Wo befanden sich unsere Mülldeponien in alten Zeiten?

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sirboni
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Beitrag von sirboni »

Mein lieber Kraxler:
Ich gebe ja zu daß meine Erinnerung lückenhaft ist, gebe aber auch zu bedenken, daß seit meiner letzten Besteigung des Mechtenbergs so ca. 65 Jahre vergangen sind.
Daher schrieb ich ja auch vorsichtshalber:
"Nach meiner Erinnerung erstreckte sich der Bereich Müllkippe in etwa so wie auf dem Bild hier."
Ich hoffe, das das als Entschuldigungsgrund akzeptabel ist :(
Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft

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Mechtenbergkraxler
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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

sirboni hat geschrieben:Mein lieber Kraxler:
Ich gebe ja zu daß meine Erinnerung lückenhaft ist, gebe aber auch zu bedenken, daß seit meiner letzten Besteigung des Mechtenbergs so ca. 65 Jahre vergangen sind.
Daher schrieb ich ja auch vorsichtshalber:
"Nach meiner Erinnerung erstreckte sich der Bereich Müllkippe in etwa so wie auf dem Bild hier."
Ich hoffe, das das als Entschuldigungsgrund akzeptabel ist :(
gezz werd ich ja ganz rot :oops: . Ich hatte doch nur Angst, dass wir beide von Karlheinz zusammengestaucht werden. Als wer auch immer vor Jahren behauptet hat, auf dem Bismarckturm hätte eine Öllampe gebrannt, musste der auch zähneknirschend hinnehmen, dass dort - laut Karlheinz - eine Petroleumlampe gebrannt hat. Ich bin aber eigentlich froh, dass wir mit Karlheinz wenigstens einen Heimatforscher haben, der bevorzugt mit Zahlen, Daten und Fakten arbeitet.

Sirboni, dass Du überhaupt von Deinem Breiten- und Längengrad aus so viel Überblick über den Süden Gelsenkirchens hast, ist schon beeindruckend! Wenn Du nächstes Mal im Lande bist, bring die Steigeisen und die Seile mit, und wir besteigen dann mal wieder den Gipfel des Mechtenbergs über die Nordwest-Wand.

MK
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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Müllkippe Mechtenberg,
erstmals aktenkundig erwähnt wurde die Müllkippe am Mechtenberg, auf der die auch die Städte Essen und Wattenscheid ihren Müll abluden, am 27. September 1958.
Im Stadtteilarchiv Rotthausen gibt es eine detaillierte Chronik (44 Seiten), die wohl von den Ruhr-Nachrichten angefertigt worden ist, für die Zeit von September 1958 bis April 1980, in der alle Fakten wie Vorwürfe zu Ratten, Ungeziefer, unerträglichen Gestank, häufige Brände usw. mit genauen Terminen aufgelistet sind.

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

gezz werd ich ja ganz rot :oops: . Ich hatte doch nur Angst, dass wir beide von Karlheinz zusammengestaucht werden. Als wer auch immer vor Jahren behauptet hat, auf dem Bismarckturm hätte eine Öllampe gebrannt, musste der auch zähneknirschend hinnehmen, dass dort - laut Karlheinz - eine Petroleumlampe gebrannt hat. Ich bin aber eigentlich froh, dass wir mit Karlheinz wenigstens einen Heimatforscher haben, der bevorzugt mit Zahlen, Daten und Fakten arbeitet.

Die Info mit der Petroleumlampe stammt sicher nicht von mir, denn auf dem Bismarckturm gab es bis kurz nach dem Krieg eine Flammenschale, die über eine Leitung im Turm mit Öl versorgt wurde.
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Josel
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Beitrag von Josel »

Es gab - so habe ich mal von Zeitzeugen gehört - irgendwo in der Nähe des Glückaufkellers einen Kinderarzt, der diese Kippe und ihre Fortnutzung mit großer Leidenschaft bekämpft haben soll. Hintergrund waren vor allem - so hieß es - die Brände dort, weil das ganze Wohngebiet um den Halfsmannhof damit unter dauerhaften Belastungen stand. Er führte wohl auch Atemwegserkrankungen seiner kleinen Patienten darauf zurück. Vielleicht ist das ja der Hintergrund der akribischen Auflistung von Vorfällen.

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Nicht nur der Kinderarzt hat die Kippe bekämpft. Vor allem war der Bürgerverein Rotthausen hier tätig.
Mit der Vorlage der Stadt GE zur 33.Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen und Gesundheit am 08.11.1978 (5 Seiten) gab es letztlich strenge Auflagen an den Betreiber Schwarzhof für die Abdeckung der Deponie, wogegen dieser aber immer wieder verstoßen hat. Das führte dann zur Kündigung des Pachtvertrages und zur endgültigen Stilllegung.
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Neugelsenkirchener
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Beitrag von Neugelsenkirchener »

Ich hoffe, es passt hier in den Thread, aber ich habe eine Frage: Wo wird der Hausmüll aus Gelsenkirchen heute entsorgt?

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Graue Tonne -> Müllheizkraftwerk Essen-Karnap
Gelsendienste hat geschrieben:Alle Rest- und hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle, die von GELSENDIENSTE erfasst werden, werden dem MHKW Essen-Karnap, Arenbergstraße 45, zugeführt.


Gültiges Abfallwirtschaftskonzept für die Stadt Gelsenkirchen vom Februar 2016:
https://www.gelsendienste.de/Kopfnaviga ... df#page=22
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Neugelsenkirchener
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Beitrag von Neugelsenkirchener »

Emscherbruch hat geschrieben:Graue Tonne -> Müllheizkraftwerk Essen-Karnap
Gelsendienste hat geschrieben:Alle Rest- und hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle, die von GELSENDIENSTE erfasst werden, werden dem MHKW Essen-Karnap, Arenbergstraße 45, zugeführt.


Gültiges Abfallwirtschaftskonzept für die Stadt Gelsenkirchen vom Februar 2016:
https://www.gelsendienste.de/Kopfnaviga ... df#page=22
Danke, das habe ich irgendwie übersehen; habe eigentlich auch auf der Gelsendienste-Seite geschaut.

Schaffrather38
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Wo befanden sich unsere Mülldeponien in alten

Beitrag von Schaffrather38 »

Städtische Müllkippe an der Beckeradsdelle
oberhalb vom Mühlenteich.

Ca.1943-1954?
Hier wurde einfach alles abgeladen (bzw.hingebracht)
was nicht mehr gebraucht wurde, nicht nur Hausmüll,
sondern Krankenhausabfälle wie Binden ,Gipskorsette
G.-Beine ,G.-Arme, Farbpulver,ebenso wurden hier vom
Schwarzschlachten die Reste entsorgt.
Schutt und Erdaushub gehörten auch dazu.
Es stank dort sehr erbärmlich. An irgendeiner Stelle
glimmte das Haldenmaterial immer.
Ratten,Heimchen,Krähen,Elstern,Dohlen und Katzen
waren hier heimisch.
Bei uns Jungen waren besonders Gipskorsette, G.-Arme
und G.-Beine gefragt. Diese wurden übergestülpt und mit
angerührtem Farbpulver verschönert und fertig war der
Ritter vonne Müllkippe.
In Schleuderbüchsen wurden Kartoffeln gegart und
mit der Fletsche auf Ratten gezielt.
Ich habe auf der Beckeradsdelle gewohnt und war dort öfter
vor Ort, (1948-1951)trotz Verbot der Eltern.
Vielleicht kann man hier eine Luftaufnahme aus den
50ger Jahren einstellen ,um die damalige Müllkippe mal
von oben zu betrachten.
BildBild
Gruß
Schaffrather38

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