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Friedhof in Scholven - Nordfriedhof
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Fotoimpressionen
Der Nordfriedhof im Frühjahr 2010
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Zuletzt geändert von Heinz H. am 13.02.2012, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
Dr. Peter Paziorek
Totenruhe
Friedhöfen sollten erst dann eingeebnet wenn statistisch gesehen keine lebenden Verwandte mehr vorhanden sein können. Wurde früher auch so gemacht. Alles andere finde ich für nicht richtig. Besser wäre es sie nicht plattzumachen. Alte Friedhöfe besuche ich gerne denn sie sind Zeitzeugen. Für Ahnenforscher unersetzbar. Es ist schon eine tolle Sache wenn man als Urenkel das Grab seines Urahnen finden kann.
Gruß
Dieter
Gruß
Dieter
Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten, wer nicht fragt, bleibt ein Narr sein Leben lang.
- kleinegemeine01
- Beiträge: 8543
- Registriert: 27.01.2008, 22:09
- Wohnort: Gelsenkichern
wo wäre die andere Stelle?Im Ergebnis hat die Fläche wegen der Insellage eine eingeschränkte Bedeutung für
den Artenschutz und es ist möglich, die Eingriffe in den Naturhaushalt und die
Landschaft an anderer Stelle zu kompensieren.
wie sagt man nem Baum oder nem Tausendfüßler:
"kompensier dich mal"
mal ganz unabhängig vom ainklichen Thema
-
- Abgemeldet
WAZ/ Der Westen vom 13.02.2012:
Gibt es irgendwo eine Skizze, die zeigt welcher Teil genau entwidmet werden soll?
Außerdem würde mich auch interessieren, wer genau hier die artenschutzrechtlichen Belange (Artenschutzbeitrag) geprüft hat?
Kann eine dezente Spaziergeh-Entdeckungstour auf dem Nordfriedhof nur wärmstens empfehlen.Natur und Wirtschaft
Teil des Nordfriedhofs soll entwidmet werden
Scholven. Ein Teil des Nordfriedhofs an der Pawiker Straße in Scholven soll entwidmet werden, um Erweiterungsmöglichkeiten für die Logistik-Firma Katoen Natie zu schaffen. Das Unternehmen will 7,5 Mio Euro dort investieren.
Beerdigt wird seit Jahren nicht mehr auf dem Nordriedhof an der Pawiker Straße – nun schlagen Bezirksvertretung (BV) Nord und der Rat das letzte Kapitel dieser Ruhestätte auf. ...
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 48404.html
Gibt es irgendwo eine Skizze, die zeigt welcher Teil genau entwidmet werden soll?
Außerdem würde mich auch interessieren, wer genau hier die artenschutzrechtlichen Belange (Artenschutzbeitrag) geprüft hat?
Lageplan Nordfriedhof
Anlage zur BeschlussvorlageAnimken hat geschrieben: Gibt es irgendwo eine Skizze, die zeigt welcher Teil genau entwidmet werden soll?
09-14/3395
Lageplan Nordfriedhof
https://ratsinfo.gelsenkirchen.de/ratsi ... 14/3395%22
Die Fläche NR. 1 ist in der Beschlussvorlage zur Errichtung weiterer Hochsilos genannt.
Damit wird in unmittelbarer Nähe des Wohn- und Landschaftsschutzgebietes eine weitere Verdichtung der Industrieanlagen stattfinden.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
Dr. Peter Paziorek
Nordfriedhof
Hier gibt es verewigte Fotos und Unterhaltungen von dem Friedhof.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 136#324136
Habe ich das richtig verstanden,
ein Teil wird platt gemacht und die noch übriggebliebenen Gräber und Verstorbenen darin
sind dann von noch mehr Industrie umgeben? Wäre ja unglaublich.
Fünfcent
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 136#324136
Habe ich das richtig verstanden,
ein Teil wird platt gemacht und die noch übriggebliebenen Gräber und Verstorbenen darin
sind dann von noch mehr Industrie umgeben? Wäre ja unglaublich.
Fünfcent
Zahme Vögel träumen von Freiheit… Wilde Vögel fliegen!
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- Abgemeldet
@Heinz H.: Vielen Dank!Heinz H. hat geschrieben:Anlage zur BeschlussvorlageAnimken hat geschrieben: Gibt es irgendwo eine Skizze, die zeigt welcher Teil genau entwidmet werden soll?
09-14/3395
Lageplan Nordfriedhof
https://ratsinfo.gelsenkirchen.de/ratsi ... 14/3395%22
Die Fläche NR. 1 ist in der Beschlussvorlage zur Errichtung weiterer Hochsilos genannt.
Damit wird in unmittelbarer Nähe des Wohn- und Landschaftsschutzgebietes eine weitere Verdichtung der Industrieanlagen stattfinden.
Auch wenn in der genannten Beschlussvorlage von "abgelaufenen Ruhefristen" die Rede ist, so bin ich doch ein wenig schockiert. Für mich sind Friedhöfe "Orte des Gedenkens und der Ruhe" und weder komplette Friedhöfe noch kleinere Teilbereiche sollten meiner Meinung nach entwidmet und wie in diesem konkreten Fall sogar einer industriellen Nutzung zugeführt werden.
Sicher ist vieles im Leben immer auch eine Frage der Perspektive und wie immer auch eine Frage der jeweiligen Definitionshoheit, doch ich persönlich finde es, um es freundlich zu formulieren, doch ein wenig pietätslos.
Mit unseren Knochen
Von Gorch Fock stammt der Vierzeiler der Ewigkeit:
Wir Toten sind nicht tot,
Wir gehen mit!
Unsichtbar sind wir nur,
Unhörbar unser Schritt!
Gehe ich hier im Münsterland mit einem Bekannten über den Friedhof (ich habe mal Ahnentafeln geschrieben) so stehe ich am vordersten Grab bei seinem Vater. Verst. 1990. Dann gehe ich durch die Reihen weiter und höre den Bekannten sagen, dass hier, ganz hinten, der Ahne liegt, der 1512 aus Münster hierher zog.
Ich mache dann gerne den Scherz, dass ich auch eine Tafel für die Meinen schaffen wollte, aber das ginge nicht, sämtliche Unterlagen seien bei der Sintflut verschütt gegangen.
Doch das stimmt nicht. Auf dem Nordfriedhof liegt mein Urgroßvater, der Opa meines Vaters. Er kam aus Ostpreußen in den goldenen Westen, malochte sich hier zu Tode und wurde in geweihter Erde vergraben. Sein Grab ist für mich einer der Fixpunkte meiner Identität.
Das hört sich alles sehr schwülstig an, aber ich kann es nicht anders formulieren.
Würde es mir mein christlicher Glaube nicht verbieten, würde ich jeden verfluchen, der Hand an sein Grab legt, um des Umsatzes willen.
Würde man die Toten umbetten, weil durch irgendsoeine Werkserweiterung neue Arbeitsplätze für junge Familienväter/Innen geschaffen würden, sähe die Sache anders aus.
Es ist immer auch eine Frage der Alternative
Wir Toten sind nicht tot,
Wir gehen mit!
Unsichtbar sind wir nur,
Unhörbar unser Schritt!
Gehe ich hier im Münsterland mit einem Bekannten über den Friedhof (ich habe mal Ahnentafeln geschrieben) so stehe ich am vordersten Grab bei seinem Vater. Verst. 1990. Dann gehe ich durch die Reihen weiter und höre den Bekannten sagen, dass hier, ganz hinten, der Ahne liegt, der 1512 aus Münster hierher zog.
Ich mache dann gerne den Scherz, dass ich auch eine Tafel für die Meinen schaffen wollte, aber das ginge nicht, sämtliche Unterlagen seien bei der Sintflut verschütt gegangen.
Doch das stimmt nicht. Auf dem Nordfriedhof liegt mein Urgroßvater, der Opa meines Vaters. Er kam aus Ostpreußen in den goldenen Westen, malochte sich hier zu Tode und wurde in geweihter Erde vergraben. Sein Grab ist für mich einer der Fixpunkte meiner Identität.
Das hört sich alles sehr schwülstig an, aber ich kann es nicht anders formulieren.
Würde es mir mein christlicher Glaube nicht verbieten, würde ich jeden verfluchen, der Hand an sein Grab legt, um des Umsatzes willen.
Würde man die Toten umbetten, weil durch irgendsoeine Werkserweiterung neue Arbeitsplätze für junge Familienväter/Innen geschaffen würden, sähe die Sache anders aus.
Es ist immer auch eine Frage der Alternative
- staudermann
- Beiträge: 2188
- Registriert: 05.02.2008, 18:23
friedhof
moin
die bittere wahrheit ist das friedhöfe aussterben aus in bochum wird auch nen ganzer friedhof platt gemacht die angehörigen müssen ihre lieben auch in andere stadtteile begraben lassen
es ist doch ähnlich wie mit den kirchen entweihen und schon kann ne disko rein und nen friedhof ist nun mal nen grosses gelände
Ps ob das richtig oder falsch ist mag ich nicht beurteilen
gruss deti
die bittere wahrheit ist das friedhöfe aussterben aus in bochum wird auch nen ganzer friedhof platt gemacht die angehörigen müssen ihre lieben auch in andere stadtteile begraben lassen
es ist doch ähnlich wie mit den kirchen entweihen und schon kann ne disko rein und nen friedhof ist nun mal nen grosses gelände
Ps ob das richtig oder falsch ist mag ich nicht beurteilen
gruss deti
thomas linke fussballgott
komm wir essen opa
komm wir essen opa
- Gartenfreund
- Beiträge: 781
- Registriert: 22.07.2008, 14:21
- Wohnort: Beckhausen
ich könnte mir vorstellen, dass bei den Arbeiten für die Silos gefundene Knochen gesammelt und anderweitig "bestattet" werden.
Ein vorsichtiges Untersuchen aller abgelaufenen Grabstellen kann ich mir nicht vorstellen.
Es wird wohl nach dem Motto gehen: Ruhefrist abgelaufen, Rechte abgelaufen.
Für mich ist ein Grab auch nach Ablauf der Ruhefrist noch die Ruhestätte meiner Angehörigen.
Ein vorsichtiges Untersuchen aller abgelaufenen Grabstellen kann ich mir nicht vorstellen.
Es wird wohl nach dem Motto gehen: Ruhefrist abgelaufen, Rechte abgelaufen.
Für mich ist ein Grab auch nach Ablauf der Ruhefrist noch die Ruhestätte meiner Angehörigen.
Das Böse ist immer und überall
- Lorbass43
- Beiträge: 2080
- Registriert: 11.02.2009, 10:49
- Wohnort: Früher Scholven - heute Herzogenrath
Vielerorts bröckeln die Grabsteine oder sind von Moos überwuchert.
Namen sind oft nur noch schwer zu entziffern.
Die Bestattungskultur hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend geändert.
Es gibt einen Trend zur anonymen und zur Urnenbestattung. Immer mehr Menschen lassen ihre Angehörigen einäschern, um sich dann die Urne zu Hause in den Schrank stellen zu können." Das ist in Deutschland zwar verboten, aber zum Beispiel in den benachbarten Niederlanden kein Problem.
Auf der Suche in der Vergangenheit meiner Familie habe ich in Masuren auch auf Friedhöfen gesucht
Der Friedhof im Dorf der Familie meines Vaters war mit einer über 50jähriger Vegetation überwuchert und als Müllhalde missbraucht, und gab kein Geheimnis meiner Vorfahren preis -aber der Friedhof ist noch da. Ein umgefallener Grabstein mit meinem Familiennamen warf die Frage auf wer mag das gewesen sein.
Einige Maiglöckchenstauden, der Boden ist durchgehend damit überwuchert, haben wir mit nach Hause genommen, wo sie prächtig gedeihen. Nirgendwo sonst wie auf einem Friedhof wird mir so unmittelbar bewusst, was das ist - ein Menschenleben. In seiner Begrenztheit, Eingeengtheit, Flüchtigkeit, völliger Unberechenbarkeit.
Den Nordfriedhof habe ich als Messdiener "bedient" Viele Angehörige aus der Familie meines Stiefvaters habe ich da mitbeerdigt.
Man trug schwarz. In dem Jahr der Erstkommunion ( im Vordergrund meine Schwester) war das weiße Kleid das Sonntagskleid.
Bei Besuchen in Scholven bin ich hinundwieder auch auf dem Nordfriedhof.
Sterben ist ein Teil vom Leben.
Leider ist der Weg den der Leichenzug nahm nicht mehr da.
Die Kirche an der Feldhauserstr. entwidmet und abgerissen. Der Friedhof an der Pawikerstr. wird teilentwidmet.
Wenn es dieser in den letzten Jahrzehnten so arg gebeutelten Stadt hilft sollte zugestimmt werden. Optisch kann es schon garnicht mehr schlimmer kommen.
Namen sind oft nur noch schwer zu entziffern.
Die Bestattungskultur hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend geändert.
Es gibt einen Trend zur anonymen und zur Urnenbestattung. Immer mehr Menschen lassen ihre Angehörigen einäschern, um sich dann die Urne zu Hause in den Schrank stellen zu können." Das ist in Deutschland zwar verboten, aber zum Beispiel in den benachbarten Niederlanden kein Problem.
Auf der Suche in der Vergangenheit meiner Familie habe ich in Masuren auch auf Friedhöfen gesucht
Der Friedhof im Dorf der Familie meines Vaters war mit einer über 50jähriger Vegetation überwuchert und als Müllhalde missbraucht, und gab kein Geheimnis meiner Vorfahren preis -aber der Friedhof ist noch da. Ein umgefallener Grabstein mit meinem Familiennamen warf die Frage auf wer mag das gewesen sein.
Einige Maiglöckchenstauden, der Boden ist durchgehend damit überwuchert, haben wir mit nach Hause genommen, wo sie prächtig gedeihen. Nirgendwo sonst wie auf einem Friedhof wird mir so unmittelbar bewusst, was das ist - ein Menschenleben. In seiner Begrenztheit, Eingeengtheit, Flüchtigkeit, völliger Unberechenbarkeit.
Den Nordfriedhof habe ich als Messdiener "bedient" Viele Angehörige aus der Familie meines Stiefvaters habe ich da mitbeerdigt.
Man trug schwarz. In dem Jahr der Erstkommunion ( im Vordergrund meine Schwester) war das weiße Kleid das Sonntagskleid.
Bei Besuchen in Scholven bin ich hinundwieder auch auf dem Nordfriedhof.
Sterben ist ein Teil vom Leben.
Leider ist der Weg den der Leichenzug nahm nicht mehr da.
Die Kirche an der Feldhauserstr. entwidmet und abgerissen. Der Friedhof an der Pawikerstr. wird teilentwidmet.
Wenn es dieser in den letzten Jahrzehnten so arg gebeutelten Stadt hilft sollte zugestimmt werden. Optisch kann es schon garnicht mehr schlimmer kommen.
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