Werksverkauf in GE und Umgebung. Gibbet sowatt?

Geschäfte, Handwerker und Betriebe, die keinem Stadtteil zugeordnet werden können

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hertener
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Beitrag von hertener »

timo hat geschrieben:
hertener hat geschrieben:Da fahe ich eher in den Marler Stern
Ernsthaft? Da zieht mich z.B. seit ein paar Jahren nichts mehr hin. Früher fand ich es da klasse, es gab HiFi Podlesch (längst weiter unten auf die Bergstraße umgezogen), einen recht gut sortierten Plattenladen (geschlossen), Interspar mit einem interessanten Non-Food-Sortiment (geschlossen) und Karstadt (jetzt Hertie, die ehemals für mich interessanten Abteilungen sind weg oder so weit ausgedünnt, daß sie eben nicht mehr interessant sind).

Ich hab' auch den Eindruck, daß da inzwischen höchstens noch halb so viele Leute unterwegs sind wie vor fünfzehn Jahren.


Die sind auch gerade im Wandel. Lt. einer mir bekannten Quelle sollen die im hintergrund an Umbauplänen stricken. Die derzeitigen Macher bestehen aus meiner Sicht nur noch aus Fehlentscheidungen! Siehe Neubau Kaufland! Wie kann ich so einen Bau da hinsetzen ohne direkte Anbidung an den Stern? Ich muss immer erst raus um dann in den Stern zu gelangen.

warum ich in den Marler Stern fahre? Weil ich bei Pieper zum Beispiel freundlich, kompetent und mit genügend Zeitreserven bedient werde. Das passt auch zur dortigen Apotheke und zum Flaschenzauber. Ich, man glaubt es kaum, ab und zu bei Hertie sogar etwas zum einkaufen finde :D zudem arbeitet ein Arbeitskollege von mir dort.

Ich war einmal in Buer im dortigen "Flaschenzauber" und kam mir überhaupt ncht gut bedient vor. Das ist zwar schon Jahre her, existiert der Laden noch??, und lag eventuell an meiner Wahrnehmung und an der Stimmung vom Verkäufer. Mir fällt nichts auf Anhieb ein Was mich nach Buer oder GE zieht. Sorry ist aber so. Selbst die markthalle reizt mich nicht. ein Kollege von mir fährt aber regelmäßig dorthin. Alles kann man es nie Recht machen, aber ich finde schon das so manche Leute nicht aus Ihren Trott rauskommen... Und wenn leider deutlich zu spät.


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timo
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Beitrag von timo »

hertener hat geschrieben: Die sind auch gerade im Wandel.
Die Marler City ist seit der Errichtung irgendwie immer im Wandel. Aber m.E. nicht im positiven Sinne, eher was blinden Aktionismus und kurzsichtige Entscheidungen angeht, die dann schnell bereut und meist wieder revidiert werden. Das Rathaus (das ja schon während der Bauphase geschrumpft ist), der vierspurige Ausbau der Bergstraße, das Luftkissendach im Stern und die irrsinnig hohe Zahl an Hochhauswohnungen in der Stadtmitte sind die besten Beispiele.
Siehe Neubau Kaufland! Wie kann ich so einen Bau da hinsetzen ohne direkte Anbidung an den Stern? Ich muss immer erst raus um dann in den Stern zu gelangen.
Die neuen Aldi und Saturn find ich noch schlimmer. Ein Ortsfremder, der nur das Einkaufszentrum besucht, bekommt durch die ungünstige Lage gar nicht mit, daß es die überhaupt gibt.

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greatLMG
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Beitrag von greatLMG »

Also von Aldi, Saturn und Kaufland wußte ich gar nichts :shock:
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timo
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Beitrag von timo »

greatLMG hat geschrieben:Also von Aldi, Saturn und Kaufland wußte ich gar nichts :shock:
Sind auch noch nicht so ewig lange da. Ansonsten spricht das aber für meine These, daß man sie leicht übersehen kann. ;-)

Saturn siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Marl ... frosch.jpg

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greatLMG
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Beitrag von greatLMG »

Ich weiß ja immer noch nicht wo die genau sein sollen. Aber alle Läden, die nicht direkt im inneren des Sterns sind, fallen nicht auf. Viele halten sich halt nur unter dem Dach auf, wenn sie zum Stern fahren, meine wenigkeit ebenfalls.
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hertener
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Beitrag von hertener »

Also ich möchte echt nciht als "Besserwisser" rüberkommen, aber der Aldi war schon immer da drauße, Genauso wie MediMax und der Bäcker (der schon wieder zu ist). MediMax und Aldi sind dann auch wieder in den Neubau gezogen! Für den "neuen" Aldi musste dann der Aldi bei Renault weichen! Schade! Dadruch ist die Einkaufecke bei Renault gestorben, denn der Bäcker, Getränkehändler und auch der Obst-Türke haben sich nicht lange ohne Aldi dort gehalten. Seit dem ich keinen renault mehr fahre war ich da auch nicht mehr.

Genau das is ja auch das Problem. Der Marler Stern besteht eigentlich "nur" aus den Geschäften im Stern. Nach "draußen" ist man eigentlich nie gegangen, außer man hat dort geparkt. Ich finde man hat damals einen fehler gemacht in den man die untere Passage nach draußen geführt hat und oben Sie nciht entsprechend fortgeführt hat. Auch ist die Fläche (Platz) auf dem ehemaligen Busbahnhof eine Fehlplanung! das sagen vor allem Marler! Früher haben die Busse quasi direkt am Einkaufszentrum gehalten... nun muss ich laufen. Fehlplanng!

In Buer ist das Probme, das der Busbahnhof nicht "in" der City liegt sondern am Rathaus! Nur Wo sollte er sonst hin? Den Marktplatz dafür opfern? Ginge nur wenn man den markt in die Hochstraße oder rund um den Dom ansiedeln würde, aber das wollen die Händler ja nicht. War hier doch auch mal ein Thema oder?

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hertener
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Beitrag von hertener »

greatLMG hat geschrieben:Ich weiß ja immer noch nicht wo die genau sein sollen. Aber alle Läden, die nicht direkt im inneren des Sterns sind, fallen nicht auf. Viele halten sich halt nur unter dem Dach auf, wenn sie zum Stern fahren, meine wenigkeit ebenfalls.

Hmh Wie erkläre ich das?! Wo parkst Du? Ich nehme an Du fährst unterm Hochhaus durch und dann links nach Karstadt oder so wie ich rechts in das Inselparkhaus?!
Gut. Man betritt den Marler Stern und verlasse ihn oben in der Ecke am ehemaligen Zooladen (neuen Schuladen) und trete ins Freie. Immer links an der Hauswand entland und siehe da, es öffnet sich ein Gang nach links und schwupps betritt man den Kaufland, der Grüchteweise dort auch schon wieder weg will und komplett neugebaut ander der Para entstehen soll. Aber das Gerücht besteht jetzt schon 1 Jahr!
Oder man verlässt den MArler Stern unten bei Deichmann, sieht nach Rechts am Parkhaus entlang und erblicke (von links nach rechts) den Saturn, MediMax, Bäcker (?) und Aldi!

Ok?

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greatLMG
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Beitrag von greatLMG »

Ok. Danke

Es ist aber so, das wir unter dem Hochhaus durchfahren. Direkt links in die Schneckenauffahrt zum Parkhaus und dann bei Karstadt / Hertie??? mit den Fahrstuhl wieder rein. Und dann geht man oben seine Runde, geht unten seine Runde und fährt wieder nach Hause. Nix mit rausgehen.
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hertener
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Beitrag von hertener »

greatLMG hat geschrieben:Ok. Danke

Es ist aber so, das wir unter dem Hochhaus durchfahren. Direkt links in die Schneckenauffahrt zum Parkhaus und dann bei Karstadt / Hertie??? mit den Fahrstuhl wieder rein. Und dann geht man oben seine Runde, geht unten seine Runde und fährt wieder nach Hause. Nix mit rausgehen.

@greatLMG: Kein Problem;-)

Na ich gehe auch selten raus! Aldi gibt es einen guten hier in der Nähe, ok gehört zu Recklinghausen, Kaufland gefällt mir in Marl nicht, bin früher immer nach Oer-Erkenschwick gefahren und mittlerweile ab und zu nach Herten.
Wie gesagt, ich fahre immer rechts in das Parkhaus, gehe am Inselcafe und VHS vorbei und betrete beim Stadtinfopoint und RWE den MarlerStern.

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

einfach mal einkaufen gehen/radeln und nicht fahren (ÖPNV und Großfamilieneinkauf ausgenommen)
Shoppen als Freizeitgestaltung... brrrr, mich schauderts.
Alles jahrelang herausgefordert... nun stehen wir da ohne unsere kleinen Läden.

Bis vor wenigen Jahren gab es im Haverkamp noch den Bolle - Fisch, Obst und Gemüse. Mein Portemonnaie ließ leider nicht zu, daß ich mich komplett bei ihm eindeckte. Aber ich holte mir bei ihm immer wieder Kleinigkeiten, die ich bei großen Lebensmittelläden extra nicht kaufte.
Mein Vorschlag an einigen Haverkämpern, doch das eine oder andere Teil bei ihm zu kaufen, scheiterte an der Bequemlichkeit der Menschen. Sie hatten keine Lust, das vollgeladene Auto zu verlassen, bevor sie zu Hause waren.
Zuletzt geändert von kleinegemeine01 am 13.01.2009, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.

schneeflocke
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Beitrag von schneeflocke »

Nach der Euro Umstellung hat sich die Höhe meines Gehaltes halbiert. Jetzt ist es sogar noch weniger als die Hälfte bedingt durch den "Verlust" von Urlaub- und Weihnachtsgeld und Fahrtkostenzuschüsse. :(

Wenn sich die Preise ebenfalls halbiert hätten, würde ich -so wie vor 2001- wunderbar mit meinem Geld auskommen.

Vor ein paar Tagen wollte ich beim Einkaufen eine Tafel Schokolade mitnehmen. Ein einfaches, schlichtes Modell der Schoki Zunft. Preis: 0,86 Euro (1,68 DM)

Tags darauf waren wir unterwegs und hielten an einem Gasthof an. Jägerschnitzel 16,95 Euro (33,15 DM)

Bratwurst vom Grill ca. 2,00 Euro (3,91 DM)

Einen Neuwagen werde ich mir nie mehr leisten können !

Ich könnte diese Liste unendlich lang fortführen.

Niemals im Leben hätte ich 2001 zu DM Zeiten ein Schnitzelgericht in einem Gasthof für 33,15 DM bestellt. Dafür gab es die berühmte Platte für 2 Personen !!!!!

So, ich überlege nun laut

Mein Gehalt hat sich mehr als halbiert, ich zahle deutlich mehr für verschiedene Prdodukte. Viele Dinge des täglichen Lebens leiste ich mir gar nicht mehr.......

Bin ich jetzt das Problem als Kunde, der dreimal überlegt, ob er sich was kaufen kann oder nicht? Oder sind die hohen Preise das Problem? Und wohin bitte geht das viele Geld.? Zumindest geht es nicht in meinen oder Deinen Lohn, denn da wird bei den meisten weniger zu finden sein......

Gerne würde ich gleich ums Eck die Dinge meines täglichen Bedarfes einkaufen. Ich kann es aber nicht mehr. Und wenn ich etwas brauche, muss ich gucken, wo ich es bezahlbar herbekomme, bzw. ich verzichte gleich ganz darauf.

Die Autoindustrie fordert finanzielle Hilfen vom Staat. Wo war der Staat, als die Preise explosionsartig in die Höhe schnellten für Autos und andere Produkte? Warum hat hier niemand STOP gerufen?

Der Arbeiter kann keine Schuld daran haben, der hat verzichtet noch und nöcher.

Also, mich interessieren ebenfalls preisgünstige Einkaufsmöglichkeiten.

Ich habe einfach keine andere Wahl, als Verzicht zu üben oder kostengünstig einzukaufen.

Und meine Schuld ist es nicht. Ich arbeite mehr als jemals zuvor während meines Dienstes.


Ach so, noch eine Bemerkung zum Schluß....alle Konsumtempel (egal wie sie heißen und wo sie sind) gehen mir am Poppes vorbei....... ich kann diese Einkaufsmeilen nicht mehr ertragen.......und das war auch schon zu DM-Zeiten so........Schöne, heile Welt. :twisted:

Teekesselchen
Abgemeldet

Beitrag von Teekesselchen »

Benzin-Depot hat geschrieben:wenn ich Euch so reden hör.... :shock:


...ich habe mich übrigens gerade entschieden, mir in Ge kein Werk zu kaufen... :wink:
... benzi, ich glaub, im Eifer der angeregten Diskussion ist dein satirischer Humor hier untergegangen, du kamst auf die Idee, dir kein Werk zu kaufen, weil hier grad Werksverkauf sein sollte stimmt´s ? :wink:

Ansonsten kann ich mich in Josel und Flöckchens Beiträgen am besten wiederfinden.

Natürlich hat Josel Recht, wenn er sagt, dass wir nicht einerseits monieren dürfen, dass die Einzelhändler mit Niveau verschwunden sind und andererseits den kreischenden Geiz-ist-Geil Megaphonen zustimmen. Ich frage mich nebenher bemerkt sowieso, ob manche Werbemacher meinen, je lauter ihre Werbung schreit, sei es im Radio oder im Fernsehen, desto eher kauf ich ihr Produkt.
Bei mir erreichen sie genau das Gegenteil damit.

Dass eine Familie mit 2 Kindern gar nicht in der Lage ist, ihre Fleisch- und Wurstwaren bei Ridderskamp einzukaufen, darüber müssen wir gar nicht diskutieren.
Und dass Discounter heutzutage gute Qualität führen, ebenso wenig.

Für den Ansturm auf 1-Euro-Shops und die Händler auf Flohmärkten hab ich persönlich kein Verständnis, besser gesagt, bei den "hier" vertretenen Leuten wegen ihres zweifellos vorhandenen Verstandes.

Man kann Fachgeschäfte wie Radio Richter auch nicht mit Saturn oder Media vergleichen oder verlangen, dass die kleinen Geschäfte sich auf die Großen einstellen. Wie soll das gehen ?
Die Geschäftsmiete, die Kosten für das Personal ist doch in Relation zu solch großen Ketten
viel schwieriger und mühevoller zu erwirtschaften.

Dafür ist die Beratung kompetent und zuverlässig gewesen, selbst oft genug erlebt vor Jahrzehnten bei dortigen Einkäufen.

Wenn ich z.B. Kontaktlinsen bei meinem Optiker anpassen und kontrollieren lasse und sie dort kaufe, dann ist es für mich selbstverständlich, dass ich die nächsten Linsen nicht von einem Internethandel beziehe, auch wenn ich sie dort wesentlich billiger bekäme.
Service erwarten und in Anspruch nehmen und danach sagen, schön, jetzt hab ich meine Werte und kann mich auf eigene Faust versorgen, das widerstrebt mir. Aber ist meine persönliche Ansicht.

Natürlich hat Schneeflocke etwas beschrieben, was uns die Politiker ausreden wollen, nämlich die Verdopplung der Preise. Für so dumm sollten sie uns aber dann doch nicht halten, denn es gab uns ja auch schon vor der Einführung des Euro, und ich für meinen Teil werde nie aufhören, alles mal 2 zu nehmen.
Sonst verfällt man doch leicht dem Irrtum, dass man doch jetzt mit dem T-Shirt für 29 Euro den Griff des Tages gemacht hat. Dabei wären das 58 DM gewesen. Für´n T-Shirt mit nix dran ???

Also alle haben viel Richtiges gesagt, und es gibt auch hier nicht die ultimative Lösung.
Weil, Flocke, wie in unserem "War früher alles besser-Fred" bleibt übrig, dass die meisten von uns zwar günstig einkaufen, aber auf so wenig wie möglich verzichten wollen.
Wobei wir wieder bei der Krise wären .... :roll:

.... so´n Roman wollt´ich gar nicht, sorry ... :oops:

Männlein
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Beitrag von Männlein »

Ich versuche gerade, einen gedanklichen Zugang zu den Veränderungen in Gelsenkirchen zu finden, zumal mir in den letzten Wochen zahlreiche Dokumente in die Hand fielen.

Als ich klein war, so zwischen 1950 und 1960 gab es klare Strukturen. Es gab Fachgeschäfte für jeden Bedarf des täglichen Lebens.
Brillen Dütsch; Brockmeyer, Minerva, Capelle; Kochs, Arda und Hako; Weka und Boecker; Salamander, Bruns und Roland, Heer und Richter; Kamphaus; Fehlenberg und Mai; Wedding und Klepper-Sepp.
Alles hatte seine Ordnung.
Die ersten (für mich) spürbaren Veränderungen traten mit dem Entstehen der Versandhäuser ein.
Neckermann, Quelle, Schöpflin/Hagen waren plötzlich in aller Munde. Aus heutiger Sicht Vorboten des Internet-Shopping.

Tchibo und Eduscho starteten mit Lebensmittelversand.

Die ersten Versandhäuser gründeten Filialen in den großen Städten. Quelle in der Ebertstraße, Foto-Porst z.B. machten den alteingesessenen Händlern schwer zu schaffen. Es wurde Revue und Porst statt Agfa und Kodak gekauft, weil es billiger war.

Tchibo eröffnete den ersten Kaffee-Stehausschank auf der Bahnhofstraße. Ich glaube, die Tasse kostete anfangs 20 Pf. Aber es war eine Revolution. Cafes wurden weniger besucht, Tchibo entwickelte sich zum In-Laden.

In der Weberstraße gab es den ersten Billigheimer, Stellmann oder Stallmann hieß der, 1. Stock, ehemalige Wohnung, Grundnahrungsmittel deutlich preiswerter als sonst wo.

Jeder hat sich darüber gefreut und war begeistert dabei, den neuen Geist des modernen Lebens ja nicht zu verpassen.

Auch familiäre Strukturen änderten sich.
Die alte Idylle, Vater auf Arbeit, Mutter zuhause, kippte langsam. Meine Mutter ging fast jeden morgen zum Markt, auf dem Heimweg beim Schäfermeier in der Hohenzollernstraße vorbei, vielleicht zusätzlich noch zum Nickel in der Bismarckstraße, nachmittags musste ein Kind Milch holen bei Behrends.
Als dann kurz vor der Emschertalbahn der erste Supermarkt, Keweloh, eröffnete, veränderte sich schlagartig der Ablauf. Fast alles wurde dort gekauft, nicht mehr alleine, sondern ein Kind musste mit zum Tragen…die ersten Vorläufer des Großeinkaufs von Heute.

Die Bevölkerungszahl ging nicht, wie von einigen erwartet in Richtung 500000, sondern sank stetig. Der Konkurrenzkampf einiger Geschäfte wurde immer heftiger, die ersten Etablierten blieben auf der Strecke.

Dann begann die Diskounterzeit, der Emma-Laden starb eines langsamen Todes, die Fachgeschäfte konnten preislich nicht Paroli bieten, das langsame Dahinsiechen wurde durch das Internet, schneller als erwartet, beendet.

Alle (fast alle) haben mitgemacht, alle haben es als zeitgemäß und unabwendbar angesehen, die Vollbremsung kam erst nach dem Crash.

Vergleichbar mit der Modernisierungshysterie der Flaniermeile vom Bahnhof zum Stadttheater.

Heute taumeln wir benommen zurück zur “Wiedergeburt der Familie“. Entsprechende Strukturen sind wieder gefragt, wir besinnen uns auf Werte unserer Vorfahren. Rückgängig können wir nichts machen, aber vielleicht verändern nach unseren Wünschen und Träumen.

Outlet/billig,
da geht mir auch was durch den Kopf.
Sollen Menschen, die am Existenzminimum leben, ihr Porzellan bei Kamphaus (geht nicht, weiß ich) kaufen, um dann vor ihren leerem „Meissener“ zu sitzen? Das ist für mich purer Zynismus.

Männlein

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timo
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Beitrag von timo »

hertener hat geschrieben:Also ich möchte echt nciht als "Besserwisser" rüberkommen, aber der Aldi war schon immer da drauße, Genauso wie MediMax und der Bäcker (der schon wieder zu ist).
Medi-Max: ja. Aldi: nein. Ganz sicher :-) Der nächste Aldi am Stern war der bei Renault Herz an der Herzlia-Allee, den Du angesprochen hast (ist ja nur ein paar Meter entfernt). Der ist dann irgendwann (muss so um 2003 oder 2004 gewesen sein) an die jetzige Stelle gezogen.

Um die Ecke von Medi-Max gab's eine Weile vorher (bis 1999?) noch den Schnäppchenmarkt "Thomas Philipps".

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