Autofreie Innenstadt

Korrekturen des Stadtumbaus der Vergangenheit, Erschließung von Brachen und Rückbau - Stadtumbau im neuen Jahrtausend

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Bernd Matzkowski
Beiträge: 634
Registriert: 29.05.2007, 14:44

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bernd Matzkowski »

@emscherbruch
deinen beitrag finde ich klasse; das ist im prinzip das, was heinz und ich uns vorgestellt haben- sowohl inhaltlich als auch von der methode. viele beiträge, ein offener horizont, feststellen und festhalten von widersprüchen, lösungen - nicht die ideologisierung eines problems.
der größte widerstand kommt sicher aus den reihen, die meinen, eine solche idee sei der tod der innenstadt.als alter gelsenkirchener sage ich: die innenstadt ist im grunde tot, jedenfalls die, die wir noch aus den 60ern kannten- eine zeit, in der am wochenende busse aus den niederlanden käufer nach ge brachten- auf die heiße einkaufsfsmeile bahnhofstraße. diese zeiten sind vorbei und kommen nicht wieder. das neue, das andere muss noch gedacht werden.
an praktischen lösungen wird die idee nicht scheitern müssen!

Benutzeravatar
Emscherbruch
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 7528
Registriert: 30.07.2007, 14:02
Wohnort: GE - Resser Mark

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Emscherbruch »

181

@Bernd Matzkowski
Bitteschön. Waren nur son paar Ideen. Bedient euch.
Ist der Brief an Frau Welge schon raus?
Braucht ihr unbedingt 200 Mitunterzeichner?
https://weact.campact.de/petitions/sper ... utoverkehr
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Bernd Matzkowski
Beiträge: 634
Registriert: 29.05.2007, 14:44

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bernd Matzkowski »

@emscherbruch
a)wir benötigen keine 200 unterschriften, aber 2000 wären auch gut. der brief an frau welge ist mit dem antrag raus, denn ein solcher antrag, wie ihn die gemeindeordnung vorsieht, kann auch von einem bürger alleine gestellt werden. wenn wir aber einige hundert unterschriften nachschieben, ist das sicher gut. deshalb haben wir parallel diese campagne gestartet mit der unterschriftenliste, die natürlich nachgereicht werden soll

b) wir haben den antrag auch den fraktionen im rat zukommen lassen, also cdu, spd, afd,grüne, fdp, linke.
wir haben bis jetzt eine offizielle rückmeldung der linken bekommen, die den antrag unterstützen wollen. aus den reihen der grünen wissen wir, dass der antrag diskutiert werden soll. eine offizielle stellungnahme steht noch aus - ebenso von den anderen oben genannten gruppierungen

c) angesichts der corona-umstände, die versammlungen nahezu verunmöglichen(außer digital), denken wir über das weitere vorgehen nach. wir überlegen zur zeit, eine griffige zusammenstellung der bisherigen positionen, ergännzungen, konkretisierungen und verbesserungen (!) unseres vorschlages zu verfassen. es gibt ja mittlerweile dutzende von beiträgen, die aufbereitet werden sollten, um sie dann etwa allen stadtverordneten (88 an der zahl ), der verwaltung,der presse und interessierten zukommen zu lassen. da wäre untestützung hilfreich. interesse?

Bahnschalker
Beiträge: 244
Registriert: 31.07.2011, 22:20
Wohnort: Feldmark

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bahnschalker »

Macht den Vorschlag noch konkreter und vorstellbarer. Was sind die Alternativen? Wie kann die City attraktiver für Fußgänger und Radfahrer werden? Wie wird der ÖPNV optimiert? Wieso ist die City für mehr MIV ungeeignet? Ist Autofrei nur eine Vision? Könnte man mit Autoarm anfangen und mehr Lebensqualität schaffen? Was ist der Nutzen? Weniger Unfälle, bessere Luftqualität, mehr Raum statt Parkraum und wie könnte dieser Raum konkret genutzt werden?

Spannend wäre auch eine Mobilitätsanalyse: Wieviele sind auf das Auto in der City angewiesen? Wieviele nutzen das Auto aus Mangel an Alternativen? Wieviele aus Bequemlichkeit? Würden mehr Fußgänger und Radfahrer für eine "neue" Belebung, eine Wiederentdeckung, der City sorgen?

So bringt die Idee leider nur eins beim Durchschnittsgelsenkirchener: Ablehnung, was wirklich schade ist.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

Bernd Matzkowski
Beiträge: 634
Registriert: 29.05.2007, 14:44

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bernd Matzkowski »

@bahnschalker
danke für deinen beitrag. ich finde deine fragen interessant und spannend und eine beantwortung durchaus wünschenswert. aber bei allem selbstbewusstsein, das ich durchaus habe: da fühle ich mich dann doch überfordert, wenn du die beantwortung der fragen von heinz und mir erwartest. da müsste die verwaltung samt ihren fachleuten ran, vielleicht sogar externe spezialisten, die experten auf den jeweiligen gebieten sind.
deshalb beinhaltet unser vorschlag auch den hinweis an frau welge, dass einer beratung im rat (und in ausschüssen) eine breite öffentliche diskussion (unter hinzuziehung von fachkompetenz) vorausgehen soll, denn auch die politische "elite" dieser stadt (stadtverordnete) sind da vielleicht überfordert (etwa mit der beantwortung deiner fragen).
ich stimme dir zu, dass es eine front der ablehnung geben kann (und wird). das ist wohl in allen städten, in denen bisher schritte in die richtung unseres antrags gegangen worden sind, wohl so gewesen. aber etliche positive beispiele können auch mut machen!

Bahnschalker
Beiträge: 244
Registriert: 31.07.2011, 22:20
Wohnort: Feldmark

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bahnschalker »

Es ehrt dich, Bernd, dass du die aufgeworfenen Fragen nicht beantworten kannst. Die Verwaltung dürfte damit auch überfordert sein. Da sind externe Experten gefragt. Die gibt es und die können das. Und vielleicht gibt es sogar Unterstützung vom Land wenn GE Vorreiter spielen würde.

Wobei es in erster Linie um den politischen Willen geht Da muss man den Mut haben, vermeintlich unpopuläre Diskussionen zu führen und am Ende des Tages zu entscheiden.

Gelsenkirchen hat ein großes Potenzial. Gemeinsam fängt mit GE an.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

Zugereister04
Beiträge: 4
Registriert: 21.11.2020, 14:52
Wohnort: wieder abgereist

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Zugereister04 »

Interessant!

Aus anderer Perspketive, bin im Frühjahr hier in GE zugereist. Vorher Hannover, Köln, Wiesbaden, u.n.a.

10 Jahre OHNE eigenes Auto mit Fahrrad, Bus, Bahn, Mietwagen ökonomisch und ökologisch gut aus- und überall hingekommen.

Nach vorheriger Betrachtung war ich überzeugt, ginge hier in GE auch so weiter.


Vor kurzem einen Neuwagen bestellt... :evil:


Das sind in Summe viele Kleinigkeiten die hier doch nerven und beschwerlich sind, Corona spielt dabei allerdings auch eine zumindest kleine Rolle.

Bis aber irgendein Green-Cty- oder Mobilitätsplan in 2030 oder 2050 fertig ist, die Zeit habe ich nicht. Da fahre ich lieber im eigenen Wagen (immerhin spritsparender Kleinwagen :D ).

Beachtenswert wäre das für die GE-Verantwortlichen allerdings.

Bernd Matzkowski
Beiträge: 634
Registriert: 29.05.2007, 14:44

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bernd Matzkowski »

Sowohl hier auf den Gelsenkirchener Geschichten als auch auf anderen Plattformen (z.B. HerrKules) gibt es mittlerweile eine Menge konstruktiver Anregungen und Vorschläge zu unserem Antrag, in dem es im Grunde um mehr geht als um eine rein verkehrstechnische Fragestellung, sondern um das Thema "Wie soll die Innenstadt in den kommenden 20-30 Jahren aussehen?"
Teilweise gibt es in dem Kontext Fragestellungen, die zu beantworten wir nicht in der Lage sind, etwa Fragen zu Verkehrströmen, alternativer Mobilität u.ä. Diese Fragen müssen von Experten auf diesem Gebiet beantwortet werden und in den Diskussionsprozess einfließen.
Daneben gibt es immer wieder Rückmeldungen zum Antrag selber, so dass wir uns entschlossen haben, den Kern des Antrags noch einmal kompakt darzustellen, was hiermit geschieht:

EINE INNENSTADT MIT ZUKUNFT: Informationen zu unserem Antrag nach § 24 GO NRW (Anregungen und Beschwerden) mit dem Ziel einer Aufwertung der Innenstadt durch eine Teilsperrung für den Autoverkehr zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität

Die Innenstadt von Gelsenkirchen wird im Geviert Florastraße bis zur Kreuzung mit der Ringstraße, Ringstraße bis zur Hiberniastraße, Hiberniastraße bis Husemannstraße und Husemannstraße bis Florastraße für Fußgänger, Radfahrer und andere nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer aufgewertet. Die Aufenthaltsqualität soll angehoben werden. Dies geschieht in einem ersten Schritt durch ein Einfahrverbot für den (privaten) Autoverkehr in dieses Quartier. Ausgenommen von dieser Sperrung sollen u.a. sein:
Anlieferungen zu bestimmten Zeiten und Krankenfahrten
sowie die Zufahrt für Anlieger und Linienverkehr, Einsatzfahrzeuge u.ä.

UNSER ZIEL: Eine Innenstadt mit mehr Aufenthaltsqualität, besserer Luft, Bummeln und Lustwandeln, Fußgängern, die sich ohne störenden Autoverkehr durch die Stadt bewegen können, eine Stadt mit Pausen zum Atemholen und attraktivem „Ambiente“, Leben, Wohnen und Arbeiten in entspannter Umgebung

UNSER PLAN: Entwicklung eines innerstädtischen Aufenthaltsquartiers ohne Autoposer, Kämpfe um Parkplätze, Gefährdung von Fußgängern durch die Beschränkung der Zufahrterlaubnis.

VORAUSSETZUNGEN UND KONSEQUENZEN (Auswahl !!!)
Zufahrtserlaubnis für Fahrzeuge bis zum und auf den markierten Bereich umgebenden Ring von Straßen samt seinen Parkplätzen/Parkhäusern , von denen aus der Innenstadtbereich auf kurzem Wege fußläufig erreichbar ist.
Attraktivitätssteigerung für die Nutzung der Parkhäuser über Ticket-Bonussysteme in Kooperation von Stadt, Geschäftsleuten, Restaurantbetreibern etc. E-Ladestationen für kostenloses E-Parken in den Parkhäusern und Ausbau der Parksysteme für Fahrräder.
Aufenthaltsoasen: Begrünung, Sitzflächen, Spielflächen
Ausgewiesene Wege für Radfahrer in Nord-Süd – und Ost-West-Richtung bei gleichzeitigem generellem Vorrecht für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit Mobilitätseinschränkung.

DER WEG DAHIN: Konstruktive Einbeziehung von Bürgerideen, offene Debatte, Aushalten von Widersprüchen, konstruktiver Dialog, Abkehr von Überideologisierung und parteipolitischen Hahnenkämpfen.
UND:
Ihr engagierter Einsatz für eine Innenstadt der Zukunft !

Nachtrag: Wir bedanken uns ausdrücklich bei denjenigen, die unseren Antrag konstruktiv begleitet haben und noch begleiten; wer aufmerksam liest, wird bemerken, dass in den obigen Text Anregungen aus dem Forum hiereingeflossen sind!

Lucasdakar
Beiträge: 396
Registriert: 19.01.2015, 14:46
Wohnort: Dorsten-Rhade

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Lucasdakar »

Hallo ,

mit großem Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen und bin etwas überrascht das durch den Zuzug nach Gelsenkirchen die Anschaffung eines Kleinwagen notwendig wurde.

Der ÖPNV ist in Gelsenkirchen bei weitem nicht so schlecht wie er zum Teil dargestellt wird und von den Oberzentren Gelsenkirchen Mitte, Buer und Horst gibt es sehr gute Verbindungen in die Stadtteile sowie in die Nachbarstädte.
Viele Ziele sind mit einmaligen Umsteigen erreichbar.

Der Hauptbahnhof in Gelsenkirchen ist super ans Nahverkehrsnetz angebunden und dadurch mit vielen Städten verknüpft.

Der Tarif hierzu ist dem örtlichen Verkehrsunternehmen wie der Bo Ge Stra, Vestische und Ruhrbahn nicht zur Last zu legen , hier wird der Tarif des VRR angewendet und nicht des Verkehrsbetriebes.

In Köln ist es der VRS, der deutlich teurer als der VRR ist.

Radfahren ist auch wie in anderen Städten möglich. Wo ist das Problem?

Ich kenne Hannover gut, diese Stadt hat für seine Größe einen super ÖPNV , kann aber von der Struktur der Stadt nicht mit Gelsenkirchen verglichen werden.

Köln, auch hingt der Vergleich von der Größe der Stadt bis hin zum Verkehrsbetrieb. Da fahre ich lieber mit der Bo Ge Stra als mit der KVB

Und Wiesbaden als Landeshauptstadt auch hier ist der vergleich nicht gegeben.

Ist hier doch mehr jammern auf hohem Niveau?

Und die zusammenhängende Fußgängerzone vom Musiktheater bis zur Bochumer Straße ist auch nicht in jeder Stadt vorhanden, schon mal gar nicht in Köln.

Viel Spaß beim Einleben in Gelsenkirchen.

Zugereister04 hat geschrieben:
01.12.2020, 23:03
Interessant!

Aus anderer Perspketive, bin im Frühjahr hier in GE zugereist. Vorher Hannover, Köln, Wiesbaden, u.n.a.

10 Jahre OHNE eigenes Auto mit Fahrrad, Bus, Bahn, Mietwagen ökonomisch und ökologisch gut aus- und überall hingekommen.

Nach vorheriger Betrachtung war ich überzeugt, ginge hier in GE auch so weiter.


Vor kurzem einen Neuwagen bestellt... :evil:


Das sind in Summe viele Kleinigkeiten die hier doch nerven und beschwerlich sind, Corona spielt dabei allerdings auch eine zumindest kleine Rolle.

Bis aber irgendein Green-Cty- oder Mobilitätsplan in 2030 oder 2050 fertig ist, die Zeit habe ich nicht. Da fahre ich lieber im eigenen Wagen (immerhin spritsparender Kleinwagen :D ).

Beachtenswert wäre das für die GE-Verantwortlichen allerdings.
@Lucasdakar
mit Ruhrpott im Herzen-Toleranz und Gerechtigkeit sind mein Credo

Bernhard Roth
Abgemeldet

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bernhard Roth »

Das Hauptproblem dieser Thematik sehe ich in der Luftverschmutzung. In dem E-Auto sehe ich aufgrund der geringeren Reichweite und der Umwelt- und Existenzenvernichtung in China und Südamerika für die gewichtigen Akkus nicht die Problemlinderung, stattdessen in der Umstellung der Energiegewinnung aus dem ökoneutralen Wasserstoff. Doch darüber wird allenfalls etwas gelabert, aber so gut wie nichts dafür getan.

Zugereister04
Beiträge: 4
Registriert: 21.11.2020, 14:52
Wohnort: wieder abgereist

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Zugereister04 »

Lucasdakar hat geschrieben:
02.12.2020, 13:55

Radfahren ist auch wie in anderen Städten möglich. Wo ist das Problem?

(....)

Ist hier doch mehr jammern auf hohem Niveau?

Hm, warum alles abtun?

Die einen denken auf 2050, was ohnehn bis dahin alles wieder ganz anders sein kann, für andere zählt das Ergebnis aktuell vor Ort. Wenn ich beispw. nach 10 Monaten "Corona" im Bus noch immer keinen Fahrschein kaufen kann (vermutlich bundesweites Alleinstellungsmerkmal), sagt das viel über ein Verkehrsunternehmen aus. Viele Haltestellen sind ohne Überdachung/Sitzgelegenheit, toll im Herbst/Winter, von nicht vorhandenen elektronischen Anzeigetafen ganz zu schweigen. Ich bin überall lieber mit Bus/StraBa gefahren als mit dieser Bogestra samt kunterbunten Internetauftritt.

Auch sind manche ÖPNV-Verbindungen hier grottig, 12 Km Luftlinie, 1,5h Fahrtzeit mit 3x umsteigen. Weiß man aber alles erst nach paar Wochen vor Ort.

Bzgl. Radverkehr könnte man sagen, GE bemüht sich, und wissen, dass es Handlungsbedarf gibt, immerhin.
Das aufmalen von weißen Fahradsymbolen bedeutet aber noch lange keinen schönen und v.a. sicheren Radweg! Ein sinnvoll erschlossenes Radwegenetz ist für mich hier nicht erkennbar, Matsch- und Knüppelrouten zählen nicht mit. Empfinden ja auch länger hier lebende so, wie aus anderen Beiträgen ersichtlich.

Car-Sharing? "Ruhrauto" scheint es nicht oder nicht mehr für GE zu geben. Offiziell werden zwar 2 Standorte in GE ausgewiesen (Wissenschaftpark + Wodanstraße), aber da war/ist nie ein Auto buchbar. Wäre ohnehin zu weit weg.

Herkömmliche Autovermieter haben in GE wegen Corona nun deutlich verkürzte Öffnungszeiten. Kann die Stadt nix für, ist aber so.


Und ökologisches Verhalten muss auch bezahlbar sein und sollte belohnt werden, wird es aber in BRD insgesamt eher nicht, da ein Kfz.satt Umsatzsteuer in die Kasse spült, ein Radweg oder guter ÖPNV Geld kosten. Letzteres natürlich unabhängig von GE.


Freue mich also wieder aufs eigene Auto :D

Lucasdakar
Beiträge: 396
Registriert: 19.01.2015, 14:46
Wohnort: Dorsten-Rhade

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Lucasdakar »

Hallo User "Zugereister"

Ich möchte hier mal hier einiges geradeziehen.

Erstens ist Ihr Ton unangemessen und wenn es Ihnen in Gelsenkirchen nicht gefällt- dann heisst die Lösung wegziehen und in anderen
Städten herumpöbeln.

Das man in den Fahrzeugen der BoGeStra noch keine Fahrscheine erwerben kann liegt daran, das in den Fahrzeugen noch keine Infektionsschutzscheiben
eingebaut werden konnten. Die Ursache liegt hierbei wo anders. Durch Corona ist der Markt hier leergefegt.

Überdachtungen an Haltestellen sind nicht Angelegenhei des Verkehrsbetriebes , sondern der Kommune. Das gleiche gilt für Sitzangelegenheiten.
Aber das ist auch in den Städten Köln/Mainz und Köln , nicht anders.

Die BoGeStra ist ein Verkehrsbetrieb der den Städten Bochum/Gelsenirchen/Hattingen /Herne/Witten und verkehrt im Auftrag dieser Städte.
Deshalb der Name Bochum-Gelsenkirchen-Straßenbahnen. Der zweite Verkehrsbetrieb der dort verkehrt , ist die Vestische Straßenbahn , die nur mit Bussen verkehrt.

Nun zum Verständnis, ich arbeite nicht bei der BoGeStra ich nutze nur diese und finde diese Leistung nicht schlecht, vor allem gehe ich respektvoll mit vielem um.

Gelsenkirchen ist meine Heimatstadt und liegt für mich im Mittelfeld und hier sollte die Kirche bitte im Dorf gelassen werden.

Wenn Sie sich nicht wohlfühlen, dann ist die Lösung wohl nur der Wegzug.

Glück Auf!
Zugereister04 hat geschrieben:
07.12.2020, 19:19
Lucasdakar hat geschrieben:
02.12.2020, 13:55

Radfahren ist auch wie in anderen Städten möglich. Wo ist das Problem?

(....)

Ist hier doch mehr jammern auf hohem Niveau?

Hm, warum alles abtun?

Die einen denken auf 2050, was ohnehn bis dahin alles wieder ganz anders sein kann, für andere zählt das Ergebnis aktuell vor Ort. Wenn ich beispw. nach 10 Monaten "Corona" im Bus noch immer keinen Fahrschein kaufen kann (vermutlich bundesweites Alleinstellungsmerkmal), sagt das viel über ein Verkehrsunternehmen aus. Viele Haltestellen sind ohne Überdachung/Sitzgelegenheit, toll im Herbst/Winter, von nicht vorhandenen elektronischen Anzeigetafen ganz zu schweigen. Ich bin überall lieber mit Bus/StraBa gefahren als mit dieser Bogestra samt kunterbunten Internetauftritt.

Auch sind manche ÖPNV-Verbindungen hier grottig, 12 Km Luftlinie, 1,5h Fahrtzeit mit 3x umsteigen. Weiß man aber alles erst nach paar Wochen vor Ort.

Bzgl. Radverkehr könnte man sagen, GE bemüht sich, und wissen, dass es Handlungsbedarf gibt, immerhin.
Das aufmalen von weißen Fahradsymbolen bedeutet aber noch lange keinen schönen und v.a. sicheren Radweg! Ein sinnvoll erschlossenes Radwegenetz ist für mich hier nicht erkennbar, Matsch- und Knüppelrouten zählen nicht mit. Empfinden ja auch länger hier lebende so, wie aus anderen Beiträgen ersichtlich.

Car-Sharing? "Ruhrauto" scheint es nicht oder nicht mehr für GE zu geben. Offiziell werden zwar 2 Standorte in GE ausgewiesen (Wissenschaftpark + Wodanstraße), aber da war/ist nie ein Auto buchbar. Wäre ohnehin zu weit weg.

Herkömmliche Autovermieter haben in GE wegen Corona nun deutlich verkürzte Öffnungszeiten. Kann die Stadt nix für, ist aber so.


Und ökologisches Verhalten muss auch bezahlbar sein und sollte belohnt werden, wird es aber in BRD insgesamt eher nicht, da ein Kfz.satt Umsatzsteuer in die Kasse spült, ein Radweg oder guter ÖPNV Geld kosten. Letzteres natürlich unabhängig von GE.


Freue mich also wieder aufs eigene Auto :D
@Lucasdakar
mit Ruhrpott im Herzen-Toleranz und Gerechtigkeit sind mein Credo

Benutzeravatar
Pedder vonne Emscher
Beiträge: 3755
Registriert: 04.04.2014, 16:23
Wohnort: anne Emscher
Kontaktdaten:

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Zugereister04 hat geschrieben:Wenn ich beispw. nach 10 Monaten "Corona" im Bus noch immer keinen Fahrschein kaufen kann (vermutlich bundesweites Alleinstellungsmerkmal)
Auch in Wiesbaden und Mainz ist der Ticketkauf beim Busfahrer nur in Bussen mit Schutzscheibe möglich. Doch sind auch dort noch nicht alle Busse damit ausgestattet. Im Übrigen kann ich gut damit leben, hinten im Bus einzusteigen, wenn es hilft, den Busfahrer dadurch zu schützen. Ich nutze zwar ein Abo-Ticket, was aber erst ab 9 Uhr gilt. Will ich früher fahren, kaufe ich vorher ein Ticket. Es gibt genug Verkaufsstellen und auch Automaten im ganzen Stadtgebiet.
Zugereister04 hat geschrieben:Auch sind manche ÖPNV-Verbindungen hier grottig, 12 Km Luftlinie, 1,5h Fahrtzeit mit 3x umsteigen. Weiß man aber alles erst nach paar Wochen vor Ort.
Solche Behauptungen sind schnell aufgestellt, ob sie auch stimmen? Dafür hätte ich gerne ein konkretes Beispiel.
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

Bernhard Roth
Abgemeldet

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Bernhard Roth »

Erhärtet all das nicht den Eindruck, dass die Öffentlichen mit dem Individualverkehr nicht konkurrieren können?

Lucasdakar
Beiträge: 396
Registriert: 19.01.2015, 14:46
Wohnort: Dorsten-Rhade

Re: Autofreie Innenstadt

Beitrag von Lucasdakar »

Die öffentlichen Verkehrsmittel können niemals den IV Verkehr ersetzten. Ein ÖPNV soll und das ist in Gelsenkirchen der Fall, die Mobilität sicherstellen und das funktioniert im großen und ganzen recht gut. Es gibt viele Verbindungen und der Takt ist auch auf den meisten Linien ok. Der Verkehrsbetrieb ist nicht dafür da jeden bis in die Wohnung zu fahren. Das wird oft ausgeblendet. Auch das ewige schimpfen , meckern auf das Personal, das übergriffige Verhalten zeugt schon davon, das einige Menschen nicht wissen wo hinten und vorne ist.

Aber es geht hier um eine Auofreie Innenstadt.
Welche Stadt bietet schon die Möglichkeit wie in GE vom Musiktheater bis hinter dem Hauptbahnhof in einer Fußgängerzone , plus sich in dieversen Seitenstraßen zu bewegen. Selbst der angrenzende Stadtgarten ist über die beruhigte Robert-Koch-Straße gut zu ereichen. Das es in der Innenstadt Anwohner, Einzelhandel, Arztpraxis gibt wird ausgeblendet . Auch Soziale Einrichtungen wie das Evangelischen Krakenhaus und das Altenheim im ehemaligen Marienhospital müssen weiter angeschlossen sein. Eine Autofreie Innenstadt zu fordern ist so das Schlagwort am Puls der Zeit. Viele Fußgängerzonen hat dem Einzelhandel oft das "Aus" gebacht, und ohne gesunden Einzelhandel funktioniert eine gute Innenstadt nicht. Es muss und soll sich die Waage halten, das funktioniert in GE-Mitte recht gut und in Buer auch. Viele von den Usern die hier den Mund weit aufmachen und eine Autofreie Stadt fordrn sind als junge PKW fahrer quer durch Gelsenkirchen gefahren als ob es kein morgen mehr gibt. Jetzt wo das Interesse für vieles vielleicht Altersbedingt nachlässt , da wird gefordert auf Teufel komm raus. Bitte die Kirche im Dorf lassen.
@Lucasdakar
mit Ruhrpott im Herzen-Toleranz und Gerechtigkeit sind mein Credo

Antworten