Erfahrungen mit städtischen Kindergärten/ Sind die alle so?

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kdl
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Beitrag von kdl »

Als Ehemann einer Erzieherin in einer städtischen Tageseinrichtung bekomme ich des öfteren mit, das Eltern der Meinung sind ein Kindergarten muss am besten rund um die Uhr aufhaben.
@Postminister: Wenn du der Meinung bist, das dein Kind in einem privaten Kindergarten besser betreut wird, teste es aus und berichte hier. Aber gehe bitte nicht bei und verteufel alle städtischen Kindergärten en bloq. Ein privater Kindergarten kann sich seine Kunden aussuchen, ein städtischer nicht.

Der KiGa in dem meine Frau arbeitet, bietet eine Unmenge an Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Kinder. Zudem gibt es dort Sprachförderung und Sportmöglichkeiten wie Inliner fahren oder Klettern und vieles mehr. Wird ja auch so erwartet. Aber um die Angebote alle zu realisieren, müssen (und da geht kein Weg dran vorbei) Vorbereitungen getroffen werden. Besprechungen, Arbeitsabläufe koordinieren und und und.... das ist nicht mal eben zwischendurch gemacht.
Hinzu kommt das die Betreuungsinhalte wie z.B. Sprachförderung vordiktiert werden und zeitlich kaum einzuhalten sind. Das wiederum liegt oftmals an den Eltern die dann der Meinung sind, genau zu diesem wichtigen Termin einfach nicht erscheinen zu müssen.

Was die kritisierten Öffnungs-und Urlaubszeiten betrifft: auch das wird vordiktiert. Oder glaubst du etwa, meiner Frau und uns macht es Spaß, gezwungenermaßen in der teuersten Ferienzeit Urlaub nehmen zu müssen... bestimmt nicht.... auch wir würden gerne mal zu einem anderen Zeitpunkt in Urlaub fahren und dabei sparen. Ok, meine Frau könnte in den Ferienkindergarten gehen, nur liegen die am anderen Ende der Stadt und der Zeitaufwand wäre immens.

Deine Beispiele: = meine Antworten
Brückentag = ganz normaler Vorgang, viele Eltern nutzen diesen Tag genauso.
Elternsprechtag= nichts anderes wie in der Schule, nur intensiver
Tag nach der Übernachtung der angehenden Schulkinder= da können die Erzieherinnen doch gleich durchmachen; morgens die Übernachtungkinder verabschieden und dann die Tageskinder nehmen. Dein Kind kommt evtl.auch in den Genuß, dann wirst du wohl verstehen warum.

Freier Tag vor den eigentlichen Ferien: Schlüssel umdrehen und ab in den Urlaub ist nicht, der Kindergarten muss für die Reinigungs und Rep-arbeiten die in den Ferien stattfinden vorbereitet werden.

Einräumtag= das erübrigt sich jetzt... was raus muss, muss auch wieder rein.

Bevor ich es vergesse: die berufstätigen Eltern nehmen die Schließungzeiten des Kindergartens nicht so negativ auf, man kann sich ja auch kennenlernen und dann so absprechen das jemand der die Zeit hat das Kind zu sich nimmt. Gehört übrigens auch mit zur Entwicklung eines Kindes, sich in anderen Familien zu bewegen.

So und nun kann man mich "rund" machen, ist halt meine Einstellung. Ich gehe jetzt den Haushalt machen weil meine Frau seit heute morgen viertel vor sieben im KiGa ist und erst gegen 21.00 heim kommt.

postminister
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Beitrag von postminister »

Vielleicht mal was Grundsätzliches.
Ich achte die Arbeit der Erzieherinnen.
Das pädagogische Konzept erscheint schlüssig.
Grund zu klagen gibt es eigentlich nicht.
Mich stören nur die VIELEN Wochentage , an denen
der Kindergarten ersatzlos geschlossen ist.
In Gladbeck wurde IMMER eine Notgruppe angeboten.
Warum ist das in Resse nicht möglich?
Der wirklich krasse Qualitätsunterschied zwischen diesen beiden
Einrichtungen schockiert mich.
Kinder zu haben und gleichzeitig zu zweit arbeiten zu gehen
ist stressig genug. Da möchte ich mich auf das Betreungsangebot,
für das ich ordentlich zahle , auch verlassen können.

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kdl
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Beitrag von kdl »

Hab gerade mal bei meinem Weib nachgefragt: Wenn ein KiGa zu ist, gibt es normalerweise immer eine Notgruppe. Wo die dann ist weiß ich nicht, muss aber die Leitung wissen. Außerdem gibt es in Resse zwei städtische KiGas
Aber spreche doch mal mit den anderen Kindergarteneltern, es ergibt sich bestimmt was.. im besten Falle lernt ihr nette Leute kennen.

omopitz
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Beitrag von omopitz »

Wie schon mal gesagt, ich bin im großen und ganzen mit meiner KITA zufrieden. Klar gibt es auch hier und da mal ein Problem, das aber durch ein vernüftiges Gespräch gelöst werden kann auch wenn man eventuell Kompromisse eingehen muss.
Es gibt auch mit Sicherheit unterschiede bei den verschiedenen KITAS, das aber mit Sicherheit auch vom Personal und deren Einstellung abhängt. Es gibt halt Leute die in so einen Beruf mehr oder weniger hineingezwengt wurden und deren Einstellung auch so ist.
Allerding finde ich hier auch einige Sachen die ich eigentlich nicht verstehen kann.
Ich habe erlebt als die Städtischen KITAS gestreikt haben das ander KITAS hingegangen sind und haben einige Kinder übernommen. Leider stellte sich heraus das einige Kinder aus Hartz IV Familien stammten und das einige Leute die Berufstätig waren keine Möglichkeit hatten ihre Kinder unterzubringen. Die haben teilweise dann erst normalen Urlaub und dann unbezahlten Urlaub nehmen müssen. Für so etwas habe ich eher kein Verständnis auch wenn einige vielleicht behaupten das diese Kinder aus Hartz IV Familien teilweise besser dort aufgehoben sein würden. Ich habe in Duisburg einen Kindergarten gefunden der ist hingegangen und hat die Kinder aus Hartz IV Familien nicht mit aufgenommen (während des Streiks) sonder nur Kinder aufgenommen von denen die Nachweisen konnten das Sie keine andere Möglichkeit haben. Schließlich waren diese Plätze auch sehr stark beschränkt.
Ich finde das Teilweise mit den Stunden doch komisch umgegangen wird. 1 mal im Monat schliesst die KITA um 13 Uhr wegen Teamsitzung. Wenn aber am Nachmittag mal was stattfindet, müssen die Kinder später zur KITA gebracht werden oder dürfen nicht daran teilnehmen. Ob nun 7 Kinder an einer Parkwanderung teilnimmen oder 15 Kinder dürfte doch eher keinen Unterschied machen und Überstunden fallen dadurch auch nicht an. Finde es aber traurig das dadurch einige Kinder von bestimmten Sachen ausgegrenzt werden. Nachfragen ergaben das diese Regelung von Oben kommen würde und man da nichts machen kann. Naja ich kann mir aber nicht Vorstellen das jemand von Oben kommt und Aufpasst welche Kinder ab wann im Kindergarten waren und an der Veranstaltung teilnehmen.

kati
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Beitrag von kati »

omopitz hat geschrieben: Wenn aber am Nachmittag mal was stattfindet, müssen die Kinder später zur KITA gebracht werden oder dürfen nicht daran teilnehmen. Ob nun 7 Kinder an einer Parkwanderung teilnimmen oder 15 Kinder dürfte doch eher keinen Unterschied machen und Überstunden fallen dadurch auch nicht an. Finde es aber traurig das dadurch einige Kinder von bestimmten Sachen ausgegrenzt werden. Nachfragen ergaben das diese Regelung von Oben kommen würde und man da nichts machen kann. Naja ich kann mir aber nicht Vorstellen das jemand von Oben kommt und Aufpasst welche Kinder ab wann im Kindergarten waren und an der Veranstaltung teilnehmen.



Hallo dazu muss ich leider kontern! Klar ist es ungerecht den Kindern gegenüber die dann nicht teilnehmen können! Aber es ist leider rechtens, denn die Kinder sind in dem Falle nicht versichert! Das heisst, wenn etwas passiert besteht kein Versicherungsschutz!
Haftbar ist in dem Fall die Erzieherin als Aufsichtsperson! so viel ich weiss!
"Man wird älter, als ne Kuh, und lernt immer noch dazu!"

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kdl
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Beitrag von kdl »

kati hat geschrieben: Haftbar ist in dem Fall die Erzieherin als Aufsichtsperson! so viel ich weiss!
Uiiii! Das ging leicht bis voll daneben. Kati: bitte so etwas nicht verbreiten, wenn man oder Frau es nicht weiß. Wir sind hier öffentlich 8)

@ omopitz: Kinder werden bei den Aktivitäten nicht ausgegrenzt, sondern es gibt Angebote die sich an bestimmte Altersgruppen und an bestimmte Entwicklungsstufen orientieren.

Deine Ausführung zum Streik ist nicht richtig und generell sollte das nicht so stehen bleiben :evil:
Beim Streik gegen diesen ominösen Kibitz-Kack sind z.B.neben anderen Einrichtungen auch in der Einrichtung meiner Frau immer zwei Erzieherinnen dem Streik fern geblieben um dennoch dem Kindergartenauftrag gerecht zu werden und dort eine Grund-Betreuung aufrecht zu erhalten. Speziell für die Berufstätigen :winken:
Wenn es in deinem Kindergarten anders gewesen sein sollte, tut es mir leid. Aber selbst das ist nicht en bloq auf alle KiGas anzuwenden.
Diese Ausführungen, die; woher und warum auch immer kommen; ein schlechtes Bild auf die Erzieherinnen werfen sollen oder wollen stimmen generell nicht. Das ist nachlesbar. Diese Halbwahrheit-Verteilung stimmt mich so langsam aber sicher sauer.

Oder wird hier ernsthaft geglaubt das sich am Eingang eines Kindergartens jemand hinstellt und anhand der Einkommesverhältnisse die Tür aufmacht oder nicht. Aber Hallo, bitte noch mal drüber nachdenken was da von sich gegeben wird.

Edit: den Absatz habe ich wieder rausgenommen...

und nu gehe ich heia machen da ich um 5.45 mit meiner Frau aufstehe :knuddel: .... sie hat Frühdienst

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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

kdl hat geschrieben:
kati hat geschrieben: ---
und nu gehe ich heia machen da ich um 5.45 mit meiner Frau aufstehe :knuddel: .... sie hat Frühdienst

Da hat sie aber Glück, dass sie so lange schlafen kann. Es gibt genug Menschen, die auch bei kurzen Arbeitswegen deutlich eher aufstehen müssen, oder deutlich länger Arbeiten müssen als bis 17:30. Die sich in der Vorbereitung ihrer Arbeit auch strecken müssen. Bei denen Teamsitzungen (Abteilungsversammlungen, Meetings etc.) eben gesplittet werden, damit der Grundauftrag, nämlich der Arbeitsinhalt Kinderbetreuung und -erziehung, nicht vernachlässigt wird. Ich weiß, dass Kigas und -tas chronisch unterbesetzt sind, aber ich weiß auch, dass hier ein Krankenstand herrscht, der ein Vielfaches der normalen Wirtschaft beträgt. Und die normale Wirtschaft glänzt in den letzten Jahrzehnten nicht gerade durch Überbesetzung an Personal.

Zum Thema zurück: Ich bin mit der inhaltlichen Arbeit und der Einbeziehung der Eltern bei den mir bekannten städtischen Einrichtungen mehr als zufrieden. In Sachen Mitarbeitermotivation, aber auch in der Personalführung im administrativen Bereich sehe ich Defizite, da sich zu sehr auf den vermeintlichen Errungenschaften des öffentlichen Dienstes wie einer relativ starren Arbeitszeitstruktur ausgeruht wird. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten um 2-3 Std als Erfolg zu feiern, und dann auch noch öffentlich, bei dem gleichzeitigen Wissen, dass die freie Wirtschaft immer mehr zu Vollkonti- und rund um die Uhr Arbeitszeitmodellen bei äußerst kurzen Ankündigungszeiträumen tendiert, das ist einfach nur lächerlich und am Bedarf vorbei. Viele Mitarbeiter in der mir bekannten Kita verspielten ihr Potential nur durch ihren erhöhten Krankenstand, der tw. mit latenter Ankündigung einher ging. Schade eigentlich. Auch andere Arbeitnehmer haben erschwerte Arbeitsbedingungen, wie z.B. Zwangshaltungen, Lärmeinflüsse, ständig wechselnde Aktionsbedingungen und -Parameter so wie Verantwortung für Leib und Leben Dritter. Also Streß pur. Trotzdem bringen auch sie ihre Anforderungen. Und bleiben nicht so oft zu Hause wie die MA in in dem mir bekannten KiGa. Dies in Verbindung mit den immer noch starren Öffnungszeiten sind die Hauptprobleme der städtischen Einrichtungen, mit der konzeptionellen Arbeit bin ich aber mehr als zufrieden. Außerdem ist es bei freien und klerikalen Klägern auch nicht besser!
Der Rumbalotte

:heart: It's a shithole, but it's home! :heart:
(Jason Williamson)

!!!Korruption muss bezahlbar bleiben!!!
Ehrlich!

BTW: Faschisten sind Rektalöffnungen! Überall!

postminister
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Beitrag von postminister »

Gestern im Mitteilungsfach.
Bild
Der siebte Termin dieses Jahr an dem ersatzlos geschlossen ist.
Wieder ein Urlaubstag weniger.

Wie rumbalotte es so treffend anmerkte, die Leistungen vieler
Kitas stehen im Gegensatz zu den Anforderungen der Wirtschaft.

Ich frage mich , wie der Sturm der Entrüstung aussähe,
wenn die Post oder gar die Polizei mal für einen Tag geschlossen
einen Betriebsausflug unternähme. Krankenschwestern wäre
auch interessant zu sehen.

Ein frustrieter postminister

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brucki
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Beitrag von brucki »

Kolumne von Oberbürgermeister Frank Baranowski am 21.02.2013 hat geschrieben:So entsteht Zukunft

Liebe Gelsenkirchenerinnen! Liebe Gelsenkirchener!

Noch sind es kleine, unscheinbare Baupläne. Zeichnungen mit Angaben zu Zimmeraufteilung, Quadratmetern, Deckenhöhe. Und doch steckt jede Menge Zukunft darin – ein wichtiges Stück Zukunft für unsere Stadt. Denn in den nächsten Monaten werden aus diesen Plänen neue Kindertagesstätten. Ja, in diesem Frühjahr werden wir mit dem Bau von gleich sechs Kitas starten!

Das ist ein großes Vorhaben; ein Vorhaben, das Zukunft entstehen lässt. Die neuen Kitas kommen dorthin, wo der Betreuungsbedarf am höchsten ist: nach Schalke und Bismarck, nach Bulmke-Hüllen, Erle und Resse. Und die Resser Mark, unser kleinster Stadtteil, erhält sogar erstmals überhaupt eine Kita. Wir wollen in diesen Stadtteilen das Netz der öffentlichen Kinderbetreuung noch etwas dichter ziehen, jungen Eltern noch mehr und bessere Angebote machen – und die Wege zur Tagesstätte ein bisschen kürzer gestalten. Davon sollen die Eltern von Vorschul-Kindern schon sehr bald etwas haben: Im nächsten Jahr sollen die neuen Einrichtungen die Türen öffnen.

Nicht nur in der Resser Mark werden sich die Betreuungsquoten für Unter-Dreijährige ganz erheblich verbessern. Dabei stehen wir gar nicht schlecht da: Die aktuelle U-3-Betreuungsquote liegt bei etwa 31 Prozent – relativ nahe an der Zielmarke, die Experten lange als den Bedarf deckend ausgegeben haben. Und wenn die sechs neuen Gebäude noch dazu kommen, dann erreichen wir in Gelsenkirchen sogar eine Quote von rund 35 Prozent. Für die älteren Kinder sieht es noch besser aus, hier liegt die Betreuungsquote stadtweit nahe 100 Prozent.

Dahinter steht eine enorme Leistung: 2007 konnten wir in unserer Stadt lediglich etwa 550 Betreuungsplätze für Kleinkinder anbieten – im nächsten Jahr werden es mehr als 2.000 sein. Wie Sie sich vorstellen können, bin ich richtig froh über diese Entwicklung. Denn auch wenn wir es für einen Moment fast vergessen hätten: Unser bekanntermaßen knappes Budget macht es uns ja nicht immer einfach, Investitionen vorzunehmen. Aber vor dem Hintergrund, alles zu tun, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu gewährleisten, gab es keine zwei Meinungen darüber, ob diese Investitionen nötig sind.

In Schalke, Bismarck und Bulmke-Hüllen, in Erle, Resse und der Resser-Mark – überall entstehen jetzt also wertvolle Angebote für junge Familien. Angebote, die den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern, die aber auch ein unverzichtbarer Ort für unsere früh einsetzenden Bildungsangebote und Sprachkurse sein werden. Angebote, die uns wichtig sind – denn in den Kitas wollen wir Sorge dafür tragen, dass möglichst alle jungen Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener einen guten Start in ihr Leben haben!

Glück auf!

Ihr
Frank Baranowski
aus: http://stadt.gelsenkirchen.de/de/Rathau ... efault.asp

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