Brücke an der Hafeneinfahrt Graf Bismarck
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Hallo,
auf die Gefahr hin es nochmal zu erwähnen.
Bin in den fünfzigern und sechzigern oft mit der Bahn von Erle-Forsthaus nach GE-Stadt gefahren.
Die Zechenbahnquerung am Forsthaus ist mir im Geiste noch gegenwärtig. Als die Zechenbahn am Forsthaus weg kam wurde eine eingleisige Strecke parallel zum Nordufer der Emscher gebaut. Diese querte die Münsterstrasse soweit ich es noch weiss auch ohne Schnick-Schnack, d. h. ohne Schranke und ohne Blinklichter. Einen Zechen-Zug habe ich in dieser Zeit nicht gesehen, wahrscheinlich fuhr anfangs mal ganz selten einer und hinterher gar keiner mehr. Irgendwann verschwand diese Gleis praktisch unauffällig.
Parallel zum Südufer des Kanals habe ich auch noch nie ein Gleis gesehen, wofür eigentlich auch, man konnte doch über die Bahnanlagen von Bismarck nach Osten fahren. War wahrscheinlich billiger als nochmals irgendwo zusätzliche Brückenbauwerke zu errichten.
Die Bahnanlage, welche am Forsthaus die Kreuzung querte führte zur weiteren Schachtanlage Bismarck im Emscherbruch und diese Schachtanlage befand sich nördlich des Emscherufers.
auf die Gefahr hin es nochmal zu erwähnen.
Bin in den fünfzigern und sechzigern oft mit der Bahn von Erle-Forsthaus nach GE-Stadt gefahren.
Die Zechenbahnquerung am Forsthaus ist mir im Geiste noch gegenwärtig. Als die Zechenbahn am Forsthaus weg kam wurde eine eingleisige Strecke parallel zum Nordufer der Emscher gebaut. Diese querte die Münsterstrasse soweit ich es noch weiss auch ohne Schnick-Schnack, d. h. ohne Schranke und ohne Blinklichter. Einen Zechen-Zug habe ich in dieser Zeit nicht gesehen, wahrscheinlich fuhr anfangs mal ganz selten einer und hinterher gar keiner mehr. Irgendwann verschwand diese Gleis praktisch unauffällig.
Parallel zum Südufer des Kanals habe ich auch noch nie ein Gleis gesehen, wofür eigentlich auch, man konnte doch über die Bahnanlagen von Bismarck nach Osten fahren. War wahrscheinlich billiger als nochmals irgendwo zusätzliche Brückenbauwerke zu errichten.
Die Bahnanlage, welche am Forsthaus die Kreuzung querte führte zur weiteren Schachtanlage Bismarck im Emscherbruch und diese Schachtanlage befand sich nördlich des Emscherufers.
- Neustädter
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Wer der eigentliche Fragesteller ist, kann ich nicht so recht überschauen. Ich probiere es mal hier.trixexpress hat geschrieben: Rätselhaft bleibt mir jedoch der Umstand, warum und wozu man damals die inzwischen abgerissene Brücke am Hafen Bismarck gebaut hatte. Es wäre eigentlich unklug, Brücken zu bauen, ohne sich sicher zu sein, ob da jemals Züge drüber fahren.
Hallo trixexpress!
Vor dem Krieg bin ich des öfteren über die Brücke gefahren. Deshalb bin ich sicher, sagen zu können, daß auf der Brücke ein Gleis verlegt war. Einen Zug habe ich dort nie fahren gesehen, überhaupt wirkte der gesamte Hafen ständig wie tot.
Bild 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Pharus-Plan 1929. Ein Gleis auf der Brücke ist nicht eingetragen, dafür aber rechts von der Brücke eine Rechteck (mit rotem Punkt), das von der Art der Darstellung her auf ein Fabrikgelände schließen läßt - eine Erinnerung daran habe ich nicht.
Zwei Striche auf der Karte von Schacht 9 könnte man für eine Rampe halten - sie zielen von der Brücke aus genau auf eine Ecke dieses Grundstücks (Bild 2).
Wenn ein Bahnschluß für dieses Grundstück plausibel erscheint, braucht man nach einer Kreuzung mit der Münsterstraße nicht zu suchen. Vielleicht läßt sich das klären.
AlterMann
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Rückzug wegen Unwissenheit
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Der sogenannte Gleisoberbau ist auf Brücken oft anders als auf der freien Strecke. Nach meiner Erinnerung war auf der Brücke das Gleis mit einer Lage Bohlen abgedeckt, sichtbar waren lediglich die beiden Schienen, die oben mit den Bohlen etwa bündig abschlossen (die Schwellen lagen also unter den Bohlen!) Auf Bild 1 ist diese Bauweise gut zu erkennen, die Schienen sind nicht mehr vorhanden, die Schwellen sind links und rechts der mittleren Bohlenlage gut zu erkennen.
Eine Eisenbahnbrücke zu bauen ohne Gleise darauf zu verlegen, ist natürlich blöd.
Anschließend aber die Schwellen mit Bohlen abzudecken und dort Lücken zu lassen, wo keine Bohlen hindürften, wenn die Schienen, die nicht da sind, doch da wären, ist für meine Begriffe so 'hintenrum gedacht', daß ich nicht daran glauben kann. Ich sehe die Aussparungen im Bohlenbelag als Bestätigung dafür an, daß ich mich richtig erinnere.
Dementsprechend habe ich das andere Bild interpretiert. Die Aussparungen sind nicht sichtbar – also ist die Anlage noch im Bau (wann wurde die Brücke gebaut?)
Das Beste wäre, ein unfehlbarer uralter Gelsenkirchener mit Ortskenntnis würde einfach sagen: "So war's!" (wie auch immer).
AlterMann
Nachtrag:
Nach ein paar Tagen des Nachdenkens habe ich das Gefühl (mehr nicht!), daß das Gleis, das ich auf der Brücke liegend, in Erinnerung habe, tatsächlich am östlichen Ende geendet hat (Eine Erinnerung an das Gebiet östlich der Brücke habe ich nach wie vor nicht!)
Hinsichtlich der Frage: "Gab es ein Gleis auf der Brücke?" fühle ich mich sehr sicher.
Ich merke aber, daß das mit der Existenz eines Bahnübergangs über die Münsterstraße nichts zu tun haben muß und daß weitere Überlegungen hinsichtlich der Brücke nichts bringen werden. Da hilft wohl nur ein Foto des Bahnübergangs oder "ein unfehlbarer uralter Gelsenkirchener mit Ortskenntnis . . . . " (Siehe oben!)
- Emscherbruch
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Hafen Graf Bismarck 1918
Diese Eisenbahnbrücke ohne Gleis wird wohl weiter detektivische Spürnasen herausfordern.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 245#178245
Eine Karte aus dem oben genannten Buch zeigt die Verhältnisse von 1918.
In der Vergrößerung sieht man, dass zumindest Gleise über die Brücke hinaus geplant waren.
Ob sie jemals verlegt wurden?
Was bedeutet die Abkürzung Proj. in der Karte?
Wurde damit eine für später geplante Ausbaustufe des Hafens gekennzeichnet?
Da der Hafen nie vergrößert wurde, möglicherweise der Grund für die Eisenbahnbrücke ohne Gleise?
Aus: Denkschrift zum 50jährigen Bestehen der Gewerkschaft Steinkohlebergwerk Graf Bismarck zu Gelsenkirchen 1868-1918Denkschrift Graf Bismarck hat geschrieben: [...] Die Durchfahrt zum Hafenbecken ist mit einer eingleisigen Eisenbahnbrücke von 64.3 m Spannweite überbrückt (Abb. 90), an der zur Aufrechterhaltung des Leinpfadverkehrs auf dem südlichen Kanalufer kanalseitig ein 3 m breiter Leinpfadsteg ausgekragt ist. [...]
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 245#178245
Eine Karte aus dem oben genannten Buch zeigt die Verhältnisse von 1918.
In der Vergrößerung sieht man, dass zumindest Gleise über die Brücke hinaus geplant waren.
Ob sie jemals verlegt wurden?
Was bedeutet die Abkürzung Proj. in der Karte?
Wurde damit eine für später geplante Ausbaustufe des Hafens gekennzeichnet?
Da der Hafen nie vergrößert wurde, möglicherweise der Grund für die Eisenbahnbrücke ohne Gleise?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
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Hallo Heinz O.!
Natürlich hat das Nachdenken über die Brücke nicht aufgehört. Trixexpress hatte sich per PN als der eigentliche Fragesteller zu erkennen gegeben, und so habe ich ihm auf gleichem Wege geantwortet, das war vielleicht nicht richtig. Demnächst denke ich länger nach und antworte öffentlich – zumindest ist das geplant.
Zwischen 1990 und 1995 bin ich von Osten kommend über die Brücke gefahren. Sie war mir sehr vertraut, aber an den Fußgängersteg konnte ich mich nicht erinnern, er schien mir auch zu schmal fürs Radfahren.
In einem Punkt war ich mir ganz sicher, nämlich daß ich früher ohne Probleme hatte fahren und dabei seitwärts ins Hafenbecken schauen können. Auf dem Fußgängerweg wäre das so nicht möglich gewesen. Die Klärung der Sache war dann recht einfach: Ich bin damals auf der Spur zwischen den Schienen gefahren, weil ich genau wußte, daß mir kein Zug entgegen kommen könnte. Warum wußte ich das? Weil das Ende des Gleises zu sehen war – am Ende der Brücke. Zweifel habe ich jetzt keine mehr. Das habe ich trixexpress so auch geschrieben, allerdings mit der Anmerkung, daß das nur für die Zeit gilt, in der ich die Brücke "unter Kontrolle hatte" (ca. 1936-1943). Ich stelle also fest: Zwischen 1936-1943 endete das Gleis am östlichen Ende der Brücke - mehr weiß ich nicht! (Und jetzt mache ich ein Häkchen dran.)
Danke Dir für Deine Bemühungen!
AlterMann
Nachtrag(weil sich Emscherbruch dazwischengeschoben hat, wie ich gerade sehe.)
Die Abkürzung "Proj." steht in einem gestrichelten Rechteck, das von den Abmessungen her zum Hafenbecken paßt.
Man darf nach dieser Karte wohl annehmen, daß eine Vergrößerung des Hafens mit Bahngleisen an beiden Ufern nach Osten hin geplant war, daß dies aber nicht zur Ausführung gekommen ist, denn
daß es eine Verlängerung des Hafens nach Osten tatsächlich gegeben hat und man das schon existierende Becken vor ca.1936 (meine Beobachtung!) schon wieder zugeschüttet hat, kann man sich wohl nicht gut vorstellen.
Folgende Passage, zu der Emscherbruch im vorigen Beitrag verlinkt hat, weist wohl in die gleiche Richtung.
Natürlich hat das Nachdenken über die Brücke nicht aufgehört. Trixexpress hatte sich per PN als der eigentliche Fragesteller zu erkennen gegeben, und so habe ich ihm auf gleichem Wege geantwortet, das war vielleicht nicht richtig. Demnächst denke ich länger nach und antworte öffentlich – zumindest ist das geplant.
Zwischen 1990 und 1995 bin ich von Osten kommend über die Brücke gefahren. Sie war mir sehr vertraut, aber an den Fußgängersteg konnte ich mich nicht erinnern, er schien mir auch zu schmal fürs Radfahren.
In einem Punkt war ich mir ganz sicher, nämlich daß ich früher ohne Probleme hatte fahren und dabei seitwärts ins Hafenbecken schauen können. Auf dem Fußgängerweg wäre das so nicht möglich gewesen. Die Klärung der Sache war dann recht einfach: Ich bin damals auf der Spur zwischen den Schienen gefahren, weil ich genau wußte, daß mir kein Zug entgegen kommen könnte. Warum wußte ich das? Weil das Ende des Gleises zu sehen war – am Ende der Brücke. Zweifel habe ich jetzt keine mehr. Das habe ich trixexpress so auch geschrieben, allerdings mit der Anmerkung, daß das nur für die Zeit gilt, in der ich die Brücke "unter Kontrolle hatte" (ca. 1936-1943). Ich stelle also fest: Zwischen 1936-1943 endete das Gleis am östlichen Ende der Brücke - mehr weiß ich nicht! (Und jetzt mache ich ein Häkchen dran.)
Danke Dir für Deine Bemühungen!
AlterMann
Nachtrag(weil sich Emscherbruch dazwischengeschoben hat, wie ich gerade sehe.)
Die Abkürzung "Proj." steht in einem gestrichelten Rechteck, das von den Abmessungen her zum Hafenbecken paßt.
Man darf nach dieser Karte wohl annehmen, daß eine Vergrößerung des Hafens mit Bahngleisen an beiden Ufern nach Osten hin geplant war, daß dies aber nicht zur Ausführung gekommen ist, denn
daß es eine Verlängerung des Hafens nach Osten tatsächlich gegeben hat und man das schon existierende Becken vor ca.1936 (meine Beobachtung!) schon wieder zugeschüttet hat, kann man sich wohl nicht gut vorstellen.
Folgende Passage, zu der Emscherbruch im vorigen Beitrag verlinkt hat, weist wohl in die gleiche Richtung.
(Jetzt mache ich einen ganz dicken Haken!)Ausgerüstet mit den nötigen Umschlagsvorrichtungen
ist zunächst nur das Nordufer, da es für den Verladeverkehr auch für die absehbare Zukunft völlig ausreicht.
Hafenbrücke
Soweit ich mich als "alter Sack" erinnern kann und auch von verstorbenen
Verwandten weiß, war nie gedacht, die Gleise nach Osten zu verlängern. Es ging wohl nur
darum, denn Hafen per Bahn bedienen zu können.
...und als Köttels sind wir da mit dem Rad rüber, weil zwischen den Gleisen Bohlen
lagen, an deren Nägeln wir uns so manchen Platten eingefangen haben!
Verwandten weiß, war nie gedacht, die Gleise nach Osten zu verlängern. Es ging wohl nur
darum, denn Hafen per Bahn bedienen zu können.
...und als Köttels sind wir da mit dem Rad rüber, weil zwischen den Gleisen Bohlen
lagen, an deren Nägeln wir uns so manchen Platten eingefangen haben!
Auf sehr vielen Kartenausschnitten und Fotos hier im Thread sah man wie der Hafen wirklich aussah.
Hier mal ein Kartenausschnitt von 1917 aus diesem 33 seitigen Heft
und die gesamte Karte sah so aus
Ob der Hafen anders gebaut wurde als ehemals geplant?
Immerhin war er 1917 schon 3 Jahre in Betrieb,ich kann mir ansonsten keinen Reim darauf machen ,warum auf dieser Karte der Hafen mit mehreren Hafenbecken eingezeichnet ist.
Hier mal ein Kartenausschnitt von 1917 aus diesem 33 seitigen Heft
und die gesamte Karte sah so aus
Ob der Hafen anders gebaut wurde als ehemals geplant?
Immerhin war er 1917 schon 3 Jahre in Betrieb,ich kann mir ansonsten keinen Reim darauf machen ,warum auf dieser Karte der Hafen mit mehreren Hafenbecken eingezeichnet ist.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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- Registriert: 28.12.2009, 10:17