Metropole Ruhr - Aber in der Mitte liegt Gelsenkirchen?

Korrekturen des Stadtumbaus der Vergangenheit, Erschließung von Brachen und Rückbau - Stadtumbau im neuen Jahrtausend

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Emscherbruch
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Metropole Ruhr - Aber in der Mitte liegt Gelsenkirchen?

Beitrag von Emscherbruch »

Ruhr.2010 ist vorbei.
Innerhalb eines Jahres sind aus Westfalen und Rheinländern also endgültig "Ruhris" geworden? Wie gehts mit den Städten weiter? Bleibt es da beim Verwaltungsdurcheinander von 3 Regierungsbezirken? Welcher Bürger durchschaut die Kompetenzen, Allianzen und Strukturen beim Städte-übergreifenden miteinander?
DerWesten.de/WAZ vom 22.02.2011 hat geschrieben: Baranowskis Vision vom einigen Revier

Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski will die Einheit des Ruhrgebiets vorantreiben. „Jeder ist auf den anderen angewiesen, Ego-Touren gehen immer zu Lasten der anderen“, sagte der Chef der Ruhr-SPD.

Die Einheit des Ruhrgebiets will Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) vorantreiben. Der Chef der Ruhr-SPD bringt in dem Kontext ein „Ruhrgebiet der zwei Geschwindigkeiten“ ins Gespräch, das sich, ähnlich wie die Europäische Union, „vom Kern her“ entwickeln könnte. Mit Kern-Ruhrgebiet meint Baranowski die Städte Essen, Bochum, Herne, Bottrop und Gelsenkirchen. [...]

http://www.derwesten.de/nachrichten/pol ... 18375.html
Der Vorschlag von OB Baranowski, die weitere Entwicklung des Ruhrgebiets aus einem Kerngebiet heraus zu betreiben, hat was. Essen, Bochum, Herne, Gelsenkirchen und Bottrop als Vorreiter der Metropole Ruhr. Kooperieren und zusammenwachsen in diesen Kommunen, bevor die Außenbezirke des Ruhrgebiets dazukommen sollen, die Besonderheiten ihres Umlands berücksichtigen und im Moment keine Strukturen ändern wollen. Es gibt aber auch Bedenken. Was hat das "Kerngebiet" überhaupt zu bieten, dass sich daraus eine Metropole bilden könnte? Und welche Auswirkungen auf Gelsenkirchen ergäben sich?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

postminister
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Beitrag von postminister »

Paaah,
Metropole sind wir doch schon längst.
Niemand stellt mehr Profifussballvereine in so einer Dichte.
Der deutsche Kanzler wird faktisch vom Ruhrpott gewählt.
Europas grösster Binnenhafen liegt im Pott.
Gelsenkirchen ist das Las Vegas Deutschlands. Nirgends
gibt es mehr Spielhallen.
Und nur hier ist das Lieblingsgericht der Einheimischen nach
einem Opel benannt. Manta-Teller!!!
In allen Fussballstadien gibt es den Schlachtruf " Ruhrpott".
Vergleichbares hört man nirgendwo in Deutschland.

Also , Rest von Deutschland, watt willze noch als Beweis, dat
wia die besten sind??

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Sandra
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Beitrag von Sandra »

postminister hat geschrieben: Der deutsche Kanzler wird faktisch vom Ruhrpott gewählt.
Oh je, wir sind Schuld?! :lol:

gelsenjung
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Beitrag von gelsenjung »

Schuld sind die, die das C für christlich statt chaotisch halten!

Josel
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Beitrag von Josel »

Aber wir funktioniert das praktisch? Schaffen wir 6 OBs einfach so ab? Wird der Duisburger Zoo geschlossen und die Delphine ziehen in das "Zoom"? Wird der Stadtgarten an Handtuchgrundstücks-Investoren verhökert und alle Gelsenkirchener dürfen für lau in den Grugapark? Das haben wir nichtmal im Verhältnis BO und WAT nicht hingekriegt.

J.

Hafenjunge
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es wird Zeit

Beitrag von Hafenjunge »

Schöner Fred/Thread. Es wird Zeit, dass sich durchsetzt, dass jeder Ruhrgebietsstadt für sich allein öde ist und nur einige oder mehrere Städte und Gemeinden zusammen eine spannende Kulturlandschaft sind und durch Kooperationen auch noch Haushaltsmittel einsparen können.

Josel
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Beitrag von Josel »

Führt das nicht zwangsläufig dazu, Einrichtungen zu schließen? Die "vereinigte Stadtbücherei GE-BO" mit Sitz in WAT? Das Metropolen-Zentralbad in E, das einen Fortbetrieb der Bäder in den "Randbezirken" nicht sinnvoll erscheinen lässt? Sparen kann man doch nur durch Wegfall von Einrichtungen, Posten usw.

J.

Hafenjunge
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Beitrag von Hafenjunge »

Josel hat geschrieben:Führt das nicht zwangsläufig dazu, Einrichtungen zu schließen? J.
Ich will dem Schließen von Einrichtungen nicht das Wort reden. Aber in der Zukunft muss nicht alles doppelt und dreifach in der Region vorhanden sein, nur weil es keine Städte übergreifende Planung gibt.

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Ich bin viel zu weit weg von jeglichen Stadtverwaltungsapparaten.
Wo ein großes Einsparungspotential in den kommunalen Strukturen wäre, dass erschließt sich mir nicht. Möglicherwies wäre es aber hilfreich, fachfremde Leute die Strukturen durchwühlen zu lassen. Solange die alten Hasen aus der Verwaltung unter sich bleiben und sich selbst reformieren sollen, solange wird wohl kein alter Zopf abgeschnitten werden.

Mein Ansatz, den kommunalen Finanzengpässen zu begegnen, ist eher pragmatisch z.B. Kooperationen im Bereich der heutigen Stadtgrenzen um effektiver arbeiten zu können und damit keine Bereiche entstehen, die aus Kostengründen vernachlässigt werden müssen.
Z.B. Müllabfuhr im Grenzgebiet von Gladbeck/Buer, Hassel/Bertlich, Ückendorf/Wattenscheid. Nicht verständlich, warum die rechte Straßenseite andere Müllabfuhrtage hat als die linke.

Die Straßenräum- und Straßenkehrdienste. Da gibt es schon Kooperationen zwischen Straßen.NRW und der Stadt GE im Bezug auf Bundestraßen und Landstraßen im Stadtgebiet. Es werden Straßenbereiche wechselseitig nicht nach "Besitzverhältnissen" gepflegt sondern nach "Lage".

Ich wundere mich über wilde Müllkippen an Bundestraßen, die am Straßenrand über Wochen liegen bleiben bis ein Streckenwagen von Straßen.NRW daran vorbei kommt. Dabei fahren dutzende Müllwagen auf dem Weg zur Müllverbrennungsanlage täglich daran vorbei. Einmal anhalten, aufladen, erledigt. Kostet nix, aber wird nicht gemacht, da man nicht zuständig ist. Ach ja, die Zuständigkeiten und die Besitzstandswahrung.

Es gibt Vorschläge, die gehen über solche Dinge weit hinaus. Letztens las ich den Vorschlag, die Stadt Herten abzuschaffen. 62000 Einwohner hätten im Ruhrgebiet keine eigene Stadt nötig. Und wo gerade ein neuer RP in Münster gesucht wird... http://www.ruhrbarone.de/wenn-paetzel-g ... ft-werden/
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Vielleicht passt diese Info der Pressestelle der Stadt gut hierhin:
Gelsenkirchener Kooperationen sind preisverdächtig
Große Bandbreite beim Finale des Wettbewerbs „Kooperation Ruhr“


GE. Wo die deutsche Fußball-Elf bei der Europameisterschaft noch hin will, da sind gleich neun Gelsenkirchener Kooperationen gelandet: im Finale. Die Jury des erstmals stattfindenden Ideenwettbewerbs „Kooperation Ruhr“ hat die jeweils zehn besten Bewerbungen in zwei ausgelobten Kategorien ausgewählt.

Die Wettbewerbsbeiträge wollen durch Zusammenarbeit Herausforderungen besser, billiger und effizienter angehen. Dabei fällt bei den Bewerbungen mit Gelsenkirchener Beteiligung eine große Bandbreite der Projekte auf: Von Gesundheit über Bildungsförderung bis hin zum Wohnen und zur Umwelt decken sie die großen Problemstellungen der Zukunft ab.

Die neun Finalisten mit Gelsenkirchener Beteiligung im Überblick:

In der Preis-Kategorie „A“, an der Projekte von Kommunen, Kreisen und kommunalen Einrichtungen teilnehmen konnten, haben es folgende fünf Kooperationen in die „Top 10“ geschafft:

Einer der Finalisten ist das „Last Mile Logistik Netzwerk“, an dem neben Gelsenkirchen auch die Städte Bochum, Hattingen, Herne, Herten und Witten beteiligt sind. Die Städte haben sich zu einer eigenständigen Gesellschaft zusammengeschlossen, um die Stärken des gemeinsamen Standorts im Bereich Logistik gemeinsam weiter zu entwickeln. Ein besonderes Anliegen ist es dabei die Netzwerkbildung innerhalb der Region zu fördern, zu unterstützen und auszubauen.

„Neurovaskuläres Netzwerk Ruhr“ heißt ein weiterer Finalteilnehmer. 35 städtische Krankenhäuser unter anderem aus Gelsenkirchen, Bochum, Essen und Herne wollen in diesem Netzwerk eine Kommunikationsplattform schaffen. Diese soll helfen, Schlaganfallpatienten schneller in entsprechende Fachbereiche zu vermitteln.

Die „Talentmetropole Ruhr“ hat ebenfalls noch Chancen auf den Wettbewerbssieg. Neben der Stadt Gelsenkirchen haben der Kreis Recklinghausen, die Westfälische Hochschule, und die BP Stiftung (Bochum) dieses Projekt in die Wege geleitet. Anlässlich des Fachkräftemangels wollen sie gemeinsam eine Plattform bilden, die Talente im Ruhrgebiet fördert. Dabei sind sich die Kooperationspartner einig: Das Ruhrgebiet verfüge, anders als andere Metropolregionen, noch über erhebliche Talentreserven. Zie l sei es diese Talente unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft und Einkommen der Eltern zu entfalten.

Auch das Projekt „WIR – Wohnen im Revier“ hat es auf die vorderen Plätze geschafft. Kommunale Wohnungsunternehmen der Städte Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne, Mülheim an der Ruhr und Witten wollen damit langfristig die Lebens- und Wohnqualität im Ruhrgebiet verbessern. In den über 80.000 Wohnungen der kooperierenden Wohnungsunternehmen wohnen rund 200.000 Menschen.

Um den Titel kämpft auch die „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ mit ihren 22 beteiligten Akteure rund um die Emschergenossenschaft. Bis zum Jahr 2020 wollen sie 15 % des Regenwassers aus der Kanalisation abkoppeln und in die Emscher leiten. Dadurch soll die Wasserqualität verbessert und die Abwassergebühren reduziert werden. Denn die Ableitung von Regenwasser in der Kanalisation verursache hohe Kosten: So müssten Abwasserkanäle auf die Spitzenbelastung bei starken Regenfällen ausgelegt werden, wie die „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ berichtet.

In der Preis-Kategorie „B“ waren Kooperationen von gemeinnützigen Vereinen, Verbänden, Stiftungen und Bürgergruppen zugelassen. Unter den zehn Besten mischt Gelsenkirchen vier Mal mit.

Einer dieser „Top 10“-Beiträge ist der „Gesundheitspark Nienhausen“. Gemeinsam haben Gelsenkirchener und Essener die Schwerpunkte des von der Schließung bedrohten Revierpark Nienhausen neu ausgerichtet. Erholung, Sportangebote und Gesundheitsvorsorge sollen mit dem Gesundheitspark für jedermann zugänglich und erschwinglich sein.

Ebenfalls aus Gelsenkirchen und Essen kommt das Projekt: „KRAY OR DIE“. Die Kooperation führt im Krayer Volksgarten am morgigen Samstag, 23. Juni 2012, ein Jugendkulturfestival durch. Dabei gehe es den Veranstaltern darum, möglichst vielen Akteuren und ehrenamtlichen Mitarbeitern der beteiligten Essener und Gelsenkirchener Jugendeinrichtungen eine Auftrittsplattform zu bieten. Unter anderem treten verschiedene Rockbands und Tanzgruppen auf zwei Bühnen auf.

An einem weiteren Finalprojekt - „MTZ-ProRuhr“ - sind 26 Akteure aus der Ruhrregion beteiligt. Ihr Ziel sei es, die örtlichen Technologie- und Gründerzentren zu vernetzen. Junge wissenschaftliche Talente sollen unter anderem über alternative berufliche Entwicklungsmöglichkeiten informiert und bei der Gründung von Start-Up-Unternehmen unterstützt werden.

Bei „Ruhr Barrierefrei“ – ein weiterer Finalist mit Gelsenkirchener Beteiligung – engagieren sich 59 Akteure. Sie entwickeln ein Internetportal mit Informationen rund um die Barrierefreiheit im Ruhrgebiet, das Hinweise zu Veranstaltungsorten, Sehenswürdigkeiten, Unterkünften, Mobilität und Pflege bereit hält. Menschen mit Behinderungen sollen so ihre Freizeit selbstbestimmt planen können.

Hintergrund zum Wettbewerb

Ruhrgebietsakteure sowie Nachbar-Kommunen waren zur Teilnahme aufgerufen. Bis Ende April 2012 sind insgesamt 123 Bewerbungen eingegangen.

Die endgültigen Gewinner (Plätze 1 bis 5) bleiben bis zur Preisverleihung am Dienstag, 26. Juni 2012 ab 11 Uhr (im Erich-Brost-Pavillon auf Zeche Zollverein), geheim. Die Preisgelder in der Kategorie „A“ reichen von 100.000 Euro (1. Platz) bis hin zu je 20.000 Euro für die Plätze 4 und 5. Der Erstplatzierte in Kategorie „B“ erhält 30.000 Euro. Die Plätze 4 und 5 je 5.000 Euro.
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