"Schloss Buer"

Herrschaftliche Bauwerke aus alter Zeit

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Heinz H.
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"Schloss Buer"

Beitrag von Heinz H. »

"Schloss Buer"

Südöstlich des Ortskerns von Buer lag einst die mittelalterliche Wasserburg Buer. Anfang des 15 Jahrhunderts muss dieses Burghaus dann untergegangen sein, denn 1444 sprach man nur noch vom ehemaligen Burghaus Buer.

„Wat wech is, is unwiederbringlich wech. Doch schaut man sich in Buer einmal genauer um, wird man überrascht sein, was für Schätze es noch gibt. Gleichwohl im Norden der Stadt existiert bis zum heutigen Tag das weitläufige und prachtvolle "Schloss Buer". Derzeit eingebettet in idyllische Blütenpracht ist es ein echter Hingucker.

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Bereits 1867 wurde das Haus erstmals urkundlich erwähnt, als es um die Versorgung von kranken Menschen in Buer ging. Unter dem Namen St. Marien-Hospital nahm die Bedeutung des Hauses im Laufe der Jahre kontinuierlich zu und es entwickelte sich daraus ein modernes Gesundheitszentrum. Im Jahre 1996 fand eine Totalsanierung statt. Das Haus befindet sich heute im Eigentum des Konzerns der St. Augustinus Gelsenkirchen.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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Lupo Curtius
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von Lupo Curtius »

:lachtot:
8)

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sirboni
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von sirboni »

Heinz H. hat geschrieben:
01.04.2021, 08:48
Unter dem Namen St. Marien-Hospital nahm die Bedeutung des Hauses im Laufe der Jahre kontinuierlich zu
Lag u.A. daran daß da eine meiner Tanten ihre Ausbildung zur Krankenschwester absolviert hat, :ironie:
Immerhin hat sie es später bis zur Chefin eines Altenheims in Blankenheim gebracht :!:
Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft

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Geschichtenfan
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von Geschichtenfan »

Ich verstehe die Antworten in diesem Fred nicht.
Was gibt es wissenswertes über das Burghaus Buer?
Gibt es Karten oder Belege, die dies zeigen? Ich kann mich erinnern, dass in den frühen 80er Jahren auf dem Parkplatz hinter dem Marientor Grabungen zu diesem Zwecke durchgeführt worden sind, allerdings ohne Ergebnis.
Ich bin gern hier!!!

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Heinz O.
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von Heinz O. »

Geschichtenfan hat geschrieben:
09.02.2024, 09:46
Ich verstehe die Antworten in diesem Fred nicht.
Was gibt es wissenswertes über das Burghaus Buer?
Gibt es Karten oder Belege, die dies zeigen? Ich kann mich erinnern, dass in den frühen 80er Jahren auf dem Parkplatz hinter dem Marientor Grabungen zu diesem Zwecke durchgeführt worden sind, allerdings ohne Ergebnis.
Deine Erinnerung könnte passen! Die Lage der Burg ist auch im Wiki so beschrieben.
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... /Burg_Buer
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

architectus
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von architectus »

Na ja, darüber gibt es wenig zu berichten, stimmt.

Was hier natürlich sofort auffällt ist der Text im Wiki, der da lautet...
"Die Burg Buer war eine mittelalterliche Burg westlich des Ortskerns von Gelsenkirchen-Buer. "

Und jetzt wird sich jeder fragen, wo war der Ortskern von Buer, da sollte man wie immer davon ausgehen, dass er da war, wo die Kirche stand incl.engerem Umfeld evtl.Richtg. Hochstrasse und jetzt wird sich jeder fragen, wo ist denn Westen oder doch nicht Westen ?

Heinz H hat da schon eine andere Quelle genutzt, die sagt etwas anderes nämlich
"Südöstlich des Ortskerns von Buer lag einst die mittelalterliche Wasserburg Buer."

Das interessante daran, Heinz schreibt richtig Südöstlich, präsentiert aber eine Anlage Nordwestlich von der Kirche ...
damit dürfte klar sein, bei ihm stimmt die Angabe der Himmelsrichtung, aber nicht die Anlage, aber das ist wohl auch nicht so gemeint, hat es doch eine andere Geschichte, nur ist es ein wenig verwirrend.

Und beim Wiki stimmt die Karte, aber nicht die angegebene Himmelsrichtung....
Soll ich jetzt mal ein Sonntagsrätsel daraus machen ? :wink:


Richtig ist der Plan vom Wiki sowie die Ortsbeschreibung, falsch ist darin der Hinweis auf die Himmelsrichtung.

Richtig ist die Erinnerung des Geschichtenfans...

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Westfale
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von Westfale »

architectus hat geschrieben:
09.02.2024, 14:28
Soll ich jetzt mal ein Sonntagsrätsel daraus machen ? :wink:
Um Gottes willen Nein. Normal wäre ein Hinweis:" Bitte irrtümliche Angabe der Lage im GG-Wiki korrigieren von westlich auf südöstlich."
Souverän wäre es gewesen, diese Info als PN zu senden.

westfale, der nachher mehrere Biere in einer empfehlenswerten Gaststätte westlich der ehemaligen Burg Buer trinken wird, und dabei mindestens einen weiteren User der GG trifft
Aus der Hochstraße darf keine Bahnhofstraße 2.0 werden.

architectus
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Re: "Schloss Buer"

Beitrag von architectus »

Westfale hat geschrieben:
09.02.2024, 16:44
architectus hat geschrieben:
09.02.2024, 14:28
Soll ich jetzt mal ein Sonntagsrätsel daraus machen ? :wink:
Um Gottes willen Nein. Normal wäre ein Hinweis:" Bitte irrtümliche Angabe der Lage im GG-Wiki korrigieren von westlich auf südöstlich."
Souverän wäre es gewesen, diese Info als PN zu senden.

westfale, der nachher mehrere Biere in einer empfehlenswerten Gaststätte westlich der ehemaligen Burg Buer trinken wird, und dabei mindestens einen weiteren User der GG trifft
:D vermutlich im Dorfkrug, bin dort ab und an, ja wirklich gut und so sollte es eigentlich sein, gibt ja auch User, mit denen es eine Freude wäre.

Nun wundere ich mich allerdings, welche Höflichkeit du hier erwartest,im Thread "Demokratie", der z.Zt. gesperrt ist, gibt es einen User, den ich fortan "Quatschkopf" nennen werde, der gerade wieder einmal ein Paradestück einer Altherrengrätsche geliefert hat, einige unzureichende Zitate, allemal diskussionswürdig, häufiges Quatsch , dazu eine Unterstellungt incl. Beleidigung.
Meine Antwort wäre entsprechend gekommen, insbesondere bei so einem Thema, differenziertes Denken ist nunmal ein Problem bei so einigen, leider z.Zt gesperrt aber wird dann schon irgendwann...

Eigentlich ja auch nicht wirklich wichtig, wer in Foren unterwegs ist, sollte damit leben können, solche Probleme allerdings vermeidet man in Fachforen, in denen Fachleute unterwegs sind und die einen gesicherten Zugang haben .
Mein bevorzugtes hat mit Anlagen , Immos, Aktien und Bonds zu tun, da ist man schon per se mit Wertschätzung unterwegs.

GG-Wiki hat einen Fehler gemacht, klar, kann vorkommen, mich interessiert dann immer warum und natürlich, dass für User so etwas nachvollziebar ist, wieso eine PN, das ist Gemauschel, Fehler müssen erklärt werden, für jedermann, sonst werden wir den Fehleranfall nie los.

Die Erklärung wird sein, dass Karten "immer" genordet sind , historische aber nicht immer, sie enthalten deswegen in der Regel einen Nordpfeil, dann ist die Situation auch klar.

Na ja, wenn man von einer genordeten Karte ausgeht, liegt es so wie im Wiki beschrieben, nämlich westlich, was falsch ist und natürlich einem "alten" Bueraner wie dir sofort auffält.

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Heinz H.
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Vom (Phantasie-)"Schloss Buer" zum ehemaligen Burghaus Buer

Beitrag von Heinz H. »

Mit der originellen Namensgebung für das Marien-Hospital Buer wollte ich dem optischen Eindruck eigentlich nur einen kleinen Touch verleihen, mehr nicht. Insider "Lupo" hatte das auch mit einem entsprechenden Smiley kommentiert.


Spurensuche
Was das ehemalige Burghaus Buer betrifft, so weiß man heute, wie gesagt, nur sehr wenig darüber. Ich habe in meinen Geschichtsbüchern recherchiert und Folgendes dazu gefunden:

Nach Griese und Weigel hatten die Herren von Buer, das Dorf Buer von der Abtei Werden zu Lehen erhalten und neben ihrem Schultenhof ein festes ritterliches Haus erbaut. Mit Peter von Buer sei das Rittergeschlecht im Jahre 1410 ausgestorben und die Burg bei Buer (der ehemalige Rittersitz derer von Buer) Anfang des 15. Jahrhunderts verschwunden.
[...]"Die Existenz des festen Hauses der Herren von Buer war nie zweifelhaft, eine amtliche Lokalisierung der Burg ist bis heute noch nicht vorgenommen worden. Lediglich W. Schmitt hat unter dem Titel »Die Burg der Herren von Buer« einige Anhaltspunkte aufgezeichnet, die einer Prüfung bedürfen, denn er geht von der Tatsache aus, dass im Garten neben der ehemaligen Vestischen Druckerei an der De-la-Chevallerie-Straße in Buer eine Wasserburg gestanden hat, die zweifellos mit Recht von der hier nicht fehlenden Tradition als der Sitz der Herren von Buer bezeichnet wird; Pfarrer Rensing bekunde in seinem Lagerbuch der St. Urbanus-Pfarre von 1798: »Der mündlichen Überlieferung zufolge bestand die damalige Freiheit Buer vor Jahrhunderten aus einigen Bauernhöfen, die dem Besitzer des nächst daran gelegenen Gutes gleichen Namens, wovon sich noch Überbleibsel finden, zugehörten.« Carl Lueg hat in Bd. IV der Beiträge zur Stadtgeschichte unter den Archivalien der St. Urbanus-Pfarre in Buer eine unbestimmte Zahl von Lagerbüchern des Pfarrers B. Rensing als Bestand des Urbanus-Pfarrarchivs bestätigt. Schmitt muss also die Lagerbücher eingesehen haben. Mit Skepsis ist allerdings Schmitt’s Aussage zu würdigen, wenn er sagt, er habe eine Lageskizze von Buer aus dem Jahre 1822 in Händen gehabt, in der die Burg noch eingetragen war, mitsamt dem Mühlenteich, dem sogen. Stadtheller, an der De-la-Chevallerie-Straße in Buer gelegen.

Die erste amtliche Vermessung der Bürgermeisterei Buer nach preuß. Recht von August 1822, auch Urriss von Buer genannt, weist zwar ein wasserumgebenes Areal neben der Markenporte (fälschlich auch Marientor genannt) aus, eine Burg oder ein festes Haus ist aber nicht eingezeichnet. Dass auf diesem Areal aber einstmals das feste Haus der Herren von Buer gestanden hat, ist nicht zu bezweifeln. Die Werdener Lehensträger und Aufsitzer des Buerschen Schultenhofes werden nicht nur aus Sicherheitsgründen ihr Domizil mit einem Wassergraben umgeben haben. Als Ministeriale, Dienstmannen oder Ritter wollten sich die Landadeligen durch ein festes Haus von den übrigen Höfen der Freien und Laten nahe der Buerschen Siedlung abheben, so wie die Ritter und Aufsitzer von Uhlenbrock und Haus Oberfeldingen. Der künstliche Wassergraben wurde von der Springe, einem heute unterirdisch fließenden Bach gespeist. Da der Wassergraben des festen Hauses Buer und der Dorfheller miteinander verbunden waren, konnte das überschüssige Wasser des Grabens in den Dorfteich abfließen. 1931 schreibt Karl Schwartze in einem Artikel unter Alt-Buer im Spiegelbild »Über die Reste der alten Burg, die mit Recht auf der rings mit Wasser umgebenen Parzelle 537 vermutet wird, war in der alten Karte ebenfalls nichts zu finden, so dass man auch hier nur Mutmaßungen und einige spärliche Dokumente sprechen lassen kann. Die Parzelle 537 war um 1820 im Besitz der Grafen von Westerholt.«

In die im Anhang III abgebildete Karte der Gemeinde Buer von 1822 ist vom Verfasser der mutmaßliche Standort des ehemaligen Buerschen Schultenhofes bzw. der späteren Wasserburg der Herren von Buer eingezeichnet worden. Der im Anhang IV wiedergegebene Kartenabschnitt aus der Sektion IV, genannt Buer, Polygon Nr. 1, genannt Dorf, zweites Blatt, im August 1822 durch G. Heyer aufgenommen, weist als Eigentümer des 64,51 Morgen großen Grundstückes mit der Parzellen-Nr. 537 den Grafen von Westerholt aus. In dem Urflurbuch von Buer von 1828 ist der ehemalige Buersche Schultenhof mit den dazugehörigen landwirtschaftlichen Nutzungsflächen als Wiese und »von Westerholt«, Graf zu Westerholt, als Eigentümer eingetragen. 1865 ist Graf Otto von Westerholt als Eigentümer des nunmehr als Gartenland ausgewiesenen und mit den Parzellennummern 1692 und 1693 auf 537 verzeichneten Flurstückes eingetragen.[...]
Quelle: Karl Machtan: Das Geschlecht derer von Buer, eine genealogische Quellenanalyse
Beiträge zur Sadtgeschichte Bd. 7-1973, S. 20-21
Gerausgeber: Verein für Orts- und Heimatkunde GE-Buer

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Ausschnitt der farbigen Darstellung der Gemeindekarte von Buer aus dem Jahre 1822, bearbeitet von G. A. Spürk (Beilage Beiträge zur Stadtgeschichte Bd.16-1990)
Rechts oben ist ein Richtungspfeil eingefügt!
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Dr. Peter Paziorek

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Heinz H.
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Spurensuche nach dem Burghaus von Buer

Beitrag von Heinz H. »

Der Sitz der Herren von Buer in der Lithografie von "Alt Buer" 1823

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Ausschnitt aus dem Panorama 'Alt Buer', nach der Urtopografie von 1823

Man sieht auf der Abbildung deutlich, das von einem Wassergraben umgebene Areal des Burghauses (O) und die Verbindung mit dem Dorfheller.


Ersteller: Ernst Neukirchen 1972
Quelle: Eigene Sammlung
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Dr. Peter Paziorek

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