen gehört. Ich hatte mich lediglich Anfang Dezember 1994 auf eine Zeitungsanzeige hin beworben. Da stand, dass ein kleiner Lebensmittel-Großhandel Fahrer zur Auslieferung suchte. Auf diese Stelle hatte ich mich beworben. Das Vorstellungsgespräch fand in Witten in der Privatwohnung des Leiters dieser Großhandels-Niederlassung statt. Es stellte sich heraus, dass es eigentlich noch kein echtes Lager gab und alles noch in der Planungsphase war. Meine Bewerbung war nicht erfolgreich. Ich wurde abgelehnt. Natürlich habe ich nachgefragt, warum ich nicht genommen worden bin. Man hatte Angst, ich würde die Einsamkeit in diesem Job nicht ertragen, weil ich vorher immer einen Job mit Kundenkontakten hatte. Hier musste ich aber nachts fahren und war stets auf mich alleine gestellt.

Ok! Ich hatte eben Pech gehabt und vergaß diesen Job schnell wieder. Ein paar Tage vor Weihnachten sah ich dann diese Stellenanzeige wieder in der Zeitung. Ganz frech habe ich mich nochmal beworben. Diesmal hatte ich Glück. Der Fahrer, der Anfang/Mitte Dezember 1994 eingestellt wurde, hat wohl schon nach einer Woche aufgegeben. Meine erste Schicht hatte ich am 1.1.1995, am Neujahrstag. Das Lager, von wo aus wir gestartet sind, befand sich in Bochum in der Speicherstraße, direkt neben der Ratio. Eigentlich war es kein richtiges Lager, mehr eine größere Abstellkammer. Als Vermieter müsste man sich eigentlich schämen, so einen kleinen Raum als Gewerbefläche zu vermieten. Wenn ich von "wir" rede, so waren mein Chef und ich gemeint. Ich war bis dahin der einzige Angestellte und wurde vom Chef angelernt. Wir hatten zwei 7,5 t-Lkws, die nachträglich isoliert worden sind und mit einer Kühlmaschine versehen. Einen Lkw ist mein Chef gefahren und ein Lkw war meiner, nachdem ich angelernt worden bin.

Meine erste Schicht am Neujahrstag werde ich nie vergessen. Wir sind von einem größeren Lkw aus der Niederlassung Großostheim, wo die Ware kommissioniert worden ist, beliefert worden. Das Ausladen dieses Lkw gestaltete sich schwierig. Zum einen passte nur ein Lkw an die Rampe und zum anderen war das Lager bereits mit Leergut voll. Es passten ja höchstens 20 Rollcontainer da rein. Es war also eine unendliche Trickserei, Vollgut gegen Leergut zu tauschen.
Als der Lkw aus Großostheim dann wieder weggefahren ist und wir unseren Lkw beladen hatten, fing es an zu schneien.

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In Wuppertal fragte mich mein Chef, ob er nicht sicherheitshalber weiterfahren solle. Eine Antwort hat er gar nicht abgewartet, sondern mir gesagt, ich solle rüberrutschen. Der erste Kunde war ein Demeter-Bauer, ganz oben auf dem Berg. Es ging da so richtig steil rauf. Ich bin eigentlich kein ängstlicher Typ, aber damals ging mir schon der Hintern auf Grundeis. Selbst mein Chef hatte Bammel. Oben angekommen hatte er den Bauern gefragt, ob es noch einen anderen Weg wieder runter gibt, der nicht so steil ist. Ja, den gibt es. Diesen Weg sind wir gefahren. Es hat sich mal wieder bestätigt, dass man den Aussagen der Kunden in dieser Beziehung nicht trauen darf. Es ist schon ein Unterschied, ob man einen Berg mit einem Trecker oder mit einem Lkw runter fährt. Wir sind praktisch vom Regen in die Traufe gekommen. Der andere Weg war genauso steil wie der, den wir hochgekommen sind. Der einzige Unterschied war, er war etwas enger.
Wir haben diesen Berg gemeistert, um dann gleich den nächsten bei Beyenburg zu erklimmen. Am schlimmsten aber war der Kunde in Barmen, der einen kleinen Laden an einer steilen Straße hatte.

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Man konnte in dieser Straße kaum parken und man musste den Rollcontainer mit der Ware bergauf durch den hohen Schnee ziehen. Vor der Tür parkten die Autos so dicht am Eingang, dass der Rolli kaum durchpasste. Wir mussten ihn ja auch noch über die 2 Stufen in den Laden wuchten. Zu zweit ging das alles noch. Wir haben den Schnee vor dem Eingang weggeräumt und die Fläche völlig unökologisch mit Salz behandelt. Es ging schließlich um einen festen Tritt und damit um unsere Gesundheit. Ich habe noch wochenlang einen Horror vor diesem Laden gehabt, der dreimal wöchentlich beliefert wurde. Ich konnte verstehen, dass der Fahrer, der vor mir diese Tour gefahren ist, ganz schnell das Handtuch geworfen hatte. Ich war auch ganz nahe dran, einfach aufzugeben und zu sagen, macht euren Scheiß alleine. Ich habe fast ausschließlich wegen dieses Kunden von den Rollis und der Tour Albträume bekommen. Erst nach ungefähr vier Wochen hat sich das normalisiert und die Angst ist der Routine gewichen. Heute lache ich darüber.
Nachdem der Rollcontainer im Laden war, ging die Tortur weiter. Die Kühlware musste noch ins Kühlhaus gebracht werden. Dieses Kühlhaus befand sich ganz hinten zum Hof hin in einem kleinen Raum. Wir mussten dabei durch die Textilabteilung durch, durften das aber nicht mit unseren Rollcontainern. Die Textilabteilung hatte einen empfindlichen Laminatboden und wir hätten ihn mit dem Rolli beschädigt. Die Rollcontainer waren nicht gerade allererste Qualität. Es waren uralte Dinger mit einem Holzboden und Hornrollen, die vor Jahren vielleicht mal gängig waren, jetzt aber mehr rutschten als rollten. Und man musste auch aufpassen, dass der morsche Holzboden der Rollis nicht durchbrach. In der Konsequenz bedeutete das, dass wir die Kühlware vom Rolli runterpacken und ins Hinterzimmer schleppen mussten. Eine Stunde haben wir immer hier verplempert.

Der nächste Kunde, die Alpha-Bäckerei, war dagegen Erholung. Wie alle Straßen rechts und links der B 7, war auch diese sehr eng und voll mit parkenden Fahrzeugen. Dafür hatte die Bäckerei sowas wie eine angedeutete Rampe, was uns das Leben etwas erleichterte. Die Alpha-Bäckerei war eine der ersten und damit ältesten Bio-Bäckereien in Deutschland. Schade, dass es sie heute nicht mehr gibt. In der Backstube gab es gratis immer frische Brötchen und Kaffee und dazu eine Unterhaltung mit dem Backmeister, der früher mal auf einem Passagierdampfer die Backstube geleitet hatte.

An diese Dinge kann ich mich heute noch gut erinnern, was den ersten Arbeitstag angeht. Wie das mit den anderen Kunden war, weiß ich nicht mehr. Die waren wohl nicht ganz so schlimm gewesen und sind deshalb aus dem Gedächtnis verschwunden. Ich könnte sie jetzt lediglich benennen, weil ich den Bestellrhythmus der Kunden der Kunden immer noch im Kopf habe.

Ich bin am Neujahrstag um 21 Uhr angefangen und hatte am anderen Morgen um 9 Uhr Feierabend. Keine Ahnung, wie ich von Bochum aus zurück nach Hause gekommen bin. Ich war so kaputt, ich habe anschließend geschlafen wie ein Toter. Und ich habe mir lediglich noch ein paar Tage gegeben, bis ich aufgeben würde. Ich glaubte nicht, dass ich das bis zur Rente durchhalten würde.

Brummischubser
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Beitrag von Brummischubser »

Bio in Gelsenkirchen - Wachstum

Das winzige Lager in Bochum war nur in der Neujahrswoche mein Startpunkt. Danach sind wir umgezogen. Obwohl... von Umzug konnte noch keine Rede sein. Wir hatten ja nichts, was wir mitnehmen konnten, außer den 2 Lkws.
Unser neues Lager befand sich im Gewerbepark Schalke an der Uechtingstraße. Früher war hier die Firma Glas+Spiegel ansässig gewesen, aber das ist mittlerweile schon lange Geschichte. Wir hatten nur eine Rampe zur Verfügung. Das Tor für die Rampe befand sich an der roten Markierung, die ich nachträglich am Foto vorgenommen habe. Es war mit einer Überladebrücke versehen. Rechts zur großen Rampe hin war zwar auch ein Tor, aber die Rampe dort gehörte zur Firma Gym80, die Geräte für Muckibuden lagerte.

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Abends, wenn die Leute von Gym80 weg waren, haben wir diese Rampe immer mitgenutzt. Man konnte da so schön die Rollcontainer mit Ware aufreihen, bevor sie verladen wurden. In diesem Lager wurden wir auch weiterhin von der Filiale Großostheim beliefert, die damals noch selber kommissionierte.

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Das Lager selber war nicht besonders groß. Der Boden bestand aus grobem Kopfsteinpflaster. Wir hatten auch ein kleines Kühlhaus. In diesem Kühlhaus konnten wir ungefähr 30 Rollis unterbringen, dann war es voll. Aber immerhin war es schon ein Fortschritt. Im Lager standen zwei Container. Ein Container war das Büro und der andere ein Sozialraum mit Toilette. Auf dem Boden im Lager war unsere Leergutsortierung. Als Fahrer gehörte das Sortieren des Leergutes mit zu meinen Aufgaben. Das erledigte sich später aber, als wir einen Lageristen bekamen. Der übernahm die Leergutsortierung, kommissionierte die Regionalware und fuhr auch schon mal raus, um bei ein oder zwei Kunden auszuliefern. Einen Kollegen bekam ich einen Monat später ebenfalls. Und auch das Büro wurde endlich besetzt. Im Verkauf war Birgit, eine sehr patente Frau, die ich später sehr vermisst habe. Als sie damals kündigte, weil sie einen Job auf Mallorca ergattert hatte, ist eine Frau an ihre Stelle getreten, über die ich hier besser nichts schreiben werde. Mit meinem Chef waren wir nach einem Monat also insgesamt 5 Leute.
Anfangs haben wir so richtig geackert und Dinge getan, über die ich heute den Kopf schütteln würde. Das heißt jetzt nicht, ich hätte irgendwas bereut. Nein, ich habe nach der Eingewöhnung meine Arbeit gerne gemacht und vor allem, ich hatte auch Spaß daran. Meinem Kollegen, der nach mir angefangen ist, ging es nicht anders.
Die Ware war immer gegen 16 Uhr in Gelsenkirchen und ich bin meistens gegen 17 Uhr in Richtung Duisburg gestartet, um die Kunden dort zu beliefern. Wir hatten dort einige Kunden mit einem Nachtanlieferverbot. Bei denen musste ich um 22 Uhr fertig sein, sonst hätte es Ärger gegeben. Gegen Mitternacht bin ich zum Nachladen gekommen und dann noch eine weitere Tour mit Kunden gefahren, die in der Nacht beliefert werden konnten. Mein Kollege hatte dann nur die Tour in Wuppertal, wo er später als ich anfangen konnte und auch nicht nachladen musste. Wir sind die Touren immer im Wechsel gefahren, mal er die Megatour und mal ich. Geschadet hat es uns nicht.

Es hat eigentlich nicht sehr lange gedauert, bis wir personell weiter Zuwachs bekamen. Die Zentrale in Bayern gab uns vor, künftig auch den Raum Ostwestfalen abzudecken. Wir haben zusätzlich einen Lkw bekommen und noch jemanden eingestellt. Bio boomte und es kamen immer mehr Anfragen von potentiellen Kunden. Wir sind sehr schnell gewachsen. Nach einem halben Jahr waren wir schon 4 Fahrer und hatten auch schon mal einen Rentner als Aushilfe. Das Lager und erst recht das Kühlhaus wurden viel zu klein. Und auch das Büro schrie förmlich nach einer Erweiterung, in personeller Hinsicht genauso wie aus Platzgründen.

Brummischubser
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Beitrag von Brummischubser »

Bio in Gelsenkirchen - Im Neubau

Lange sind wir nicht in der kleinen Hütte an der Uechtingstraße geblieben. Ebenfalls im Gewerbegebiet Schalke, auf der gegenüberliegenden Seite an der Wiesmannstraße, war man mit dem Bau weiterer Hallen beschäftigt. Noch im gleichen Jahr 1995 sind wir in einen von den Neubauten umgezogen.

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Es war einfach herrlich! Wir haben den Kopfsteinpflaster-Boden getauscht mit Estrich, der so glatt wie ein Babypopo war. Ein unbeschreibliches Gefühl. Und plötzlich hatten wir 4 Rampen, zwei vorne und zwei hinten und ein großes Kühlhaus. Und auch das Büro im Erdgeschoß war riesig im Verhältnis zu dem engen Kabuff im alten Lager. Wir hatten auch plötzlich eine Küche und vor allem anständige sanitäre Anlagen. Ganz links war das Chefbüro. Wie es sich gehört, ist der Chef jetzt nicht mit rausgefahren. Er ist nur noch in Notfällen in den Lkw geklettert und hat Ware rausgebracht.

Mittlerweile ist die Belieferung aus der Filiale Großostheim eingestellt worden. Die Firma wurde ganz neu strukturiert, was bedeutete, dass Großostheim nicht mehr selber kommissionierte und seine Ware wie alle anderen Filialen auch zentral aus Bayern bekam. Für zahlreiche Leute dort bedeutete es die Entlassung. Für uns hieß das, die Ware kommt jetzt erheblich später bei uns an. Von der Zentrale bis nach Gelsenkirchen fuhr man schon mindestens 7 Stunden. Die Touren vorneweg sind dann gestrichen worden und alles spielte sich jetzt in der Nacht bis zum frühen Morgen ab.
Mit Sattel- und mit Hängerzügen sind die Fahrer aus Bayern gekommen, der erste meist gegen 21 Uhr. Es konnte immer nur einer vorne abladen. Für mehr reichte der Platz nicht, weil man sonst nicht um die Kurve kam. Für die großen Züge war es sehr eng, für unsere kleinen Scheißerchen reichte es aber allemal.

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Als wir in den Neubau gezogen sind, hatten wir schon zwei 7,5 t-Fahrzeuge und einen 15-Tonner. Auf dem Foto ganz oben sieht man rechts den 15-Tonner an der Rampe stehen.
Während abends vorne abgeladen wurde, haben wir hinten am Gebäude die Rollcontainer gleich aufgeladen, die wir brauchten.

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Die Rampentore vorne und hinten hatten nur einen Mangel. Man musste die Ladebordwand der Lkw immer auf der Rampe aufliegen lassen und konnte sie nicht unterfahren. Das bedeutete, dass auch schon mal ein Fahrer bei geschlossenem Rolltor und offener Hebebühne zu nah herangefahren ist. Die Tore waren hinterher, als wir wieder ausgezogen sind, alle Schrott.
Einen Lageristen hatten hatten wir in dem Lager natürlich auch. Während es bei den Fahrern kaum einen Wechsel gab, hielten die Lageristen nicht so lange durch. Und einer von denen war ziemlich extrem. Der parkte immer seinen Pkw direkt vor der Einfahrt zur Rampe. Wir mussten immer ein paarmal hin und her rangieren, bis wir dran waren. Ohne den Pkw wäre es in einem Zug gegangen. Wir haben später ein geklautes Verkehrsschild (absolutes Halteverbot) da hingestellt und fortan war Ruhe.

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Wir sind ziemlich lange in dem Neubau gewesen. Aber irgendwann wurde einerseits auch dieses Lager zu klein und die Firma Dino Lasertechnik wollte sich vergrößern. Es kamen also 2 Dinge auf einmal zusammen. Noch dazu hat sich auch unser Fuhrpark vergrößert. Wir hatten die 7,5 Tonner abgegeben und dafür 12-Tonner bekommen. Einen 18-Tonner hatten wir auch noch zusätzlich. Als wir aus diesem Lager weggingen, hatten wir mittlerweile 6 Fahrzeuge. Bio war eben gefragt und es öffneten immer mehr Läden, die uns als Lieferanten wählten.
Wenn ich von Umzug spreche, so betraf das erstmal nur den Fuhrpark und das Lager. Das Lager ist ein paar hundert Meter weiter gezogen, wo wir uns eine Halle mit der Firma Morsbach geteilt haben. Das Büro ist aber da geblieben wo es war, nämlich im Neubau. Die Büroräume neben dem Lager waren alle vermietet, deshalb waren wir getrennt.
Das neue Lager hatte einen entscheidenden Vorteil, es hatte für jedes Fahrzeug eine Rampe. Der Nachteil war wieder, dass die Ladebordwand wieder aufgelegt werden musste. Damals gab es an den Toren die Überladebrücken noch nicht, die auf dem Foto unten zu sehen sind.

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Hier konnten nun die Züge aus der Zentrale und auch unsere Lkw gemeinsam an der Rampe stehen. Nur die Wege, die wurden etwas weiter.

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Bio in Gelsenkirchen - In der Maybachstraße

Es war abzusehen, dass wir nicht mehr lange im Gewerbepark Schalke bleiben werden. Die Lagerhalle, die wir uns mit der Spedition Morsbach teilten, war auch nur ein Provisorium. Wir sind dann auch bald umgezogen in eine Halle an der Maybachstraße, neben REAL und gegenüber von ELBA.
Extra für uns wurde noch ein drittes Rolltor in der Mitte gebaut. Eng war es auch weiterhin, wenn die Züge aus der Zentrale kamen. Es konnte auch jetzt nur immer ein Zug abladen. Das war aber nicht weiter schlimm. Dafür war für die Verteilfahrzeuge jetzt mehr Platz.
Das Lager war sehr groß, eigentlich viel zu groß. Es war nur etwas verbaut, d.h. die großzügigen Räume waren ganz hinten, wo man sie eigentlich nicht gebrauchen konnte. Aber scheinbar war die Miete sehr billig, deshalb hat man das in Kauf genommen. Die Halle muss wohl sehr lange leer gestanden haben. Es sah alles sehr schrottig aus, wenn man versteht, was ich mir unter diesem Begriff vorstelle. Alles drohte irgendwie im nächsten Augenblick auseinander zu fallen.
Am Schlimmsten war die Decke, die sich vor allem in der kalten Jahreszeit mit Feuchtigkeit vollsaugte und die Platten zum Teil einzeln abfielen. Ich habe nie verstanden, warum man die Decke immer wieder geflickt hatte. Das ist bestimmt teurer gewesen, als wenn man mal einen Schnitt gemacht und alles neu gemacht hätte. Und welcher Experte nun auf die Idee gekommen ist, ein Dach von innen zu dämmen, weiß ich auch nicht. Von der Logik her müsste eine Dämmung eigentlich von außen erfolgen.

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Neben der maroden Decke nervte auch noch die Tatsache, dass der Boden eine Neigung hatte. Die Rollcontainer hatten die Angewohnheit, sich selbstständig zu machen und in Richtung Büro zu rollen. Das hat so manches Mal Probleme gegeben, wenn ein Rolli plötzlich verschwunden war.

Die Büroräume waren in zwei Etagen, wovon wir aber anfangs nur das Erdgeschoß genutzt haben. Die obere Etage wurde erst nutzbar, als nach ca. 10 Jahren Nutzung der Verwaltungsaufwand höher wurde und das auch mit mehr Büropersonal verbunden war.

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Hier ein paar Ansichten vom Lager innen.
Hier stehe ich zwischen den beiden ersten Rolltoren und blicke links auf die leeren Tiefkühlbehälter und rechts auf das unsortierte Leergut. Die Leergutsortierung ist übrigens auch zentralisiert worden. Einen Lageristen hatten wir nicht mehr. Rechts hinten sieht man den zweigeschossigen Bürotrakt.

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Und hier der Blick genau anders herum auf die beiden Rolltore. Irgendein Spaßvogel hat den Tiefkühler so hingestellt, dass der Weg versperrt war. Manchen ging es eben noch zu gut.

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Brummischubser
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Beitrag von Brummischubser »

Bio in Gelsenkirchen - Immer noch in der Maybachstraße

Und hier befinde ich mich in dem Raum jenseits der Feuerschutztür. Links ist das Kühlhaus zu sehen und vorne sieht man in den Raum, der von den Fotos davor dargestellt wurde. Leergut stand immer reichlich da, hier in diesem Raum und auch in dem anderen. Hier war auch das 3. Tor, welches von den Fahrern aus der Zentrale benutzt wurde.

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In den 10 Jahren an der Maybachstraße sind wir wieder kräftig gewachsen. Das Kühlhaus wurde wieder zu klein und auch der Parkraum für die Lkw. Es wurde intensiv nach einem neuen, größeren Lager gesucht, auch in Gelsenkirchen. Aber hier hat man nichts gefunden.
Nachdem feststand, dass wir demnächst in ein neues Lager in Herne ziehen werden, bekamen wir auch endlich wieder einen Lageristen. Aber eigentlich war es kein Lagerist sondern ein Fahrer, der für diese Arbeit abgestellt wurde. Und der hatte es oft nicht leicht.

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Der Lagerist schaffte dann auch Ordnung im Kühlhaus, damit die Fahrer auch die richtigen Rollcontainer für ihre Tour bekommen.

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Draußen war es teilweise sehr eng, wie man hier sieht. Rechts waren die Verteilfahrzeuge geparkt.

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Als wir dann im Dezember 2013 nach Herne bzw. Wanne-Eickel umgezogen sind, habe ich noch ein Jahr bei Dennree gearbeitet, bevor ich in Rente ging. Wenn ich heute die Wahl hätte, würde ich bei der Firma nochmals anheuern.

Viele Grüße

Rainer

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