Der Springbach

Die Emscher und ihre Zuflüsse, Wasserstraße Rhein-Herne Kanal mit Brücken, Schleusen und Häfen

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zuzu
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Der Springbach

Beitrag von zuzu »

Die Pressestelle der Stadt informier:
Der Springbach in Gelsenkirchen soll künftig wieder als offenes Gewässer von der Sportanlage an der Oststraße in Richtung Süden durch das Landschaftsschutzgebiet und die Wald- und Wiesenflächen der Resser Mark bis zur Willy-Brandt-Allee und dort in die Emscher fließen. So können aus dem Abwassersystem jährlich rund 260.000 Kubikmeter nicht behandlungsbedürftiges Reinwasser herausgenommen werden.
Der technische Bereichsleiter von AGG/Gelsenkanal, Ulrich Stachowiak freut sich über die Unterstützung für das Projekt: „Möglich wird die Umsetzung der etwa 4,4 Millionen Euro teuren Entflechtung des Springbaches durch Fördermittel des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, das der Stadt Gelsenkirchen einen Zuschuss von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro bewilligt hat.“
Und der Gewässerschutzbeauftragte von Gelsenkanal, Alfred Dix ergänzt: „Damit werden wir auch die Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie nach einer Durchgängigkeit und dem guten ökologischen Zustand der Fließgewässer erfüllen.“
Der Springbach bildet das Hauptgewässer eines rund sieben Kilometer langen Gewässersystems zwischen den Stadtteilen Erle, Resse und Resser Mark. Er entsteht durch den Zusammenfluss von Knabenbach und Leither Mühlenbach an der Sportanlage an der Oststraße.
Noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts mündete der Springbach als natürliches Gewässer auf Höhe des Stadtteils Sutum in die Emscher. Im Zuge der städtebaulichen Erweiterungen in Erle kam es dort in der Folgezeit zu einer Verrohrung des Gewässers und später dann zu einer Übernahme in die vorhandene städtische Kanalisation.
Bergbaubedingte Gefälleverluste machten zudem für die Einleitung in die Emscher die Errichtung eines Pumpwerkes erforderlich. Seit dieser Zeit endet der Springbach bereits am südlichen Rand der Kleingartenanlage Buer-Erle und mündet dort in die Mischwasserkanalisation.
Mit dem Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet beginnt nun die lange geplante Umgestaltung des Emschersystems.
Erste Planungsschritte zeigten, dass eine Entflechtung des Springbaches nur mit einer neuen Trassenführung möglich ist. Die Verlegung der heutigen Einleitstelle um rund 1,5 Kilometer nach Osten würde die Ableitung des Springbaches im freien Gefälle und eine hochwassersichere Wiederanbindung an den Emscherhauptlauf er-möglichen.
Die bisherige Planung sieht vor, dass der neue Springbach an der Sportanlage an der Oststraße in Erle beginnt, und von dort nach Süden führt. Er verläuft weiter durch das Landschaftsschutzgebiet östlich der Straße Eulenbusch, unterquert dann die Straße Im Emscherbruch und anschließend die Münsterstraße (L638). Östlich davon liegt die vom Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) unterhaltene Wald- und Wiesenfläche der Resser Mark. Hier folgt der Springbach künftig den vorhandenen Unterhaltungswegen weiter nach Süden, unterquert die Holzbachstraße und mündet dann östlich der Willy-Brandt-Allee (B 226) in die Emscher.
Die Gesamtlänge des neuen Springbaches, der aus topographischen Gründen nur im Oberlauf offen geführt werden kann, beträgt rund 1.650 Meter betragen.
Im Juni 2011 wurde ein externes Büro mit der planerischen Umsetzung der Entflechtung beauftragt. Im Rahmen dieser Planung werden nun auch Variantenuntersuchungen durchgeführt, ob nicht weitere abschnittsweise Öffnungen des Baches trotz der ungünstigen topographischen Randbedingungen möglich sind.
Die Entflechtung wird in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Mit Blick auf den Hochwasserschutz der Kleingartenanlage Buer-Erle wird im ersten Bauabschnitt die Verlegung des neuen Springbaches über rund 600 Meter vorab realisiert. Er endet auf einer städtische Freifläche zwischen der Straße Im Emscherbruch und der Münsterstraße.
Der anschließende zweite Bauabschnitt führt dann von diesem Punkt bis zur Einleitungsstelle in die Emscher.
Vorgesehener Baubeginn für den ersten Bauabschnitt ist derzeit Anfang 2012. Die Entflechtung des Springbaches soll dann mit Abschluss des zweiten Bauabschnittes voraussichtlich Mitte 2013 fertig gestellt sein.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

An den Springbach erinnert heute die Springbachgasse in Erle.

auf einer Bauzeichnung der Zeche Graf Bismarck von 1923 sieht man das er am Haus Nr. 1 vorbeifloß
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bis Anfang der 1950er endete der Bach in einem Sammelbecken auf Höhe der Wilhelmstraße, und aus Erzählungen weiß ich das dieses Sammelbecken ein beliebtes "Schwimmbecken" von Kindern war.[center]Bild
Lageplan Flur 10 von 1923[/center]

Heute findet man nur noch 2 Kanaldeckel, einer befindet sich in einem Garten Im Wildgatter und einer an der Cranger Straße, Höhe Auguststraße.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

durch die Kleingarten Anlage Mühlbachstraße fließt der Springbach offen und wird vom Kleingartenverein gepflegt.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Die Pressestelle der Stadt informiert:
Der Springbach soll wieder oberirdisch fließen
Rodungsarbeiten im Bereich des Bachlaufs beginnen jetzt


GE. Das rund 290 Hektar große Einzugsgebiet des Gewässersystems Springbach liegt zwischen den Siedlungsbereichen der Stadtteile Erle und Resse. Bislang mündet der Bach im Stadtteil Erle noch in die städtische Mischwasserkanalisation. Von dort wird er gemeinsam mit dem Abwasser aus dem Stadtteil Erle über ein Pumpwerk der Emschergenossenschaft in die Emscher gehoben.

Im Zuge des Emscherumbaus wird der Springbach nun durch AGG/Gelsenkanal aus der Mischwasserkanalisation wieder heraus genommen. Er soll in einer eigenen Gewässertrasse verlaufen und voraussichtlich ab 2015 rund 1,2 Kilometer östlich der heutigen Einleitung im freien Gefälle in die Emscher münden. Das neue Gewässer verläuft dabei auf einer Länge von insgesamt rund 1.700 m und beginnt an der heutigen Bachverrohrung an der Sportanlage an der Oststraße. Der neue Springbach wird auf insgesamt 950 Metern offen und als natürlich geprägtes Fließgewässer mit einer Ersatzaue und einer abgeflachten Böschung verlaufen. Der Gewässerumbau sieht auch die Bachöffnung im Unterlauf in der Resser Mark auf rund 600 Metern Länge vor. Für die wegen zu großer Einschnitte erforderlichen rund 750 Meter Bachverrohrung werden von AGG/Gelsenkanal im Vortriebsverfahren Kanalrohre mit einem Durchmesser von 1,60 Meter verlegt werden. Für die Umsetzung der Gesamtmaßnahme werden aktuell Kosten in Höhe von rund 4,8 Mio. € netto veranschlagt.

Der seit Oktober 2013 behördlich genehmigte Gewässerumbau Springbach wurde unter ständiger fachgutachterlicher Beteiligung und in enger Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden geplant. Die nun zu realisierende Variante wurde dann als gesamtökologisch sinnvollste Lösung unter Abwägung aller Umweltschutzziele festgelegt.

Da es bei der Entflechtung des Springbaches um ein wasserwirtschaftlich sinnvolles Projekt handelt, hat AGG/Gelsenkanal für die Umsetzung der Maßnahme Zuwendungsbescheide der Bezirksregierung Münster in Höhe von 3,5 Mio € erhalten.

Im Rahmen der Gesamtmaßnahmenumsetzung beginnt AGG/Gelsenkanal nun mit der Freimachung der Baufelder. Erforderliche Rodungsarbeiten werden auf einer Fläche parallel zur Straße Eulenbusch und einem kleineren Abschnitt im Kreuzungsbereich von Münsterstraße und Emscherbruch durchgeführt. Zudem sind Flächen nördlich und südlich der Holzbachstraße in der Resser Mark betroffen. Für die geplante Gewässerumgestaltung müssen rund 3 ha Waldfläche temporär, d.h. in der Zeit der baulichen Umsetzung in Anspruch genommen werden. Nach Abschluss der Umbaumaßnahme erfolgt dann eine Wiederaufforstung dieser Flächen. Für die rund 0,35 ha Waldfläche, welche dauerhaft durch die Gewässertrasse in Anspruch genommen werden, wird in Abstimmung mit den Behörden eine Wiederaufforstung an anderer Stelle im Stadtgebiet vorgenommen.

Die vorlaufenden Rodungsarbeiten müssen aus Gründen des Landschaftsschutzes noch in der vegetationsfreien Periode in der Winterzeit durchgeführt werden. Der Auftrag für die Rodungsarbeiten ist aus diesem Grunde von AGG/Gelsenkanal bereits an einen Fachbetrieb erteilt worden. Mit den Arbeiten kann voraussichtlich schon in den kommenden Tagen begonnen werden. Im Anschluss an die Rodungsarbeiten werden noch ergänzende Bodenuntersuchungen durchgeführt. Der Beginn der Erd- und Rohrverlegungsarbeiten erfolgt im Herbst 2014.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Hier wurde der Springbach gerade ins Bett gelegtBild
genauer Standort und Aufnahmedatum sind mir (bisher) leider nicht bekannt[/center]
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moni53
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Beitrag von moni53 »

Edit Redaktion-GG

An dieser Stelle wurde ursprünglich ein Artikel aus der WAZ vollständig wiedergegeben. Das ist uns leider nicht gestattet.
Eine detailiert Anleitung und Kopiervorlage zum Zitieren aus WAZ-Artikeln findet sich hier:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=8494
-------------------------------------------------------------------
moni 53 hat geschrieben:
Springbach in Gelsenkirchen-Erle bekommt ein neues Bett
WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 1750313062
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Arbeiten am Springbach im Berger Feld
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im Hintergrund ist die Zeche Graf Bismarck, Schacht 2/6/9, zu erkennen.
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Die Aufnahmen sind wohl in den 1930er Jahren entstanden
[/center]
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moni53
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Beitrag von moni53 »

Es tut sich was, am Springbach....

zwischen Erle und Resser Mark

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bald wird der rote Teppich ausgerollt und man kann in "See stechen" :D



Moni
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Bild
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Beitrag von Heinz O. »

Im letzten Eck des Golfplatzzipfels, da wo Leither Mühlenbach und Knabenbach zusammenfließen, kriegt der Springbach die Kurve. Im rechten Winkel biegt er ab, verschwindet unter dem Sportplatz und taucht auf der anderen Seite der Coesfelder Straße in einem tiefen Einschnitt in der Kleingartenanlage wieder auf.

Springbach bekommt ein neues Bett | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... x265411442
[center]Es wird wohl noch etwas dauern bis der Springbach durch sein neues Bett fließt
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moni53
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Beitrag von moni53 »

[center]Zwischen Sportplatz und Golfplatz:

Hier scheint es auch noch einen Zufluss zu geben...



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Gruß
Moni[/center]
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Westfale
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Beitrag von Westfale »

Leither Mühlenbach und Knabenbach fließen auf dem Gelände des Golfclubs Haus Leythe zusammen und werden zum Springbach, der in die Emscher fließt.
Der Zusammenfluss war einer der fünf Orte, die die Düsseldorfer Künstlerin Claudia Schmacke zusammen mit dem Kunstverein Gelsenkirchen als Landmarke für ihr Projekt ‚PROBE‘ gewählt hat.
Direkt am Zusammenfluss wurde im September 2012 ein entsprechendes Objekt installiert.
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Quelle: Haus Leythe News-Herbst 2012

Leider fanden einige Erler Mitbürger das Projekt nicht ganz so toll, sie bevorzugten offensichtlich mehr das Objekt in der Zustandsform ‚Scherben‘

Der Kunstverein Gelsenkirchen hat eine sehr interessante Einladung zu dem Projekt herausgegeben. Es zeigt detaillierte topografische Karten und gute Fotos von der Quelle des Börnchenbaches im ‚Deipen Gatt‘ an den Stadtwaldteichen bis zur Einmündung des Springbaches in die Emscher
http://www.kunstverein-gelsenkirchen.de ... -Probe.pdf
westfale

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moni53
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Beitrag von moni53 »

So langsam dürfte verbunden werden....


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moni
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brucki
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Beitrag von brucki »

Pressestelle der Stadt am 30.03.2016 hat geschrieben:Der Springbach kehrt zurück in die Natur

Beitrag zur ökologischen Verbesserung des Emschersystems

GE. Nach 16-monatiger Bauzeit ist der neue Gewässerverlauf des Springbaches am Mittwoch, 30. März 2016, erstmals geflutet worden. Ab sofort sind damit die natürlichen Reinwasserzuflüsse des Springbaches von der Mischwasserkanalisation entflochten und werden in einer gesonderten Trasse im Freigefälle der Emscher zugeleitet. Den Umbau hat die Abwassergesellschaft Gelsenkirchen mbH (AGG) geplant und durchgeführt

Der Springbach bildet das Hauptgewässer eines rund 290 Hektar großen Gewässersystems zwischen Gelsenkirchen Erle und Resse. Bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts mündete er noch als natürliches Gewässer direkt in die Emscher. Im Zuge der städtebaulichen Entwicklung in Erle wurde er zunächst verrohrt und später dann zu einem Teil der Mischwasserkanalisation. Bergbaubedingte Gefälleverluste machten zudem für die Einleitung in die Emscher die Errichtung eines Pumpwerkes erforderlich.

Im Zuge des Emscherumbaus wurde nun durch die AGG der Springbach wieder aus der Mischwasserkanalisation herausgenommen. Er verläuft jetzt in einer eigenen Trasse im freien Gefälle und mündet hochwassersicher in die Emscher.

Das rund 1.700 Meter lange neue Gewässer beginnt auf Höhe der alten Bachverrohrung nahe der Sportanlage an der Oststraße. Der Springbach verläuft dann auf insgesamt 950 Metern offen als natürlich geprägtes Fließgewässer einschließlich einer Ersatzaue und mit einem abgeflachten Böschungsprofil. Zur Vermeidung zu großer Geländeeinschnitte wurde aber auf rund 750 Metern eine Bachverrohrung erforderlich. In diesen Bereichen wurden von der AGG im Vortriebsverfahren Betonrohre mit einem Durchmesser von 1,60 Meter verlegt.

Der Umbau hat neben einer dauerhaften Reduzierung des Reinwasseranteils in der Mischwasserkanalisation eine Verbesserung des ökologischen Potentials des Springbaches im Sinne der EU Wasserrahmen Richtlinie zum Ziel. Durch den neuen Verlauf wird zudem ein wirksamer Hochwasserschutz im Bereich der Kleingartenanlage Gelsenkirchen Erle gewährleistet.

Das Reinwasser aus dem Springbach wird künftig auch nicht mehr in die Emscher gepumpt, sondern fließt im freien Gefälle. Gemeinsam mit den Maßnahmen der Emschergenossenschaft wird durch die Entflechtung des Springbaches ein wichtiger Beitrag zur ökologischen Verbesserung des Emschersystems insgesamt geleistet.

Die Planungsarbeiten für die Entflechtung des Springbaches begannen im Jahr 2011. Im Auftrag der AGG waren daran die „Dahlem Beratenden Ingenieure“ aus Essen als Objektplaner sowie die „Froelich & Sporbeck GmbH“ aus Bochum und das „geologie-büro“ aus Gelsenkirchen als ständige Fachgutachter beteiligt.

Besonders hohe Anforderungen stellte der ökologisch sensible Planungsraum dar. Dieser besteht zu weiten Teilen aus Waldflächen, die zudem als Landschaftsschutzgebiet mit hohen Grundwasserständen und besonders schützenswerten Böden ausgewiesen sind. Daher wurde eine Vorzugsvariante für den Gewässerumbau in enger Abstimmung mit Fachplanern und Genehmigungsbehörden entwickelt und anschließend zur wasserrechtlichen Genehmigung eingereicht.

Im Oktober 2013 wurde dann der Gewässerumbau durch die Untere Wasserbehörde der Stadt Gelsenkirchen gemäß § 68 Wasserhaushaltsgesetz plangenehmigt. Für die erforderlichen Eingriffe in die Waldflächen wurde zudem im Jahr 2014 ein Waldumwandlungsantrag nach § 39 Landesforstgesetz beim zuständigen Regionalforstamt gestellt.

Nach Auftragsvergabe an die ARGE Springbach erfolgte im Dezember 2014 der Baubeginn. Für die fachgerechte Umsetzung der Maßnahme im Landschaftsschutzgebiet wurde die „Froelich & Sporbeck GmbH“ mit der ökologischen Baubegleitung beauftragt.

Nach Fertigstellung des ersten verrohrten Teilabschnittes des Gewässers ist die Zieleinfahrt bzw. die Bergung des Vortriebes am 26. März 2015 gefeiert worden.

Für die Entflechtung des Springbaches werden bis zur Fertigstellung durch die AGG insgesamt rund 5,5 Millionen Euro netto investiert. Es liegen hierfür aber auch Zuwendungsbescheide des MKULNV in Gesamthöhe von etwa. 3,5 Mio. Euro netto vor.

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Westfale
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Beitrag von Westfale »

Fast so wie in der ‚guten alten Zeit‘.
Fliegenfischangler und ‚Springbachfelchen‘ wurden allerdings noch nicht gesichtet.
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westfale

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