Stadtchronik 1820

Auszüge aus den von 1936 bis 1978 maschinenschriftlich geführten Chroniken der Stadt Gelsenkirchen

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heen
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Stadtchronik 1820

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Benutzte Quellen:

Münsterisches Intelligenzblatt
https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/ ... fo/1488242

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ih ... re/5482765

Amtsblatt der Regierung in Münster
https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/ ... fo/1055728

Amtsblatt der Regierung in Arnsberg
https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/ ... fo/5743090

Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt
https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/ ... fo/2736585



Verwaltung ab 1. Januar 1820

Bauernschaft Rotthausen / Bürgermeisterei Altenessen / Kreis Essen / Reg.-Bez. Düsseldorf / Provinz Rheinland / Königreich Preußen

Bauernschaften Gelsenkirchen, Braubauerschaft, Schalke, Heßler, Bulmke, Hüllen, Ückendorf / Bürgermeisterei Wattenscheid / Kreis Bochum / Bez. Arnsberg / Provinz Westfalen / Königreich Preußen

Gemeinde Buer, Gemeinde Horst, Bauernschaften Hassel, Nieder- Mittel- und Ober-Scholven, Bülse, Sutum, Beckhausen, Heege, Holthausen, Löchter, Eckerresse, Surresse, Middelich, Erle / Bürgermeisterei Buer / Kreis Recklinhausen / Reg.-Bez. Münster / Provinz Westfalen / Königreich Preußen


Allgemein

Tageslöhne von Bauarbeitern im Kreis Essen
Tageslöhne
März 1820
Das folgende Verzeichniß von den für das gegenwärtige Jahr ausgemittelten Tageslohnsätzen, für die Bauleute im hiesigen Regierungs-Bezirk, wird mit der Bemerkung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß, wenn bei Staats- oder Gemeinde-Bauten in Tagelohn gearbeitet wird, diese Lohnsätze dabei Anwendung finden sollen.

Verzeichnis von den im Jahre 1820 anzunehmenden Tagelohnsätzen für die Bau-Handwerker in den Landräthlichen Kreisen des Regierungs-Bezirks Düsseldorf.
Kreis Essen

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Monat		Nov. Dez. Jan.	Feb. März Sep. Oct	April - Aug.
Arbeitszeit	8 Std.		10 Std.			11,5 Std.
Zimmermann	9 gr.		10 gr. 			12 gr.
Maurer		9 gr.		10 gr.			12 gr.
Dachdecker	10 gr.		13 gr.			14 gr.
Pfliesterer	9 gr.		10 gr.			12 gr.
Schreiner	9 gr.		10 gr.			12 gr.
Pflasterer	10 gr.		13 gr.			15 gr.
Lehrling 1.J.	6 gr.		8 gr.			9 gr.
Lehrling 2.J.	7 gr.		9 gr.			10 gr.
Lehrling 3.J.	8 gr.		10 gr.			11 gr.
Handlanger	6 gr.		7 gr.			8 gr.
Bemerkungen für sämtliche Kreise und alle angegebenen Handwerkszweige geltend.
1) Wenn der Meister mit arbeitet; so ist der Tageslohn desselben 2 Groschen höher als jener der Gesellen bestimmt.
2) Der Polirer, oder Meisterknecht, welcher den Plan verstehen muß, erhält bei wichtigen Bauten in Abwesenheit des Meisters per Tag 1Ggr. Zulage.
3) Der Dachdecker erhält bei beschwerlichen, mit Gefahr verbundenen Thurm- oder hohen Kirchen-Dächer-Arbeiten pr. Tag 2 Ggr. Zulage.
4) Ueberstunden werden nur am Ende der Tages-Arbeiten erlaubt; alsdann wird 1 Ggr. Zulage per Stunde für alle Klassen vergütet.
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr 18, 23. März 1820, Seite 98

Die Pockenimpfung soll zukünftig zweimal im Jahr durchgeführt werden.
Schutzblatternimpfung
Sonntag, 9. April 1820
Verordnungen und Bekanntmachungen der Königlichen Regierung.
Es ist mißfällig bemerkt, daß die Impfung der Schutzblattern nicht allenthalben mit ausgezeichnetem Eifer betrieben wird, auch insbesondere die Tabellen nicht durchgängig mit der erforderlichen Vollständigkeit und Genauigkeit angefertigt werden. Um daher das Impfgeschäft aufs Neue zu beleben, und Ordnung, Bestimmtheit, und größere Zuverlässigkeit darin zu bringen, verordnen wir folgendes:
1) Es soll jährlich im Frühjahr und Herbste, und zwar in den Monaten Mai und Juni, und September und October eine allgemeine Schutzblattern-Impfung vorgenommen werden, und haben die Bürgermeister den Kreis- und Impfärzten zuvor die Listen der Blatterfähigen zuzustellen.
[...]
Münster den 9. April 1820
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 17, Samstag den 22. April 1820, Seite 120

Voraussetzungen für Schullehrerkandidaten.
Normalschule
Dienstag, 4. Juli 1820
Normalschule
Da die Bildung der Schulamtspräparanden für die katholischen Volksschulen der Provinz bis zu dem Zeitpunkte, da das bald zu errichtende katholische Schullehrerseminarium eine hinreichende Anzahl von vorbereiteten Lehrern liefern kann, hauptsächlich von der Normalschule ausgehen muß; die Normalschule aber weit mehr wird leisten können und mit geringern Hindernissen wird zu kämpfen haben, wenn die Präparanden mehr Vorkenntnisse mit hineinbringen; so finden wir uns veranlaßt, hierüber Nachstehendes zur Kenntniß der Präparanden, der Schullehrer und der Geistlichen zu bringen.
Die Normalschule ist nicht dazu bestimmt, ihren Zöglingen in den gewöhnlichen Schulkenntnissen Unterricht zu ertheilen. Sie setzt vielmehr bei ihren Zöglingen das, was in der Volksschule gelehrt wird, und erlernt werden kann, voraus. Und ob sie gleich bisher unter den obwaltenden Umständen nicht unterlassen hat, den in diesen gewöhnlichen Schulkenntnissen versäumten Präparanden, so weit es thunlich war, einige Nachhülfe zu leisten, so hat sie es, ihrer Bestimmung und Einrichtung nach, doch zunächst nur damit zu thun, die Methode des Unterrichts und die Handhabung der Schulordnung zu lehren. Der ganze Unterricht und alle Uebungen in der Normalschule sind als ein methodologischer Lehrcursus zu betrachten.
Nun haben wir mit Vergnügen wahrgenommen, daß die Zahl derjenigen Präparanden, welche mit den gehörigen Vorkenntnissen ausgerüstet in der Normalschule erscheinen, immer größer wird. Indeß finden sich aber auch fortwährend noch manche ein, denen es an diesen Vorkenntnissen noch mangelt und die deshalb mit den Uebrigen in ihrer Ausbildung für das Schulamt Schritt zu halten nicht im Stande sind. Diesen müssen wir bemerklich machen, daß nicht gehörig vorbereitete Präparanden, bei dem jetzigen starken Andrange von jungen Leuten welche sich dem Schulamte widmen wollen, inskünftige weder in die Normalschule, noch in das Schullehrer-Seminarium aufgenommen werden können. Wir müssen daher allen denen, welche ihren Vorbereitungs-Cursus zu machen gedenken, rathen, sich, ehe sie sich zur Aufnahme melden, sorgfältig selbst zu prüfen, oder von sachkundigen Geistlichen und Schullehrern prüfen zu lassen, ob sie auch die zur Aufnahme erforderliche Geschicklichkeit besitzen.
1) In der Religionslehre und in der biblischen Geschicht sind die Präparanden gemeiniglich besser, als in manchen anderen Unterrichtsfächern bewandert gefunden worden. Doch können wir nicht umhin, auch für diesen Punkt das fleißige Studium der eingeführten Lehrbücher aufs angelegentliche zu empfehlen.
2) Am meisten vermißt man die gehörige Kenntniß der Muttersprache. Durch die in den Normalcursen mehrmals wiederholten Aufforderungen ist es zwar dahin gebracht worden, daß viele Präparanden, ehe sie in der Normalschule erscheinen, sich mit den gramatikalischen und syntaktischen Regeln und deren Anwendung bekannt machen, wie auch im mündlichen und schriftlichen Vortrage sich üben. Aber bei sehr vielen zeugen sowohl die schriftlichen Ausarbeitungen, als der mündliche Vortrag nicht allein von ihrer Unkenntniß der Sprachlehre, sondern auch von großer Spracharmut und Unbeholfenheit im Ausdrucke. Diesen müssen wir rathen, theils die Sprachlehre fleißig zu studiren, theils gut geschriebene Bücher fleißig zu lesen, theils sich im mündlichen Vortrage und in der Ausarbeitung schriftlicher Aufsätze fleißig zu üben.
3) Die mehrsten Präparanden bringen zwar schon einige Geschicklichkeit im Rechnen mit; aber vielen fehlt es an Fertigkeit und Geläufigkeit im Rechnen überhaupt und im Kopfrechnen insbesondere. Denjenigen, welche in ihrer Ortsschule für jetzt noch nicht genug in der Rechenkunst gebracht werden können, rathen wir, sich zu ihrer Selbstübung irgend eines der vielen guten gedruckten Rechenbücher zu bedienen.
4) Im Schönschreiben sind seit einigen Jahren gute Fortschritte wahrgenommen worden, wie auch schon in vielen Schulen zu ersehen ist, indem einige Lehrer und Lehrerinnen sich durch eine wirklich schöne Handschrift auszeichnen. Es finden sich aber noch immer viele Präparanden, welche sich hierin äusserst vernachlässigt haben. Von diesen müssen wir verlangen, daß sie, wenn sie in ihrer Ortsschule eine gute Handschrift nicht haben erlernen können, nach einer der bekannten gedruckten oder gestochenen kalligraphischen Vorschriften (z. B. von Diehl, Heinrichs etc. etc.)
sich üben. Was hier über das Schönschreiben überhaupt gesagt ist, gilt auch insbesondere vom Schreiben der Ziffern und von dem Schreiben mit Kreide an der schwarzen Schultafel.
5) Da in den meisten Volksschulen der Provinz noch wenig Unterricht in Realkenntnissen aus den Fächern der Naturkunde, Geographie und geschichte ertheilt wird, so sind auch die mehrsten Präparanden hierin wenig oder gar nicht bewandert. Es ist aber nöthig, daß die Schullehrer und Schullehrerinnen auch aus diesen Fächern sich Kenntnisse erwerben, um künftig den vorzuschreibenden allgemeinen Schul-Lehrplan gehörig in Ausführung bringen zu können. Bis zu dem Zeitpunkte, da sie in dem Seminarium den erforderlichen Unterricht erhalten werden, müssen sich die Präparanden durch Privatstudium die Anfangsgründe dieser Kenntnisse zu erwerben suchen. Das Geringste, was man von ihnen erwarten darf, ist, daß sie sich wenigstens mit demjenigen bekannt machen, was hierüber in den hin und wieder bereits in den Schulen der Provinz eingeführten allgemeinen Lehr- und Lesebüchern sich findet, z.B. in dem Paderbornschen Kinderfreunde, in dem Soester Lehr- und Lesebuch und ähnlichen Schriften.
6) Schließlich machen wir die Präparanden noch darauf aufmerksam, daß sie wohl thun werden, sich mehr, als bisher geschehen, auf das Orgelspielen und auf die Singekunst vorzubereiten.
Die Herren Pfarrer und Schullehrer veranlassen wir, die Jünglinge und Jungfrauen in ihrer Gemeinde, welche sich dem Schulamte widmen, und jetzt die Normalschule, so wie künftig das Schullehrer-Semminarium besuchen wollen, bei Zeiten auf diese unsre Aufforderung aufmerksam zu machen.
Münster, den 4. Juli 1820.
Königlich Preußisches Consistorium.
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr. 31, 29. Juli 1820, Seite 369

Ortsschilder sollen angebracht werden.
Ortsschild
Freitag, 25. August 1820
Des Königs Majestät haben mittels Allerhöchster Cabinets-Ordre vom 25. August d. J. bestimmt, daß, gleichwie in Pommern die Einrichtung besteht, auch in den übrigen Provinzen der Monarchie alle Flecken und Dörfer, da, wo die Hauptstraße durch oder vorüber führt, auf einer anzubringenden Tafel mit dem Namen, und zwar diese in großer Schrift, ferner mit dem Namen des Kreises und mit der Nummer des Landwehr-Regiments, zu welchem der Ort gehört, bezeichnet werden sollen.
[...]
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr. 41, 7. Oktober 1820, Seite 546

Jahresüberblick
Das Jahr 1820
Januar
Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Januar 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Januar 1820		Durchschnitt Januar 1820
Weizen		2 Rtl 5 gr 2 dt		2 Rtl 0 gr 1 dt
Roggen		1 Rtl 14 gr 1 dt	1 Rtl 12 gr 4x dt
Gerste		1 Rtl 9 gr 2 dt		1 Rtl 9 gr 2 1/6 dt
Buchweizen	1 Rtl 14 gr 8 dt	1 Rtl 13 gr 9 dt
Kartoffeln	0 Rtl 14 gr		0 Rtl 16 gr 7 2/3 dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 11, 26. Februar 1820, Seite 48

Uebersicht der im Monat Januar 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Januar 1820		Durchschnitt Januar 1820
Weizen		2 Rtl 9 gr 		2 Rth 4 7/12 gr
Roggen		1 Rtl 13 gr 		1 Rth 14 2/14 gr
Gerste		1 Rtl 9 gr 		1 Rth 7 9/14 gr 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 8, 19. Februar 1820, Seite 83

Februar
[...]Hin und wieder war das Nervenfieber noch im Gange, doch nicht von bösartigem Charakter. Das Vieh ist überall gesund geblieben.
[...]
Die Wintersaat hat unter dem im Februar gefallenen schnee nicht gelitten; ob der in den ersten Tagen des März in ungewöhnlicher Masse gefallene der Saat nachtheilig geworden sey, darüber läßt sich noch nicht urtheilen.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 13, Samstag den 25. März 1820, Seite 85

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat Februar 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		Februar 1820		Durchschnitt Februar 1820
Weizen		1 Rtl 22 gr 6 dt	2 Rtl 0 gr 10 dt
Roggen		1 Rtl 9 gr		1 Rtl 11 gr 3 dt
Gerste		1 Rtl 8 gr		1 Rtl 9 gr 10 dt
Buchweizen	1 Rtl 8 gr 6 dt		1 Rtl 14 gr 1 dt
Kartoffeln	0 Rtl 11 gr 6 dt	0 Rtl 15 gr 7 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 13, Samstag den 25. März 1820, Seite 91

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Februar 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Februar 1820		Durchschnitt Februar 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr 0 dt		2 Rtl 5 gr 4 x dt
Roggen		1 Rtl 14 gr 3 dt	1 Rtl 12 gr 6 x dt
Gerste		1 Rtl 14 gr 8 dt	1 Rtl 10 gr 8 dt
Buchweizen	1 Rtl 21 gr 6 dt	1 Rtl 15 gr 6 1/6 dt
Kartoffeln	0 Rtl 16 gr 2 dt	0 Rtl 16 gr 10 dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 17, 18. März 1820, Seite 94

Uebersicht der im Monat Februar 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Februar 1820		Durchschnitt Februar 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr 8 dt 	2 Rth 2 gr 4 11/12 dt
Roggen		1 Rtl 13 gr 10 dt	1 Rth 12 gr 2 x dt
Gerste		1 Rtl 14 gr 8 dt	1 Rth 7 gr 1 x dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 13, 25. März 1820, Seite 151

März
[...]
Es waren zwar Ausgangs März noch Nervenieber und andere Krankheiten hin und wieder vorhanden, doch nicht ansteckend. Die Hausthiere waren überall gesund.
[...]
Im Sandlande hat die junge Saat durch den vielen Schnee, obgleich das langsame Schmelzen desselben sehr gegründete Besorgniß erregte, nicht gelitten, im fetten und niedrigen Boden aber die Waizen-Einsaat etwas von dem früheren erfreulichen Anblick verloren, der sich jedoch durch die eingetretene trockene und milde Witterung hoffentlich wieder einfinden wird.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 18, Samstag den 29. April 1820, Seite 126

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat März 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		März 1820		Durchschnitt März 1820
Weizen		1 Rtl 23 gr 6 dt	2 Rtl 0 gr 6 dt
Roggen		1 Rtl 9 gr		1 Rtl 11 gr 2 dt
Gerste		1 Rtl 8 gr		1 Rtl 11 gr
Buchweizen	1 Rtl 10 gr 6 dt	1 Rtl 13 gr 1 dt
Kartoffeln	0 Rtl 12 gr 6 dt	0 Rtl 17 gr 3 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 18, Samstag den 29. April 1820, Seite 129

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats März 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		März 1820		Durchschnitt März 1820
Weizen		2 Rtl 6 gr 10 dt	2 Rtl 9 gr 5 2/3 dt
Roggen		1 Rtl 15 gr 4 dt	1 Rtl 16 gr 6 1/4 dt
Gerste		1 Rtl 13 gr 8 dt	1 Rtl 13 gr 10 x dt
Buchweizen	1 Rtl 18 gr 2 dt	1 Rtl 15 gr 8 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 14 gr 8 dt	0 Rtl 18 gr 10 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 26, 6. Mai 1820, Seite 168

Uebersicht der im Monat März 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		März 1820		Durchschnitt März 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr	 	2 Rth 1 gr 6 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 12 gr 11 3/7 dt
Gerste		1 Rtl 11 gr		1 Rth 6 gr 1 5/7 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 13, 25. März 1820, Seite 219

April
[...]
Katarrhal- Brust- und Nervenfieber waren zwar auch noch im April ziemlich häufig, doch selten tödlich. Die Hausthiere sind überall gesund geblieben.
[...]
Die milde Witterung in der Mitte des Aprils beförderte die Vegetation ungemein. Auf den Ackern erhob sich die junge Saat mächtig und üppig; in den Gärten prangten an den Obstbäumen die herrlichsten Blüthen. Die später eingetretenen und in die ersten Tage des Mai übergangenen Hagelschauer und Nachtfröste erregten zwar, in Beziehung auf Feld- und Gartenfrüchte, einige Besorgnisse; diese sind jedoch durch den jetzt erfolgten Eintritt einer günstigeren Witterung schon vermindert, und werden hoffentlich bald ganz verschwinden.
[...]
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 21, Samstag den 20. Mai 1820, Seite 154

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat April 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		April 1820		Durchschnitt April 1820
Weizen		1 Rtl 22 gr		2 Rtl 0 gr 3 dt
Roggen		1 Rtl 8 gr		1 Rtl 11 gr
Gerste		1 Rtl 4 gr 6 dt		1 Rtl 10 gr
Buchweizen	1 Rtl 10 gr 6 dt	1 Rtl 14 gr 2 dt
Kartoffeln	0 Rtl 12 gr		0 Rtl 17 gr 6 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 21, Samstag den 20. Mai 1820, Seite 156

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats April 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		April 1820		Durchschnitt April 1820
Weizen		2 Rtl 6 gr 6 dt		2 Rtl 7 gr 4 x dt
Roggen		1 Rtl 17 gr 5 dt	1 Rtl 17 gr 1 1/3 dt
Gerste		1 Rtl 15 gr 5 dt	1 Rtl 15 gr 4 x dt
Buchweizen	1 Rtl 21 gr 6 dt	1 Rtl 19 gr 6 x x dt
Kartoffeln	0 Rtl 17 gr 3 dt	0 Rtl 19 gr 3 1/3 dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 31, 24. Mai 1820, Seite 194

Uebersicht der im Monat April 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		April 1820		Durchschnitt April 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr	 	2 Rth 2 gr 8 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 12 gr 8 4/7 dt
Gerste		1 Rtl 11 gr		1 Rth 6 gr 9 3/7 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 21, 20. Mai 1820, Seite 267

Mai
[...]
Außergewöhnliche Krankheiten fanden nicht Statt. Die Impfung der Schutzblattern ist jetzt wieder in vollem Gange.
[...]
Der Roggen hat sich durch den gegen Ende des Monats gefallenen Regen sehr erholt; auch die Sommersaat, die wegen Trockenheit nicht aufkeimen konnte, gewährt jetzt einen erfreulichen Anblick. Im Allgemeinen berechtigt der Stand der Feldfrüchte den Landmann zu großen Erwartungen, deren Erfolg jedoch hauptsächlich von der Witterung in den nächsten zwei Monaten abhängt.
Den Obstbäumen ist während ihrer Blüthe durch Nachfröste und hiernächst durch Raupenfraß viel Schaden zugefügt worden, doch zum Glücke nicht überall; vielmehr wird in verschiedenen Kreisen auf eine ergiebige Obst Erndte gerechnet.
[...]
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 25, Samstag den 17. Juni 1820, Seite 176

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat Mai 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		Mai 1820		Durchschnitt Mai 1820
Weizen		1 Rtl 21 gr 6 dt	2 Rtl 0 gr 2 dt
Roggen		1 Rtl 8 gr		1 Rtl 10 gr 6 dt
Gerste		1 Rtl 4 gr 6 dt		1 Rtl 9 gr 10 dt
Buchweizen	1 Rtl 10 gr 6 dt	1 Rtl 14 gr 10 dt
Kartoffeln	0 Rtl 12 gr 6 dt	0 Rtl 17 gr 5 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 25, Samstag den 17. Juni 1820, Seite 178

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Mai 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Mai 1820		Durchschnitt Mai 1820
Weizen		2 Rtl 12 gr 2 dt	2 Rtl 11 gr 11 x dt
Roggen		1 Rtl 19 gr 10 dt	1 Rtl 18 gr 6 x dt
Gerste		1 Rtl 9 gr 10 dt	1 Rtl 16 gr 5 1/6 dt
Buchweizen	2 Rtl 0 gr 9 dt		1 Rtl 20 gr 5 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 18 gr 1 gr	0 Rtl 19 gr 7 3/4 dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 38, 1. Juli 1820, Seite 226

Uebersicht der im Monat Mai 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Mai 1820		Durchschnitt Mai 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr	 	2 Rth 2 gr 3 x dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 12 gr 1 dt
Gerste		1 Rtl 11 gr		1 Rth 6 gr  
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 26, 24. Juni 1820, Seite 316

Juni
[...]
2. Der Gesundheits-Zustand ist bei den Menschen im Allgemeinen gut geblieben und die Schutzblattern-Impfung thätigst fortgesetzt worden. Beim Hornvieh hat in mehreren Kreisen das nasse Futter ein Blutharren [Blutharnen?] zuwegegeracht, doch nur bei den weidenden, nicht bei den eingestallten. Uebrigens hat sich keine Spur von Krankheit gezeigt.
[...]
4. Die kalte und nasse Witterung hat im Allgemeinen weder den Winter- noch den Sommer-Feldfrüchten geschadet; es ist vielmehr, obgleich Weizen und Roggen in einigen Gegenden nicht so üppig stehen als in anderen, eine ergiebige Korn-Erndte, auch Kartoffeln- und Flachs-Ausbeute zu erwarten. Buchwaizen und Rübsamen haben etwas gelitten; einige Gartengemüse, vornehmlich Vizebohnen, sind theils verdorben, theils in der Vegetation zurückgeblieben. Dem Steinobste, besonders den Pflaumen, ist das Ungeziefer und der Honigthun sehr nachtheilig gewesen, und auf eine gute Heu-Erndte war am Schlusse des Monats nicht zu rechnen, weil damals mehrere Wiesen noch unter Wasser standen.
[...]
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 30, Samstag den 22. Juli 1820, Seite 213

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat Juni 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		Juni 1820		Durchschnitt Juni 1820
Weizen		2 Rtl			2 Rtl 1 gr
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rtl 12 gr
Gerste		1 Rtl 10 gr		1 Rtl 10 gr 7 dt
Buchweizen	1 Rtl 12 gr		1 Rtl 15 gr 7 dt
Kartoffeln	0 Rtl 14 gr 6 dt	0 Rtl 16 gr 9 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 30, Samstag den 22. Juli 1820, Seite 215

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Juni 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Juni 1820		Durchschnitt Juni 1820
Weizen		2 Rtl 10 gr 9 dt	2 Rtl 14 gr x x dt
Roggen		1 Rtl 18 gr 7 dt	1 Rtl 20 gr 8 x dt
Gerste		1 Rtl 15 gr 8 dt	1 Rtl 15 gr 10 dt
Buchweizen	1 Rtl 18 gr 7 dt	1 Rtl 17 gr 10 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 15 gr 1 dt	0 Rtl 19 gr 7 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 46, 12. August 1820, Seite 304

Uebersicht der im Monat Juni 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Juni 1820		Durchschnitt Juni 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr	 	2 Rth 2 gr 7 7/10 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 13 gr 2 3/14 dt
Gerste		1 Rtl 11 gr		1 Rth 6 gr 11/14 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 30, 22. Juli 1820, Seite 367

Juli
[...]
Die regnigte Witterung hat die Korn-Erndte etwas zurückgehalten. Roggen auf dem Sandlande wird, dem Anschein nach, einen so ergiebigen Ertrag, als man früher erwartete, nicht liefern; auch im Kleiboden ist er nur mittelmäßig gerathen. Die Sommerfrüchte stehen besser, besonders Hafer; noch üppiger steht Flachs, welcher sich jedoch in mehreren Gegenden durch den starken Regen gelagert hat; eben so verhält es sich mit dem Hanf. Eine vorzüglich gute Ausbeute versprechen die Kartoffeln. Der erste Wiesenschnitt ist mittelmäßig ausgefallen.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 34, Samstag den 19. August 1820, Seite 230

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat Juli 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		Juli 1820		Durchschnitt Juli 1820
Weizen		1 Rtl 22 gr 6 dt	2 Rtl 0 gr 7 dt
Roggen		1 Rtl 11 gr 6 dt	1 Rtl 12 gr 6 dt
Gerste		1 Rtl 7 gr 6 dt		1 Rtl 10 gr 7 dt
Buchweizen	1 Rtl 11 gr 6 dt	1 Rtl 16 gr 6 dt
Kartoffeln	0 Rtl 13 gr		0 Rtl 17 gr 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 34, Samstag den 19. August 1820, Seite 232

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Juli 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Juli 1820		Durchschnitt Juli 1820
Weizen		2 Rtl 13 gr 1 dt	2 Rtl 15 gr 3 x dt
Roggen		1 Rtl 22 gr 4 dt	1 Rtl 17 gr 10 x dt
Gerste		1 Rtl 15 gr 8 dt	1 Rtl 12 gr 5 x dt
Buchweizen	2 Rtl 16 gr 8 dt	1 Rtl 25 gr 9 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 15 gr 14 dt	0 Rtl 17 gr 8 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 47, 21. August 1820, Seite 312

Uebersicht der im Monat Juli 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Juli 1820		Durchschnitt Juli 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr	 	2 Rth 5 gr 7 1/2 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 14 gr 1 dt
Gerste		1 Rtl 11 gr		1 Rth 7 gr 7 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 34, 19. August 1820, Seite 423

August
[...]
Von außergewöhnlichen Krankheiten wurden weder Menschen noch Hausthiere betroffen.
[...]
Die Roggen- und Hafer-Erndte war mit Ablauf des Monats fast überall beendigt. Ersterer ist zwar nicht so kornreich, noch so schwer, als im vorigen Jahre, im Allgemeinen hat man indessen Ursach zufrieden zu seyn. Hafer ist vorzüglich gut gerathen. Auch die übrigen Sommerfrüchte, besonders Erbsen, Kartoffeln und Flachs, liefern einen reichlichen Ertrag, nur Buchwaizen ist fast durchgängig mißrathen. Der Waizen, dessen Einscheuerung durch die einfallene nasse Witterung sehr verzögert worden, ist zwar nicht ganz frei vom Brande, gibt jedoch Hoffnung zu einer guten Ausbeute. Der zweite Wiesenschnitt ist besser von statten gegangen als der erste, auch ziemlich genügend gewesen.
Ein erfahrener Landwirth hat sich überzeugt, daß der Brand im Waizen sich durch Brandstaub fortpflanzt, und daß die Wucherblume (Chrysanthemum segetum) durchaus keinen Kalk erträgt, und damit vertilgt werden kann.
[...]
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 38, Samstag den 16. September 1820, Seite 268

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat August 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		August 1820		Durchschnitt August 1820
Weizen		2 Rtl			1 Rtl 23 gr 3 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr 3 dt	1 Rtl 9 gr 3 dt
Gerste		1 Rtl 7 gr 6 dt		1 Rtl 6 gr 4 dt
Buchweizen	1 Rtl 14 gr		1 Rtl 15 gr 5 dt
Kartoffeln	0 Rtl 12 gr 6 dt	0 Rtl 14 gr 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 38, Samstag den 16. September 1820, Seite 270

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats August 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		August 1820		Durchschnitt August 1820
Weizen		2 Rtl 11 gr 5 dt	2 Rtl 8 gr 3 x dt
Roggen		1 Rtl 20 gr		1 Rtl 15 gr x dt
Gerste		1 Rtl 15 gr 5 dt	1 Rtl 8 gr 9 x dt
Buchweizen	2 Rtl 4 gr 7 dt		1 Rtl 19 gr x x dt
Kartoffeln	0 Rtl 13 gr 9 dt	0 Rtl 15 gr 6 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 62, 11. Oktober 1820, Seite 432

Uebersicht der im Monat August 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		August 1820		Durchschnitt August 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr	 	2 Rth 5 gr 2 dt
Roggen		1 Rtl 2 gr		1 Rth 11 gr 4 dt
Gerste		1 Rtl 11 gr		1 Rth 6 gr 6 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 40, 30. September 1820, Seite 540

September
[...]
Die Korn-Erndte ist im ganzen gut ausgefallen. Waizen und Roggen mittelmäßig, Gerste und Hafer sehr ergiebig, nur Buchwaizen schlecht; Flachs und Kartoffeln werden eine reiche Ausbeute liefern.
Der Bürgermeister von Osterfelde hat mit dem spanischen Waizen, Talafera genannt, in diesem Jahr ein wiederholten Versuch gemacht, der sehr glücklich ausgefallen ist, indem ein Becher (1/12 Scheffel) auf einem mageren Gartenbeete in Reihen gepflanzt, einen Ertrag von zwei Scheffel geliefert hat.
Die Anlegung von Baumschulen wird, wie in mehreren Kreisen so auch im Kreise Recklinghausen, mit Thätigkeit fortgesetzt. Viel Gärten sind zum Theil schon eingesäet, zum Theil mit jungen Stämmen besetzt, und der Eifer, den die meisten Schullehrer dabei bezeugen, ist lobenswerth.
[...]
Amtsblatt der Regierung zu Münster Nr. 43, Samstag den 21. Oktober 1820, Seite 309

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat September 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		September 1820		Durchschnitt September 1820
Weizen		2 Rtl 7 gr 9 dt		1 Rtl 22 gr 5 dt
Roggen		1 Rtl 9 gr		1 Rtl 7 gr 8 dt
Gerste		1 Rtl 4 gr 6 dt		1 Rtl 3 gr 8 dt
Buchweizen	1 Rtl 13 gr 6 dt	1 Rtl 12 gr 7 dt
Kartoffeln	0 Rtl 11 gr 6 dt	0 Rtl 12 gr 3 dt 
Amtsblatt der Regierung zu Münster Nr. 43, Samstag den 21. Oktober 1820, Seite 311

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats September 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		September 1820		Durchschnitt September 1820
Weizen		2 Rtl 4 gr		2 Rtl 5 gr 9 dt
Roggen		1 Rtl 13 gr 11 dt	1 Rtl 13 gr x x dt
Gerste		1 Rtl 9 gr		1 Rtl 8 gr x x dt
Buchweizen	1 Rtl 19 gr 9 dt	1 Rtl 9 gr 8 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 12 gr		0 Rtl 14 gr 10 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 64, 19. Oktober 1820, Seite 462

Oktober
[...]
Ungeachtet der naßkalten unfreundlichen Herbstluft hat sich dennoch keine besondere herrschende Krankheit weder bei Menschen noch bei Hausthieren gezeigt.
[...]
Die Wintersaat ist mit Ablauf des Octobers größtenteils beendigt worden, und der zuerst gesäete Roggen schon gut aufgesprossen, doch zeigt sich an verschiedenen Stellen ein verderblicher Schneckenfraß. Im sandigen Boden haben die Landwürmer (Elften) schon großen Schaden angerichtet, und die junge Saat mit der Wurzel dergestallt genagt, daß ganze Stücke bis auf ein Drittel leer stehen.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 48, Samstag den 25. November 1820, Seite 345

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat Oktober 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		Oktober 1820		Durchschnitt Oktober 1820
Weizen		2 Rtl 1 gr		1 Rtl 21 gr 4 dt
Roggen		1 Rtl 8 gr		1 Rtl 7 gr 4 dt
Gerste		1 Rtl 2 gr		1 Rtl 2 gr 7 dt
Buchweizen	1 Rtl 7 gr		1 Rtl 11 gr 2 dt
Kartoffeln	0 Rtl 10 gr		0 Rtl 11 gr 3 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 48, Samstag den 25. November 1820, Seite 347

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Oktober 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Oktober 1820		Durchschnitt Oktober 1820
Weizen		2 Rtl 4 gr 5 dt		2 Rtl 2 gr 11 x dt
Roggen		1 Rtl 12 gr 10 dt	1 Rtl 13 gr 3 x dt
Gerste		1 Rtl 9 gr 4 dt		1 Rtl 7 gr 5 x dt
Buchweizen	1 Rtl 19 gr 1 dt	1 Rtl 9 gr 5 dt
Kartoffeln	0 Rtl 11 gr 4 dt	0 Rtl 14 gr 4 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 73, 25. November 1820, Seite 516

Uebersicht der im Monat Oktober 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Oktober 1820		Durchschnitt Oktober 1820
Weizen		2 Rtl 12 gr	 	2 Rth 0 gr 9 1/6 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 8 gr 10 9/14 dt
Gerste		1 Rtl 8 gr		1 Rth 3 gr 11 4/7 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 47, 18. November 1820, Seite 632

November
[...]
Im Allgemeinen unverändert gut bei Mensch und Hausthieren.
[...]
Der so ungewöhnlich früh und in großer Menge gefallene Schnee hat die Viehweide beendigt, auch die Winterbestellung vieler Aecker verhindert. Auf die unvollendete Kartoffel-Erndte hat der Frost nachrtheilig gewirkt; indessen hat die erfolgte gelinde Witterung geholfen, und die wieder zum Vorschein gekommene Saat steht fast überall gut. Die Landwürmer (Elften) hat der Frost vertilgt.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 52, Samstag den 23. Dezember 1820, Seite 376

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat November 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		November 1820		Durchschnitt November 1820
Weizen		1 Rtl 21 gr		1 Rtl 19 gr
Roggen		1 Rtl 6 gr		1 Rtl 7 gr
Gerste		1 Rtl 1 gr		1 Rtl 2 gr 6 dt
Buchweizen	1 Rtl 5 gr		1 Rtl 11 gr 2 dt
Kartoffeln	0 Rtl 9 gr		0 Rtl 11 gr 5 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 52, Samstag den 23. Dezember 1820, Seite 378

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats November 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		November 1820		Durchschnitt November 1820
Weizen		2 Rtl 1 gr 9 dt		2 Rtl 0 gr x dt
Roggen		1 Rtl 10 gr 9 dt	1 Rtl 10 gr 2 x dt
Gerste		1 Rtl 9 gr 11 dt	1 Rtl 6 gr 11 x dt
Buchweizen	1 Rtl 15 gr 8 dt	1 Rtl 10 gr 8 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 11 gr 8 dt	0 Rtl 11 gr 5 x dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 1, 8. Januar 1821, Seite 2

Uebersicht der im Monat November 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		November 1820		Durchschnitt November 1820
Weizen		2 Rtl 12 gr	 	1 Rth 21 gr 9 7/12 dt
Roggen		1 Rtl 12 gr		1 Rth 7 gr 6 1/x dt
Gerste		1 Rtl 8 gr		1 Rth 3 gr 1 3/x dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 1, 6. Januar 1821, Seite 12

Dezember
[...]
Der Gesundheitszustand ist im Allgemeinen bei Mensch und Hausthieren gut geblieben.
[...]
Obgleich die junge Saat durchkeine Schneedecke gegen die in der zweiten Hälfte des Decembers eingetretene heftige Kälte gesichert war, so dürfte sie dennoch nicht sehr gelitten haben, weil weder ein vorhergegangener besonderer Grad von Wärme sie ins Treiben gebracht hatte, noch der Boden so sehr durchnäßt war, daß er bedeutend auffrieren konnte. Nur schade, daß durch den früh gefallenen Schnee eine große Anzahl Aecker unbestellt geblieben ist.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 3, Samstag den 20. Januar 1821, Seite 29

Nachweisung der Fruchtpreise im Monat Dezember 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Kreis Recklinghausen

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		Dezember 1820		Durchschnitt Dezember 1820
Weizen		1 Rtl 20 gr		1 Rtl 17 gr 8 dt
Roggen		1 Rtl 5 gr 6 dt		1 Rtl 5 gr 7 dt
Gerste		1 Rtl 1 gr		1 Rtl 2 gr
Buchweizen	1 Rtl 8 gr		1 Rtl 9 gr 10 dt
Kartoffeln	0 Rtl 8 gr 6 dt		0 Rtl 11 gr 7 dt 
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 3, Samstag den 20. Januar 1821, Seite 32

Nachweise der Preise der Lebens-Mittel, während des Monats Dezember 1820 (Preise per Berliner Scheffel (55 l))
Essen

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		Dezember 1820		Durchschnitt Dezember 1820
Weizen		2 Rtl 1 gr 9 dt		1 Rtl 23 gr 3 x dt
Roggen		1 Rtl 11 gr 7 dt	1 Rtl 9 gr 11 x dt
Gerste		1 Rtl 7 gr 8 dt		1 Rtl 6 gr 9 x dt
Buchweizen	1 Rtl 19 gr 11 dt	1 Rtl 11 gr 1 x dt
Kartoffeln	0 Rtl 15 gr 4 dt	0 Rtl 12 gr 3 dt 
Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf Nr. 5, 6. Februar 1821, Seite 18

Uebersicht der im Monat Dezember 1820 in den Städten des Regierungsbezirks Arnsberg bestandenen Verkaufs-Preise der nothwendigen Lebensmittel (Preise per Berliner Scheffel (55 l)).

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Bochum		Dezember 1820		Durchschnitt Dezember 1820
Weizen		2 Rtl 12 gr	 	1 Rth 19 gr 5/6 dt
Roggen		1 Rtl 4 gr		1 Rth 6 gr 9 1/2 dt
Gerste		0 Rtl 23 gr		1 Rth 1 gr 6 13/14 dt 
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 3, 20. Januar 1821, Seite 26
Chronik 1820 hat geschrieben: Januar
Zu Gemeinderäthen sind ernannt:
[...]
In Buer, Wilh. Schulte Ostrop, Colon.
daselbst, Voß, Pächter
Amtsblatt der Königl Regierung zu Münster Nr. 6, Samstag den 5. Februar 1820, Seite 23

* * *

März
Den Kirchen, Schulen, milden Stiftungen und Ortsarmen sind nachbenannte Legate vermacht:
[...]
8 ) der Kirche zu Buer 100 Rthlr. nebst einer goldenen Uhr, und den dasigen Armen 50 Rthlr., außerdem zur Reparatur der Baldenauer Kapelle 100 Rthlr. - von dem verstorbenen Pfarrer Ketteler.
Amtsblatt der Königl Regierung zu Münster Nr. 14, Samstag den 1. April 1820, Seite 97

* * *

Donnerstag, 2. März 1820
Auf den Antrag und zur judikatmäßigen Befriedigung des Gladen in Buer soll das dem Schuster Johann Kampmann in Buer zugehörige daselbst sub Nro. 86 gelegene Wohnhaus, nebst Hausplatz, Stallung, Garten und Gemeinheits-Recht für zwei Kuhweiden auf dem Gemeinheits-Grunde, zusammen gerichtlich taxirt zu 470 Rthlr. Berl. C. zur nothwendigen Subhastation gezogen werden.
Der einzige Bietungs-Termin ist auf Donnerstag den 2. März k. J. Vormittags 10 Uhr in loco anberaumt, wozu Kauflustige mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß Taxe und Vorwarden in der Gerichts-Registratur eingesehen werden können.
Zugleich werden alle unbekannte Real-Prätendenten aufgefordert, spätestens in dem anberaumten Licitations-Termin sich mit ihren Ansprüchen an den Subhastations-Gegenstand zu melden, unter dem Präjudiz, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Real-Ansprüchen präcludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Dorsten den 21. December 1819
Königliches Land- und Stadt-Gericht
M. Hülskötter Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 105, Freitag den 31. Dezember 1819, Seite 1378
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 6, Freitag den 21. Januar 1820, Seite 60
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 13, Dienstag den 15. Februar 1820, Seite 162

* * *

April
Personal-Veränderungen
[...]
Der bisherige Beigeordnete Tosse zu Buer ist zum provisorischen Bürgermeister daselbst ernannt.
[...]
Der Apotheker Franz Carl Fosse zu Buer ist in dieser Eigenschaft approbirt und vereidet.
Amtsblatt der Königl Regierung zu Münster Nr. 15, Samstag den 8. April 1820, Seite 102

* * *

Montag, 17. April 1820
Zufolge einer von der hochlöblichen Königl. Regierung zu Münster erlassenen Verfügung, und eines vom hochwürdigen Vikariate zu Deurt mir gewordenen Auftrags, soll über die erledigte Pfarrstelle zu Buer, im Veste Recklinghausen, beym hiesigen geistlichen Commissariate am 15. May ein Concurs gehalten werden. Die Concurrenten, die ich hiermit einlade, haben sich mit verschlossenen Zeugnissen ihres Wohlverhaltens und ihrer bisher geleisteten Dienste zu versehen, auch eine kurze Beschreibung ihres Lebenslaufes in lateinischer Sprache einzureichen, und sich auf einen Kanzel-Vortrag gefaßt zu machen.
Recklinghausen den 17. April 1820
Der geistliche Commissar Wesener
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 33, Dienstag den 25. April 1820, Seite 441

* * *

Samstag, 6. Mai 1820
Zur judikatmäßigen Befriedigung der Erben des verstorbenen Herr Pfarrers Kettler zu Buer sollen im Wege der Execution von dem Ackersmann Herm. Stam zu Beckhausen ein Pferd, vier Kühe, ein Rind, einiges Bettwerk, einen Kleiderschrank und sonstige Hausmobilien durch das Meistgeboth öffentlich versteigert werden.
Zum Verkauf dieser Gegenstände ist der Termin auf den 16. May l. J. Vormittags 10 Uhr in Horst festgesetzt, wozu zahlungsfähige Käufer hierdurch eingeladen werden.
Dorsten den 6. May 1820
Aus Auftrag: Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 38, Freitag den 12. Mai 1820, Seite 502

* * *

Dienstag, 23. Mai 1820
In der Nacht vom 22. auf den 23. d. Mon. sind dem Ackersknecht Wilhelm Röhrhoff aufm Mittelscholfen aus einer verschlossenen Kiste mittels Einbruchs folgende Sachen entwendet worden:
1. Ein bunt kattuntnt, weiß und roth gestreifte Weste;
2. Ein dunkel blau tuchener Rock mit gewirkten Knöpfen;
3. Ein grün tuchener Rock mit gewirkten Knöpfen;
4. Eine lange blau manchesterne Hose;
5. An Gelde 6 französische und 24 theils ganze, halbe und theils viertel brabanter Kronthaler.
Ein jeder wird vor den Ankaufe dieser Sachen gewarnt, und aufgefordert, die zu seiner Kenntniß gelangenden, zur Ausmittlung des Thäters führenden Umstände dem Königl. wohllöbl. Inquisitoriat zu Münster oder dem unterzeichneten Gerichte anzuzeigen.
Dorsten den 26. May 1820
Königl. Preuß. Land- und Stadt-Gericht
Evelt Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 45, Dienstag den 6. Juni 1820, Seite 587

* * *

Dienstag, 6. Juni 1820
Nach der am 1. und 2. d. M. gehaltenen Prüfung evangelischer Pfarramts-Candidaten sind die Candidaten:
[...]
C. von Oven aus Gelsenkirchen, jetzt zu Cromford bei Düsseldorf,
[...]
für tüchtig und wählbar zum Pfarramte erklärt worden.
Münster, den 6. Juni 1820.
Königlich Preußisches Consistorium.
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 26, 24. Juni 1820, Seite 317

* * *

Freitag, 16. Juni 1820
Zur judicatmäßigen Befriedigung des Herrn Grafen von Westerholt sollen am Freytage den 16. k. M. Juny Vormittags 9 Uhr an der Behausung des Ackermanns Beckskötter zu Eckerresse des letztern gesammte Mobilarschaft, bestehend in Betten, allerhand Hausgeräthen, Schränken und einem Rind, öffentlich meistbiethend verkauft werden. Kauflustige werden hierzu eingeladen.
Recklinghausen den 30. May 1820
Königl. Preuß. Land- und Stadt-Gericht
Eyssermann, Auctions-Commissar
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 47, Dienstag den 13. Juni 1820, Seite 605

* * *

Dienstag, 20. Juni 1820
Georg Heinrich Gartmann (Nr. 30) aus Heßler ist als Soldat des 2. Berg. Lanzier Regt. 1812 / 1813 nach Rußland in den Krieg gezogen. Nach Akten aus Smolensk ist er zu der russisch-deutschen Legion übergelaufen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 29, 15. Juli 1820, Seite 341

Der Heinrich Bränker (Nr. 151), Gelsenkirchen, aus dem 3. Berg. I. R. ist im Hospital zu Tambow verstorben.
Amtblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 30, 22. Juli 1820, Seite 354

Heinrich Wilhelm Dinsing (Nr. 170), Braubauerschaft, 2. Berg. I. R. ist in Oyutsch Gouv. Wolgnien verstorben.
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr. 31, 29. Juli 1820, Seite 372

Johann Diedrich Ostwinkel (Nr. 315), Braubauerschaft, 2. Berg. I. R. ist in Petrowsk G. Saratow verstorben.
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr. 32, 5. August 1820, Seite 390

* * *

Freitag, 23. Juni 1820
Auf den Antrag des Steuer- und Domainen-Revisors, Justiz-Commissairs Devens zu Horst, als Ankäufer des Colonat-Rechts des in der Bauerschaft Holthausen Kirchspiels Buer sub Nro. cat. 8 gelegenen Bergmanns-Hofes und Sessionars der gutherrlichen Rechte, werden alle unbekannten Real-Prätendenten, die aus irgend einem Grunde ein dingliches Recht an gedachtem Gute in Anspruch nehmen können, hierdurch vorgeladen, in dem auf den 6. October l. J. Vormittags 10 Uhr an gewöhnlicher Gerichtsstelle angesetzten Termine zu erscheinen, und ihre Ansprüche gehörig anzumelden, unter dem Präjudiz, daß die Ausbleibenden mit ihren ewaigen Real-Ansprüchen an den gedachten Bergmanns-Hof präcludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Dorsten den 23. Juny 1820.
Königlich Preuß. Land- und Stadt-Gericht.
v. Wieck Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 54, Freitag den 7. Juli 1820, Seite 700
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 62, Freitag den 4. August 1820, Seite 806
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 71, Dienstag den 5. September 1820, Seite 921
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 73, Dienstag den 12. September 1820, Seite 941
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 75, Dienstag den 19. September 1820, Seite 968
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 77, Dienstag den 26. September 1820, Seite 999

* * *

Samstag, 24. Juni 1820
In der Nacht vom 23. auf den 24. l. M. sind aus der Wohnbehausung des Kötters Heinrich Spickermann in der Bauerschaft Suthum Kirchspiels Buer mittels Einbruchs folgene Sachen gestohlen worden:
1. Ein klein kupferner Kaffekessel;
2. Eine Frauen-Jacke von grünem Tuche;
3. Zwey Kinder-Röcke von rother Boy;
4. Ein Kinder-Kleid von blau gedruckter Leinwand;
5. Zwey dito von röthlich gefärbten Kattun;
6. Ein Paar Kinder-Schuhe;
7. Zwey Stück leinen Garns;
8. Ein halbes Roggenbrod, nebst einem Tischtuche von Werg-Garn;
9. Ein Sackkittel von blauer Leinewand, und
10. Ein Paar blau wollene Frauen-Strümpfe.
Ein jeder wird vor den Ankauf dieser Sachen gewarnt und aufgefordert, die zu seiner Kenntniß gelangenden, zur Entdeckung des Thäters oder Wiederherbeyschaffung des Gestohlenen dienende Umstände dem wohllöbl. Inquisitoriat zu Münster oder dem unterzeichneten Gerichte sofort anzuzeigen.
Dorsten den 30. Juny 1820.
Königl. Preuß. Land- und Stadt-Gericht.
v. Wieck Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 55, Dienstag den 11. Juli 1820, Seite 710

* * *

Freitag, 30. Juni 1820
Zweites alphabetisches Verzeichniß
der aus dem Regierungs-Bezirk Münster gebürtigen, in den Kriegsjahren 1812 und 1813 nach Rußland ausmarschirten und nicht zurückgekommenen Militairs, mit beigefügten offitziellen Nachrichten über deren weiteres Schicksal.
[...]
Grimberg, Jos | Berg. Inf. | Horst | steht bei der deutschen Legion
[...]
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 57, Dienstag den 18. Juli 1820, Seite 730

* * *

Freitag, 7. Juli 1820
In der Nacht vom 6. auf den 7. d. M. ist bei dem Landwirth Wilhelm Kleine Albernhausen in der Braubauerschaft, Bürgermeisterei Wattenscheid, ein gewaltsamer Diebstahl verübt worden, und sind folgende Gegenstände entwendet worden:
1) ein Kaffeekessel von gelben Kupfer drei Maaß enthaltend,
2) ein kleiner dito zwei Maaß enthaltend,
3) fünf Stränge flächsen Garn,
4) sieben Stränge klein werken Garn,
5) zwei Stränge gebleichten Zwirn,
6) einen halben Strang ungebleichten Zwirn,
7) einen Strang leinen Strumpfgarn,
8 ) drei werkene halb verschlissene Tischtücher,
9) zwei halb verschlissene werken Handtücher,
10) ein Paar Manns- und ein Paar Frauen- weiße leinene Strümpfe,
11) ein Paar weiße leinene Ueberstrümpfe,
12) ein angeschnittenes Brod von ohngefähr 15 Pfund und
13) eine gelb geblümte kattune Frauenmütze.
Indem wir diesen Diebstahl zur öffentlichen Kunde bringen, wird jeder vor dem Ankaufe des Gestohlenen gewarnt und aufgefordert, die ihm etwa bekannt werdenden Umstände, die zur Ausmittlung der Thäter und Wiederherbeischaffung der gestohlenen Sachen führen könnten, sofort entweder dem Ortsgerichte oder dem unterzeichneten Inquisitoriat anzuzeigen.
Werden, den 24. Juli 1820
Königlich Preußisches Inquisitoriat
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr 32, 5. August 1820, Seite 399

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Dienstag, 25. Juli 1820
Zur judikatmäßigen Befriedigung der Wilhelm Middelmannschen Vormundschaft zu Buer sollen bey dem Höfner Middelmann zu Leven Kirchspiels Datteln allerhand zum Pfande aufgezogene Mobilien, worunter einiges Bettwerk, eine Kuh, zwey Rinder und zehn Schafe sortiren, i Termino den 25. July d. J. des Normittags um 9 Uhr an der Lutheschen Behausung zu Datteln an den Meistbiethenden verkauft werden; Kauflustige wollen sich daselbst einfinden.
Recklinghausen den 13. July 1820
Königl. Preußisches Land- und Stadtgericht.
Ex Mandaro: Westerholt
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 57, Dienstag den 18. Juli 1820, Seite 746

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September
Zu Tode gefallen: ein Taglöhner von einem Gebäude in Buer, [...]
Amtsblatt der Regierung zu Münster Nr. 43, Samstag den 21. Oktober 1820, Seite 309

* * *

Samstag, 9. Sepember 1820
Zufolge einer von der Königl. hochlöb. Regierung zu Münster erlassenen Verfügung, und eines vom hochwürdigen Vikariate mir gewordenen Auftrages, soll über die erledigte Pfarrstelle zu Buer im Veste Recklinghausen, nachdem das durch den letzten Concurs vom 15. May l. J. ausersehene Subjekt anderswohin befördert worden ist, beym hiesigen geistlichen Commissariate am 9. October ein Concurs gehalten werden. Die Concurrenten, die ich hiermit einlade, haben sich mit verschlossenen Zeugnissen ihres Wohlverhaltens zu versehen, auch eine kurze Beschreibung ihres Lebenslaufes in lateinischer Sprache einzureichen, und sich auf einen Kanzelvortrag gefaßt zu machen.
Recklinghausen den 9. Sept. 1820 Der geistliche Commissar Wesener
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 74, Freitag den 15. September 1820, Seite 959

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Mittwoch, 20. September 1820
Auf den Antrag der Witwe Hölling in Buer, als Hypothekar-Gläubigerinn, soll das den minderjährigen Middelmann zugehörige, im Flecken Buer unter der neuen Cataster Nro. 92 belegene Wohnhaus nebst Nebenplatz und Gemeinheits-Recht zur nothwendigen Subhastation gezogen werden, und ist der einzige Bietungs-Termin auf den 20. September l. J. Vormittags 10 Uhr an Ort und Stelle angeraumt.
Kauflustige werden daher aufgefordert in Termino zu erscheinen, und ihre Gebothe abzugeben, und wird denselben eröffnet: daß Taxe und Vorwarden in der Gerichts-Registratur eingesehen werden können.
Zugleich werden etwaige unbekannte Real-Prätendenten aufgefordert in Termino ihre Ansprüche gehörig anzumelden, unter dem Präjuditz: daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Real-Ansprüchen an gedachtes Haus und Zubehör präcludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Dorsten den 14. July 1820.
Königl. Preuß. Land- und Stadt-Gericht.
M. Hülskötter Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 58, Freitag den 21. Juli 1820, Seite 752
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 63, Dienstag den 8. August 1820, Seite 818
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 69, Dienstag den 29. August 1820, Seite 893

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Dienstag, den 26. September 1820
Auf den Antrag der Vormundschaft der minderjährigen und der großjährigen Miterben Primavesi, soll der ganze Mobilar Nachlaß der zu Hordt verstorbenen Eheleute Markenschreiber Funcke durch den committirten Land- und Stadtgerichts-Secretair Peüs in termino den 26. d. M. und den folgenden Tagen dem Meistbitenden verkauft werden. Zu jenen Nachlaß gehören, neben den gewöhnlichen vielen Haus Mobilien inbesondere Bettwerk, Leinewand von Damast und Gebild, Bettücher Küssen-Uberzüge, ferner beiläufig 3000 Ellen ungeschnittenes Leinen, 200 Pfund gezwirntes Garn von verschiedener Farbe, eine Menge Manns und Frauen Kleidungsstücke, ein großer kupferner Braukessel nebst vollständiger Braugerätheschaft, eine große Anzahl trockener eichener Bretter, endlich ungefähr 18 Pfund verschiedenes Silbergeschirr, und einige goldene Präziosen.
Am Dienstag den 26. dieses wird mit dem Verkauf des kupfernen Braukessels und der dazu gehörigen Geräthschaften, so wie der eichenen Bretter angefangen, und ein Theil des ungeschnittenen Leinewands am Donnerstag den 28. ejusdem verkauft werden.
Kauflustige wollen sich am 26. dieses und den folgenden Tagen jedesmahl des Morgens 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr in dem Sterbehause zu Horst einfinden.
Dorsten den 2. September 1820.
Königlich Preußisches Land- und Stadt-Gericht
v. Wieck Peüs
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 73, Dienstag den 12. September 1820, Seite 940

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Dienstag, 5. Dezember 1820
[...]
Dem Kurat-Geistlichen und Schul-Vikar Johann Heinrich Lappe aus Recklinghausen istzu seiner Ernennung, als Pfarrer zu Buer, die landesherrliche Bewilligung ertheilt worden.
Münster den 5. December 1820.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 50, Samstag den 9. Dezember 1820, Seite 360

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Donnerstag, 7. Dezember 1820
Dem Kötter Heinrich Hundelmann in der Bauerschaft Middelich Kirchspiels Buer wurden in der Nacht vom 6. auf den 7. l. M. vermittelst Einbruchs aus seinem Wohnhause nachbenannte Effekten gestohlen:
1) Zwey sogenannte hölzerne Milchbecken-Boden Unschlitt und noch ein dergleichen in der Form einer irdischen Schüssel, 3/4 Fuß im Durchmesser breit, zusammen beyläufig 18 Pfund schwer, werth 3 Rtl. 12 Gr. B. C.;
2) 20 Pfund Mehlwürste, werth 1 Rtl. 12 Gr.;
3) Sieben Maaß Rüböl, werth 2 Rtl. 22 Gr.;
4) 38 Hühner-Eyer, werth 10 Gr.
Dann aus einem von dem Wohnhause gesondert unverschlossenen Backhause:
5) Ein Handbeil, ein platter und ein Kantmeissel, werth 13 Gr.;
6) Eine Bohrwinde, eine Kneifzange, ein eisener Hammer, werth 18 gGr. (alles ohne besondere Kennzeichen)
Jeder wird nicht nur gegen den Ankauf dieser Sachen gewarnt, sondern auch aufgefordert, die zu seiner Kenntniß kommenden Umstände, welche zur Wiedererlangung derselben und Entdeckung des Thäters führen können, dem wohllöbl. Inquisitoriat zu Münster oder dem unterzeichneten Gerichte anzuzeigen.
Dorsten den 14. December 1820.
Königlich Preußisches Land- und Stadt-Gericht.
v. Wieck Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 103, Dienstag den 26. Dezember 1820, Seite 1323

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Donnerstag, 7. Dezember 1820
In der Nacht vom 6. auf den 7. l. M. sind dem Ackersmann Heinrich Pawick aufm Niederscholven Kirchspiels Buer nachstehende Effekten vermittels Einbruchs aus seinem Wohnhause entwendet:
1) Ein blau und weiß gestreiftes Flämsches Unterbett und zwey dergleichen Küssen; das Unterbett ist besonders daran kennbar: daß es ungefähr in der Mitte mit einem weiß leinenen Lappen geflickt ist, werth 6 Rtl. Ber. Cour.;
2) Ein blau und weiß gestreiftes baumseidenes Oberbett, nebst zwey werken Betttüchern, werth 7 Rtl. 12 Gr.;
3) Zwölf Manns-Hemde, wovon eins mit H., ein anderes mit I. von rothem Garn bezeichnet, werth 5 Rtl.;
4) Zwey Paar leinene Kamaschen, werth 8 Gr.;
5) Eine blau manchesterne kurze Hose, werth 3 Rtl.;
6) Ein blau gedruckter leinener Manns-Rump, eine roth tuchene Weste, und eine dito grüne, werth 1 Rtl. 8 Gr.;
7) Zwey blau leinene Kittel, werth 3 Rtl.;
8 ) Zwey blau tuchene Manns-Röcke mit gewirkten Kameelgarn Knöpf. w. 5 R.
9) Zwey runde Hüthe, werth 1 Rtl.;
10) zwey blau wollene Manns-Strümpfe, werth 16 Gr.;
11) Ein blau kattunenes Halstuch mit gelben Blumen, werth 12 Gr.;
12) Zwey alte leinene Handtücher, werth 4 Gr.
Bey Bekanntmachung dieses Diebstahls wird jeder vor den Ankauf der gestohlenen Sachen gewarnt, und zugleich aufgefordert, die zu seiner Kenntniß gelangenden, zur Entdeckung des Diebes dienlichen Umstände uns oder dem wohllöbl. Inquisitoriate zu Münster anzuzeigen.
Dorsten den 13. Dec. 1820.
Königl. Preußisches Land- und Stadt-Gericht.
v. Wieck Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 103, Dienstag den 26. Dezember 1820, Seite 1324

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Donnerstag, 7. Dezember 1820
In der Nacht vom 6. auf den 7. l. M. sind dem Faßbinder Heinrich Dornemann in der Bauerschaft Middelich Kirchspiels Buer vermittels Einbruchs aus seinem Wohnhause nachbenannte Sachen entwendet worden:
1) Fünf Manns- und vier Frauen-Hemde ohne bes. Zeichen, werth 6 Rtl. B C.
2) ein werken Betttuch und ein dito Tischtuch, werth 14 Gr.;
3) Ein zinnener Napf und dergleichen Kanne, werth 1 Rtl. 6 Gr.;
4) Eine Grabeschaufel und hölzerner Wassereimer, werth 14 Gr. (alles ohne besondere Kennzeichen)
Jedermann wird vor den Ankauf dieser Sachen gewarnt, und zugleich aufgefordert, alles dasjenige, was zur Nachspürung derselben oder der Thäter gereichen könnte, dem wohllöbl. Inquisitoriat zu Münster oder unterz. Ger. anzuzeigen.
Dorsten den 14. December 1820.
Königl. Preuß. Land- und Stadt-Gericht.
v. Wieck Reckmann
Münsterisches Intelligenzblatt Nr. 103, Dienstag den 26. Dezember 1820, Seite 1324

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Minchen
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Re: Stadtchronik 1820

Beitrag von Minchen »

Vielen Dank für die Mühe!
Ich lese die Nachrichten von vorgestern immer mit großer Begeisterung und wundere mich jedesmal über die zahlreichen Diebstähle und Einbrüche.
Nicht, dass ich geglaubt hätte, die Menschen wären damals so grundehrlich gewesen, sondern ich hatte mir eingebildet, die Häuser wären so voller Leute gewesen - mehrere Generationen Bauernfamilie, zahlreiche Kinder, Mägde und Knechte - dass ein unbemerkter Einbruch unwahrscheinlich gewesen wäre.
Aber da lag ich wohl daneben.
Weiß jemand, was für eine Strafe den Einbrechern drohte?
Und ständig diese Zwangsversteigerungen. Puh.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

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heen
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Re: Stadtchronik 1820

Beitrag von heen »

Die Bauernhäuser hatten im Erdgeschoß den Wirtschaftstrakt, geschlafen wurde im Obergeschoß. Knechte und Mägde hatten nur große Betriebe und dann auch nur die nötigste Anzahl. Saisonarbeiten wurden von Köttern und Tagelöhnern gemacht.

Über die Bestrafung erfährt man nicht soviel. Bei Ausbrechern wird erwähnt, dass der Betroffene drei oder sechs Jahre Zuchthaus für mehrere und/oder gewalttätige Einbrüche bekam.

Die Gendarmen waren oft Kriegsveteranen, gerne auch versehrt. Und es waren wenige. Sie hatten dazu ein sehr großes Arbeitsgebiet. Einhaltung der Marktordnung, Kehrwoche und anderen Verordnungen (Feuerschutz, Baupolizei, etc.). Angesiedelt waren sie bei den Ämtern. Für die Aufklärung von Diebstählen und Einbrüchen blieb wenig Zeit.

Als Täter kamen erst einmal Landstreicher in Frage. Die durchstreiften ohne Erlaubnis die Lande und lebten von kleineren Arbeiten, Betrug und Diebstählen. Aber auch Reisende Händler und Wandergesellen mit Erlaubnis griffen in der Not auf das Einbruchshandwerk zurück.

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heen
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Re: Stadtchronik 1820

Beitrag von heen »

Nochmal Diebstähle und ihre Bestrafung.
Kleine Diebstähle konnten mit Gefängnis von 12 Tagen bis sechs Monaten oder mit mäßiger körperlicher Züchtigung bestraft werden.
Mäßig war eine Züchtigung wenn sie nicht mehr als 25 Peitschen- oder Rutenhiebe überschritt.
Für Diebstähle mit einem Schaden bis 5 Talern wurde eine Strafe von vier Wochen Gefängnis oder entsprechender mäßiger Züchtigung üblich.
Fünf Taler entsprachen 10 bis 15 Tageslöhne eines ausgebildeten Gesellen im Bauhandwerk oder den Monatslohn eines ungelernten Tagelöhners bei Vollbeschäftigung.

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