Von-Wedelstaedt-Park

Öffentliche Grünanlagen, Parks und Gärten der Stadt zum genießen und spielen

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Josel
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Beitrag von Josel »

Die WAZ irrt bei ihrer Bildunterschrift: Schon damals stand die sog. Sachsenwaldeiche nicht seit 86 Jahren im Von-Wedelstaedt-Park, sondern in einem Teil des heutigen Rheinelbeparks, der zum Zeitpunkt der Pflanzung Privatgarten von Emil Kirdorf war.

Was Herrn Rotthoff ritt, den Teil hinter dem Von-Wedelstaedt-Park als ehemals schönsten Teil Ückendorfs zu bezeichnen, würde mich interessieren. Meines Wissens wurde dieser Teil "schon immer" landwirtschaftlich genutzt, Reste davon sieht man noch heute. Vielleicht war der Wattenscheider Mühlenbach vor seiner Verlegung in ein Betonbett besonders idyllisch - ich weiss es auch nicht. Naja, jedenfalls wird es Rotthoffs Herz erfreuen, dass dieser Teil heute von der sehenswerten Landschaftsarchitektur der Halde Rheinelbe beherrscht wird.

Dass Reste des Helf'schen Hofs am Ückendorfer Platz noch 1982 existierten, war mir gar nicht bewusst - gibts da keine Fotos jüngeren Datums?

Die Idee mit der Geschichtstafel find ich klasse; wobei Rotthoff da wohl die unangefochtene Nr. 1 für die Textgestaltung wäre. An der Glückaufkampfbahn gibt es sowas ja bereits in dreifacher Ausführung. Gelsenkirchen - Stadt der 1000 Tafeln.

J.
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Die Rossi
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Von-Wedelstaedt-Park

Beitrag von Die Rossi »

... dieses Schwimmbad hat's länger gegeben. Ich kann mich an 1973 oder so erinnern, da haben wir da noch Leute beobachtet. Ich weiß aber nicht mehr, ob die sich nur dort aufgehalten oder auch gebadet haben. Oder kann das noch ein anderes Schwimmbecken gewesen sein??

Wenn man auf die 50 zugeht, mag einem das eine oder andere schwarze Loch in der Erinnerung verziehen sein, oder?

Die Rosii

Josel
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Beitrag von Josel »

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Wem dieses Bild bekannt vorkommt, sollte die obige Ansichtskarte nochmals studieren... Die Baulücke mit Blick auf die Holland-Halde ist geschlossen.

J.
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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

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Josel
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Beitrag von Josel »

@Verwaltung

Tolle Zeitschicht! Danke! Sollte man die letzten vier Beiträge nicht vielleicht besser in den Thread zum Von-Wedelstaedt-Park schieben? Da passen sie eigentlich besser hin...

Brucki hat übrigens auf seiner Homepage noch eine tolle Ansichtskarte von der Parkstraße, die sich hier gut machen würde...


J.
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brucki
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Beitrag von brucki »

Die Zeitschicht zeigt mal wieder sehr deutlich, wie man Häusern ihren atemberaubenden Charakter nehmen kann... :? Zuerst dachte ich, daß es sich bei dem rechten Haus von Josels Bild um einen Nachfolgebau handelt, aber es scheint wohl doch das selbe Haus zu sein.

Wegen der Ansichtskarte guck' ich, kann allerdings ein paar Tage dauern...

Der Feldmarker
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Beitrag von Der Feldmarker »

Josel hat geschrieben: Dass Reste des Helf'schen Hofs am Ückendorfer Platz noch 1982 existierten, war mir gar nicht bewusst. J.
Hallo zusammen,

an die Reste der Hofes vom Bauer Helf (Fachwerk) kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich weiss aber leider nicht mehr, wann es verschwunden ist. Einige Zeit später wurde an der Stelle, daß kleine Einkaufszentrum errichtet. (Discounter, Friseur, Bäckerei, Metzgerei und Lottoannahme. Das muss eigentlich in den Anfang der 90 er Jahre gewesen sein, der REWE und der ALDI kamen erst später hinzu.

Ich meine, daß ich es schonmal geschrieben habe. Bauer Helf besaß ein großes Holzkreuz, dieses wurde ihm von St. Thomas-Morus abgekauft oder vom Bauer Helf gespendet, ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern. Dieses Kreuz wurde dann wohl restauriert und an dieses Kreuz wurde dann Jesus befestigt bzw. genagelt.

Dieses Kreuz ging -zig Jahre an der Wand hinter dem Altar in St. Thomas-Morus.

Glückauf

Der Feldmarker

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brucki
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Beitrag von brucki »

Hab's leider nicht besser: :cry:
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Josel
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Beitrag von Josel »

Ja, das erste Bild meinte ich. Erstaunlich wie sich die Straße durch den Wegfall der Zäune verändert hat.

J.
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Schacht 9
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Beitrag von Schacht 9 »

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Stadtpark in Ückendorf um 1920

Josel
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Beitrag von Josel »

Toll! Wir kommen dem Bärengehege immer näher!

J.
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pito
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Beitrag von pito »

Im Wedelstaedtpark gesehen!!! :shock:
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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Eigentlich wollten wir ja das uralte stille Örtchen von innen betrachten,war aber verschlossen.So gingen ein Ründchen durch den Park
Der Baumbestand ist wahnsinnig,uralte,riege Bäume,die man zu viert nicht umfassen kann.Zum leidwesen des fuchses eigneten sie sich auch nicht zum Herzcchen reinschnitzen,erlief von Baum zu Baum und jammerte pausenlos,weil er keine Inschriften fand :wink: Bild
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Fast hätte ich draufgetreten
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wenn ein Fuchs ne Schilkröte porträtiert
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taucht sie lieber ab
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Wedelsterz-Park wäre auch nicht schlecht,viele Hunde,hierder schönste
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und hier die fleischgewordene Tierquälerei
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das hielt auch die Ente nicht aus
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detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Fuchs hat etwas gefunden, das ich abgeschrieben habe:

Aus: GELSENKIRCHEN IN ALTER UND NEUER ZEIT
EIN HEIMATBUCH, HERAUSGEGEBEN VOM HEIMATBUND GELSENKIRCHEN
1. BAND, JAHRGANG 1948
VERLAG FELIX POST, GELSENKIRCHEN BUER
Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen

Als Amtmann in Ückendorf
Von Oberbürgermeister a. D. von Wedelstaedt, geb. 14.06.1864.

Gern denke ich an die sieben Jahre zurück, in denen ich Amtmann von Ückendorf war. Ich komme deshalb auch gerne dem Wunsche nach, einiges von dem zu erzählen, was mir aus dieser Zeit in der Erinnerung geblieben ist.
Ich war seit fast sechs Jahren Amtmann des kleinen, nur aus der einen Gemeinde Westerbauer bestehenden Amtes Enneper Straße, das jetzt längst in die Stadt Hagen eingemeindet ist. Landschaftlich schön, hatte es an der Ennepe einige, hauptsächlich Sensen fabrizierende Hammerwerke, sonst nur Spuren industrieller und kräftiger handwerklicher Tätigkeit. Wenigen wohlhabenden Einwohnern standen außerordentlich viele Arme gegenüber. Die finanzielle Leistungsfähigkeit war schlecht, die Kommunalsteuern waren hoch. Für einen arbeitsfreudigen Verwaltungsbeamten war es nicht der richtige Platz. Ich hatte nichts rechtes zu tun, sehnte mich nach wirklicher Arbeit und größerer Verantwortung. Den Auftrag, das Amt Ückendorf zu verwalten, nahm ich deshalb mit großer Freude an. Die eigentümlichen Verhältnisse des Kohlenreviers und die Aufgaben und Schwierigkeiten, die mich erwarteten, waren mir vertraut, denn ich hatte mich in den Jahren 1889 und 1890 in Schalke und Gelsenkirchen auf den Amtmannsberuf vorbereitet.
Am 1. April 1896 wurde ich von dem Landrat Dr. Hammerschmidt in mein neues Amt eingeführt. Er war ein sehr tüchtiger, impulsiver, aber auch klar denkender Mann, der später die erste Anregung zur Bildung der „Großstadt“ Gelsenkirchen gab. Er war mein erster und wichtigster Vorgesetzter. Ich habe mich mit ihm immer gut verstanden.
Die Amtsversammlung, gleichzeitig Gemeindevertretung, bestand aus sechs Herren, die entsprechend dem höchst undemokratischen Dreiklassenwahlrecht mehr ernannt als gewählt worden waren. An uneigennützigem Interesse für ihre Gemeinde haben sie es aber nicht fehlen lassen. Mir sind sie von vornherein freundlich entgegengekommen, besonders auch die beiden wichtigsten: der Generaldirektor der Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft Kirdorf und sein Stellvertreter im Vorstand der Gesellschaft, Bingel, der auch als Amtsbeigeordneter den seit einigen Monaten fehlenden Amtmann vertreten hatte. Mein Vorgänger war schon vor seinem Ausscheiden lange kränklich. Die Amtsgeschäfte wurden infolgedessen im wesentlichen durch den Amtssekretär geführt, die verantwortungsvolle Leitung fehlte. Das hörte nun auf.
Ich fand manches nicht so, wie es sein sollte. Da war zunächst mal die am Amtshause vorbeiführende Bochumer Straße. Sie war schon damals ziemlich verkehrsreich. Nun sollte sie kanalisiert werden. Auch sollten die Schienen der neuen Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen hineingelegt werden. Dabei war sie kaum sieben Meter breit, schlecht chaussiert und hatte keine Bürgersteige. Meine erste größere Tat war, ihren Fahrdamm zu verbreitern, sie mit Bürgersteigen zu versehen und ihr mit Amtshaus und Südstraße (jetzt Virchowstraße) eine mit zwei Reihen Platanen versehene Promenade zu geben, in welche die Kanalrohre gelegt wurden. Auch sonst habe ich nach Möglichkeit dafür gesorgt, daß lebendiges Grün die Straßen der Gemeinde verschönte. Die meisten, jetzt stehenden Bäume, sind auf meine Anweisung gepflanzt worden, namentlich alle älteren Platanen und spitzblättrigen Ahorne. Die Bochumer Straße war auch an anderen Stellen infolge schlechter Herstellung und Unterhaltung ein Schmerzenskind. Ihre Oberfläche war bei Regenwetter mit dickem Schlamm bedeckt. An der breiten Einmündung der Bergmannstraße war dieser so tief, daß in kurzen Abständen Steine gelegt waren, über die man balancieren mußte. Das gelang nicht jedem, und meine aus Hamburg zu Besuch gekommene Schwiegermutter, die an eine solche Übung nicht gewöhnt war, trat einmal in der Mitte der Passage neben den Stein, und als sie den Fuß glücklich aus dem Schlamm gezogen hatte, fehlte der Gummischuh und ward nicht mehr gesehen. Es blieb nicht lange so. Die Hauptstraßen von Ückendorf wurden gepflastert.
Die schon vor meinem Amtsantritt begonnene Kanalisation verursachte wegen des ungünstigen Baugrundes (Fließsand) große Schwierigkeiten und Kosten, wurde aber in schnellem. Tempo durchgeführt. Beim Erwerb des für die Kläranlage notwendigen Grundstücks zeigte uns die GBAG als Eigentümerin großes Entgegenkommen. Sie hat es auch sonst bewiesen. So schenkte sie der Gemeinde das etwa ein Hektar große Grundstück zwischen beiden Kirchen. Ich ließ einen großen und zwei kleine Spielplätze dort anlegen und das übrige mit Bäumen und Sträuchern bepflanzen. Es war eine Freude, die fertige Anlage und die in ihr fröhlich spielenden Kinder zu sehen. Um so betrübender ist der jetzige Zustand der Verwüstung und Verkommenheit.
Einige Jahre später stellte der Landkreis Gelsenkirchen auf Anregung des Landrats Anleihebeträge zu günstigen Bedingungen zur Verfügung, um parkartige Anlagen zu schaffen. So entstand hier der Südpark, im Zusammenhang damit die Parkschule und die freundliche Parkstraße. Dauernde Unterhaltung durch einen tüchtigen Gärtner, der auch gleich bei der Entstehung mitzuwirken hatte, war unerläßlich. Ich hatte mit meiner Wahl Glück. Der neue Amtsgärtner Simon, später mein Stadtgartendirektor, bewährte sich in hohem Maße, wurde auch mit der schwierigen Aufgabe fertig, die Sohle des Teichs abzudichten. Bäume und Sträucher, besonders auch Rosen, gediehen prächtig von Anfang an. Ein schöner Schmuck für die aufstrebende Gemeinde war entstanden, der vielen Freude und Erholung gab. Jetzt kann man sich nur noch am Anblick der 50jährigen, mächtig gewachsenen Bäume erfreuen. Alles andere – Rasenflächen, Teich, Blumenbeete, Einfriedigung, Tiere – ist fort oder verkommen.
Eine auswärtige Gasgesellschaft versorgte die Gemeinde mit Gas, aber nicht zu unserer Zufriedenheit. Der Ablauf des Vertrages mit ihr stand in verhältnismäßig kurzer Zeit bevor. Sie zeigte sich bei den Verhandlungen wegen eines neuen, besseren Vertrages schwierig und zögernd. Ich schlug der Amtsversammlung infolgedessen vor, auf Gas zu verzichten und stattdessen Elektrizität in einem eigenen Werk zu erzeugen. Ein ziemlich kühnes Unternehmen! Ich hatte meinen Vorschlag auf Grund einigen Bücherstudiums und der geringen Erfahrung, die ich durch Besichtigung mehrerer kleinerer Elektrizitätswerke gesammelt hatte, so gut wie möglich vorbereitet, konnte mich aber nicht auf die Empfehlung eines wirklichen Fachmannes stützen. Trotzdem zeigte mir die Amtsversammlung auch hier uneingeschränktes Vertrauen und bewilligte alles Erforderliche. Bau und Einrichtung des Werkes wurden von einem Oberingenieur der GBAG. geleitet. Es entstand programmgemäß in kurzer Zeit. Inzwischen warb ich durch Reden und Schreiben für Anschlüsse mit bestem Erfolg. Den Betrieb leitete ich nachher allein mit Hilfe eines erfahrenen Maschinenmeisters, war also mein eigener Direktor. Ich war sehr stolz auf das kleine Werk, es war geradezu mein Steckenpferd, nicht zum Schaden der Gemeinde, denn es gedieh und wuchs ohne Kinderkrankheiten.
Das Obergeschoß des Amtshauses, von dem jetzt nur ein Schutthaufen übrig geblieben ist, diente, mir und meiner Familie zunächst als Wohnung. Das Wachstum der Einwohnerzahl, mehr noch die Zunahme der Aufgaben, machten es notwendig, daß sämtliche Räume des Hauses Büros wurden. Mir wurde daneben das Haus gebaut, in dem ich als Amtmann, Bürgermeister und Oberbürgermeister gewohnt habe und aus dem ich erst am 1.7.1930 als Ruheständler ausgezogen bin. Eine wertvolle Ergänzung war der große Garten. Wir, meine Frau, ich und unsere drei Kinder, haben uns in dem schönen Heim wohlgefühlt.
Wenn ich die eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit einrechne, habe ich in und für das jetzige Gelsenkirchen 34 Jahre gearbeitet. Im großen und ganzen, wie ich rückblickend wohl sagen darf, hingebungsvoll und erfolgreich. Es war ja auch trotz des Mangels an landschaftlicher Schönheit und an hohen kulturellen Werten für einen mit Tatkraft und Phantasie ausgerüsteten Mann ein wundervolles Arbeitsgebiet. Viel Gutes und Böses habe ich in dieser langen Zeit erfahren; in den. sieben Jahren als letzter Amtmann von Ückendorf fast nur Gutes. Es war der freundlichste und harmonischste Abschnitt meines beruflichen Lebens.

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Fuchs
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Beitrag von Fuchs »

Was sind das hier für Markierungen?

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