Koreanische Bergarbeiter gründeten einen Verein für koreanische Bergarbeiter und ein Schiedsrichter pfiff sein 1000. Spiel.
Häuser wurden abgerissen, Krawatten Bauer war nicht mehr Krawatten Bauer, Nebel wabberte durch die Stadt aber man brauchte sich nicht mehr zu sehen, es gab Funkanlagen.
Dann der Presseball, bis 5 Uhr(!) musste die Kapelle spielen.
Da wundert es einen nicht, dass die Presse so wirres Zeug wie, unterirdische Straßenbahn, Abriss von Post und Bahnhof, usw., für wahr nahm.
Nach den Selbstbedienungsläden kamen ein Selbstbedienungs-Waschsalon und Minitaxis in Rennen.
Kapellmeister Nagel spielte vor wenig Publikum, der Rest war beim Ostermarsch.
Alles von hier:https://www.gelsenkirchen.de/de/bildung ... 1964_1.pdf (PDF, 50 MB)
Stadtchronik 1964 hat geschrieben: Sonntag, den 5. Januar 1964
Plötzlich auftretenes Glatteis hatte starke Störungen im Straßenverkehr zur Folge. Die meisten Buslinien im Stadtverkehr lagen vorübergehend still. Auf der Autobahn gab es mehrere Kettenreaktionen. Eine Gesellschaft aus Holland suchte wegen der Fahrbahnglätte in Buer Nachquartier. Der Städt. Fuhrpark hatte "Großalarm" für seine Streukolonnen.
Freitag, den 10. Januar 1964
Das Fernmeldeamt Recklinghausen bezog Gelsenkirchen in den Selbstwählferndienst mit Österreich ein. Damit bestand von Gelsenkirchen aus jetzt Selbstwählverkehr mit folgenden Ländern: Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien sowie nach einer Wählzone um Paris.
Samstag, den 11. Januar 1964
Das Städt. Fuhr- und Reinigungsamt, das am 6. Januar mit dem Abtransport von "Weihnachtsbäumen" begonnen hatte, schaffte mit zwei Lastkraftwagen, die sonst zur Entrümpelung dienten, bis zu diesem Tage rund 30.000 Bäume fort.
Sonntag, den 12. Januar 1964
Die in Gelsenkirchen arbeitenden koreanischen Bergarbeiter, die im Wohnheim in der Braubauerschaft in Bismarck wohnten, gründeten einen "Verein koreanischer Bergarbeiter in Deutschland" mit Vorstand und allem, was dazugehörte.
Sonntag, den 12. Januar 1964
Der Berger See war über seine ganze Breite zugefroren und bot den vielen Schlittschuhläufern eine ideale Lauffläche. - Die Teiche im Stadtgarten, im Nienhausbusch und im von-Wedelstaedt-Park waren schon vorher zum Laufen Freigegeben worden.
Sonntag, den 12. Januar 1964
Fußballschiedsrichter Josef Stockhausen (Buer 07) leitete mit der Bezirksklassen-Begegnung zwischen Preußen Erle und der SG Maassen sein 1000 Spiel. Er war jetzt 48 Jahre alt.
Montag, den 13. Januar 1964
Das fast hundert Jahre alte Fachwerkhaus an der Ecke Schmalhorst- und Fürstenbergstraße in Horst, das nach der Verbreiterung der Industriestraße weit in die neue Fahrbahn hineinragte, wurde abgebrochen.
Dienstag, den 14. Januar 1964
Die Firma "Krawatten Bauer" änderte ihren Namen wegen des von der Krawatten- auf die Blusen- und Hemdenproduktion verschobenen Schwergewichts in "Albin-Bauer-Wäschefabrik" um.
Mittwoch, den 15. Januar 1964
Die Stadtwerke nahmen an verschiedenen Stellen aller drei Stadtteile Druckmessungen vor, um die Kapazität des Gasnetzes in der Gesamtstadt festzustellen. Die dabei ermittelten Werte wurden der Ruhrgas AG mitgeteilt, die nun von sich aus durch ein Elektronengehirn das Fassungsvermögen des Rohrnetzes feststellen ließ. Dadurch wurde eine sonst über Wochen gehende Ausrechnung auf wenige Stunden zusammengedrängt.
Freitag, den 17. Januar 1964
Für die 830 Türken und 9 Türkinnen, die in Gelsenkirchen als Gastarbeiter tätig waren - zum überwiegenden Teil im Bergbau - begann die vierwöchige Fastenzeit (Ramadan).
Sonntag, den 19. Januar 1964
In den beiden letzten Nächten herrschte im Raum Horst - Schalke - Heßler ein Nebel, wie man ihn in dieser Dichte seit Jahren nicht mehr erlebt hat.
Montag, den 20. Januar 1964
Die Bundesbahn rüstete ihren Rangierbahnhof auf den östlichen Gleisanlagen des Hauptbahnhofs mit einer Funkanlage aus. Dadurch wurde die Rangierarbeit wesentlich erleichtert und gesichert.
Mittwoch, den 22. Januar 1964
Im Alter von 82 Jahren starb im Marien-Hospital Buer Kaufmann Josef Weiser ... In Würdigung seiner Verdienste um die Stadt hatte ihm der Rat der Stadt am 17. September 1956 das Ehrenbürgerrecht verliehen. Der Bundespräsident hatte ihn 1953 mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet, der Papst mit dem Orden "Pro ecclesia et pontifice".
Samstag, den 25. Januar 1964
Ehrenbürger Josef Weiser wurde auf dem Hauptfriedhof in Buer zur letzten Ruhe gebettet. Nach einem Seelenamt in der Propsteikirche St. Urbanus leitete ein unübersehbarer Trauerzug, wie ihn Buer seit Jahren nicht erlebt hatte, den Sarg über die Hochstraße zum Friedhof. ...
Sonntag, den 26. Januar 1964
Im Alter von 87 Jahren starb "Mutter Thiemeyer" vom Schalker Markt. ...
Dienstag, den 28. Januar 1964
Der Vorstand des Bürgervereins Horst befaßte sich mit Fragen des Straßenverkehrs. Um die schweren Tankfahrzeuge aus dem Straßenverkehr verschwinden zu lassen, schlug man vor, die Gelsenberg Benzin AG möge eine Pipeline von ihrem Werk bis zum Verkehrshof in Sutum legen, dort könnten dann die Tanker gefüllt werden.
Mittwoch, den 29. Januar 1964
Bei Straßenarbeiten an der Kaiserstraße (Einmündung Florastraße) zerriß ein Bagger ein 400 mm dickes Wasserroh. Große Mengen Wasser überschwemmten im Nu die Straße. Ein Arbeitstrupp des Wasserwerks war schnell zur Stelle und sperte mit Schiebern das Wasser ab.
Freitag, den 31. Januar 1964
Erstmals fand im Großen Haus der Städt. Bühnen der Gelsenkirchener Presse- und Bühnenball statt, ... Die Herren hatten sich mit Smoking und Frack der festlichen Kleidung der Damen angepaßt. ... Das große Foyer war mit Hilfe von Netzen und Kunststoff-Fischen in ein "Aquarium" verwandelt worden, während die Bühne dem Ballsaal aus einer Wiener Operette glich. Da die meisten Gäste auch am frühen Morgen noch nicht ans Nachhausegehen dachten, mußten die Kapellen noch eine Stunde länger als vorgesehen war, spielen: bis 5 Uhr! Der Ball war ein Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben der Stadt.
Dienstag, den 4. Februar 1964
In einer Pressekonferenz erläuterten Stadtrat Flöttmann und Städt. Baudirektor Scheel die geplante Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes. Die endgültige Konzeption sah die Verlagerung des Verkehrs in zwei Ebenen vor. Der neue Hauptbahnhof sollte östlich vom jetzigen Standort errichtet werden: weiter südlich sollte das neue Postgebäude erstehen, ein achtgeschossiger Bau mit dahinter liegenden einstöckigen Trakten für Paketdienst und Fernmeldeamt. Die Husemannstraße sollte am Kolpinghaus vorbei bogenförmig zum Bahnhofsvorplatz einkurven. Die über die Husemannstraße zum Bahnhof führende Straßenbahn sollte in Höhe der neuen Post unter die Erde gehen und eine Haltestelle unter einem dem Bahnhofsgebäude vorgelagerten Busbahnhof erhalten. Der Straßenbahnkörper sollte dann die Gleiskörper mit drei Bahnsteigen unterqueren und auf der Bochumer Straße wieder an die Oberfläche kommen. Zum Abbruch bestimmt waren außer dem jetzigen Hauptbahnhof und der Hauptpost das Hallenbad, der Gebäudekomplex mit dem Bahnhofshotel, das Hotel "Zur Post", die Häuser an der Vohwinkelstraße zwischen Bahnhofs- und Ringstraße sowie Teile der Neustadt im Bereich von der Mindener bis zur Peterstraße. Die Kosten wurden einsweilen auf rund 95 Mill. DM geschätzt. Auf dem Machensplatz sollte der jetzige Kreisverkehr durch eine großroßzügig gestaltete Kreuzung ersetzt werden. Das alte Rathaus, jetzt Polizeiamt, sollte einem Hochhaus weichen, in dem Gewerbeunternehmungen Platz finden sollten.
Dienstag, den 11. Februar 1964
Im Umspannwerk Bergmannsglück ereigneten sich nachts durch Schmutz-Ablagerungen auf Isolatoren Stromüberschläge mit Kurzschlüssen, so daß Teile des großen RWE-Verbundnetzes ausfielen. Nach Abschaltung der Anlage begann ein Störtrupp mit der Reinigung der Isolatoren. Dieselbe Störung war bereits einmal am 26. Januar aufgetreten und der Schmutz damals von der Feuerwehr beseitigt worden.
Freitag, den 14. Februar 1964
Der 1. Vorsitzende des FC Schalke 04, Dr. König, verhängte über die Lizenzspieler Koslowski und Berz eine Sperre bis zum 17. Februar. Er berief den Disziplinarausschuß ein, der sich mit dem Vorfall (die beiden Spieler hatten eine Privatfehde mit Fäusten ausgetragen) befassen sollte.
Montag, den 24. Februar 1964
Ein Constructa-Selbstbedienungs-Waschsalon mit Heißmangelbetrieb öffnete im Hause Görzhof 48 in Erle (Ecke Gartmannshof) seine Pforten.
Montag, den 24. Februar 1964
Einige Staatsanwälte, Richter und Amtsanwälte machten bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn vom Rathaus Buer aus Fahrten mit, um gewissermaßen einen "Führerschein"zu machen und sich im modernen Straßenbahnverkehr besser auszukennen.
Mittwoch, den 4. März 1964
Im Hause Hauptstraße 6 eröffneten Rolf und Gisela Zitz eine Gaststätte mit Imbißstube mit Spezialitäten in neuartigem Grillverfahren.
Donnerstag, den 12. März 1964
Bei einem Großbrand im Walde nördlich des neuen Weges in der Resser Mark bewahrte sich ein vor zwei Wochen angeschafftes Funksprechgerät der Städt.Berugsfeuerwehr. Unter Einsatz von fünf C-Rohren konnte die Wehr das Feuer auf einem 140 x 400 m großen, mit dürrem Gras und Strauchwerk bestandenen Land löschen, ehe die Flammen die durch das Gelände führenden Hochspannungskabel erreichten.
Donnerstag, den 26. März 1964
Das Taxigeschäft Ernst Landewee in Horst, Fischerstraße 52, setzte zum ersten Male sogenannte "Minicars" anstelle von herkömmlichen Taxis ein. Der Fahrpreis betrug etwa die Hälfte der üblichen Taxipreise.
Ostersonntag, den 29. März 1964
Bei naßkaltem Wetter weihte die Kapelle der Zeche Consolidation unter der Stabführung von Kapellmeister August Nagel im Stadtgarten vor nur wenigen Besuchern den neuen Konzert-Pavillon ein.
Ostersonntag, den 29. März 1964
Atomwaffengegner berührten auf ihrem "Ostermarsch", von Essen kommend, die Stadtviertel Rotthausen, Neustadt und Ückendorf. Die Demonstration, die nach Wattenseheid weiterzog, verlief ohne Zwischenfall.