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Verfasst: 27.01.2009, 08:16
von Karlheinz Rabas
@ Minchen
Schönes Foto von Lotte Möhring.
Nach der Einrichtung des Flugplatzes Rotthausen und der Eröffnung Pfingsten 1912, richteten einige Flugzeugführer hier auch Flugschulen ein. So auch Georg Mürau mit seiner Frau Charlotte (Lotte) Möhring, die als vierte Frau überhaupt in Deutschland mit 19 Jahren die erste Pilotenlizenz (!) auf dem Flugplatz Rotthausen erwarb.
Karlheinz Rabas
Flugplatz Gelsenkirchen-Essen-Rotthausen
Verfasst: 29.03.2009, 14:40
von rostigeschiene
Kann mir jemand sagen (schreiben) wann die letzten Flugbewegungen auf dem Flugplatz in Rotthausen stattfanden? Und ab wann die Halde aufgeschüttet wurde?
Re: Flugplatz Gelsenkirchen-Essen-Rotthausen
Verfasst: 29.03.2009, 14:44
von Benzin-Depot
rostigeschiene hat geschrieben:Kann mir jemand sagen (schreiben) wann die letzten Flugbewegungen auf dem Flugplatz in Rotthausen stattfanden? Und ab wann die Halde aufgeschüttet wurde?
....1940 schulten auf dem Rotthauser Gelände noch Segelflieger, aber damit endet auch die kurze Geschichte des Flugplatzes Rotthausen....
siehe bitte hier :
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... =8096#8096
Verfasst: 29.03.2009, 17:36
von Karlheinz Rabas
@ rostigeschiene
Soweit mir bekannt, waren die Jungen der Flieger-HJ, die letzten, die im 2. Weltkrieg die Hallen und Teile des Flugfeldes genutzt haben.
Der genaue Termin für den Beginn des Aufschüttens der Halde ist nicht bekannt. Ich werde mal versuchen, in den Zollverein-Unterlagen in der Bergbausammlung Rotthausen einen Hinweis zu finden.
Karlheinz Rabas
Verfasst: 29.03.2009, 17:55
von rostigeschiene
Hallo zusammen
ich bedanke mich für die schnelle Antwort
Gruß
Werner
Flugplatz Rotthausen
Verfasst: 12.04.2009, 21:00
von Heike
Bilder zum Artikel "Flugplatz Rotthausen" von Karlheinz Rabas
Planzeichnung der "Rumpler-Taube":
Der Rückenflieger Chevillard:
Luftpostverkehr:
Aus: "Und das ist unsere Geschichte" Gelsenkirchener Lesebuch
Verfasst: 12.04.2009, 22:12
von Schacht 9
Runter kommen sie immer.
Verfasst: 12.04.2009, 22:16
von Heike
Schacht 9 hat geschrieben:Runter kommen sie immer.
Ist das ne Rumpler - die ihrem Namen alle Ehre macht?
Verfasst: 12.06.2009, 16:48
von Minchen
Minchen hat geschrieben:Dieses Foto habe ich heute bekommen im Zusammenhang mit dem Flugplatz Rotthausen. 100% sicher bin ich aber nicht.
Was ich im Giebel des einen Hauses verwischt habe, ist ein Hakenkreuz. Damit dürfte zumindest die Entstehungszeit relativ gut eingekreist sein.
Ich war heute noch mal in dem Laden, in dem ich das Foto gekauft hatte. Zwischenzeitlich hat der Verkäufer einen Katalog der Bilder erstellt mit ein paar Angaben. Unter diesem Bild stand
"Fliegerkasino Flugplatz Rotthausen".
Verfasst: 06.07.2009, 22:02
von AlterMann
Minchen hat geschrieben:Minchen hat geschrieben:Dieses Foto habe ich heute bekommen im Zusammenhang mit dem Flugplatz Rotthausen. 100% sicher bin ich aber nicht.
Was ich im Giebel des einen Hauses verwischt habe, ist ein Hakenkreuz. Damit dürfte zumindest die Entstehungszeit relativ gut eingekreist sein.
Ich war heute noch mal in dem Laden, in dem ich das Foto gekauft hatte. Zwischenzeitlich hat der Verkäufer einen Katalog der Bilder erstellt mit ein paar Angaben. Unter diesem Bild stand
"Fliegerkasino Flugplatz Rotthausen".
Dein Bild zeigt den Eingangsbereich des Flugplatzes in Rotthausen.
Das zweite Bild gibt einen Überblick über das gesamte Areal und die Lage von Eingang und Bauten.
An der Pfeilspitze im dritten Bild ist der Eingang zum Flugplatz, der Eingang zur Rennbahn ist weiter links, aber unsichtbar. Die Sitzecke befand sich am Eingang links, die Bäume sind erkennbar.
In Pfeilrichtung weiter liegt das Haus, das in Deinem Bild in der Mitte liegt. Im vierten Bild sieht man dasselbe Haus und einige andere aus einer anderen Richtung.
(Die Bilder sind anderen Beiträgen entommen)
Verfasst: 10.07.2009, 13:20
von Minchen
Ich werde da nächste Woche mal mit den ausgedruckten Bildern rumwandern (falls es nicht zu heiß ist oder wahlweise Hunde und Katzen regnet
). Auf dem Gelände stehen enorm viele Gebäude.
Verfasst: 23.07.2009, 20:39
von Detlef Aghte
Keine Ahnung, was das für eine <marke war, Hauptsache ich hab sie schonmal
detlef
Verfasst: 23.07.2009, 21:34
von Benzin-Depot
Detlef Aghte hat geschrieben:Keine Ahnung, was das für eine <marke war, Hauptsache ich hab sie schonmal
detlef
- Detlef. Aha, Du hast die Marke erworben. Die wird sehr selten angeboten
Es handelt sich hier um eine Reclame-Vignette. Diese Marken hatten um die vorletzte Jahrhundertwende Hochkonjunktur.
Eigentlich eine Art von Werbebeigabe. Meistens waren es, von namhaften Grafikern entworfene, kleine Kunstwerke. Oftmals auch die gleichen Motive wie auf den großen Emaille-Plakaten.
Sie wurden von den ausgebenden Firmen auch als Siegelmarken benutzt, oder zur Werbezwecken auf Firmenbriefe und Umschläge geklebt.
Es gab auch Vignetten-Alben, in denen man diese Marken einkleben und sammeln konnte.
Heute inzwischen wieder ein beliebtes Sammelgebiet.
Werbemarke "Veloxol" / um 1910
Verfasst: 31.07.2009, 22:13
von Heinz O.
Verfasst: 15.08.2009, 00:36
von AlterMann
Im Zusammenhang mit dem Flugplatz in Rotthausen sollte eine Veranstaltung in Erinnerung bleiben,
die, wenn ich mich recht besinne, von einer auswärtigen Fliegergruppe durchgeführt wurde – die Stadt hatte vermutlich lediglich den Platz zur Verfügung gestellt. Die genaue Bezeichnung für diesen Flugtag weiß ich nicht mehr – "Kunstflugtag" könnte richtig sein.
Recht genaue Erinnerungen habe ich bezüglich der Flugzeuge, die damals flogen: Von der Firma Klemm, Bücker "Jungmann", Bücker "Jungmeister", Segelflugzeuge und ein Motorsegler von einer Art, wie sie heute nicht mehr üblich ist ( Motor hinter dem Piloten oberhalb der Tragfläche, Propeller hinter dem Motor).
Wenn man die veröffentlichten Daten bezgl. der Bücker-Firmengründung (1933) glaubt und dem Konstrukteur für Entwicklung und Bau seiner Flugzeuge etwa 2-3 Jahre Zeit läßt, könnte dieser Flugtag frühestens 1936/1937 gewesen sein.
Der Flugtag kündigte sich bereits auf der Zeppelin-Allee an: Auf daß niemand den Eingang zum Flugplatz verfehle, hatte man in sehr dichter Folge Plakate angebracht, an Bäumen, an den Mauern der zumeist hinter Gittern liegenden Villen, an den Straßenbahn-Masten etc.
Auf dem Fugplatz hielten sich an diesem Tag einige wenige Zuschauer auf der Tribüne auf, um das Geschehen von dort aus zu verfolgen. Meine Brüder und ich bevorzugten aus Kostengründen die Stehplätze, aber auch, um 'näher dran' zu sein.
Diese Stehplätze befanden sich östlich der Trabrennbahn, wir standen also so, daß wir die Trabrennbahn hinter uns hatten. Die Absperrung zum Flugfeld war simpel und effektiv: Man hatte ein einige -zig Meter langes Seil entrollt und den Zuschauern in die Hände gedrückt mit der Anweisung: "Festhalten, stramm ziehen und dahinter bleiben!" Dafür, daß die Front in preußischer Ordnung in gerader Linie verlief, sorgte ein Polizist, der, hoch zu Roß, ständig vor den Zuschauern patrouillierte und die immer wieder auftretenden Beulen in der Front mit Geschrei und Gewieher ausbügelte (nur das Pferd wieherte!).
Man hätte gern die Flugzeuge aus der Nähe betrachtet. Das war aber nicht möglich, denn sie standen in großer Entfernung am Ende des Platzes in Richtung Schwarzbach. Starts und Landungen spielten sich ebenfalls dort ab, so daß zu vermuten ist, daß sich dort eine Start- und Landebahn befand – zu erkennen war das nicht.
Bevor es los ging, herrschte lange Zeit lebhafter Flugzeug-Verkehr am Boden, die Motorflugzeuge rollten oftmals zwischen ihrem Startplatz und den Bauten in der Nähe des Eingangs hin und her. Das war unbefriedigend – alle wollten die Flugzeuge in der Luft sehen.
Ziemlich zu Beginn der Darbietungen wurden Segelflugzeuge hochgeschleppt. Die Flüge waren kurz und deshalb nicht besonders attraktiv. Der letzte Flug eines Segelfluges war schon interessanter, weil zu sehen war, daß man auch ohne Motorkraft an Höhe gewinnen kann. Das Interesse ließ aber doch bald nach, weil das Flugzeug ständig im Kreis herumflog, immer 'kleiner wurde' und schließlich ganz verschwand.
Die Kunstflüge wurden mit den Doppeldeckern durchgeführt, die "eckigen" Flugfiguren, wie man sie heute beim Kunstflug sieht, waren damals nicht üblich. Die Wissenden unter den Zuschauern belehrten ihre Nachbarschaft: "Dat iss Louping, dat iss Rolle, dat iss Trudeln!"
Irgendwann sah ich ein Flugzeug, an dessen Tragfläche ein weißes Tuch flatterte. Es war üblich, bei Kunstflug-Veranstaltungen Tücher im Flug "einzusammeln". Den spannenden Moment, in dem das passiert ist, habe ich leider verpaßt, wo und wie das Tuch vorher lag oder hing, habe ich nicht mitbekommen.
Später flog einer der Piloten in unmittelbarer Nähe der Zuschauer eine Figur in Form eines großen U, immer wieder rauf und runter, und versuchte dabei, den Abstand zum Erdboden immer mehr zu verringern. Uns war klar, daß dieser Abstand versehentlich hätte kleiner als Null werden können. Deshalb beobachteten wir diese Versuche sehr genau: Das wollten wir doch miterleben!
Zwei (?) Fallschirm-Absprünge gab es auch. Es hieß, der eine der Springer sei sogar eine Frau! Nach der Landung ging sie (die Person!) mit dem Fallschirm auf dem Arm in Richtung der Häuser im Eingangsbereich, blieb dabei aber in großem Abstand zu den Zuschauern. Ob Frau oder Mann konnte nicht geklärt werden, vielleicht stand's am nächsten Tag in der Zeitung.
Der laute Ruf "Da isser!" läutete das Ende der Veranstaltung ein. "Er" war ein Segelflugzeug – vermutlich das vor längerer Zeit entschwundene.
"Meinsse der war immer inne Luft?" – "Ach watt – den hamse widder hochgezogen!"
Nach einigen Runden über dem Platz setzte das Flugzeug zur Landung an. Man hatte wohl zeigen wollen, daß Segelflüge durchaus länger dauern können.