Piepenkötters GElumnen
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
GElumne 30
Erfindung des Triatlohns
„Näulich treff ich den Schwittalski ausse Kolonie. Mit dem geh ich schonma ab und zu auffen Sportplatz – Fußball kucken.“
„He“, rief ich, „Schwitti, alten Taubenvatta, gehze Sonntach mit nache Wackeraner.“
„Na klar, Piepenkötter, könn wer machen, ma widder Wacker“.
Also gesacht getan, Sonntach treff ich den Schwittalski bei Wacker, weil der ja alle Spieler kennt. Auch die vonne Auswertigen. Schwitti kennt se alle und vielle Sportlergeschichten. Und an diesem Sonntach, vertiefen wir uns in ein Gespräch.
„Könnte auch ne Frage beim Jauch werden, sachte der Schwitti weita.“
„Wieso datt,“ war meine verblüffente Antwort.
„Weize eigentlich, dat dat Triatlohn bei uns inne Hafferkamp erfunden wurde..“
„Nee, kannz, kannz ährlich,“ antwortete ich.
„Na von den kleinen Wippermann, iss doch der Bruder von meinem Schwager, dat iss son kleinen, son schmächtigen, mit son spitzen Gesichtserker..., den kennze doch auch, iss auch manchma auffen Platz hier.“
„Und wie watt dat dammals ?“
„Piepenkötter, dat nannten wir den Hafferkamper Dreikampff. Dat war genau am 22. Juli 1952.“
Da war ich abba platt, konnte nix sagen und schaute den Schwitti mit großen Glubschaugen an: „Watt du so weiß.“
„Naja, dat Datum happ ich mir gemerkt, da hatten meine Schwiegeralten Silberhochzeit. Und der kleine Wippermann wollte unbedingt in das Schwimmbad Grimberch. War er abba nicht, sondern in Kanal“.
„Sachma Schwitti, willze mich verarschen, watt hat der Dreikampff mit den Triatlohn anne Beinkes...“
„Nee, dat war damals so. Der Wippermann is nach Erle gelaufen, hat dort in Kanal ein paar Abkühlungsrunden geschwommen un iss dann mitmem Rad zurückgekommen... Damit war der Haverkamper Dreikampff erfunnen. Da staunze wa.“
„Jau, dat happ ich ährlich nich gewusst, abba sachma Schwitti, wo hatte der dat Rädken denn her...“
„Piepenkötter, bis du blöde, geklaut natürlich. Dat hat er von nun an jedet Wochenende gemacht....“
„Und“, fragte ich nach.
„Eines Tages, ett war abba schon Herbst, standen die Grünen bei de Wippermanns und haben den Dreikämpffer mitgenommen. Da haben sich alle geschämt und dat mit der Erfindung det Triatlohns daher nie anne große Glocke gehängt. Kannze doch verstehen.“
„Jau, sach ich, da kannze ma sehn, watt bei uns inne Siedlung für Kappazitätten wohnen tun. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Näulich treff ich den Schwittalski ausse Kolonie. Mit dem geh ich schonma ab und zu auffen Sportplatz – Fußball kucken.“
„He“, rief ich, „Schwitti, alten Taubenvatta, gehze Sonntach mit nache Wackeraner.“
„Na klar, Piepenkötter, könn wer machen, ma widder Wacker“.
Also gesacht getan, Sonntach treff ich den Schwittalski bei Wacker, weil der ja alle Spieler kennt. Auch die vonne Auswertigen. Schwitti kennt se alle und vielle Sportlergeschichten. Und an diesem Sonntach, vertiefen wir uns in ein Gespräch.
„Könnte auch ne Frage beim Jauch werden, sachte der Schwitti weita.“
„Wieso datt,“ war meine verblüffente Antwort.
„Weize eigentlich, dat dat Triatlohn bei uns inne Hafferkamp erfunden wurde..“
„Nee, kannz, kannz ährlich,“ antwortete ich.
„Na von den kleinen Wippermann, iss doch der Bruder von meinem Schwager, dat iss son kleinen, son schmächtigen, mit son spitzen Gesichtserker..., den kennze doch auch, iss auch manchma auffen Platz hier.“
„Und wie watt dat dammals ?“
„Piepenkötter, dat nannten wir den Hafferkamper Dreikampff. Dat war genau am 22. Juli 1952.“
Da war ich abba platt, konnte nix sagen und schaute den Schwitti mit großen Glubschaugen an: „Watt du so weiß.“
„Naja, dat Datum happ ich mir gemerkt, da hatten meine Schwiegeralten Silberhochzeit. Und der kleine Wippermann wollte unbedingt in das Schwimmbad Grimberch. War er abba nicht, sondern in Kanal“.
„Sachma Schwitti, willze mich verarschen, watt hat der Dreikampff mit den Triatlohn anne Beinkes...“
„Nee, dat war damals so. Der Wippermann is nach Erle gelaufen, hat dort in Kanal ein paar Abkühlungsrunden geschwommen un iss dann mitmem Rad zurückgekommen... Damit war der Haverkamper Dreikampff erfunnen. Da staunze wa.“
„Jau, dat happ ich ährlich nich gewusst, abba sachma Schwitti, wo hatte der dat Rädken denn her...“
„Piepenkötter, bis du blöde, geklaut natürlich. Dat hat er von nun an jedet Wochenende gemacht....“
„Und“, fragte ich nach.
„Eines Tages, ett war abba schon Herbst, standen die Grünen bei de Wippermanns und haben den Dreikämpffer mitgenommen. Da haben sich alle geschämt und dat mit der Erfindung det Triatlohns daher nie anne große Glocke gehängt. Kannze doch verstehen.“
„Jau, sach ich, da kannze ma sehn, watt bei uns inne Siedlung für Kappazitätten wohnen tun. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 30
Sprache
„Da sachte doch die Tage meine elteste Enkelin, unsere Klara, zu mich: „Oppa, wir machen heute ma watt Besonners.“
„Gut, hoffentlich hatt dat watt mitte Bildung zu tun, kann ja nich schaden,“ sachte ich so aus Blödsinn.
„Sicher, dat Oppa. Ers gehen wer schoppen, denn wird geschattet und dann geschillt. Is doch Klasse.“
„Na, wenn datt nix Bildung zu tun, dann weiß ich ett auch nich“, gab ich dem Görlie so mit auffen Wech. Und dachte: Naja, son Schoppen Vino gönn ich ihr ja, aber wie dann von son alten Germanenstamm bis zu dem alten Dichterfürst Schiller kommen wollen, iss mich ein Retsel.“
Dat erzälte ich dann so meinen Kumpel Könich Ludwich, dat iss en ganz Gebildeten. Heißt ja eigentlich Ludwich Könich, der besucht imma die Kurse vonne VHS inne Stadt und weiß Bescheid.
„Piepenkötter, watt du da erzäls, hat aber damit nix anne Kappe. Die Klara geht einkaufen, danach besucht sie einen Schattruuhm und anschließend gippt et watt zur Entspannung...“
„Sachma Ludwich, watt iss eigentlich aus unsere schöne, deutsche Sprache geworn. Überals nur watt amerikanisches. Iss dat überhaupt gut.“
„Piepenkötter, passma auf. Dat Deutsche, dat iss ne lebendige Sprache. Jezz habense „Wulffen“, als nich dat kleine Kaff da bei Dorsten, sondern dat Sinonüm für Nehmen, in unsere Sprache aufgenommen. Auch den Begriff Wutbürger hammse in unsern Wortschatz interpoliert, wenne weis, watt ich meine.“
„Jau, happ ich verstannen. Abba sachma eines, gestern, da happ ich meine kleine Änkelin Mischelle in den Kinnergarten hier umme Ecke gebracht. Und weil ich son freundlichen Mänsch bin, sach ich zu ihrer kleinen, türkischen Freundin, der Yamina, „Merhaba.“
Mann, watt hat die geguckt. Den Willkommensgruss hat mich nemlich der Günna, unser osmanischen Glatzenschneider, beigebracht.
„Und watt iss denn so schlimm daran“, frachte Könich Ludwich weita.
„Da dreht sich doch die Yamina zu der Mischelle um und sacht ganz trocken zu ihr : „Sachma Mischelle, seit wann spricht denn dein Oppa deutsch. Da war ich abba platt und happ ersma nix mer gesacht. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Da sachte doch die Tage meine elteste Enkelin, unsere Klara, zu mich: „Oppa, wir machen heute ma watt Besonners.“
„Gut, hoffentlich hatt dat watt mitte Bildung zu tun, kann ja nich schaden,“ sachte ich so aus Blödsinn.
„Sicher, dat Oppa. Ers gehen wer schoppen, denn wird geschattet und dann geschillt. Is doch Klasse.“
„Na, wenn datt nix Bildung zu tun, dann weiß ich ett auch nich“, gab ich dem Görlie so mit auffen Wech. Und dachte: Naja, son Schoppen Vino gönn ich ihr ja, aber wie dann von son alten Germanenstamm bis zu dem alten Dichterfürst Schiller kommen wollen, iss mich ein Retsel.“
Dat erzälte ich dann so meinen Kumpel Könich Ludwich, dat iss en ganz Gebildeten. Heißt ja eigentlich Ludwich Könich, der besucht imma die Kurse vonne VHS inne Stadt und weiß Bescheid.
„Piepenkötter, watt du da erzäls, hat aber damit nix anne Kappe. Die Klara geht einkaufen, danach besucht sie einen Schattruuhm und anschließend gippt et watt zur Entspannung...“
„Sachma Ludwich, watt iss eigentlich aus unsere schöne, deutsche Sprache geworn. Überals nur watt amerikanisches. Iss dat überhaupt gut.“
„Piepenkötter, passma auf. Dat Deutsche, dat iss ne lebendige Sprache. Jezz habense „Wulffen“, als nich dat kleine Kaff da bei Dorsten, sondern dat Sinonüm für Nehmen, in unsere Sprache aufgenommen. Auch den Begriff Wutbürger hammse in unsern Wortschatz interpoliert, wenne weis, watt ich meine.“
„Jau, happ ich verstannen. Abba sachma eines, gestern, da happ ich meine kleine Änkelin Mischelle in den Kinnergarten hier umme Ecke gebracht. Und weil ich son freundlichen Mänsch bin, sach ich zu ihrer kleinen, türkischen Freundin, der Yamina, „Merhaba.“
Mann, watt hat die geguckt. Den Willkommensgruss hat mich nemlich der Günna, unser osmanischen Glatzenschneider, beigebracht.
„Und watt iss denn so schlimm daran“, frachte Könich Ludwich weita.
„Da dreht sich doch die Yamina zu der Mischelle um und sacht ganz trocken zu ihr : „Sachma Mischelle, seit wann spricht denn dein Oppa deutsch. Da war ich abba platt und happ ersma nix mer gesacht. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 31
Schwarzfahrn
„Näulich, da happ ich ne Negafahrt gemacht. Sachtma abba nicht. Abba nun von Anfang an. Ja näulich, dat haben die Else und ich ma ne Fahrt gemacht. Mitte Öffentliche. Wollten nach Karnapp. Abba dat iss allet nicht so einfach.
Jupp Kapellmann, unser Nachbar, der musste inne Stadt, hat uns daher an unsern Bannhoff abgesetzt. Da hamwer abba gestaunt.
„Weiße noch Else,“ sachte sie, „damals inne Holzklasse..“
„Mann, mach hin Piepenkötta, wir verpassen noch die Bahn...“
Ja und dann, ja und dann ging dat Dilemma ers richtich los. „Ich hol schonma Karten“ und will an Schalter.
Abba Pustekuchen, da stehn so komische Automaten, wie bei uns inne Bankfilliale inne Kolonie. Da kenne wir uns abba nich so richtich mit aus.
„Komm ma, Else, ich glaub, ich happ meine Brille vergessen...“
Abba die Else hat dat schon gedibbert und zeicht ihr neuet Knappschaftsgebiss.
„Piepenkötta, lass dat ma Mutta machen..“
Da kam abba auch meine Else und dat Straucheln: „Dat iss keine Miele mit 15 Waschprogramme. Dat issnen hochsenniplen Bahnautomatt, der ersetzt einen deutschen Beamten", sachte ich so in Schärz.“
Au, au, da hab ich die Else abba in dat Rückenmark getroffen.
„Karnapp Bannhoff, Zone zwei, dreimal drücken, zwei Personen, hin und rück, zweite Klasse. Keine Fahrräders..“ brabbelte meine Else.
„Jau, und am 1. zahlt de Knappschaft unsere Rente. Machschon“.., drengelte ich.
Doch die Else ließ sich nich störn und fütterte den Automaten mit Euronen. Abba nix tat sich. Ich putzte mich schon den Schweiß vonne Berchmannsstirn, Else haute mitte flache Hand nach dem kastenförmigen Elektro-Beamten.
„Au, au, wenn dat kein Ärger gippt...“
„He Piepekötta, kann ich helfen,“ hörte ich auf einma eine Stimme. Dat war der Günna, der olle Osmane ausse Siedlung.
„Willze wohl widder Appeltee bei de Verwandtschaft süppeln, watt.“
„Gipp her die Ocken, ich macht dat, sonst stehze hier noch am Tag der Abbeit“, sachte Günna und tippte auf dat Dissplei herum. Und tatsächlich, der stumme Beamte spuckte uns die Katten aus.
Glücklich sind wer endlich im Zuch, bis uns Günna, der abba eine Stadion weiterfuhr, so frachte: „Piepekötta, happt ihr auch entwertet.“
„Wie entwertet, watt denn...“
„Die Katten natürlich, du alter Nacktschädel...“
„Natürlich nich...“, sachte ich kleinlaut.
So hamwer ne Negafahrt, also ne Schwattfahrt nach Karnapp unternommen. Ging abba nochmal gut. Abba auf Rückfahrt hamm gestempelt, wie früher vor und nach Seilfahrt auf Hugo. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Näulich, da happ ich ne Negafahrt gemacht. Sachtma abba nicht. Abba nun von Anfang an. Ja näulich, dat haben die Else und ich ma ne Fahrt gemacht. Mitte Öffentliche. Wollten nach Karnapp. Abba dat iss allet nicht so einfach.
Jupp Kapellmann, unser Nachbar, der musste inne Stadt, hat uns daher an unsern Bannhoff abgesetzt. Da hamwer abba gestaunt.
„Weiße noch Else,“ sachte sie, „damals inne Holzklasse..“
„Mann, mach hin Piepenkötta, wir verpassen noch die Bahn...“
Ja und dann, ja und dann ging dat Dilemma ers richtich los. „Ich hol schonma Karten“ und will an Schalter.
Abba Pustekuchen, da stehn so komische Automaten, wie bei uns inne Bankfilliale inne Kolonie. Da kenne wir uns abba nich so richtich mit aus.
„Komm ma, Else, ich glaub, ich happ meine Brille vergessen...“
Abba die Else hat dat schon gedibbert und zeicht ihr neuet Knappschaftsgebiss.
„Piepenkötta, lass dat ma Mutta machen..“
Da kam abba auch meine Else und dat Straucheln: „Dat iss keine Miele mit 15 Waschprogramme. Dat issnen hochsenniplen Bahnautomatt, der ersetzt einen deutschen Beamten", sachte ich so in Schärz.“
Au, au, da hab ich die Else abba in dat Rückenmark getroffen.
„Karnapp Bannhoff, Zone zwei, dreimal drücken, zwei Personen, hin und rück, zweite Klasse. Keine Fahrräders..“ brabbelte meine Else.
„Jau, und am 1. zahlt de Knappschaft unsere Rente. Machschon“.., drengelte ich.
Doch die Else ließ sich nich störn und fütterte den Automaten mit Euronen. Abba nix tat sich. Ich putzte mich schon den Schweiß vonne Berchmannsstirn, Else haute mitte flache Hand nach dem kastenförmigen Elektro-Beamten.
„Au, au, wenn dat kein Ärger gippt...“
„He Piepekötta, kann ich helfen,“ hörte ich auf einma eine Stimme. Dat war der Günna, der olle Osmane ausse Siedlung.
„Willze wohl widder Appeltee bei de Verwandtschaft süppeln, watt.“
„Gipp her die Ocken, ich macht dat, sonst stehze hier noch am Tag der Abbeit“, sachte Günna und tippte auf dat Dissplei herum. Und tatsächlich, der stumme Beamte spuckte uns die Katten aus.
Glücklich sind wer endlich im Zuch, bis uns Günna, der abba eine Stadion weiterfuhr, so frachte: „Piepekötta, happt ihr auch entwertet.“
„Wie entwertet, watt denn...“
„Die Katten natürlich, du alter Nacktschädel...“
„Natürlich nich...“, sachte ich kleinlaut.
So hamwer ne Negafahrt, also ne Schwattfahrt nach Karnapp unternommen. Ging abba nochmal gut. Abba auf Rückfahrt hamm gestempelt, wie früher vor und nach Seilfahrt auf Hugo. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumune 32
Leichenfund
„Wennz glauben, bei uns inne Siedlung iss imma nur heile Welt, da habense sich abba geteutscht. Ne, bei uns fliecht auch schonma der Pabst inn Kettenhemd durche Kolonie. Und von son Fall will ich ma erzähln...
Dat war so. Et war widda ma dat Revierdörbie an laufen: Lüdenscheid-Nord gegen Härne-West. Sie wissen ja watt ich meine. Da kriegen sich der Wilgos und der Cielinski so anne Köppe, dat se nich mehr mitanderreden tun. Dann iss abba dat große Malhör passiert.
Der Wilgos von schrech gegenüber, fährt nach Kirchhellen auffe Erdbeerfelder, um richtich viele rote Bärkes zu sammeln, denn seine Gerda kocht die noch ein oder so.
Als der Wilgos zurückkommt, sieht mich in Gatten sitzen, ich hör natürlich Radio, happ den Grill am laufen und dat Pilsken kalt stehen. Da kommt der Wilgos zu richtich auffen Geschmack und wir lutschen uns so ein bis vier Püllkes wech.
Als wir da untem Sonnenschirm sitzen und gespannt auffe Reportage von Stadien in unser Revier lauschen, da taucht doch wahrhaftich die Bullerei auf. Mit allem Zipp und Zapp und frachte nach dem ahnungslosen Wilgos.
„Hammse ne Leiche in ihren Kombi,“ wollte der Grüne wissen.
„Wieso, iss meine Gerda verschwunden,“ sachte der noch so in Scherz. Abba Scherze kannten die Grünen nich. Gans ernst sachte der Schupo weiter: „Kommze ma mit. Bei ihnen tropft ja Blut aussem Auto....“
Da nahm dat Gesicht von den Ernst Wilgos abba die Farbe von die perlweiße Wandfarbe aussem Baumarkt an: „Blut...,dat kann abba nicht sein.“
Die halbe Kolonie stand mitterweile um dat Wilgosche Gefährt herum, die Polizei zog schon ne Spärzone, weilse an einen grausigen Leichenfund dachte.
Den Wagen durfte der Ernst abba nicht selba aufschließen, dat hat son Grüner übernommen. Ganz vorsichtig hat er sich an den Kombi herangemacht. Der Cielinski hat dat mit hemischem Gesicht verfolgt und sich wohl schon ausgemalt, wie der Ernst in Ketten in den Pittermann eingelocht wird.
Als der Mann vonne Bullerei dat Auto öffnete, musste er jedoch laut lachen. Auch die anderen durften kucken, auch der Cielinski.
Watt war passiert: Die Erdbern aus Kirchhellen warn durch die Kraft der Sonne an diesem schönen Fußballnachmittach ganz weich geworden und haben geschwitzt. Der Saft tropfte schließlich auf unsere Koloniestraße....
Nach dem Vorfall hat sich der Cielinski bei dem Wilgos abba entschuldich, hinterher habenwer dann noch bei uns inne Laube dat neue Dörbie geguckt. Kann abba nich mehr sagen, wie datt geendet hat, denn die Pilskes und der Berchmannschaps flogen widda verdammt tief bei den Piepenkötters. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Wennz glauben, bei uns inne Siedlung iss imma nur heile Welt, da habense sich abba geteutscht. Ne, bei uns fliecht auch schonma der Pabst inn Kettenhemd durche Kolonie. Und von son Fall will ich ma erzähln...
Dat war so. Et war widda ma dat Revierdörbie an laufen: Lüdenscheid-Nord gegen Härne-West. Sie wissen ja watt ich meine. Da kriegen sich der Wilgos und der Cielinski so anne Köppe, dat se nich mehr mitanderreden tun. Dann iss abba dat große Malhör passiert.
Der Wilgos von schrech gegenüber, fährt nach Kirchhellen auffe Erdbeerfelder, um richtich viele rote Bärkes zu sammeln, denn seine Gerda kocht die noch ein oder so.
Als der Wilgos zurückkommt, sieht mich in Gatten sitzen, ich hör natürlich Radio, happ den Grill am laufen und dat Pilsken kalt stehen. Da kommt der Wilgos zu richtich auffen Geschmack und wir lutschen uns so ein bis vier Püllkes wech.
Als wir da untem Sonnenschirm sitzen und gespannt auffe Reportage von Stadien in unser Revier lauschen, da taucht doch wahrhaftich die Bullerei auf. Mit allem Zipp und Zapp und frachte nach dem ahnungslosen Wilgos.
„Hammse ne Leiche in ihren Kombi,“ wollte der Grüne wissen.
„Wieso, iss meine Gerda verschwunden,“ sachte der noch so in Scherz. Abba Scherze kannten die Grünen nich. Gans ernst sachte der Schupo weiter: „Kommze ma mit. Bei ihnen tropft ja Blut aussem Auto....“
Da nahm dat Gesicht von den Ernst Wilgos abba die Farbe von die perlweiße Wandfarbe aussem Baumarkt an: „Blut...,dat kann abba nicht sein.“
Die halbe Kolonie stand mitterweile um dat Wilgosche Gefährt herum, die Polizei zog schon ne Spärzone, weilse an einen grausigen Leichenfund dachte.
Den Wagen durfte der Ernst abba nicht selba aufschließen, dat hat son Grüner übernommen. Ganz vorsichtig hat er sich an den Kombi herangemacht. Der Cielinski hat dat mit hemischem Gesicht verfolgt und sich wohl schon ausgemalt, wie der Ernst in Ketten in den Pittermann eingelocht wird.
Als der Mann vonne Bullerei dat Auto öffnete, musste er jedoch laut lachen. Auch die anderen durften kucken, auch der Cielinski.
Watt war passiert: Die Erdbern aus Kirchhellen warn durch die Kraft der Sonne an diesem schönen Fußballnachmittach ganz weich geworden und haben geschwitzt. Der Saft tropfte schließlich auf unsere Koloniestraße....
Nach dem Vorfall hat sich der Cielinski bei dem Wilgos abba entschuldich, hinterher habenwer dann noch bei uns inne Laube dat neue Dörbie geguckt. Kann abba nich mehr sagen, wie datt geendet hat, denn die Pilskes und der Berchmannschaps flogen widda verdammt tief bei den Piepenkötters. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 33
Sehbestattung
„Näulich, ja näulich, da war ich ma widder aufne Beerdigung. Der Vadder von den Schwitti, von den Heini Schwittalski also, ausse Kolonie war gestorben.
Watt ich abba nich wusste, der alte Heini, der Vorfahr von den Schwitti, kam vonne Küste. Damals hat es ihn in das Revier verschlagn, weil ett an den einsamen Strand von den Schwittis nur Heringsfabriken gab, doch der Olle Schwitti mochte den Geruch nich, watt ich und meine Else auch verstehn könn.
Nun ja, wir warn also eingeladen zu de Trauerfeier, denn der Heini Schwitti kam ekstra vorbei und brachte die Todesanzeige mit.
„Piepenkötta, dat is ne besonnere Beerdigung, wirse schonn sehn,“ sachte der Schwitti so im Wechgehen.
Ich schüttelte das Piepenkötters dünne Haupthaar.
Meine Else und ich also hin. Inne Trauerhalle sass die halbe Kolonie. Den Ollen Schwitti kannte man ja auch.
Dann ging ett los: Da kam son Trauerredner und erzählte uns die Lebensgeschichte von den Vadder Schwitti, wie er doch die Küste gelibt hat und keinen Hering mochte. Dann wurde gesungen. So moderne Kirchenlieders. Dem Schwitti happ ich ett abba angesehen, der hätte am liebsten den Lieblingssong von sein Vadder, den wir immer bei Feierlichkeiten inne Kolonie gesungen haben, nämlich „Junge, komm bald wieder“ angestimmt. Ging abba nicht.
Doch dann ham abba gestaunt. Da war nix mit Gang zum offenen Grapp, ne, dat war ne Sehbestattung.
„Piepenkötta, unser Vadder wird verbrannt, war sein letzer Wunsch, denn wird die Asche von den Ollen Schwitti inne Nordsee gekippt.“
„Du, verklappen, ist doch verboten, dein Alter hat doch immer anne Glückauf-Pullen gerochen,“ sachte ich so in Schärz.
Der Schwitti winkte ab: „Iss doch ne Sehbestattung. Wir fahren mittem Dampfer nach Helgoland, dann geht unser Vadder über Bord. Allles klar.“
Ich nickte nur, und dachte bei mich: „Wie leuft dat eigentlich mit ne echte Berchmannsbestattung. Dat muss ich dochma unsern Knappschaftsältesten fragen tun. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Näulich, ja näulich, da war ich ma widder aufne Beerdigung. Der Vadder von den Schwitti, von den Heini Schwittalski also, ausse Kolonie war gestorben.
Watt ich abba nich wusste, der alte Heini, der Vorfahr von den Schwitti, kam vonne Küste. Damals hat es ihn in das Revier verschlagn, weil ett an den einsamen Strand von den Schwittis nur Heringsfabriken gab, doch der Olle Schwitti mochte den Geruch nich, watt ich und meine Else auch verstehn könn.
Nun ja, wir warn also eingeladen zu de Trauerfeier, denn der Heini Schwitti kam ekstra vorbei und brachte die Todesanzeige mit.
„Piepenkötta, dat is ne besonnere Beerdigung, wirse schonn sehn,“ sachte der Schwitti so im Wechgehen.
Ich schüttelte das Piepenkötters dünne Haupthaar.
Meine Else und ich also hin. Inne Trauerhalle sass die halbe Kolonie. Den Ollen Schwitti kannte man ja auch.
Dann ging ett los: Da kam son Trauerredner und erzählte uns die Lebensgeschichte von den Vadder Schwitti, wie er doch die Küste gelibt hat und keinen Hering mochte. Dann wurde gesungen. So moderne Kirchenlieders. Dem Schwitti happ ich ett abba angesehen, der hätte am liebsten den Lieblingssong von sein Vadder, den wir immer bei Feierlichkeiten inne Kolonie gesungen haben, nämlich „Junge, komm bald wieder“ angestimmt. Ging abba nicht.
Doch dann ham abba gestaunt. Da war nix mit Gang zum offenen Grapp, ne, dat war ne Sehbestattung.
„Piepenkötta, unser Vadder wird verbrannt, war sein letzer Wunsch, denn wird die Asche von den Ollen Schwitti inne Nordsee gekippt.“
„Du, verklappen, ist doch verboten, dein Alter hat doch immer anne Glückauf-Pullen gerochen,“ sachte ich so in Schärz.
Der Schwitti winkte ab: „Iss doch ne Sehbestattung. Wir fahren mittem Dampfer nach Helgoland, dann geht unser Vadder über Bord. Allles klar.“
Ich nickte nur, und dachte bei mich: „Wie leuft dat eigentlich mit ne echte Berchmannsbestattung. Dat muss ich dochma unsern Knappschaftsältesten fragen tun. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 34
Kaffe aus Venloh
„Dat muss ich ma erzähln. Also neulich kam meine Else auf eine genitale Idee – eine Kaffefahrt inne Niederlande. Nach Holland also. Und dat kam so...
Else, meine Frau, traf in den Suppamarkt hier inne Nähe von unsere Kolonie, die Frau von den Schwitti. Nachem Bummel durch die Regalreihen schlürfen die Beiden noch en Kaffe in dat Bistroh, dat sich in den Suppamarkt befindet. Und da iss et passiert: Die Frauen kwatschen über de Kaffepreise. Sie stellten fest: Die sind hier zu hoch....
Da hamse beschlossen: „Lass uns doch die brauen Bohnen beide Brüder von Venloh kaufen“, weil meine Else ers unlengs sonne Reklame vonne niederländischen Klotschenträger inne Zeitung gesehen hatte.
Jau, watt konnte ich tun? Zunächst mal nörgeln, dat kann ich ja ganz gut.
Auch der Schwitti, mein Kumpel also, war nich begeistert vonne Auslandsreise.
„Nee, zu den Käseköppen...“, nöhlte mein Kumpel.
„Schwitti, gezz machma halblang, iss ja kwasi umme Ecke. Und Käseköppe sacht man nich. Höchstens Tulpenzüchter...“, warf ich so ein.
Doch unsere Frauen ließen keine Ruhe. Sie bestanden auf die Kaffefahrt mit allem drum und dran. Schließlich gab Schwitti nach, denn er musste ja fahrn.
Eines Vormittags machten wir uns auf den Wech. Vorsorglich hatte ich mir morgens ein paar Dubbels geschmiert und meine alte Kaffepulle vom Pütt aktiviert – man konnte ja nich wissen.
Doch Schwitti, der alte Pfadfinder, fand ohne Umschweife den Wech, und auch die Brüder von Venloh. Da wurde der Schwitti auch fröndlich begrüßt, als würde er jeden Tach dort morgens seine Brötchen holen.
Wir also rein in dat Getümmel. Dann ging et los. Meine Else stürzt sich sofot auffe Kaffeabteilung und riecht und macht. Dann packtze doch wahrhaftig watt ein.
Ich konnte nur staunen. Auch der Schwitti blickte stumm und schüttelte den Kopp. Wat lag in den niederländischen Einkaufswagen: Vier Pfund Kaffe – allerbeste deutsche Bohne.“
Ich schwieg. Auch Schwitti sachte nichts.
Zu Hause happ nicht ma nachgerechnet. 160 Kilometer Fahrt für vier Pfund Kaffe. „Hat sich doch gelohnt,“ sachte ich so zu meine Else.
„Weiße Piepenkötta, ett kommt nicht auf dat Gesparte an. Wir haben ma widder wat anderes gesehen, war doch nen schönen Tach. Nächste Woche fahrn wir übrigens nachma, wollen echte holländische Tulpenzwiebeln kaufen, sollen bei de beiden Brüda ja recht preiswert sein“.
Mich blieb einfach die Spucke wech. Probierte lieba ne deutsch-niederländische Bohne...Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Dat muss ich ma erzähln. Also neulich kam meine Else auf eine genitale Idee – eine Kaffefahrt inne Niederlande. Nach Holland also. Und dat kam so...
Else, meine Frau, traf in den Suppamarkt hier inne Nähe von unsere Kolonie, die Frau von den Schwitti. Nachem Bummel durch die Regalreihen schlürfen die Beiden noch en Kaffe in dat Bistroh, dat sich in den Suppamarkt befindet. Und da iss et passiert: Die Frauen kwatschen über de Kaffepreise. Sie stellten fest: Die sind hier zu hoch....
Da hamse beschlossen: „Lass uns doch die brauen Bohnen beide Brüder von Venloh kaufen“, weil meine Else ers unlengs sonne Reklame vonne niederländischen Klotschenträger inne Zeitung gesehen hatte.
Jau, watt konnte ich tun? Zunächst mal nörgeln, dat kann ich ja ganz gut.
Auch der Schwitti, mein Kumpel also, war nich begeistert vonne Auslandsreise.
„Nee, zu den Käseköppen...“, nöhlte mein Kumpel.
„Schwitti, gezz machma halblang, iss ja kwasi umme Ecke. Und Käseköppe sacht man nich. Höchstens Tulpenzüchter...“, warf ich so ein.
Doch unsere Frauen ließen keine Ruhe. Sie bestanden auf die Kaffefahrt mit allem drum und dran. Schließlich gab Schwitti nach, denn er musste ja fahrn.
Eines Vormittags machten wir uns auf den Wech. Vorsorglich hatte ich mir morgens ein paar Dubbels geschmiert und meine alte Kaffepulle vom Pütt aktiviert – man konnte ja nich wissen.
Doch Schwitti, der alte Pfadfinder, fand ohne Umschweife den Wech, und auch die Brüder von Venloh. Da wurde der Schwitti auch fröndlich begrüßt, als würde er jeden Tach dort morgens seine Brötchen holen.
Wir also rein in dat Getümmel. Dann ging et los. Meine Else stürzt sich sofot auffe Kaffeabteilung und riecht und macht. Dann packtze doch wahrhaftig watt ein.
Ich konnte nur staunen. Auch der Schwitti blickte stumm und schüttelte den Kopp. Wat lag in den niederländischen Einkaufswagen: Vier Pfund Kaffe – allerbeste deutsche Bohne.“
Ich schwieg. Auch Schwitti sachte nichts.
Zu Hause happ nicht ma nachgerechnet. 160 Kilometer Fahrt für vier Pfund Kaffe. „Hat sich doch gelohnt,“ sachte ich so zu meine Else.
„Weiße Piepenkötta, ett kommt nicht auf dat Gesparte an. Wir haben ma widder wat anderes gesehen, war doch nen schönen Tach. Nächste Woche fahrn wir übrigens nachma, wollen echte holländische Tulpenzwiebeln kaufen, sollen bei de beiden Brüda ja recht preiswert sein“.
Mich blieb einfach die Spucke wech. Probierte lieba ne deutsch-niederländische Bohne...Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 35
Ebbe und Flut
„Gestern hat mich mein Nachbar Biesewinkel besucht, wollte nen Tipp, nen Reisetipp von mich und meine Else, denn wir kennen ja die Welt.“
„Piepenkötta,“ sacht der Biesewinkel, „ich möchte ma an dat Mehr, meine Trudi und ich wollen ma richtige Sehluft schnuppern, denn wir warn bisher nur immer inne Berge, im Sauerland“.
Er machte eine kurze Pause: „Weiße eigentlich dat meine Trudi aussem Sauerland iss, genauer gesacht aus Schmallenberch“.
„Nee,“ antwortete ich, „sieht man ihr abba auch nich an...“
„Abba datt wollte ich ja gar nich erzähln, sondern erzäh ma. Wo ihr so imma hinfahrt an dat Mehr“, meinte „Biese“.
„Weiße Biese, meine Else und ich fahr ma ab und zu nach Neuharlingersiel. Von dort aus habewer imma Butterfahrten unternommen. Iss abba schon lange her..“
„Und is da auch dat Mehr..“, fragte Biese weiter.
„Abba sicher dat. Da iss richtich wat los. Da gippt so gar nen Museum für so Buddelschiffe. Wenn die dort einen Süppeln, denn gebense die leeren Pullen dort einfach in ein Museum ap. Dort sitzt dann einer, der baut so kleine Schiffkes in die Fläschkes, und die stellense aus,“ erzählte ich dem Biese noch.
„Mann, Piepenkötta, watt du nich so alles weiß...“
Biesewinkel und seine Frau fuhren also anne Nordseh. Nach zwei Tage warnse wieder zurück und standen bei uns inne Kolonie auffe Matte. Der Biese hatte nen dunkelroten Kopp und schimpfte wie en Lehrhauer auf Consol.
„Piepenkötta, du hast mich verarscht. Da gippt et ja keine Nordseh, kein Wasser. Alles wech...Klimawandel....“
„Nee, ne,“ sachte ich. „Hasse schon ma watt von Ebbe und Flut gehört. Bis wohl anne Nordseh bei de Ebbe aufgelaufen...,“ warf ich ein.
„Und warum sachse mir dat nich vorher. Ebbe kenne ich gut, hat ma bei Schalke gespielt und Ebbe happ ich jetzt auch in dat Portmanä. Flut kenn ich überhaupt nich....is ein Fremdwort bei de Biesewinkels.“
Da konnte ich nix mer sagen, ich war platt, denn an die Nordsehgezeiten hatte ich einfach nich mer gedacht. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Gestern hat mich mein Nachbar Biesewinkel besucht, wollte nen Tipp, nen Reisetipp von mich und meine Else, denn wir kennen ja die Welt.“
„Piepenkötta,“ sacht der Biesewinkel, „ich möchte ma an dat Mehr, meine Trudi und ich wollen ma richtige Sehluft schnuppern, denn wir warn bisher nur immer inne Berge, im Sauerland“.
Er machte eine kurze Pause: „Weiße eigentlich dat meine Trudi aussem Sauerland iss, genauer gesacht aus Schmallenberch“.
„Nee,“ antwortete ich, „sieht man ihr abba auch nich an...“
„Abba datt wollte ich ja gar nich erzähln, sondern erzäh ma. Wo ihr so imma hinfahrt an dat Mehr“, meinte „Biese“.
„Weiße Biese, meine Else und ich fahr ma ab und zu nach Neuharlingersiel. Von dort aus habewer imma Butterfahrten unternommen. Iss abba schon lange her..“
„Und is da auch dat Mehr..“, fragte Biese weiter.
„Abba sicher dat. Da iss richtich wat los. Da gippt so gar nen Museum für so Buddelschiffe. Wenn die dort einen Süppeln, denn gebense die leeren Pullen dort einfach in ein Museum ap. Dort sitzt dann einer, der baut so kleine Schiffkes in die Fläschkes, und die stellense aus,“ erzählte ich dem Biese noch.
„Mann, Piepenkötta, watt du nich so alles weiß...“
Biesewinkel und seine Frau fuhren also anne Nordseh. Nach zwei Tage warnse wieder zurück und standen bei uns inne Kolonie auffe Matte. Der Biese hatte nen dunkelroten Kopp und schimpfte wie en Lehrhauer auf Consol.
„Piepenkötta, du hast mich verarscht. Da gippt et ja keine Nordseh, kein Wasser. Alles wech...Klimawandel....“
„Nee, ne,“ sachte ich. „Hasse schon ma watt von Ebbe und Flut gehört. Bis wohl anne Nordseh bei de Ebbe aufgelaufen...,“ warf ich ein.
„Und warum sachse mir dat nich vorher. Ebbe kenne ich gut, hat ma bei Schalke gespielt und Ebbe happ ich jetzt auch in dat Portmanä. Flut kenn ich überhaupt nich....is ein Fremdwort bei de Biesewinkels.“
Da konnte ich nix mer sagen, ich war platt, denn an die Nordsehgezeiten hatte ich einfach nich mer gedacht. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne36
Zukunft
„Die Tage da hamwer uns inne Kolonie über die Zukunnft unterhalten. Haben schwer debattiert. Und worum ging ett: Um unsere Blagen. Na, klar.“
Da sachte doch der Matulski: „Wir müssen meer an unsern Nachwuchs denken.“
„Ausgerechnet der,“ flüsterte mich der Beluga in dat rechte Ohr.
„Der hat doch nur ein Gör, watt will der eigentlich...“
„Ja, und watt meinze damit,“ rief ich in die hitzige Kolonierunde.
Man, da ging der Matulski abba app wie Zeppken.
„Wir brauchen Wisionen...“
„Nee,“ schrie der Krachto dazwischen, „Wisionen haben annere. Abba jezz ma konkrett.“
Worauf der Matulski ganz ruhich sacht: „Für unsere kleinen Blagen inne Kolonie gippt ja nen schönen, neuen Spielplatz mit Geräte drauf. Abba für die Jugend, für die Tienis wird nix gemacht, dat iss ungerecht. Wenn dat so weita geht, iss die Jugend bald wech hier und wir Ollen sitzn hier alleine inne Laube.“
„Dat sinn Argumänte,“ warf ich ein und erntete Beifall von meine Nachbarn Beluga und Krachto.
„Nee, watt wir brauchen, sind entweder son Schettruuhm oder ne Zweichstelle von Mack Doof. Dat weret...,“ antwortete Matulski.
„Und wie soll dat funktioniern,“ sachte der Beluga.
Matuluski zuckte mitte schmalen Schultarn.
„Dat mit deinen Vorschlägen iss abba ein ganz langer Prozess,“ warf ich ein und ärntete widder Zustimmung von meine beiden Kumpels.
„Jau, dat stimmt, Piepenkötta. Wir brauchen ne schnelle und preiswerte Lösung, um unsere Tienis bei de Stange, hier inne Kolonie zu halten,“ warf Matulski ein.
So ging dat noch zwei Stunnen lang. Jeder hatte eine bessre Idee. Abba schließlich habbense meinen Vorschlach akzeptiert: Wir habben in eine neue Eckspressomaschiene investiert. Weil die Tienis ja so gärne Latte Maciatione und son anners italienisches Zeuch trinken, wurde sonne Maschiene angeschafft. Und ich hatte Glück, dat Höllending steht jetzt bei uns inne Laube. Abba watt glaubense, die Tienis ausse Kolonie interessiert dat überhaupts nich... Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Die Tage da hamwer uns inne Kolonie über die Zukunnft unterhalten. Haben schwer debattiert. Und worum ging ett: Um unsere Blagen. Na, klar.“
Da sachte doch der Matulski: „Wir müssen meer an unsern Nachwuchs denken.“
„Ausgerechnet der,“ flüsterte mich der Beluga in dat rechte Ohr.
„Der hat doch nur ein Gör, watt will der eigentlich...“
„Ja, und watt meinze damit,“ rief ich in die hitzige Kolonierunde.
Man, da ging der Matulski abba app wie Zeppken.
„Wir brauchen Wisionen...“
„Nee,“ schrie der Krachto dazwischen, „Wisionen haben annere. Abba jezz ma konkrett.“
Worauf der Matulski ganz ruhich sacht: „Für unsere kleinen Blagen inne Kolonie gippt ja nen schönen, neuen Spielplatz mit Geräte drauf. Abba für die Jugend, für die Tienis wird nix gemacht, dat iss ungerecht. Wenn dat so weita geht, iss die Jugend bald wech hier und wir Ollen sitzn hier alleine inne Laube.“
„Dat sinn Argumänte,“ warf ich ein und erntete Beifall von meine Nachbarn Beluga und Krachto.
„Nee, watt wir brauchen, sind entweder son Schettruuhm oder ne Zweichstelle von Mack Doof. Dat weret...,“ antwortete Matulski.
„Und wie soll dat funktioniern,“ sachte der Beluga.
Matuluski zuckte mitte schmalen Schultarn.
„Dat mit deinen Vorschlägen iss abba ein ganz langer Prozess,“ warf ich ein und ärntete widder Zustimmung von meine beiden Kumpels.
„Jau, dat stimmt, Piepenkötta. Wir brauchen ne schnelle und preiswerte Lösung, um unsere Tienis bei de Stange, hier inne Kolonie zu halten,“ warf Matulski ein.
So ging dat noch zwei Stunnen lang. Jeder hatte eine bessre Idee. Abba schließlich habbense meinen Vorschlach akzeptiert: Wir habben in eine neue Eckspressomaschiene investiert. Weil die Tienis ja so gärne Latte Maciatione und son anners italienisches Zeuch trinken, wurde sonne Maschiene angeschafft. Und ich hatte Glück, dat Höllending steht jetzt bei uns inne Laube. Abba watt glaubense, die Tienis ausse Kolonie interessiert dat überhaupts nich... Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 37
Motowation
„Also glaubse, mein Schwiegasohn, der Heiner, dat iss vielleicht einer. Der braucht nen Trainer, nen Motiwator. Und da bin ich der richtige Mann.
Abba nun von Anfang an. Mitdem ersten Schnee, da hatten die Piepenkötters Schneewoche, dann kam der Schwiegasohn dran und der streikte abba.
Alles Zureden vonne Else und meine Wenichkeit half da wenich. Mal hatte er sich verschlafen, dann war im morgens schlecht – imma hatte der Kerl eine Ausrede. Da musste ich mitte alte Kohlenschaufel von Consol ran.
Doch ich lechte mich eine Taktik zurecht. Sachte abba weder Else noch unserer Tochter watt davon. Und so kam ett, datt unser Heiner plötzlich ganz scharf darauf iss, morgens den Schnee auffen Trotoaa, auffen Bürgersteich, von links nach rechts zu pannen. Er pfeift sogar dabei.
„Man, Piepenkötta, wie hass dat denn hingekriecht,“ frachte mich doch allen ernstes meine Else.
„Betriebsgeheimnis, ich bin ebend ein ganz großer Motiwator.!
Else schüttelte nur den grauen Kopp: „Du und Motiwator...Wer dat glauben tut.“
Ich sachte abba nichts dazu.
Abba dat der Heiner nun imma freiwillig den Schnee, wenner dann ma bei uns inne Kolonie liecht, wegreumt, dat kam so.
Inner stillen Stunde griff ich ganz tief inne Trickkiste, vielmehr in meine Geldbörse, schaute mich die Wetterkarte in dat Dritte Programm an und wartete, dat dort eine weiße Pracht angekündicht wurde. Kaum tanzten die ersten Flocken bei uns durche Koloniestraße ging ich pinksen, Kontrollgang machen, sacht meine Else.
Anne eine bestimmte Stelle vor unsere Haustür, deponierte ich inne weiße Flockenpracht einen Fünf-Euronenschein.
Am anderen Morgen fand Heiner der natürlich, freute sich und schaufelte, und schaufelte, weiler wohl glaubte, auf eine Euronenader gestoßen zu sein. Fand aber zunächst nix mer. Beim nächsten Mal happ nich noch weitere Euronen geopfert, da hat der Heiner sich abba gefreut. Erzählt hat er abba nix von dem Fund, happ ihn abba bei de Maloche beobachtet und mich diebisch über mein erfolgreiches Träining gefreut. Auch Else happ ich nich informiert, braucht ja nich alles zu wissen, glaubt nemlich inzwischen, ich könnte doch den Kolonie-Motiwator machen.
Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Also glaubse, mein Schwiegasohn, der Heiner, dat iss vielleicht einer. Der braucht nen Trainer, nen Motiwator. Und da bin ich der richtige Mann.
Abba nun von Anfang an. Mitdem ersten Schnee, da hatten die Piepenkötters Schneewoche, dann kam der Schwiegasohn dran und der streikte abba.
Alles Zureden vonne Else und meine Wenichkeit half da wenich. Mal hatte er sich verschlafen, dann war im morgens schlecht – imma hatte der Kerl eine Ausrede. Da musste ich mitte alte Kohlenschaufel von Consol ran.
Doch ich lechte mich eine Taktik zurecht. Sachte abba weder Else noch unserer Tochter watt davon. Und so kam ett, datt unser Heiner plötzlich ganz scharf darauf iss, morgens den Schnee auffen Trotoaa, auffen Bürgersteich, von links nach rechts zu pannen. Er pfeift sogar dabei.
„Man, Piepenkötta, wie hass dat denn hingekriecht,“ frachte mich doch allen ernstes meine Else.
„Betriebsgeheimnis, ich bin ebend ein ganz großer Motiwator.!
Else schüttelte nur den grauen Kopp: „Du und Motiwator...Wer dat glauben tut.“
Ich sachte abba nichts dazu.
Abba dat der Heiner nun imma freiwillig den Schnee, wenner dann ma bei uns inne Kolonie liecht, wegreumt, dat kam so.
Inner stillen Stunde griff ich ganz tief inne Trickkiste, vielmehr in meine Geldbörse, schaute mich die Wetterkarte in dat Dritte Programm an und wartete, dat dort eine weiße Pracht angekündicht wurde. Kaum tanzten die ersten Flocken bei uns durche Koloniestraße ging ich pinksen, Kontrollgang machen, sacht meine Else.
Anne eine bestimmte Stelle vor unsere Haustür, deponierte ich inne weiße Flockenpracht einen Fünf-Euronenschein.
Am anderen Morgen fand Heiner der natürlich, freute sich und schaufelte, und schaufelte, weiler wohl glaubte, auf eine Euronenader gestoßen zu sein. Fand aber zunächst nix mer. Beim nächsten Mal happ nich noch weitere Euronen geopfert, da hat der Heiner sich abba gefreut. Erzählt hat er abba nix von dem Fund, happ ihn abba bei de Maloche beobachtet und mich diebisch über mein erfolgreiches Träining gefreut. Auch Else happ ich nich informiert, braucht ja nich alles zu wissen, glaubt nemlich inzwischen, ich könnte doch den Kolonie-Motiwator machen.
Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 38
Tierfreunde
"Einz vorwech, meine Else und ich sind Tierfreunde. Spenden regelmässich für den Erhalt der Wildesel inne Siira Madre und für die Wiederansiedlung vonne Langohren inne Lüneburger Heide.
Abba neulich, da gab ett in unsre Siedlung, auf meine bescheidene Pazelle, einen richtigen Konflikt.
Und dat kam so: Ich war im Garten mittem Spaten dat große Beet am bearbeiten. Watt sach ich: Ich sehe Regenwürmer. Iss ja nix besonneres. Weil abba mein Nachbar zur Linken, der Beluga, so wird er von uns nur gerufen. Eigentlich heißt er Gerd Bellmann und iss nen gans Tofften. Iss irgendwie im Angelclub Forelle – sachman gippt ett in Emscher eigentlich Forellen -inwollfiert. Für den happ ich die Regenwürmers gesammelt und inne Dose gesteckt. Sollten als Köder dienen bei seinem nächsten Rutenausfluch an Kanal oder anne Lippe. Iss ja auch egal. Da taucht plötzlich auch der Krachto auf. Dat iss der Nachbar zur Rechten. Als der nun erfährt, dat meine Würmer an den Haken sollen, machte Ernst Krachtoschek so richtig den Larrie.
„Iss gegen den Tierschutz. Würmer sind auch Tiere.. Zwar ganz kleine, abba ganz wichtige. Ohne sie läuft bei uns im Gatten nix.“
Dat hat mich dann überzeucht und happ dem Krachto, dem Ernst also, die Wurmdose gespendet.
„Macht nix,“ sachte der Beluga und griff sich meinen Spatten und grub auf seine Parzelle selber nach dem Gewürm. Da konnten wir ja nix machen. Der Krachto wiederum zeichte mich, watt er mit de von mir dressierten Wurmauslese macht: Er warf sie auf den großen Komposthaufen.
„Da gehörn se hin. Piepenkötta da wirste staunen, ruckzuck wird daraus die beste Erde“.
Dat Argumänt hat mich überzeucht.
Die Tage war ich mal widder ganz heimlich im Garten von den Krachto und ich glaube, ich happ sogar meine Würmer gesehen. Die haben sich irgenwie auf dem großen Haufen bemerkbar gemacht, als sie mich gehört haben. Soll ja sehr empfindlich sein, dieset lange Glieberzeuchs. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
"Einz vorwech, meine Else und ich sind Tierfreunde. Spenden regelmässich für den Erhalt der Wildesel inne Siira Madre und für die Wiederansiedlung vonne Langohren inne Lüneburger Heide.
Abba neulich, da gab ett in unsre Siedlung, auf meine bescheidene Pazelle, einen richtigen Konflikt.
Und dat kam so: Ich war im Garten mittem Spaten dat große Beet am bearbeiten. Watt sach ich: Ich sehe Regenwürmer. Iss ja nix besonneres. Weil abba mein Nachbar zur Linken, der Beluga, so wird er von uns nur gerufen. Eigentlich heißt er Gerd Bellmann und iss nen gans Tofften. Iss irgendwie im Angelclub Forelle – sachman gippt ett in Emscher eigentlich Forellen -inwollfiert. Für den happ ich die Regenwürmers gesammelt und inne Dose gesteckt. Sollten als Köder dienen bei seinem nächsten Rutenausfluch an Kanal oder anne Lippe. Iss ja auch egal. Da taucht plötzlich auch der Krachto auf. Dat iss der Nachbar zur Rechten. Als der nun erfährt, dat meine Würmer an den Haken sollen, machte Ernst Krachtoschek so richtig den Larrie.
„Iss gegen den Tierschutz. Würmer sind auch Tiere.. Zwar ganz kleine, abba ganz wichtige. Ohne sie läuft bei uns im Gatten nix.“
Dat hat mich dann überzeucht und happ dem Krachto, dem Ernst also, die Wurmdose gespendet.
„Macht nix,“ sachte der Beluga und griff sich meinen Spatten und grub auf seine Parzelle selber nach dem Gewürm. Da konnten wir ja nix machen. Der Krachto wiederum zeichte mich, watt er mit de von mir dressierten Wurmauslese macht: Er warf sie auf den großen Komposthaufen.
„Da gehörn se hin. Piepenkötta da wirste staunen, ruckzuck wird daraus die beste Erde“.
Dat Argumänt hat mich überzeucht.
Die Tage war ich mal widder ganz heimlich im Garten von den Krachto und ich glaube, ich happ sogar meine Würmer gesehen. Die haben sich irgenwie auf dem großen Haufen bemerkbar gemacht, als sie mich gehört haben. Soll ja sehr empfindlich sein, dieset lange Glieberzeuchs. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 39
Der Unterschied
„Näulich, ja näulich, da traf sich ma widder der Filosofenstammtisch ausse Kolonie inne Piepenköttersche Laube. Die iss inzwischen sowatt wie in dat antike Athen de Apkropollis oder in Rom die Via Appia, wo damals die ganzen Senatoren und Filosofen in so prächtige Häuskes wohnten, wo so ähnlich wie bei uns inne Kolonie.
Abba diesma ging ett um ein prisantes Thema: Kommunismus und Kapitalismus.
Man, watt war dat widda ne hitzige Debatte. Der Schwitti, der Krachto und der Beluga - meine Nachbarn also, hatten sich dazu so ihre Gedanken gemacht.
Ich happ mich ersma zürckgehalten. Will ja kein Einfluss auf die Meinung nehmen.
Bin abba denn doch bei de Wikinger gelandet. Erik der Rote, war nen kannz Großer. Und die Wikinger, dat happ ich meinem Filosophenkreis so ma verklickert, hatten auch schon watt mitte Demokratie anne Waden.
Auffe kleine Feuerinsel inne Nähe von Grönland, gibbt et nämlich eine Schlucht, da haben die Nordmannen einma in dat Jahr getacht und neue Gesetze erlassen. Aber auch dat Gericht tachte dort. Wer schuldig war, musste dran glauben. App in son Tümpel, von son Felsen neben de Schlucht. Daher is die Apkroplois ja auch so gefährlich.
Na, dann ging ett abba bei uns los: „Thema verfelt,“ sachte der Krachto zu mich.
„Jau, happ verstannen“.
Nun lechten die Filosofen abba so richtich los.
Und watt sach ich: Der Schwitti brachte ett auf einmal auffen Punkt.
„Der Unterschied zwischen dem Kommunismus und dem Kaptialismus ist doch ganz einfach. Geh ma am Samstach mit deine Else einkaufen,“ sachte der so in meine Richtung.
„Na und..“
„Vor der Kasse gippt et nie ein Stau, höchstens ma da fehlt son Einkaufswagen. Abba wenne raus willz, stehse stunnenlang anne Kasse.“
„Na und..“ warf Beluga ein.
„Siehzse, datt is der feine Unterschied. Bei de Kommis standse immer vor de Ware, weil nix da war, bei de Kapitalisten ist dat anners, da stehze, um deine Euronen loszuwerden. Oder...“
Stille inne Filosofenrunde. Da werd ich ma nachfragen und den Großkoseng vonne Else kontaktieren, der soll ja mit den Kommis simpatisieren tun. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Näulich, ja näulich, da traf sich ma widder der Filosofenstammtisch ausse Kolonie inne Piepenköttersche Laube. Die iss inzwischen sowatt wie in dat antike Athen de Apkropollis oder in Rom die Via Appia, wo damals die ganzen Senatoren und Filosofen in so prächtige Häuskes wohnten, wo so ähnlich wie bei uns inne Kolonie.
Abba diesma ging ett um ein prisantes Thema: Kommunismus und Kapitalismus.
Man, watt war dat widda ne hitzige Debatte. Der Schwitti, der Krachto und der Beluga - meine Nachbarn also, hatten sich dazu so ihre Gedanken gemacht.
Ich happ mich ersma zürckgehalten. Will ja kein Einfluss auf die Meinung nehmen.
Bin abba denn doch bei de Wikinger gelandet. Erik der Rote, war nen kannz Großer. Und die Wikinger, dat happ ich meinem Filosophenkreis so ma verklickert, hatten auch schon watt mitte Demokratie anne Waden.
Auffe kleine Feuerinsel inne Nähe von Grönland, gibbt et nämlich eine Schlucht, da haben die Nordmannen einma in dat Jahr getacht und neue Gesetze erlassen. Aber auch dat Gericht tachte dort. Wer schuldig war, musste dran glauben. App in son Tümpel, von son Felsen neben de Schlucht. Daher is die Apkroplois ja auch so gefährlich.
Na, dann ging ett abba bei uns los: „Thema verfelt,“ sachte der Krachto zu mich.
„Jau, happ verstannen“.
Nun lechten die Filosofen abba so richtich los.
Und watt sach ich: Der Schwitti brachte ett auf einmal auffen Punkt.
„Der Unterschied zwischen dem Kommunismus und dem Kaptialismus ist doch ganz einfach. Geh ma am Samstach mit deine Else einkaufen,“ sachte der so in meine Richtung.
„Na und..“
„Vor der Kasse gippt et nie ein Stau, höchstens ma da fehlt son Einkaufswagen. Abba wenne raus willz, stehse stunnenlang anne Kasse.“
„Na und..“ warf Beluga ein.
„Siehzse, datt is der feine Unterschied. Bei de Kommis standse immer vor de Ware, weil nix da war, bei de Kapitalisten ist dat anners, da stehze, um deine Euronen loszuwerden. Oder...“
Stille inne Filosofenrunde. Da werd ich ma nachfragen und den Großkoseng vonne Else kontaktieren, der soll ja mit den Kommis simpatisieren tun. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 40
Musikell
„Einz möcht ich hier ja ma sagen, bei uns wird viel gesungen. Und dat kam so:
Der Else happ ich zu ihrem letzten Geburtstach nur Kate für son Musikell besorcht. Mann, watt hatte die Glanz inne Augen, als widder bei uns inne Kolonie auffe Matte stand.
Sie hatte sich, glaube ich, dat Leben von Sissi angeguckt. Dat mit dem Kaiser Franz, wo sich am Ende doch ganz liebhaben. Oder war ett doch watt anderes. Iss ja auch egal.
Else war hin und wech. Nun kommt ett. Da sachste doch die Tage für mich: „Piepenkötta, wir suchen doch imma watt für unsere Adwentsfeier in unsern Farrsahl. Wie wär et dann ma mittem Musikell, so aus deine Feder, bis ja nen ganz kreatiwen.
„Jau,“ sachte ich, „jau Else, dat mach ich ma so aussem Lameng. Iss ja nix besonderes. Abba wat hasse dich dann so vorgestellt. Nen Titel happ ich schon: „Ich war noch niemals auf Consol...“
„Mensch, Piepenkötta, dat isset. Du schreibst nen Musikell über dein Leben. Guckma ett gibt ja die Sissi, die Muskeltiere, den kleinen Kraus Maffei, den ollen Udo und jezz kommt der echte Piepenkötta. Da fellt mich ein, dat Stück könnte doch heißen: „Der Alte Mann und sein Berch.“
Da war ich abba ersma platt.
„Und wer soll mich denn wohl auffe Bühne darstellen und für mich singen,“ frachte ich so nach.
Else winkte app. „Piepenkötta, mach dich ma keinen Kopp. Dat Kind kriegen wa auch noch geschaukelt. Los mach dich anne Abbeit, ich geh ma rüber zu Mia Ankowiak, und erzähl ihr dat. Die wird abba staunen. Die Proben beginnen morgen um 11 Uhr. Pünktlich, lass dich ma watt einfallen. Schließlich besingen wir ja unser Leben.“
Da saß ich da nun inne Küche auffe Eckbank und dachte nach. Trank ne Flasche Bier und nun Körnken, mich fiel abba nix ein. Summte nur so vor mich hin „Blau und weiß...“ Half nix.
Da riss doch meine Else plötzlich die Küchentür auf, sie war richtich wütend.
„Watt meinze watt die Ankowiak gesacht hat ?“
Ich schüttelte den Kopp: „Watt weiß ich“.
„Die hat gesacht, bei son Blödsinn machtse nich mit, wir sollten ersma richtich inne Gattenlaube singen, bevor wir die Bühnenbretter erobern tun.“
Da musste ich grinsen, watt meine Else abba nich sah.
„Dann ebend nich,“ rief meine Frau und ging inne gute Stube, wo sie den Udo machte. „Abba bitte mit Sahne...“
Mann, watt war ich fro, dat der Musikellklech ja noch man an mich vorbeigegangen iss. Obwohl, so Stücksen Leben von mich auffe Bühne...Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Einz möcht ich hier ja ma sagen, bei uns wird viel gesungen. Und dat kam so:
Der Else happ ich zu ihrem letzten Geburtstach nur Kate für son Musikell besorcht. Mann, watt hatte die Glanz inne Augen, als widder bei uns inne Kolonie auffe Matte stand.
Sie hatte sich, glaube ich, dat Leben von Sissi angeguckt. Dat mit dem Kaiser Franz, wo sich am Ende doch ganz liebhaben. Oder war ett doch watt anderes. Iss ja auch egal.
Else war hin und wech. Nun kommt ett. Da sachste doch die Tage für mich: „Piepenkötta, wir suchen doch imma watt für unsere Adwentsfeier in unsern Farrsahl. Wie wär et dann ma mittem Musikell, so aus deine Feder, bis ja nen ganz kreatiwen.
„Jau,“ sachte ich, „jau Else, dat mach ich ma so aussem Lameng. Iss ja nix besonderes. Abba wat hasse dich dann so vorgestellt. Nen Titel happ ich schon: „Ich war noch niemals auf Consol...“
„Mensch, Piepenkötta, dat isset. Du schreibst nen Musikell über dein Leben. Guckma ett gibt ja die Sissi, die Muskeltiere, den kleinen Kraus Maffei, den ollen Udo und jezz kommt der echte Piepenkötta. Da fellt mich ein, dat Stück könnte doch heißen: „Der Alte Mann und sein Berch.“
Da war ich abba ersma platt.
„Und wer soll mich denn wohl auffe Bühne darstellen und für mich singen,“ frachte ich so nach.
Else winkte app. „Piepenkötta, mach dich ma keinen Kopp. Dat Kind kriegen wa auch noch geschaukelt. Los mach dich anne Abbeit, ich geh ma rüber zu Mia Ankowiak, und erzähl ihr dat. Die wird abba staunen. Die Proben beginnen morgen um 11 Uhr. Pünktlich, lass dich ma watt einfallen. Schließlich besingen wir ja unser Leben.“
Da saß ich da nun inne Küche auffe Eckbank und dachte nach. Trank ne Flasche Bier und nun Körnken, mich fiel abba nix ein. Summte nur so vor mich hin „Blau und weiß...“ Half nix.
Da riss doch meine Else plötzlich die Küchentür auf, sie war richtich wütend.
„Watt meinze watt die Ankowiak gesacht hat ?“
Ich schüttelte den Kopp: „Watt weiß ich“.
„Die hat gesacht, bei son Blödsinn machtse nich mit, wir sollten ersma richtich inne Gattenlaube singen, bevor wir die Bühnenbretter erobern tun.“
Da musste ich grinsen, watt meine Else abba nich sah.
„Dann ebend nich,“ rief meine Frau und ging inne gute Stube, wo sie den Udo machte. „Abba bitte mit Sahne...“
Mann, watt war ich fro, dat der Musikellklech ja noch man an mich vorbeigegangen iss. Obwohl, so Stücksen Leben von mich auffe Bühne...Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
GElumne 41
Pettikoth
„So iss dat, wenn man morgens ganz ausfürlich die Zeitung liest. Eigentlich überfliecht ja meine Else nur die Todesanzeige, weil se nicht verseumen will, falls ma einer ausse unsere Kolonie stirbt, zu ondulieren. Nun hat meine Else abba auch ma im Kulturteil geschmökert und festgestellt, dat gibt ett inne Nachbarstadt ein großes Bietkonzert.
Damals stand meine Else auf Band mit so Namen wie „Deutsche Blaue Flammen“
und „Einsame Jungs“. Konnte ich nich verstehn.
„Piepenkötta, da fahrn war hin, ma widder so richtich abtanzen...“
Oh, Oh. Mir schwante fürchterliches. Dat erste, watt die Else an diesem Morgen nach Lektüre der Zeitung machte, sie stürzte sich in unsern Keller und kramte in die alten Truhen herum. Wat sach ich, ne Stunde später kam sie ganz entteuscht inne Wohnung.
„Er passt nich mehr, ich brauche nen Neuen.“
Sie meinte aber nich mich, sondern ihren Pettkoth, diesen komischen Rock, den die Mädels damals trugen.
Ich schüttelte nur das Piepenköttersche Haupt.
„Wenne meinz, Else.“
Meine Frau zog los, besorgte sich Stoff und machte sich an unsere alte Singernämaschiene her, um son Riesenteil zu frimeln.
„Piepenkötta, dat verstehse nich, alles muss stilecht sein. Auch die Frisur.“
Ich schüttelte widder den Kopp: „Ne, nur dat nicht. Erst kauft sich meine Else für die Herstellung so eines blöden Rockes soviel Stoff, den zehn junge Inder irgendwo in Pampadura innerhalb einer Woche webten, nun muss auch noch die Gilla Matuscheck bitten, ihr sonne Farah-Dibba-Frisur auf den Kopp zu zaubern.
Meine Güte, war dat ein Spektakel inne Piepenköttersche Bude.
Bei de Generalprobe für unsern Bietkonzertabend gab et fast nen Ehekriech.
Else rauschte mit dem neuen selbstgebauten Pettikoth durch dat Wohnzimmer und versperrte mich die Sicht auf unsern Fernseher, wo gerade die Sportschau lief.
„Guckma, Piepenkötta,“ sagte meine Else und ging in das Wohnzimmer auf und ap.
Dann ließ sie mich auf einmal wissen, dat ich ja auch eine schwatte Rörenbuchse und das Rüschenhemd von damals anziehen müsste. Nen Hemd aus Neiltest, wennse wissen watt ich meine. Da happ ich abba gestreickt.
„Sachma, Else, watt kam eigentlich nach Bietera, ich glaube die Flauer-Pauer-Zeit, dat war mich schon lieber. Freie Liebe und so...“
Det hät ich abba nich sagen solln, Else rauschte beleidich ab und schnappte sich den Beluga, meinen Bachbar, denn der spielte damals wohl in sonne Bietbend und konnte alle Titel vonne großen Musiker vonne Insel auswendich. Und die Else war auf einma glücklich in ihren Pettikoth und mit ihre komische Farah-Dibba-Frisur.
Ich ging inne Eckkneipe, und hörte mich dort mit Franky, den neuen Wirt, die neusten Song von Gottip und Co. oder so ähnlich an. Abba nix meine Else sagn. Bis die Tage, sagt Wilferied Piepenkötter“
„So iss dat, wenn man morgens ganz ausfürlich die Zeitung liest. Eigentlich überfliecht ja meine Else nur die Todesanzeige, weil se nicht verseumen will, falls ma einer ausse unsere Kolonie stirbt, zu ondulieren. Nun hat meine Else abba auch ma im Kulturteil geschmökert und festgestellt, dat gibt ett inne Nachbarstadt ein großes Bietkonzert.
Damals stand meine Else auf Band mit so Namen wie „Deutsche Blaue Flammen“
und „Einsame Jungs“. Konnte ich nich verstehn.
„Piepenkötta, da fahrn war hin, ma widder so richtich abtanzen...“
Oh, Oh. Mir schwante fürchterliches. Dat erste, watt die Else an diesem Morgen nach Lektüre der Zeitung machte, sie stürzte sich in unsern Keller und kramte in die alten Truhen herum. Wat sach ich, ne Stunde später kam sie ganz entteuscht inne Wohnung.
„Er passt nich mehr, ich brauche nen Neuen.“
Sie meinte aber nich mich, sondern ihren Pettkoth, diesen komischen Rock, den die Mädels damals trugen.
Ich schüttelte nur das Piepenköttersche Haupt.
„Wenne meinz, Else.“
Meine Frau zog los, besorgte sich Stoff und machte sich an unsere alte Singernämaschiene her, um son Riesenteil zu frimeln.
„Piepenkötta, dat verstehse nich, alles muss stilecht sein. Auch die Frisur.“
Ich schüttelte widder den Kopp: „Ne, nur dat nicht. Erst kauft sich meine Else für die Herstellung so eines blöden Rockes soviel Stoff, den zehn junge Inder irgendwo in Pampadura innerhalb einer Woche webten, nun muss auch noch die Gilla Matuscheck bitten, ihr sonne Farah-Dibba-Frisur auf den Kopp zu zaubern.
Meine Güte, war dat ein Spektakel inne Piepenköttersche Bude.
Bei de Generalprobe für unsern Bietkonzertabend gab et fast nen Ehekriech.
Else rauschte mit dem neuen selbstgebauten Pettikoth durch dat Wohnzimmer und versperrte mich die Sicht auf unsern Fernseher, wo gerade die Sportschau lief.
„Guckma, Piepenkötta,“ sagte meine Else und ging in das Wohnzimmer auf und ap.
Dann ließ sie mich auf einmal wissen, dat ich ja auch eine schwatte Rörenbuchse und das Rüschenhemd von damals anziehen müsste. Nen Hemd aus Neiltest, wennse wissen watt ich meine. Da happ ich abba gestreickt.
„Sachma, Else, watt kam eigentlich nach Bietera, ich glaube die Flauer-Pauer-Zeit, dat war mich schon lieber. Freie Liebe und so...“
Det hät ich abba nich sagen solln, Else rauschte beleidich ab und schnappte sich den Beluga, meinen Bachbar, denn der spielte damals wohl in sonne Bietbend und konnte alle Titel vonne großen Musiker vonne Insel auswendich. Und die Else war auf einma glücklich in ihren Pettikoth und mit ihre komische Farah-Dibba-Frisur.
Ich ging inne Eckkneipe, und hörte mich dort mit Franky, den neuen Wirt, die neusten Song von Gottip und Co. oder so ähnlich an. Abba nix meine Else sagn. Bis die Tage, sagt Wilferied Piepenkötter“
GElumne 42
Alles muss raus
„Näulich treff ich inne Kolonie den Schwittek, den alten Schwerenötter, hamm ma früher auffe Zeche zusammenmalocht. Der Schwitti, dat warn ganz schlimmen Finger, iss jeden Samstag auf dat Dörbie gegangen. Unsere Schicht hat immer gelästert: Der Schwitti, dat iss der Eintänzer vonne Fischbratküche..
„Jau.“
Sind dann inne Zitty gefahrn, weil wir Beide noch watt zu eredign hatten. Abba so viel Zeit muss sein.
Auffe Bahnhoffstraße hamwer uns vonne alten Zeiten erzählt. Als wir noch auffe Nachtschicht mussten, und dat Schwitti dann immer nen Gelben nahm und so.
Dann hat der Schwittek irgendwann ma geheiratet. Ging ein paar Jahre gut, dann ginger widda auf Jück.
Nun kam ett ganz Dicke: Seine Chantal, wie der Schwitti seine Liebste immer genannt, hat, ist wech. Ausgezogen.
Hat nen anneren.
Nennt sich Luigi, soll son Italiener, son Stiefelknecht aus Ammapulien sein.
Abba der Schwitti ist ja kein Kind vonne Traurigkeit, wandelt schon widda auf Freiersfüße. Seine neue Flamme heißt Eveline. Ob dat stimmt, weiß ich nich, denn der Schwitti hat auch gerne geflunkert. Er faselte sogar vonne neue Ehe. Oh, oh.
Als wir da nun sitzen und uns Geschichten von dat Paradies, über die Maloche auf Consol bis hin zum letzten Spiel vonne Königsblauen erzählen, da durchzuckt mich ein Schmerz.
„Au, au, ich glaub ich happ Meleste mitte Zähne,“ sachte ich so zu dem Schwitti, der mich angrinst und sein schönet Gebiss zeicht. „Allet noch echt....da bin ich stolz drauf.“
Der Schwitti sah sich stickum um und sachte doch allen ernstes zu mich: „Weiße Piepenkötter, lieber die zweite Ehe, als die dritten Zähne.“
Peng, dat saß. Da fingen die Piene so richtich an, ich sofort hin zu meinen Zahnklempner des Vertrauens inne Prakzis.
„Da iss nix zu machen,“ sachte der und schüttelte den Kopf.
„Allet muss raus...“
Ich muss da an den Schwitti denken und versuchte zu lächeln. Watt der Doktor abba gar nich verstehen konnte. Wieso auch, denn er kennt ja Schwittis dumme Weisheitszahnsprüche auch nich. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Pipenkötter“
„Näulich treff ich inne Kolonie den Schwittek, den alten Schwerenötter, hamm ma früher auffe Zeche zusammenmalocht. Der Schwitti, dat warn ganz schlimmen Finger, iss jeden Samstag auf dat Dörbie gegangen. Unsere Schicht hat immer gelästert: Der Schwitti, dat iss der Eintänzer vonne Fischbratküche..
„Jau.“
Sind dann inne Zitty gefahrn, weil wir Beide noch watt zu eredign hatten. Abba so viel Zeit muss sein.
Auffe Bahnhoffstraße hamwer uns vonne alten Zeiten erzählt. Als wir noch auffe Nachtschicht mussten, und dat Schwitti dann immer nen Gelben nahm und so.
Dann hat der Schwittek irgendwann ma geheiratet. Ging ein paar Jahre gut, dann ginger widda auf Jück.
Nun kam ett ganz Dicke: Seine Chantal, wie der Schwitti seine Liebste immer genannt, hat, ist wech. Ausgezogen.
Hat nen anneren.
Nennt sich Luigi, soll son Italiener, son Stiefelknecht aus Ammapulien sein.
Abba der Schwitti ist ja kein Kind vonne Traurigkeit, wandelt schon widda auf Freiersfüße. Seine neue Flamme heißt Eveline. Ob dat stimmt, weiß ich nich, denn der Schwitti hat auch gerne geflunkert. Er faselte sogar vonne neue Ehe. Oh, oh.
Als wir da nun sitzen und uns Geschichten von dat Paradies, über die Maloche auf Consol bis hin zum letzten Spiel vonne Königsblauen erzählen, da durchzuckt mich ein Schmerz.
„Au, au, ich glaub ich happ Meleste mitte Zähne,“ sachte ich so zu dem Schwitti, der mich angrinst und sein schönet Gebiss zeicht. „Allet noch echt....da bin ich stolz drauf.“
Der Schwitti sah sich stickum um und sachte doch allen ernstes zu mich: „Weiße Piepenkötter, lieber die zweite Ehe, als die dritten Zähne.“
Peng, dat saß. Da fingen die Piene so richtich an, ich sofort hin zu meinen Zahnklempner des Vertrauens inne Prakzis.
„Da iss nix zu machen,“ sachte der und schüttelte den Kopf.
„Allet muss raus...“
Ich muss da an den Schwitti denken und versuchte zu lächeln. Watt der Doktor abba gar nich verstehen konnte. Wieso auch, denn er kennt ja Schwittis dumme Weisheitszahnsprüche auch nich. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Pipenkötter“
GElumne 43
Einkaufen
„Einkaufen, ja einkaufen, is mich mich der reinste Horror. Nur alle paar Jahre dackele ich inne Stadtmitte, inne Zitty, durch die Geschäfte, aber nur, wenn sich dat nich vermeiden lässt.
Und datt kommt so: Imma wenn ich neue Treter, also neue Berchmannschuhe brauche, die ich für meinen teglichen Gang durch unsere Kolonie überstreifen tu, dann muss ich inne Zitty. Kann ja schlecht meine Else bitten: „Besorcht mich ma Schuhe, Größe 44 einhalb, braun, mit Profillsohle“.
Abba bei den anneren Sachen iss dat kein Problem – ob Buxe oder Jacke, meine Else hat nen guten Geschmack – darum hat ja auch mich geehlicht – bringt imma alles von Ciska und Anna mit.
„Die haben die richtige Auswahl, hier stimmt dat Preis/Leistungsverhältnis auch noch,“ sachte imma meine Else.
So gut und schön. Abba manchma passt dat ja nich so richtich, denn son mennlichen Astralkörper wie meiner, iss ja auch so Schwankungen unterworfen, manchmal zwickt son bisken das Hüftgold. Ja dann, ja dann muss meine Else widder inne Stadt un die Teile umtauschen. Man, ist dat dann ein Gezäter. Dabei is meine Else ja froh, wennse ma widder ausse Kolonie kommt. Besucht dann auch die Kaffes inne Innenstadt, gönnt sich, weil se ett so schwer hat, son Stücksen Schwarzwälder und hinnerher son kleines Likörchen.
Sollse ja auch.
Abba neulich, ja neulich, da iss ihr watt Peinliches passiert. Meine Else iss inne Trikotagenabteilung, um für mich son paar neue Borbecker halblang zu kaufen, da kommt doch zufällich die Frau von unseren BUV-Vorsitzenden vorbei und sacht so in dat lächerliche: „Meine Güte Frau Piepenkötta, watt tragen sie abba unmoderne Unnerwäsche, da iss ja wohl klar, dat bei ihnen in das Arbeitszimmer tote Buxe iss.“
Da iss meine Else abba blass geworn, hat nix mehr gesacht, sondern sich danach im Kaffee nache Torte mit doppelt Sahne noch nen Piccolo bestellt. So fertich warse.
Und dat Schöne kam zum Schluss: Ich musste allett löhnen, obwohl ich ja nur Taschengeldempfänger bin. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“
„Einkaufen, ja einkaufen, is mich mich der reinste Horror. Nur alle paar Jahre dackele ich inne Stadtmitte, inne Zitty, durch die Geschäfte, aber nur, wenn sich dat nich vermeiden lässt.
Und datt kommt so: Imma wenn ich neue Treter, also neue Berchmannschuhe brauche, die ich für meinen teglichen Gang durch unsere Kolonie überstreifen tu, dann muss ich inne Zitty. Kann ja schlecht meine Else bitten: „Besorcht mich ma Schuhe, Größe 44 einhalb, braun, mit Profillsohle“.
Abba bei den anneren Sachen iss dat kein Problem – ob Buxe oder Jacke, meine Else hat nen guten Geschmack – darum hat ja auch mich geehlicht – bringt imma alles von Ciska und Anna mit.
„Die haben die richtige Auswahl, hier stimmt dat Preis/Leistungsverhältnis auch noch,“ sachte imma meine Else.
So gut und schön. Abba manchma passt dat ja nich so richtich, denn son mennlichen Astralkörper wie meiner, iss ja auch so Schwankungen unterworfen, manchmal zwickt son bisken das Hüftgold. Ja dann, ja dann muss meine Else widder inne Stadt un die Teile umtauschen. Man, ist dat dann ein Gezäter. Dabei is meine Else ja froh, wennse ma widder ausse Kolonie kommt. Besucht dann auch die Kaffes inne Innenstadt, gönnt sich, weil se ett so schwer hat, son Stücksen Schwarzwälder und hinnerher son kleines Likörchen.
Sollse ja auch.
Abba neulich, ja neulich, da iss ihr watt Peinliches passiert. Meine Else iss inne Trikotagenabteilung, um für mich son paar neue Borbecker halblang zu kaufen, da kommt doch zufällich die Frau von unseren BUV-Vorsitzenden vorbei und sacht so in dat lächerliche: „Meine Güte Frau Piepenkötta, watt tragen sie abba unmoderne Unnerwäsche, da iss ja wohl klar, dat bei ihnen in das Arbeitszimmer tote Buxe iss.“
Da iss meine Else abba blass geworn, hat nix mehr gesacht, sondern sich danach im Kaffee nache Torte mit doppelt Sahne noch nen Piccolo bestellt. So fertich warse.
Und dat Schöne kam zum Schluss: Ich musste allett löhnen, obwohl ich ja nur Taschengeldempfänger bin. Also, bis die Tage, sacht Wilfried Piepenkötter“