Kirchenschließungen in Gelsenkirchen

Korrekturen des Stadtumbaus der Vergangenheit, Erschließung von Brachen und Rückbau - Stadtumbau im neuen Jahrtausend

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Heinz O.
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Kirchenschließungen in Gelsenkirchen

Beitrag von Heinz O. »

In den letzten Jahren wurde immer wieder Kirchen in Gelsenkirchen profaniert, also Entweiht oder Entwürdigt.
Dabei macht es keinen Unterschied zwischen Katholischen oder Evangelischen Kirchen.

Sie wurden verkauft, umgewidmet, umgebaut oder abgerissen.

Beispiele:
Christus König in Buer wurde abgerissen. Heilig Kreuz wird umgenutzt. Die Markuskirchen in Hassel zum Wohnhaus umgebaut.
Andere Kirchen stehen seit Jahren mehr oder weniger leer wie St. Mariä Himmelfahrt in Rotthausen oder die Auferstehungskirche in der Neustadt.

Eine (unvollständige) Liste finden ihr übrigens hier:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... ralbauwerk

Wie die WAZ berrichtet sollen noch bis 2030 drei Kirchen geschlossen werden.
St. Joseph an der Kurt-Schumacher-Straße, St. Franziskus in Bismarck und
St. Antonius in der Feldmark.

In Erle ist noch nicht sicher ob St. Barbara oder St. Suitbert im Berger Feld im Zuge des Pfarrei-Entwicklungsprozesses aufgegeben sollen. Unklar ist auch die Zukunft der St.-Ida-Kirche in der Resser Mark.
Dr. Lutz Heidemann hat dazu einen Leserbrief an die WAZ geschrieben hat geschrieben:
Ich empfinde die Nachricht, dass es mittelfristig zu weiteren radikalen Kirchenschließungen in den Stadtteilen Bismarck, Schalke, Feldmark und Heßler kommen soll, als schweren Verlust für die Stadt und über Konfessionsgrenzen hinweg auch für die gesellschaftliche Rolle von christlichen Kirchen. Der Rückgang der Zahl von Christen und Gottesdienstbesuchern ist unleugbar. Aber das sollte auch Fragen aufwerfen, ob die Inhalte und die praktizierten Formen der Gottesdienste, z.B. ihr zeitlicher Rhythmus und ihre personelle Durchführung noch zeitgemäß sind? Warum sollen nicht deutlich weniger aber intensiver ausgestaltete (Groß-) Gottesdienste stattfinden, auch unter stärkerer Einbeziehung von Nicht-Theologen?
Es gab vor Jahren unter dem Motto „Spare dich reich“ zweifelhafte Lebensberater. Kann die Kirche viel gewinnen, wenn sie sie soviel aufgibt. Ich denke unwillkürlich an eine Kapitulation vor dem Zeitgeist oder gegenüber anderen Religionen oder Ideologien, an eine Unterwerfung (franz. „Soumission“), in einer Romanerzählung von Michel Houellebecq fortgesponnen für die nahe Zukunft.
Es war wohl eher Zufall, dass die öffentliche Diskussion über die Zukunft einiger hiesiger Kirchgebäude kurz vor dem deutschlandweit begangenen Reformationsfest stattfand. Sollte nicht generell nach vorne blickend über eine neue inhaltliche und organisatorische „Kirchen-Reform“ nachgedacht werden? Über den engeren Seelsorgebereich besaßen - und besitzen die beiden Großkirchen (noch?) eine Kraft als moralische Instanz für viele andere Lebensfelder. Wer verfügt außer ihnen noch über wirkmächtige städtebauliche Zeichen? Ein Mehrzweckraum in einem anderen Gebäude ist kein Ersatz für Präsenz im Stadtbild.
Die Kirchen im Stadtsüden sollen nicht morgen sondern in Fünf-Jahres-Schritten geschlossen werden. Die Zeit sollte genutzt werden, neue Inhalte für die bestehenden Hüllen zu finden. Warum nicht eine öffentliche Stadtteil-Bibliothek oder den Vorführraum für kommunales Kino oder einen Feierabendmarkt im Langhaus einer Kirche dort unterbringen, warum nicht auch ein in einem Teil einer Kirche der Gebetsraum einer muslimischen Gemeinde zur Verfügung stellen? Alles besser als Geschichtspuren auszulöschen. Schornsteine und Fördertürme sind schon recht selten geworden; sollen wir uns im Stadtteil an Tankstellen oder einem Shopping-Center orientieren. War die kirchliche Vergangenheit, die in unserer Stadt diese Gebäude hervorbrachte, ein Fehler bzw. Irrweg? Sie lieferte auf jeden Fall wichtige Bausteine der Identifikation, des Zusammengehörigkeitsgefühls der Mitbürger.

Dr. Lutz Heidemann, ehem. Stadtplaner, jetzt Bauhistoriker
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Klaus K
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Beitrag von Klaus K »

Sie wurden verkauft, umgewidmet, umgebaut oder abgerissen.
Dafür werden nun mehr Moscheen gebaut !

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Die Frage ist aber: Was macht man mit den Kirchen nach deren Schließung ?
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Freudscher Fehler
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Beitrag von Freudscher Fehler »

Heinz O. hat geschrieben:Die Frage ist aber: Was macht man mit den Kirchen nach deren Schließung ?
Spielt das eine Rolle?
In 20-30 Jahren etwa weht hier sowieso der Halbmond,also was solls.
Wie bestellt so geliefert.

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

Freudscher Fehler hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:Die Frage ist aber: Was macht man mit den Kirchen nach deren Schließung ?
Spielt das eine Rolle?
In 20-30 Jahren etwa weht hier sowieso der Halbmond,also was solls.
Wie bestellt so geliefert.

nomen est omen

Deine Fehlleistungen à la Freud werden immer grotesker. Zeit für das Sofa.
Und Dein Anmeldedatum im Forum ist sicher auch rein zufällig.

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jaberwocky
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Beitrag von jaberwocky »

Oliver Raitmayr hat geschrieben:
Freudscher Fehler hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:Die Frage ist aber: Was macht man mit den Kirchen nach deren Schließung ?
Spielt das eine Rolle?
In 20-30 Jahren etwa weht hier sowieso der Halbmond,also was solls.
Wie bestellt so geliefert.

nomen est omen

Deine Fehlleistungen à la Freud werden immer grotesker. Zeit für das Sofa.
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Hmm...aber jemanden aufgrund seines Anmeldedatums eine braune Gesinnung zu unterstellen, ist nicht grotesk?
Es gibt leider im Moment viel zu viele selbsternannte Interpretationsmonopolisten.
:wink:

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rapor
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Beitrag von rapor »

Das hat mir in den späten 70ern schon ein türkischer Bekannter prophezeit.
Bis jetzt hab ich aber noch keine Kirche gesehen, die zur Moschee umgewidmet wurde.

Ich bin eh für Religionsfreiheit - Freiheit von Religion.

Ich finde sie faszinierend,ich lese aber auch gern historische Romane und Fantasy.

Da ist übrigens "04" im Datum, also muss er ja auch fanatischer Schalker sein! Und aus den Quersummen konstruiere ich alles, was ich will!
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

jaberwocky hat geschrieben:
Oliver Raitmayr hat geschrieben:
Freudscher Fehler hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:Die Frage ist aber: Was macht man mit den Kirchen nach deren Schließung ?
Spielt das eine Rolle?
In 20-30 Jahren etwa weht hier sowieso der Halbmond,also was solls.
Wie bestellt so geliefert.

nomen est omen

Deine Fehlleistungen à la Freud werden immer grotesker. Zeit für das Sofa.
Und Dein Anmeldedatum im Forum ist sicher auch rein zufällig.

Hmm...aber jemanden aufgrund seines Anmeldedatums eine braune Gesinnung zu unterstellen, ist nicht grotesk?
Es gibt leider im Moment viel zu viele selbsternannte Interpretationsmonopolisten.
:wink:


Nur zur Richtigstellung:

In Ermangelung eines Fragezeichens wirkt mein Satz wie eine rhetorische Frage.
Dennoch, es bleibt eine Frage. Die Frage nämlich, ob es ein peinlicher Zufall (oder ein Freudscher Fehler) ist, dieses konkrete Anmeldedatum zu wählen, oder ob es Methode hat.
Sind Zufälle wirklich zufällig? Eine philosophische Frage, offensichtlich: https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... aelle.html

Von Interpretation meinerseits keine Spur.

Und "viele Interpretationsmonopolisten" führen sich selbst ad absurdum. Oder bedienst Du Dich eines rhetorischen Stilmittels, das noch erfunden werden muss?
Falls Du den Namen dafür kennst, freue ich mich, etwas Neues zu erlernen.

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jaberwocky
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Beitrag von jaberwocky »

Oliver Raitmayr hat geschrieben:
jaberwocky hat geschrieben:
Oliver Raitmayr hat geschrieben:
Freudscher Fehler hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:Die Frage ist aber: Was macht man mit den Kirchen nach deren Schließung ?
Spielt das eine Rolle?
In 20-30 Jahren etwa weht hier sowieso der Halbmond,also was solls.
Wie bestellt so geliefert.

nomen est omen

Deine Fehlleistungen à la Freud werden immer grotesker. Zeit für das Sofa.
Und Dein Anmeldedatum im Forum ist sicher auch rein zufällig.

Hmm...aber jemanden aufgrund seines Anmeldedatums eine braune Gesinnung zu unterstellen, ist nicht grotesk?
Es gibt leider im Moment viel zu viele selbsternannte Interpretationsmonopolisten.
:wink:


Nur zur Richtigstellung:

In Ermangelung eines Fragezeichens wirkt mein Satz wie eine rhetorische Frage.
Dennoch, es bleibt eine Frage. Die Frage nämlich, ob es ein peinlicher Zufall (oder ein Freudscher Fehler) ist, dieses konkrete Anmeldedatum zu wählen, oder ob es Methode hat.
Sind Zufälle wirklich zufällig? Eine philosophische Frage, offensichtlich: https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... aelle.html

Von Interpretation meinerseits keine Spur.

Und "viele Interpretationsmonopolisten" führen sich selbst ad absurdum. Oder bedienst Du Dich eines rhetorischen Stilmittels, das noch erfunden werden muss?
Falls Du den Namen dafür kennst, freue ich mich, etwas Neues zu erlernen.
Also würde dann die Verwendung von," viele Atheisten,", "viele Polizisten" u.s.w. sich selbst auch als ad absurdum führen?
Interessant 8)
Ich belasse es dann mal dabei. schönen Tag noch.. :lol:

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

@ jaberwocky

Das Wort Monopol beinhaltet das altgriechische Wort μόνος monos „allein“.

Troy
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Beitrag von Troy »

Ihr Lieben,

um einer etwaigen Fredentführung vorzubeugen, hier ein freundlicher Hinweis:

Die Einstellung, die jemand zu (s)einer Religion hat, ist eine Seite der Medaille, Privatsache.
Der Umgang mit Sakralgebäuden (Kirchen, Predigtstätten, Bethäuser, Versammlungsräume, Moscheen, Synagogen, Tempel, etc.) im öffentlichen Raum ist eine völlig andere Sache.
Wer sich dazu Gedanken macht, wird diese Trennung im Hinterkopf haben.*

Es geht hier um Kirchenschließungen.
Wie es Dr.Heidemann tut, kann man dabei auch über das "Innenleben" bei Kirchens nachdenken, (teils unbequeme) Frage stellen, Mut machen, neue Wege zu entdecken bzw. zu erfinden.

Also:
Sachlich und fachlich austauschen und streiten und dabei eindeutig sein: prima!
Sachfremde Mutmaßungen, Spekulationen, kalkulierte Effekthascherei etc.: nein, helfen nicht weiter in der Sache.
Punktum.


*Zum Erinnern, falls es jemand zwischenzeitlich entfallen sein sollte:
Moscheen werden nicht vom eingesparten Geld der Christen gebaut und auch nicht statt einer Kirche auf Kirchens Grundbesitz.

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Mechtenbergkraxler
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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Troy hat geschrieben:
Es geht hier um Kirchenschließungen.
Wie es Dr.Heidemann tut, kann man dabei auch über das "Innenleben" bei Kirchens nachdenken, (teils unbequeme) Frage stellen, Mut machen, neue Wege zu entdecken bzw. zu erfinden.
Dann mal wieder zum Thema zurück. Eine unrühmliche Rolle scheinen wohl bei neuer Nutzung von Kirchengebäuden die Denkmalschützer der Stadt zu spielen (nicht nur in GE sondern überall). Von Mariä-Himmelfahrt in Rotthausen ist bekannt, dass ein Investor dort was machen wollte (Altenwohnungen / Alteneinrichtung? o.ä.). Die Pläne mussten den Denkmalleuten vorgelegt werden, die das Vorhaben daraufhin untersagt haben. Es hätten nämlich neue, zusätzliche Fenster eingebaut werden müssen und die hätten die "Harmonie des neoromanischen Gesamtbildes" gestört. Fazit: der Kirchenraum gammelt vor sich hin, alles an Metall, das man zu schnellem Geld machen konnte, wurde abmontiert und geklaut.

In Bochum fand eine komplette Umwidmung der alten Marienkirche zum Foyer des neuen Musikzentrums Ruhr statt. Das war wesentlich mehr Änderung als ein paar Fenster. Dass es sich um eine typische Ruhrgebietskirche des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil handelte, kann ein Denkmalinteressierter auch jetzt noch problemlos erkennen.

MK

PS: Fredentführung: Troy, Du musst verstehen, dass einigen ihre Facebookgruppe einfach nicht genug ist. Dabei sind doch da nur sympathische Leute, die alle eine Meinung haben. (Gut, dass ich nicht bei Facebook bin.... Ich möchte gerne auch mal andere Meinungen hören.)
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

@ Troy und Mechtenbergkraxler: Danke fürs Aufsthemazurückkommen !
Gegen Hass, Hetze und AfD
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Freudscher Fehler
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Beitrag von Freudscher Fehler »

Oliver Raitmayr hat geschrieben: Und Dein Anmeldedatum im Forum ist sicher auch rein zufällig.
Ist das klasse!
Jetzt haste dir aber den besten Klops geleistet,du kleiner G**mensch,du.....
Hör auf mich zu nerven!

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sirboni
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Registriert: 08.11.2009, 10:45
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Beitrag von sirboni »

Freudscher Fehler schrieb:
Jetzt haste dir aber den besten Klops geleistet,du kleiner G**mensch,du.....
Hör auf mich zu nerven!
Solche Töne lassen mich eher an einen Fehler Darwins denken.
Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft

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