Wasserfahrzeuge im Stadtgebiet von Gelsenkirchen

Die Emscher und ihre Zuflüsse, Wasserstraße Rhein-Herne Kanal mit Brücken, Schleusen und Häfen

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Duwstel
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TMS GREENSTREAM

Beitrag von Duwstel »

Ein ganz seltener Gast in GE ist das TMS GREENSTREAM.
Das TMS hat keinen herkömlichen Dieselantrieb sondern wird mit LNG = Flüssigerdgas betrieben. Vier Gasmotoren der Firma SCANIA mit einer Leistung von je 300 kW treiben die Generatoren für die beiden elektrischen Fahrmotoren an. Die beiden Gastanks stehen auf dem Hinterschiff. Die Antriebseinheit befindet sich im Heck, die Wohnung und das Steuerhaus im Bug des Schiffes.Bild
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Es gibt noch ein Schwesterschiff das TMS GREEN RHINE. Weitere Info zum Schiff unter http://de.wikipedia.org/wiki/Greenstream_(Schiff)
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Tim
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Beitrag von Tim »

Sehr interessant!

Schöne Fotos und interessanter Text. Binnenschifffahrt ist eh schon ein umweltfreundliches Transportmittel und augenscheinlich geht es auch noch besser!

Danke für's Zeigen!

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Duwstel
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Beitrag von Duwstel »

Die beiden Greenline Tanker fahren mit einer Sondergenehmigung der Zentralkommision für Rheinschifffahrt in Straßbourg.
Normalwerweise sind auf dem Rhein und den Nebenflüssen nur Treibstoffe mit einem Flammpunkt über 55° C zugelssen.

Daneben werden alle neuen Binnenschiffe mit Schadstoffarmen Motoren ausgerüstet. Die Motoren müssen ein Zertifikat haben sonst dürfen sie nicht verwendet werden.
Ein moderner Dieselmotor für ein Binnenschiff kostet je nach Leistung über 500.000€.
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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

Hallo GGler ,
heute um 10:30 Uhr fuhr das Hausboot "Sunmore" aus der Schweiz über unseren Rhein-Herne-Kanal in Richtung Schleuse 4.

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Gruss
schalkersteiger
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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

klasse ! ... was für ein schöner Urlaub ! ..... :D

Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

Hallo GGler,
habe gerade bei meinem Spaziergang das Kreuzfahrt Passagierschiff "Johannes Brahms" aus Hamburg von der Reederei Hansa Kreuzfahrten GmbH auf dem Rhein-Herne-Kanal entdeckt.
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Das Schiff wurde 1998 von Hapag Lloyd in Dienst gestellt.
Die Reederei setzt es im Frühjahr und Sommer auf der Strecke zwischen Berlin und Prag ein, im Sommer zwischen Berlin und Stralsund.
Auf dem Hauptdeck befindet sich ein Restaurant, auf dem Oberdeck ein Panoramasalon mit Bar. Das Sonnendeck bietet Sonnenschutz und Liegestühle.
Es hat eine Länge von (ü.a.) 81,95 m. und eine Breite von (ü.a.):9,50 m.
Es können 84 Passagiere mitfahren und hat eine Besatzungsstärke von 21 Leuten.

Gruss
schalkersteiger
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Duwstel
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Beitrag von Duwstel »

Hier einige Fotos von der Webcam vom GMS OTRATE .....
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...beim durchfahren der Schleuse Gelsenkirchen, aus der Sicht des Schiffsführers.

Mit freundlicher Genehmigung der Familie Rüffer GMS OTRATE
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Duwstel
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Beitrag von Duwstel »

Die OTRATE vor der Schleuseneinfahrt in GelsenkirchenBild
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Frini
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Proviantboot

Beitrag von Frini »

Bei der Durchsicht alter Familienbilder bin ich auf Fotos des ersten Proviantbootes der Familie F. gestoßen. Dieses Boot fuhr zwischen 1920 bis 1930 auf dem RHK zwischen Hafen Bismarck und der Schleuse. Das Boot hieß HeinTheo nach Theodor Heinrich F.
1930 wurde es durch die Theodora ersetzt. Die Theodora ist in einigen Beiträgen schon aufgetaucht. Werde später noch über die Theodora berichten. Bild
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Hafenjunge
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Re: Proviantboot

Beitrag von Hafenjunge »

Frini hat geschrieben:Bei der Durchsicht alter Familienbilder bin ich auf Fotos des ersten Proviantbootes der Familie F. gestoßen. Dieses Boot fuhr zwischen 1920 bis 1930 auf dem RHK zwischen Hafen Bismarck und der Schleuse. Das Boot hieß HeinTheo nach Theodor Heinrich F. 1930 wurde es durch die Theodora ersetzt. Die Theodora ist in einigen Beiträgen schon aufgetaucht. Werde später noch über die Theodora berichten.
Tolle und berührende Bilder, die einen Bezug zu meiner Kindheit haben. F. ist wohl bekanntermaßen Frintrop. Freue mich auf weitere Berichte.

Frini
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Proviantboot

Beitrag von Frini »

Sorry, ich habe da ein paar Daten durcheinander gebracht. Die HeinTheo befuhr den RHK von 1929 bis ca. 1939. Direkt im Anschluss kam dann die Theodora. Diese erhielt ihrer Namen von Theodora F., der Frau von Theodor Heinrich F. Die Theodora war insgesamt 24 Jahre auf dem RHK unterwegs. Weitere Infos folgen - ich muss da noch ein paar Dinge sortieren.

Frini
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Proviantboote

Beitrag von Frini »

Hier nun die Fortsetzung der Geschichte der Proviantboote auf dem RHK in der Zeit von 1929 bis 1963. Einige Jahresangaben musste ich anpassen.
Also vorab, beide Boote waren in der Zeit von 1939 bis mindestens 1952 gemeinsam im Einsatz, was mir so nicht bekannt war.
1929 kam Theodor Heinrich Frintrop mit einem Wohnschiff namens Arche Noah nach Gelsenkirchen. Dieses sank 1936 nach einem schweren Sturm.
1929 wurde die Hein-Theo gebaut. Länge 8,25m, Breite 2,5m, Tiefgang 0,4m, Dieselantrieb mit 20PS, Geschwindigkeit 15km/h und einem Fassungsvermögen von 26 Personen (nach Umbau zum Personenschiff).
Ob 1929 die Geschäftsgründung des Lebensmittel und Schiffsbedarf Frintrop war, weiß ich so nicht. Auf jedenfall war die Hein-Theo als Versorgungschiff für die Binnenschiffer zwischen Schleuse 4 und 5 unterwegs.
1939 ersetzte dann die Theo-Dora das Verkausboot - hier später mehr.
In der Zeit von 1939 bis 1945 wurde die Hein-Theo als Hilfsboot für bombengeschädigte Schiffe eingesetzt.
von 1945 bis 1950 habe ich leider keine Info.
1950 bis 1952 befuhr die Hein-Theo die Glörtalsperre als Personenboot. Hier war vermutlich auch der Umbau zum Personenboot.
Irgendwann 1952 kam sie zurück auf den RHK. im August 1952 fuhr sie, wahrscheinlich als erstes Personnenboot nach dem Krieg, Gelsenkirchner zur Cranger-Kirmes und pendelte auch zwischen Schleuse Heßler und Ruhrzoo.
Hier fehlt mir auch die Info, wann die Ausflugsfahrten eingestellt wurden.

Auf dem Foto sind beide Boote. Die Aufnahme ist von 1952.
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Duwstel
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Beitrag von Duwstel »

Hallo Frini,

das liest sich sehr Interessant. Du kannst davon ausgehen das, dass Boot in der Zeit von Anfang April 1945 bis ca. November 1945 keine großen Fahrten machen konnte. Da die Schleusen ausser Betrieb gesetzt waren und von den 71 Kanalbrücken nur 3 Heil geblieben sind. Diese sollen im Raum Duisburg / Oberhausen gewesen sein. Daneben lagen im Kanal und seinen Häfen von Duisburg bis hinter der Schleuse Herne-Ost etwa 134 versenkte Binnenschiffe.
Erst im Novemer 1945 waren die ersten Schiffe geborgen und Bückentrümmer geräumt sodass eine etwa 16m Breite Fahrrinnen frei gemacht worden war.

Gruß Duwstel
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Frini
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Beitrag von Frini »

Danke für die Infos.
Damit löst du bei mir schon die nächsten Fragen aus. Vorweg gesagt, als einer aus der Sippe Frintrop bin ich viel zu spät damit angefangen, der Sache so richtig auf den Grund zu gehen.
Umso schwieriger ist es jetzt.
Nach deinem Beitrag stellt sich mir nun die Frage, ob es eine Liste der versunkenen Schiffe gibt.
Die Theo-Dora, von der ich später auch noch berichten möchte, soll nämlich von einer Bombe gestreift und dann gesunken sein. Gehoben wurde Sie 1945, was sich mit deinen Angaben deckt.

Gruß Frini

Hafenjunge
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Rekonstruktion

Beitrag von Hafenjunge »

Sehr spannend dieser Versuch der Rekonstruktion einer eigenen Familiengeschichte. Vielleicht kann ich ein wenig dazu beitragen. Ich, Jahrgang 1952, habe die 1950er- und 60er Jahre in der Uferstraße gelebt.
Als ich vor einigen Jahren mal auf einem Besuch nach der damals sehr gut ausgebauten Anlegestelle des Proviantbootes gleich gegenüber dem früheren Schiffsbedarfladen Frintrop schaute, war dieser natürlich komplett verschwunden. Er war dem Schleusenneubau "zum Opfer gefallen." Er war einmal meine Badestelle, von der man über den Kanal zum Warmwasser- bzw. aufgeheizten Kühlwasserauslass der Veba-Raffinerie schwimmen konnte. Riskant aber lohnend.
Ich kannte die beiden letzten Generationen "der Frintrops", die Großeltern und Eltern meiner damaligen Spielkameraden, auch wenn uns die Schulbezirksgrenze vom gemeinsamen Schulbesuch abhielt. Die Frintrops waren auch mit den Gaststättenbetreibern Schlingschröder verwandt. Der Schiffsbedarfladen war nur selten unser Einkaufsziel. Er war auch Flaschenbierausschank und man musste sich schon durch eine Menge rauchender Männer zur Theke vordrängeln. Die offenen Süßigkeiten lagen in offenen Holzschubern. Die Eltern wagten mit einem komplett renovierten Tante-Emma-Laden mit Tiefkühltruhe und allgemeinem Sortiment noch einmal einen Neustart. Aber die Bergbaukrise hatte die Belegschaften der umliegenden Betriebe schon stark ausgedünnt. Vor allem hatte aber der Rendit-Markt in Heßler eröffnet, so dass es nicht genügend Kunden gab und der Laden bald wieder geschlossen werden musste. An einer Übernahme durch die Kinder war sicher nicht zu denken.
An das Proviantboot kann ich mich noch gut erinnern. Mit einer Klocke an der Fensterluke wurde auf sich aufmerksam gemacht. Die Binnenschiffe wurden zum Teil noch im Verbund mit Schleppern von Schleuse zu Schleuse gezogen und lagen lange genug davor. Gut gefüllt lagen sie auch tief genug im Wasser zum anlegen bzw. zum beilegen. Meine Mutter müsste noch einiges mehr wissen. Die Bilder, die es zu Laden und Boot gibt, sind wohl schon alle hier im Forum hochgeladen worden.

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