Die Wahl von Donald Trump

Weltweite Ereignisse, denen man sich nicht entziehen kann oder entziehen konnte. Der Blick der Gelsenkirchener auf die Welt.

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Rüdiger Georg
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Die Wahl von Donald Trump

Beitrag von Rüdiger Georg »

Gehört hier nicht hin?

Nö, seh ich nicht so.

Die US-Amerikaner sind "nur" schon mal vor(an)gegangen.
Joachim Poß, MdB SPD:
„Mit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist das wahr geworden, was die große Mehrheit der Menschen in Deutschland und Europa für undenkbar gehalten hatte. Sein Sieg ist das Ergebnis eines Wahlkampfes, der den Populismus bis zum Exzess getrieben hat. Für mich persönlich ist dieses Ereignis ein weiterer Ansporn, mit aller Kraft für die Werte unserer Demokratie einzutreten. Auch bei uns in Deutschland geht es nun mehr denn je darum, die Stimme der Vernunft zu stärken und dem für unser Gemeinwesen gefährlichen Populismus und Extremismus die Stirn zu bieten.“

in: WAZ zur US-Präsidentschaftswahl

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Mutti hat Spaß denkt Vati
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Re: Die Wahl von Donald Trump

Beitrag von Mutti hat Spaß denkt Vati »

Rüdiger Georg hat geschrieben:Gehört hier nicht hin?

Nö, seh ich nicht so.
Gehört hier nicht hin! Was hat das mit Gelsenkirchen zu tun? Weil ein Gelsenkirchener was dazu sagt? Okay, dann hier ein neues Thema: "MhSdV hat Zahnfleischbluten! Schuld gibt er einer Minderheit mit Migrationsvordergrund."

:lol:

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

Vom Correctiv.Ruhr wird gerade eine interessante Debatte unter dem Titel: Trump und das Ruhrgebiet angestossen.
Sie zielt auf auf das mögliche Abschneiden "unserer" Populisten (AfD) bei der nächsten Wahl ab, wenn bei der SPD kein Umdenken erfolgt.

"DEBATTE: Die SPD sollte sich weniger um ihre Lieblingsthemen als um die echten Probleme kümmern."

Dazu gibt es eine kleine Abhandlung, die wirklich lesenswert ist. ... :wink:

Hier kann man es nachlesen.

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Ex-Ückendorfer
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Beitrag von Ex-Ückendorfer »

Wirklich lesenswert.

Erstaunlich, dass viele "Mainstream"-Politiker so furchtbar überrascht sind, daß das Wahlvolk massenhaft abwandert.

Wer permanent derart offene Arroganz an den Tag legt, Entscheidungen trifft, die kaum ein Bürger will - geschweige denn nachvollziehen - kann, dann noch den Bürger als "zu dumm um das zu kapieren" ("Das müssen wir dem Bürger besser erklären/vermitteln") darstellt muss sich nicht wundern, daß eben dieser Bürger irgendwann die Schnauze voll hat und sich anderweitig ansiedelt.
Der in dem Artikel angesprochene "rosa Schleier" wird immer fadenscheiniger, ewig hält der nicht!

Der Nährboden für die Rechtsparteien wird meines Erachtens von den sogenannten etablierten Parteien bereitet. Sollten diese sich mal endlich wieder zu vernünftiger Politik zum Wohle des Volkes durchringen, würde man den Protestwählern die Grundlage entziehen.
Toleranz ist keine Einbahnstraße

surfdonald
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Beitrag von surfdonald »

Pedda Gogik hat geschrieben:Vom Correctiv.Ruhr wird gerade eine interessante Debatte unter dem Titel: Trump und das Ruhrgebiet angestossen.
Sie zielt auf auf das mögliche Abschneiden "unserer" Populisten (AfD) bei der nächsten Wahl ab, wenn bei der SPD kein Umdenken erfolgt.

"DEBATTE: Die SPD sollte sich weniger um ihre Lieblingsthemen als um die echten Probleme kümmern."

Dazu gibt es eine kleine Abhandlung, die wirklich lesenswert ist. ... :wink:

Hier kann man es nachlesen.
das nachlesen war eine gute bestandsaufnahme.danke für den link.
ich bin vor 40 jahren aus gelsenkirchen weggezogen.
beobachte bei meinen besuchen kaum änderungen.
und gehe als erwachsener auf gebliebene
wege meiner kindheit/jugend.
ab und an ein erschrockener ausruf :
poh, haben sie da wieder etwas abgerissen.

ein umdenken bis zur wahl wird nicht erfolgen.
leider ist es schon 12.30, mit tendenz zu 13 uhr.
zu lange fragen sich die wähler:
warum ändert sich im ruhrgebiet nichts.
übrigens gibt es z.b. im münsterland keinen stillstand.
zweifel ist keine angenehme voraussetzung, aber gewissheit ist eine absurde

Querulant
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Re: Die Wahl von Donald Trump

Beitrag von Querulant »

Rüdiger Georg hat geschrieben:Gehört hier nicht hin?
Gehört hier noch nicht hin.

Das Wahlkampfgetöse (und das war es auch) ist nun vorbei und nun schaun wir mal was passiert in den USA. Schlimmer kann es im mittleren Westen kaum werden.

Der große Aufschrei, gerade auch aus Europa, kommt ja nur, weil ein Bürger, der nicht der politischen Kaste angehört, möglicherweise das tut was er in der Wirtschaft gelernt hat. Handeln! Auch wenn´s unbequem wird.

Und sollte das auch noch erfolgreich sein, oh Gott! Mal abwarten wie die nächsten Schritte aussehen. Trump tut gut daran nun die Zeit bis zum 20.1. zu nutzen sich seine Mannschaft aufzustellen.

Und was soll schon passieren? Nato auflösen? Wollen die Linken auch. TTIP abschaffen? Da müssen ja gestern 10tausende Aktivisten gefeiert haben. Steuern senken? Hat doch auch seit Jahren jeder versprochen. Kriminelle Ausländer abschieben? Findet sich täglich in den deutschen Nachrichten.

Amerika zuerst. Das wird Trump tun. Da hat er genug zu tun. Auf geht´s.

@
Die dauergrinsende korrupte Kriegstreiberin Clinton war nur im Ausland eine gute Alternative. Die eigentliche Alternative wäre Sanders gewesen, aber der Demokratensumpf konnte das verhindern.

Q
Und der sprechende Hut flüsterte zu mir:
"Slytherin!"

Trump!

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

@Querulant .... Was Clinton und Sanders betrifft, sind wir direkt mal einer Meinung. :D

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remutus
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Re: Die Wahl von Donald Trump

Beitrag von remutus »

Querulant hat geschrieben:Trump tut gut daran nun die Zeit bis zum 20.1. zu nutzen sich seine Mannschaft aufzustellen.
Hast Du denn schonmal daran gedacht, DiJei diesen Tip zukommen zu lassen? Mail ihm doch, der hat bestimmt Internet.

Josel
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Beitrag von Josel »

Pedda Gogik hat geschrieben:Vom Correctiv.Ruhr wird gerade eine interessante Debatte unter dem Titel: Trump und das Ruhrgebiet angestossen.
Sie zielt auf auf das mögliche Abschneiden "unserer" Populisten (AfD) bei der nächsten Wahl ab, wenn bei der SPD kein Umdenken erfolgt.

"DEBATTE: Die SPD sollte sich weniger um ihre Lieblingsthemen als um die echten Probleme kümmern."

Dazu gibt es eine kleine Abhandlung, die wirklich lesenswert ist. ... :wink:

Hier kann man es nachlesen.
Poach, der Herr Schraven traut sich watt, schreibt der doch tatsächlich (unter dem Link oben):

"Es reicht aus, wenn die Politik sich nicht nur für ihre Lieblingsorchideenthemen (wie Gender*Mainstreaming) interessiert, sondern für die Menschen vor Ort."

Das ist womöglich schon Hatespeech im Maas'schen Sinne, wer weiß. Als ob sich irgendwas, das mit "Gender" zu tun hat, als Orchideenthema bezeichnen ließe!!! Ts ts ts.

Was an dem gestrigen Ergebnis bezeichnend ist für mein Dafürhalten: In unseren Zeiten absoluter political correctness funktionieren Meinungsumfragen nicht mehr. Deshalb auch die große Überraschung gestern. Denn in der Wahlkabine gilt die political correctness ja nicht. Und auf die Frage der Demoskopen und TV-Reporter, was man zu wählen beabsichtigt, wird die bequeme Mainstream-Lösung behauptet. Warum unnötig anecken?

Deshalb müssen wir alle wieder dringend ins Gespräch kommen. Ist ja eine Demokratie hier mit Meinungsfreiheit (Auch hier bei den GGs ging das mE in letzter Zeit oft nicht uneingeschränkt vorbildlich ab): Wer irgendwelche Sorgen hat, sollte nicht gleich in irgendwelche politisch-extremen Lager gestellt werden; vielmehr sollte man den Betreffenden ernstnehmen und die Sorgen nach Möglichkeit zerstreuen oder zumindest objektiv mit ihm drüber sprechen. Auch ist es nicht gerade förderlich, die Mehrheit der Amerikaner als "Hurkatoren" o.ä. zu bezeichnen. Menschen, die in eine solche Ecke gedrängt werden, werden ihr Kreuz beim nächsten Mal umso energischer an derselben Stelle machen. Zumal die ganzen "Nichtidioten" ja so schön aufgeheult haben.

Reden. Meinungen aushalten. So abstrus und unbegründet sie auch seien mögen. Und dann drüber diskutieren. (Ist allerdings viel anstrengender, als jemanden einfach nur als Nazi, linken Spinner, Neoliberalen usw. abzustempeln.)

Aber was weiß ich schon.

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

Erin
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Beitrag von Erin »

Aus reinem Protest gegen "die etablierten Parteien" (klar war Clinton nur das kleinere Übel) jemanden zu wählen, der offen rassistisch, chauvinistisch und homophob ist, ist schon ziemlich dumm. Wobei ich eher nicht glaube, daß die Hälfte aller Amerikaner wirklich dumm ist.
Aber das macht es nicht besser: mit Dummheit ließe sich obiges noch entschuldigen; extrem erschreckend finde ich, daß es soviele Nicht-Dumme gibt, die tatsächlich rassischtisch, chauvinistisch und homophob wählen (sind?). Einen, der nicht nur auf mich relativ irre wirkt, an die Atomknöpfe zu lassen (abgesehen davon, daß Abtreibung wohl illegal werden sollen und die Homoehe auch und und und) - und das alles "nur als Protest"?

Aber es stimmt schon: das gibt einem auch für Deutschland zu denken, hab schon Horrorvisionen á la Frauke Petry als Kanzlerin :shock:
Kohlensäure...das letzte bißchen Punk, das mir noch geblieben ist. (K. H.-U.)

surfdonald
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Beitrag von surfdonald »

*Zumal die ganzen "Nichtidioten" ja so schön aufgeheult haben.*

schonmal darüber nachgedacht wie oft und wie lange diese
ganzen *idoten* immer noch verzweifelt aufheulen ? :o
dies hat man bisher immer übertönt mit : ja ja es wird schon noch.

gelsenkirchen im schuldneratlas 2016

schuldnerquote 17,67 % eine verlässliche zahl
arbeitslose 6,8 % , einer zahl, der ich keinen glauben schenken möchte.

verfügbares euro-einkommen *jährlich* im durchschnitt:

gelsenkirchen.......... 16136
dortmund ............... 18206
münster.................. 22127
warendorf................22079
ennepe ruhr kreis.....24236

*Reden. Meinungen aushalten.*

wird doch seit jahren praktiziert, problem an der sache,
es hat die betroffen menschen bisher nicht weitergebracht
sondern ihre lage teilweise verschlimmert.
zweifel ist keine angenehme voraussetzung, aber gewissheit ist eine absurde

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Ex-Ückendorfer
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Beitrag von Ex-Ückendorfer »

Erin hat geschrieben:(klar war Clinton nur das kleinere Übel)
Die Frau Clinton, die als Außenministerin einen Krieg im Nahen Osten mit der Chemiewaffenlüge angezettelt hat? Die ist das kleinere Übel? Soviel Irrsinn muss der Andere Clown erst mal unter Beweis stellen.

Also nicht dass ich Trump für zurechnungsfähig halte, aber Frau Clinton ist nicht minder gefährlich.
Toleranz ist keine Einbahnstraße

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

Meine Meinung:

Wenn immer mehr Menschen einer demokratischen Gesellschaft abgehängt werden, wählen sie irgendwann nicht mehr.
Taucht dann ein neuer Demagoge auf, der es schafft, die Ängste der Menschen plakativ darzustellen und deren Bauchgefühl in Worte zu kleiden, bekommt er grossen Zulauf. Die USA sind das grösste neo-liberale Land mit einem enormen Gefälle der Lebenssituationen. Die Freiheit, scheinbar alles erreichen zu können wenn man nur will, die Freiheit, nicht gegängelt zu werden vom Staat, sondern für sich selbst verantwortlich zu sein, hat für immer mehr Menschen verheerende Folgen. Nur wer finanziell abgesichert ist, kann diese Freiheit leben.

Die Agenda 2010 von SPD und Grünen hat der deutschen Industrie und dem Handel einen riesigen Schub verpasst, auf Kosten von Millionen von Bürgern. Zeitarbeit, ein immer grösser werdender Niedriglohnsektor, eine immer kleiner werdende Mittelklasse (mit der Angst, blitzschnell absteigen zu können), unnötige Privatisierungen von Lebensadern einer Gesellschaft, ständig weiter sinkende Rentenansprüche, bis hin zu Hartz IV als menschenverachtendes Verwaltungssystem der Armut.

Dies hat bei uns den Boden bereitet für rechte Demagogen, denen nachgelaufen wird, weil sie scheinbar die Dinge beim Namen nennen, die vielen hier Angst machen.
So entsteht der zB der Hass auf andere, die mir ja meinen Arbeitsplatz wegnehmen könnten oder verhindern, dass ich überhaupt nochmal einen bekomme.

Solange sich an dieser neo-liberalen Politik nichts grundlegend ändert, wird der Trend zu den rechten Populisten weitergehen. Den Schlüssel dazu hat die SPD in der Hand, sie muss ihn nur nutzen und sich von denen trennen, die diese Partei immer weiter zerstören. Tut sie es nicht, gehen wir unruhigen Zeiten entgegen.

......... :wink:

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

Hier nochmal der grafisch dargestellte Schuldner-Atlas von NRW (2016)

harald kabbeck
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Beitrag von harald kabbeck »

gerade die Bevölkerung in der Emscher/Lippe Zone spürt das besonders.
Durch wegbrechen der Industrie ob Bergbau(dazu gehören auch die Zulieferfirmen) sowie Stahlindustrie, der Energie-Industrie (Umbau der Energiewirtschaft auf erneuerbare Energien) und demnächst auch die Chemie die die Klimaziele der Grünen nicht erreichen werden zig Arbeitsplätze vernichtet und keinen nennenswerten Arbeitsplätze geschaffen und das seit ca. 35 Jahren.
Da müssen sich die Parteien, besonders die Lager Rot/Grün durch Vernichtung der Industriearbeitsplätze und das Lager Schwarz/Gelb durch kaputtsparen (Schwarze Null)
die Frage gefallen lassen, ob man nicht am Volk vorbeiregiert hat.
Selbst die so wichtige Rentenreform wird schon am Anfang gegen die Wand gefahren.
Erst wenn alle Bevölkerungsschichten (Auch die Abgeordneten und Beamten und Freiberufler) in die Rentenkasse einzahlen und nicht nur die Arbeiter und Angestellten(siehe Modell Schweiz funktionier dort seit Jahrzehnten) lässt sich die Rente auch für die nächsten Generationen sichern..
Sonst sehe ich für die jetzige Form der Demokratie schwarz.
Linke und rechte Popolisten lauern schon.
Ideologie steht vor Pragmatismus leider.

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