Wo befanden sich unsere Mülldeponien in alten Zeiten?

[Minchen]

An der Mechtenbergstrasse hatten wir seit Ende der Siebziger einen Kleingarten. Da stand eine Trinkhalle auf halber Höhe zwischen der Wembkenstrasse und Bauer Berger, und schräg gegenüber davon war der Eingang zu dem Gelände. Dann war es der erste Garten am Wegkreuz rechts in der zweiten Reihe.

Und da pflanzte mein Opa eines Tages einen Baum, und aus dem Pflanzloch zog er zu meinem Erstaunen einen kompletten Regenschirm. Kommentar Opa: Kein Wunder, hier war früher eine Müllkippe.

[Benzin-Depot]

Die Geschichte mit dem Schirm gefällt mir. Ich stell mir das gerade so vor, wie Dein Opa einen großen Stockschirm aus dem Loch zieht. Na ja, vielleicht war die Bespannung nicht mehr ganz intakt.

Demnach müsste der Anfang der Kippe nicht weit hinter dem städtischen Fuhrpark gelegen haben. War ja praktisch, dann war die Rückfahrt nicht weit. Anscheinend ist das ganze Gebiet bis zum Mechtenberg früher oder später als Müllkippe genutzt worden.

[Minchen]

Der Schirm wirkte, als wäre er reif für den Müll.

Jahre später verteilte ich dort Wahlbenachrichtigungen. In den Gärten wohnten einige Wahlberechtigte, d.h., sie waren auch mit Erstwohnsitz dort gemeldet. Damals erzählte mir jemand, die Leute hätten bereits seit dem Krieg dort gewohnt, so mit Sondererlaubnis wegen der Wohnungsnot. Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber dann hätten die ja auf einer Müllkippe gelebt?

[Benzin-Depot]

[...] Damals erzählte mir jemand, die Leute hätten bereits seit dem Krieg dort gewohnt, so mit Sondererlaubnis wegen der Wohnungsnot. Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber dann hätten die ja auf einer Müllkippe gelebt?

Falls es sich wirklich um Ausläufer der Müllkippe gehandelt haben sollte, müsste dieser Teil schon vor dem Krieg geräumt worden sein. Wahrscheinlich wären die dort abgekippten Abfälle auch nicht so schadstoffhaltig wie die heutigen gewesen.
Emschi hat ja in seinem Artikel so schön ausführlich geschildert, wie der brennbare Haushaltsabfall früher grundsätzlich durch den Schornstein entsorgt wurde. Eine besondere Freude bereitete es mir, wenn ich nach einer Renovierung mal den alten Stragula Bodenbelag in Stücke reissen und in den Herd werfen drurfte. Der teerhaltige Belag brannte und qualmte besonders gut

[sirboni]

Eine besondere Freude bereitete es mir, wenn ich nach einer Renovierung mal den alten Stragula Bodenbelag in Stücke reissen und in den Herd werfen durfte.

Bei uns gabs Balatum, da war auch noch Wolle (nicht der ) mit drin verarbeitet.
Die Entsorgung geschah aber nach dem gleichen Muster.

[Benzin-Depot]

Bei uns gabs Balatum, da war auch noch Wolle (nicht der ) mit drin verarbeitet.
Die Entsorgung geschah aber nach dem gleichen Muster.

Balatum brannte auch gut, besonders in Verbindung mit Bohnerwachs.
Balatum lag bei uns in der Küche. Und die wurde meist am Samstag gebohnert. Mit Socken konnte man dann herrlich darauf schlindern. Mit der Zeit hatte sich da eine richtige dicke Schicht gebildet, die bei der späteren Entsorgung im Herd sehr förderlich war.

[sirboni]

Balatum brannte auch gut, besonders in Verbindung mit Bohnerwachs.
Balatum lag bei uns in der Küche. Und die wurde meist am Samstag gebohnert. Mit Socken konnte man dann herrlich darauf schlindern. .

Wovon die Mutter dann immer ganz begeistert war weil danach nicht nur der Boden sondern auch die Socken so schön glänzten

[Mechtenbergkraxler]

[...] Damals erzählte mir jemand, die Leute hätten bereits seit dem Krieg dort gewohnt, so mit Sondererlaubnis wegen der Wohnungsnot. Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber dann hätten die ja auf einer Müllkippe gelebt?

Falls es sich wirklich um Ausläufer der Müllkippe gehandelt haben sollte, müsste dieser Teil schon vor dem Krieg geräumt worden sein. Wahrscheinlich wären die dort abgekippten Abfälle auch nicht so schadstoffhaltig wie die heutigen gewesen.

Benzi, jetzt wirst Du sehr spekulativ. Die Müllkippe unter den Gärten "Voßgraben" (siehe Minchens Schirmgeschichte) war in der Tat etwas Inoffizielles. Sie machte schon mal vor ca. 10 Jahren Schlagzeilen, als die Stadt den Kleingärtnern empfohlen hatte, kein Gemüse und Obst mehr aus den Gärten zu verzehren. Großes Erstaunen überall, obwohl die Altgärtner, wie Minchens Opa, und insbesondere die Dauerbewohner (viele Flüchtlinge aus Vertreibungsgebieten) das natürlich wussten. Wenn wir als Kinder nur tief genug dort gegraben haben, fand man immer interessante Dinge.

Also, ein "Ausläufer" der Mechtenbergkippe war das nun nicht. Es betrifft auch nur die Parzellen den Weg entlang direkt hinter der (ehemals) Sellerbude, die auch nur aus diesem Grund ein ganzes Stück höher liegen als der Teil Richtung Hattingerstraße bzw. Wiehagen.

Lieber Benzi, der Düppel ist altes Siedlungsgebiet mit vielen Häusern entlang der Mechtenbergstraße aus der Jahrhundertwende 18. / 19. Jhdt. Der Düppel war keine Müllkippe. Die begann definitiv erst südlich des Schwarzbachs. Hier übrigens noch die Ergänzung von Sirbonis Superzeichnung durch die Bauschuttkippe östlich der Hattingerstraße.

Mechtenbergkraxler (muss es kraft Amtes ja schließlich wissen!)

[Benzin-Depot]

Benzi, jetzt wirst Du sehr spekulativ.

es blieb mir ja nix anderes übrig

Die Müllkippe unter den Gärten "Voßgraben" (siehe Minchens Schirmgeschichte) war in der Tat etwas Inoffizielles. Sie machte schon mal vor ca. 10 Jahren Schlagzeilen, als die Stadt den Kleingärtnern empfohlen hatte, kein Gemüse und Obst mehr aus den Gärten zu verzehren. Großes Erstaunen überall, obwohl die Altgärtner, wie Minchens Opa, und insbesondere die Dauerbewohner (viele Flüchtlinge aus Vertreibungsgebieten) das natürlich wussten. Wenn wir als Kinder nur tief genug dort gegraben haben, fand man immer interessante Dinge.

Also, ein "Ausläufer" der Mechtenbergkippe war das nun nicht. Es betrifft auch nur die Parzellen den Weg entlang direkt hinter der (ehemals) Sellerbude, die auch nur aus diesem Grund ein ganzes Stück höher liegen als der Teil Richtung Hattingerstraße bzw. Wiehagen.

Dankeschön, das war mir völlig unbekannt. Ich hab doch gewusst, dass ich hier auf kompetente Hilfe hoffen durfte.

Lieber Benzi, der Düppel ist altes Siedlungsgebiet mit vielen Häusern entlang der Mechtenbergstraße aus der Jahrhundertwende 18. / 19. Jhdt. Der Düppel war keine Müllkippe. [...]

Lieber Kraxler, Du darfst mir glauben, nichts liegt mir ferner als den Düppel in Verruf zu bringen.
Gut, dass Du das nun für alle Zeiten klargestellt hast und dankeschön auch für die Ergänzung von Sirbonis Superzeichnung

[sirboni]

Kraxler & Benzi:
Sirbonis Superzeichnung
So sah ich aus nachdem ich Euren Lobgesang gelesen hatte Danke für die Bumen

[Benzin-Depot]

Ehre, wem Ehre gebührt

[sirboni]

Ehre, wem Ehre gebührt

Sehste Wenn das Thema "Müll" ist, kann ich auch was dazu beitragen

[Benzin-Depot]

hab auch nie was anderes behauptet.
So richtig alte Müllkippen hatten wir in unserem schönen Forum nur am Rande erwähnt. Ich fand, die verdienten einen eigenen Fred. Mit Erstaunen habe ich gesehen, dass dieses Thema in den letzten Tagen weit über 1000 mal aufgerufen wurde. Anscheinend sind wir nicht die Einzigen, die sich für den Müll hier interessieren.

[Pedder vonne Emscher]

@sirboni, stell dein Licht nicht unter den Scheffel oder wie man so sagt. Du kannst außer Müll auch andere Themen.

[Mechtenbergkraxler]

Ehre, wem Ehre gebührt

Sehste Wenn das Thema "Müll" ist, kann ich auch was dazu beitragen

Hömma, Sirboni, bevor uns Karlheinz Rabas (kraft seinem Amt bzw. - für die Übergenauen - seines Amtes) aufs Dach steigt, sollten wir Deine Superzeichnung noch um eine Kleinigkeit korrigieren. Deine rote Linie umfasst Richtung Südwest schon kerngesundes Ackerland auf dem dort bereits ansteigenden Mechtenberg. Die Kippe ging nur bis zum Dickmannsweg. Auf dem Luftbild sieht man auch gut den Hof Dickmann, der heute noch erhalten ist. Unten die hoffentlich jetzt ultimativ richtige Begrenzung in Gelb.

MK