Theatergruppe Zugabe

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hörmal
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Theatergruppe Zugabe

Beitrag von hörmal »

Theatergruppe Zugabe

„Jetzt gibt es uns schon so lange, wir haben 7 Stücke mit Erfolg gespielt und trotzdem kennt uns keiner“, sagte Gisela Majewski.
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Dem wollen wir ein bisschen abhelfen und deswegen besuchten hörmal und ich die Theatergruppe „Zugabe“.

Sie existiert mit wechselnden Besetzungen seit 17 Jahren.
Die einzigen, die von Anfang an dabei waren, sind Gisela Majewski (http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=9091) und der Regisseur Jörg Wilms.

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Im März 1994 erschien in der WAZ ein Aufruf, dass ein Seniorentheater in Gelsenkirchen gegründet werden sollte. Träger waren damals die AWO Grenzstr., die Diakonie und die ev. Gemeinde Schalke mit dem Pastor Ulrich Breitling-van de Pol, der für das Seniorenheim zuständig war und auch Theaterpädagogik studiert hatte. Die Kaue stand als Probe- und Aufführungsort kostenlos zur Verfügung.
Jörg Wilms war damals sozusagen Animateur für die Leute im Seniorenheim. Er war gelernter Schauspieler.
15 Senioren sind dann erschienen. 14 Frauen und ein Mann. Die Älteste war schon 83 und wohnte auch in der AWO. Der einzige Mann ist nach dem ersten Treffen nicht mehr erschienen. Vielleicht hatte er Angst vor so vielen Frauen. Sie waren zwischen Mitte Fünfzig und 83 Jahre alt.

Als erstes Projekt wollten die Theaterpädagogen ein Stück übers Wohnen schreiben und aufführen. Da die Gruppe in der Wilhelminenstr. probte, haben sie das Stück „Wilhelminenstr.“ genannt, ein bisschen in Anlehnung an die Lindenstr. Und das hat die Gruppe komplett selbst mit den beiden Regisseuren erarbeitet. In der Wilhelminenstr. stand ein Kiosk, zwei Obdachlose kamen immer dahin, dann gab es eine Großfamilie mit vier Generationen, eine alte einsame Frau, ein Seniorenheim und ein Ehepaar, das seit 35 Jahren verheiratet war und immer aneinander vorbeigeredet hatte. Im Dezember 1994 war dann die Aufführung. Das Stück wurde zwei- oder dreimal in der Kaue gespielt und das Haus war immer voll. Es wurde auch in verschiedenen Kirchengemeinden aufgeführt.[center]Bild[/center]
Das 2 Stück hieß dann „Emisija“. Es ist ein serbo-kroatisches Wort und bedeutet „Traum“. „Es ist ein Versuch, der täglichen Traumfabrik des Fernsehens, des Konsums und der Werbung (..) eigene Träume entgegenzusetzen.“ Der Text wurde mehr oder weniger von der Gruppe selbst geschrieben und im Dezember 1995 wurde das 2. Stück aufgeführt.
1997 wurde das 3. Stück nach der literarischen Vorlage „Die Altenrepublik“ von D. Strecker entwickelt. „Altlasten – mit uns nicht!“ Es spielte in einem Seniorenheim mit einem schrecklichen Heimleiter. Die Alten haben sich gegen ihn aufgelehnt. Es sollte auf die „schleichende Diskriminierung alter Menschen in unserer Gesellschaft aufmerksam machen.“

Dann ging der Pastor ins Münsterland, die Kaue und die Diakonie zogen sich zurück. Die Gruppe wurde zu einer freien Theatergruppe, die freie Theatergruppe „Zugabe“, die sich bis heute selbst organisiert und finanziert.

Das nächste Stück war „Magnolien aus Stahl“, (2000) angelehnt an den Hollywood-Film. Die Gruppe war auf 5 begeisterte Frauen geschrumpft, weil einige aus Altersgründen weggingen oder andere keine Lust mehr hatten. In diesem Stück reflektieren 5 Frauen in einem Schönheitssalon ihr Leben und philosophieren über Liebe, Tod usw...

Die Zeiten zwischen den Stücken wurden etwas länger, weil es zu der Zeit eine starke Fluktuation gab.

2004 kam eine Komödie: „Lebenskünstlerinnen unter sich“. Es waren nur noch 5 oder 6 Frauen. Jörg Wilms hatte Frauensprüche rausgesucht und davon ausgehend erzählten die Frauen ihre Lebensgeschichte.

Plötzlich kamen zum Glück Männer und auch jüngere Talente dazu und die Gruppe wurde zu einer Generationen übergreifenden Initiative. Sie studierte als nächstes „Sister Act“ nach dem gleichnamigen Film und führte es 2008 auf.
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hörmal
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Beitrag von hörmal »

Zur Zeit probt die Gruppe eine Episode von „Ein Herz und eine Seele“ (mit Ekel Alfred) und zwar die Folge: „Silberhochzeit“.
Wir haben uns den Anfang der Probe angesehen und waren wirklich von der Begeisterung und dem Talent der Teilnehmer sehr beeindruckt. Beeindruckend waren auch die Requisiten! Alles original 60er oder 70er Jahre. Besonders hatte es mir die Kaffeehaube angetan!

Wir haben auch mit dem Regisseur Jörg Wilms gesprochen:
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Es war meine zweite Theatergruppe. Ich habe in NRW 20 Theatergruppen: mit Kindern, Jugendlichen, geistig Behinderten, Senioren und das hier ist die älteste Gruppe. Nicht vom Alter her sondern durch die 17 Jahre. Ich bin selbstständiger Regisseur. Ich habe mich in Hamburg zum Theaterregisseur ausbilden lassen und habe mich 1999 selbständig gemacht. Ich muss also jedes Jahr Stücke vorweisen. Diese Gruppe liegt mir besonders am Herzen, weil es die älteste ist. Wir machen regelmäßig unsere Aufführung. Da wir nur einmal in der Woche proben, ist es klar, dass es einige Zeit dauert, bis wir ein Stück aufgeführt haben.
Die Fluktuation ist natürlich ein Problem. Wir hatten eine ältere Dame, die jetzt an Alzheimer erkrankt ist, eine andere musste aufhören, weil sie an Krebs erkrankte. Wir müssen immer neue Leute suchen.

Bei meinen Theatergruppen ist es so, dass entweder das Stück mit der Gruppe erarbeitet wird oder dass ich es selbst schreibe oder wir arbeiten nach einer Vorlage: Film, Buch, Bühnenfassung. Es ist völlig unterschiedlich. Zurzeit schreibe ich selbst an 8 Stücken! Und es war mein Herzenswunsch „Ein Herz und eine Seele“ mit der Gruppe aufzuführen.

Hier wird Theater gespielt, um aus dem Alltag rauszukommen, etwas ganz Anderes zu machen, um ihr Gedächtnis zu trainieren, fit zu bleiben, und vor allen Dingen aus Spaß. Spaß ist an erster Stelle. Auch in andere Rollen schlüpfen! Ich besetze gern anders, als die Leute in Wirklichkeit sind und das machen sie ganz gern. Die Verkleidung spielt auch eine Rolle.
Jörg Wilms hat sich in Hamburg in Regiearbeit ausbilden lassen und sich dann selbständig gemacht.
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Die Gruppe probt donnerstags nachmittags .
Die Premiere ist am 15. Mai auf Consol. Weitere Aufführungen werden am 19. Mai in der VHS und im August 2011 gegeben.
Text: Zuzu, Fotos: hörmal
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hörmal
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Beitrag von hörmal »

Im Folgenden noch einige Fotos von der Probe am letzten Samstag, 26.02..
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die restlichen Bilder sende ich kommentarlos, denn das Stück sollt ihr euch ja live ansehen. Schon jetzt viel Spaß dabei...
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HelmutW
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Beitrag von HelmutW »

Schöne story......danke hörmal & zuzu
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
Für alle weiteren Schritte wird keine Haftung mehr
übernommen.......

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hörmal
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Beitrag von hörmal »

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Jazzam
Abgemeldet

Beitrag von Jazzam »

was man alles nicht weiß.....danke Euch beiden fürs Wissen!

Schöne Fotostrecke. :wink:

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

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Kalle Mottek
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Beitrag von Kalle Mottek »

Und von Else haben wir sogar schon ein Sofabild.

Schönen Gruß!

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