Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!

Stellt hier bitte eure Fotos, Bilder, Gemälde, Skulpturen, Lieder, Songs, Texte und Filme über Gelsenkirchen ein. Liebeserklärungen sind ebenso willkommen wie Hass- Spott- und Schmähgesänge .. Kreisler war doch so schön!

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Und jetzt zum Zuhören und zugucken:

[center]
[/center]
Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Wir haben jetzt schon November! Und dieses Mal ohne Text!

[center]
[/center]
Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Der Narr ist wieder da!
Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!
Dezember 2014

Wie stellt Ihr euch eigentlich die Zukunft vor?
Oder habt Ihr schon aufgegeben über die Zukunft, eure Zukunft nachzudenken?
Wie sieht sie aus, die Welt von morgen?
Wird es eine Welt voller hilfreicher Roboter und Wunscherfüllungsautomaten werden?
Eine Welt also, in der sich nicht nur Nullen und Einser steuern lassen, sondern auch Dinge aus Holz und Stahl und Stein oder Plastik?
Viele närrische Fragen bei einem so komplexen Thema.
Es vergeht ja kein Tag an dem nicht von neuen Wunderdingen zu hören ist, von schlauen Häusern, selbstfahrenden Autos, von T-Shirts, die unseren Schlaf steuern und Pflastern, die unseren Puls messen und von Kühlschränken , die Milch nachbestellen.
Im vorletzten Monat wurde der futuristische Maschinenpark wieder um zwei aufsehenerregende Neuheiten erweitert: die niedliche Apple Uhr, jene als modischen Schnickschnack verharmloste Disziplinierungs Maschine und der „Strati“, das erste Auto aus dem 3 D Drucker.
Das Gegenmodel zur Apple Uhr, entwickelt von einem italienischen Amateur aus der sogenannten Crowd, ein basisdemokratisch entworfene Volkswagen sozusagen.
Während der Narr sich wundert, wie man sich freiwillig eine elektrische Wanze anlegt, die den Pulsschlag direkt an einen Großkonzern schickt, prophezeien Marktforscher den Amerikanern
60 Millionen Käufer und damit Billionen Dollar.
Hier prallen Zukunftsutopien aufeinander.
Aber die Befürworter oder überzeugten Zukunftsdenker einer sozialen Weltgemeinschaft, einer „Sharing Economy“ erhalten immer mehr Anhänger.
Nun hat auch einer der berühmtesten Berufsvisionäre der Gegenwart, der Amerikaner Jeremy Rifkin eine umfangreiche Analyse über den Siegeszug des neuen Wirtschaftssystem „ die Null-Grenzkosten Gesellschaft“ vorgelegt.
Eine neue Art des Teilens und Tauschens.
Sie wird, laut Rifkin, alles verändern: die Wirtschaft, die Gesellschaft, unsere Art zu denken und zu leben.
Der Kapitalismus meint Rifkin, wird spätestens in ein paar Jahrzehnten nur noch in den Nischen stattfinden.
Der unaufhaltsame Niedergang des Kapitalismus hat begonnen.
Es ist die Logik des Kapitalismus die dazu führt, dass er sich selbst auffrisst.
Im freien Wettbewerb steigt die Produktion ständig, die Preise fallen bis sie keine Gewinne mehr einbringen.
Da schmeißt der Narr seine Kappe. Nicht weil er sich mit dem Gedanken nicht anfreunden kann, sondern weil ihm diese Bild des selbstauffressenden Kapitalismus gefällt. Und seine Hoffnung auf eine Gesellschaft nährt, die allen nicht nur genügend Luft zum Atmen lässt, sondern auch die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellt ein angstfreies, hungerloses und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Aber der Blick in den Narrenspiegel zeigt auch einige Denkfalten auf meiner sonst babyglatten Stirn.
Der Kapitalismus sucht sein Heil ja jetzt schon im Bereich der Dienstleistung und sträubt sich gegen einen möglichen Niedergang.
Und wenn das, der kommerziellen Verwertbarkeit entzogene, einen Tauschwert bekommt?
Verschwinden in diesem Konstrukt nicht alle Nischen und Freiräume?
Unterstützt das nicht eine durchstrukturierte und durchrationalisierte Welt, in der ein Narr wieder als Mahner auftreten muss?
Spannung , Spannung, Spannung!
Da fällt mir meine Lieblingssendung in den Siebzigern ein:
„Sport-Spiel - Spannung“ mit Klaus Havenstein.
Mal gucken, ob you tube noch eine Folge für mich bereithält.
Nicht das Schlechteste an einem dunklen Dezemberabend.
Euer Narr.
Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!
Januar 2015


Ich habe beschlossen das neue Jahr positiv zu eröffnen.
Keine Griesgrämigkeit, keine Meckerei, keine Laberei, keine schlechte Laune, dafür nur positive Gedanken und Bilder von paradiesähnlichen Zuständen.
Freude und Ausgelassenheit anstelle von Engstirnigkeit und Ärger.
Ich mache mir aber nichts vor. Was mir für den Januar Beitrag noch gelingt, hört schon im Februar auf und verschwindet im Karnevalstrubel.
Es ist nicht einfach aus seiner Haut zu schlüpfen und sich von einem Narren in einen Gutmenschen (sh. <a href='http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch'>Wikipedia/Gutmensch</a> ) und Träumer zu verwandeln.
Da wirken Kräfte, die auf meine letzten Leben zurückgehen.
Aus der Vergangenheit hole ich mir die Aufgaben für die Gegenwart und Zukunft.
Reinkarnation sagen die ollen Inder dazu und blicken auf eine Jahrtausend alte Kultur zurück.
Im Moment sind sie aber auch eher mit der kapitalistischen Maxime vom Schneller, Höher und Weiter eingenommen und vergessen ihre Wurzeln.
„Wennze deine Wurzeln vergisst, dann landest du schnell auffe Schnüss!“ würde meine Oma sagen.
Doch der Narr will sich ja nicht aufregen und findet deshalb Indien toll und China, und Amerika und Russland.
70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges hat sich meine Generation an den heimischen Frieden gewöhnt und an das Betrachten von Kriegsschauplätzen außerhalb von Gelsenkirchen vom heimeligen Sofa.
Denn auch wenn ich für die Januar Betrachtung alles durch die rosarote Brille sehen will, ist auch ein Narr nicht dumm genug, um vom nachbarschaftlichen Frieden auf den Weltfrieden zu schließen.
Am Vorratskeller meiner Oma sind zwei Weltkriege abzulesen.
30 Packungen Zucker und Mehl. Klopapier und Konserven zeugen von einer Vergangenheit, die noch von Entbehrungen und Hunger geprägt waren und der heutigen Jugend Sciencefictionhaft vorkommen.
Der Supermarkt ist bis 22 Uhr geöffnet und den Sonntag überbrücken wir mit Einkäufen an der Tanke.
Aber ich will meinen Narrenspiegel ja nicht auf das Dunkle richten, sondern das Helle beleuchten und die Chancen spiegeln, die eine positive Grundhaltung bergen.
Mein Glas ist halbvoll und damit schiebe ich mögliche Verlust oder Versagensängste an den Rand meines Bewusstseins.
Leider hat allein der Wille zum positiven Denken noch keine Auswirkungen, denn in der Tiefe meines Bewusstseins verstecken sich die Glaubenssätze meiner Kindheit und führen mich wie eine Marionette durchs Leben.
Mindestens solange bis ich den einen oder anderen Faden abgeschnitten habe.
Schere raus und 2015 kann kommen!
Freuen wir uns darauf!
Beleben wir die vielschichtige Gelsenkirchener Kultur mit interessanten Projekten und Aufführungen. Kitzeln wir die Seelen der Besucher und Betrachter.
Lachen ist gesund.
Und gegen die Falten gibt es Botox, denn Ärzte wollen auch leben.
Die Doppeldeutigkeit des Lebens versteckt sich nicht nur unter meiner Narrenkappe, sondern zeigt sich jeden Augenblick.
Genießt den Augenblick und findet Zeit ab und zu auch einen Blick auf euren Narren zu werfen.
Bleibt mir gewogen.

Ein, abwechslungsreiches, erfreuliches und gesundes neues Jahr
wünscht Euch ein Narr, Gaukler und Grimassenzieher. Prosit!
[center]
[/center]
Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Hier ist eigentlich der Februar-Narr im März!..


Es gibt eine verbesserte Version!


Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Hier eine Korrektur. Jetzt kommt der richtige April-Beitrag:
Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!
April 2015

Ich bin schon wieder spät dran, oder besser gesagt die Sommerzeit verdreht mir meinen Rhythmus und sorgt für ein kleines Durcheinander bei den Narr Beiträgen in diesem Jahr.
Dabei sollte doch der Narr alle Sinne beisammen haben und sich nicht von Äußerlichkeiten aus der Ruhe bringen lassen.
Während meine Oma noch am 28. März bis 2 Uhr morgens aufgeblieben ist, um die Uhr vorzustellen, haben das meine Uhren wie von selbst gemacht, oder wurden von Google Earth dazu überredet.
Der April schickt mich also in den solchen und fordert meinen analogen Kalender heraus.
Gottseidank trage ich meine Termine immer mit Bleistift ein, da hilft das Radiergummi und hinterlässt nur ein paar abgeriebene Brocken auf meinem Schreibtisch.
Vielleicht ist das aber auch ein Hinweis darauf, mal die Welt auf den Kopf zu stellen, aus dem Gewohnten auszubrechen und aus der Quelle zu schöpfen. Der Quelle, aus der die einzige Konstante der Mathematik sich speist, der Veränderung.
„Die einzige Konstante ist die Veränderung.“, hat diesmal nicht meine Oma gesagt, sondern Heraklit, der auch Herakleitos, der weinende Philosoph genannt wurde, etwa 540 - 480 v. Chr.
Damals wie heute hatte man als Denker nicht so viel zu lachen, auch trieben einen die Beobachtungen über den Zustand der Welt, Tränen in die Augen. Da blieb kein Auge trocken, auch heute nicht.
Zwar bleibt mir oft das Lachen im Hals stecken und meine Betrachtungen der sozialen Kompetenz viel meiner Mitbürger lässt Sturzbäche aus meinen Augen fließen. Aber der Narr ist nicht zum Weinen auf die Welt gekommen, sondern wie Heiner Geißler entdeckt hat:
„Narren sind die wahren Humanisten. Sie lieben die Menschen, und nur deshalb dürfen sie ihnen auch wehtun.“
Keine Angst, ist beabsichtige nicht Euch körperliche Schmerzen zuzufügen.
Was ich allerdings in eurer Seele anrege , kann ich nur ahnen und hoffen, dass die Schmerzen zum Innehalten anhalten, zum Nachdenken und dazu, das Leben einmal durch die Narrenspiegel von außen gespiegelt zu sehen.
Seid Kachelmann seine Wetterkompetenz nicht mehr ausübt, schlägt es nicht nur im April seine Kapriolen und die vorbeirasenden Wolken bringen Regen und Hagel und treiben uns wieder in den Schutz der Häuser.
Auch im April wird uns die Sonne nicht locken und als Entschuldigung für unsere Kulturlosigkeit dienen.
Raus mit Euch!
Geht in die Veranstaltungen des Erzählfestivals, oder ins Theater, oder ins Museum!
In Buer kommt Ihr sogar ohne einen Pfennig, ohne einen Cent in die Räume der Bilder und Skulpturen.
Das sogenannte Kunstmuseum versteckt sich auf der anderen Seite der Schauburg und wenn die Kunstmeile nicht wäre und die blauen Leuchtpfade auf den Bürgersteigen, würden noch weniger Menschen wissen, dass wir in GE ein Museum haben.
Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Passend zum theatralen Aprilnarren ein Gedicht von Theodor Storm:

Der Narr macht seine Reverenz,
Der gute, derbe Geselle!
Ihr höret wohl von weitem schon
Das Rauschen seiner Schelle.

Als alter Hausfreund bin ich ja
Notwendig bei dem Feste;
Denn höret ihr die Klapper nicht,
Euch fehlte doch das Beste.

Ein tücht´ger Kerl hat seinen Sparrn!
Das ist unwiderleglich;
Und hat das Haus nicht seinen Narrn,
so wird es öd und kläglich.

Hier war ich manchen guten Tag
Gastfreundlich aufgenommen;
Heil diesem vielbeglückten Haus,
Wo auch der Narr willkommen!


April, April!
Euer Narr.
Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Hier der Narr für Mai:
Ich bin ein Narr, holt mich hier raus! Mai 2015

In den Staub mit Euch! Untertanen , Bettler und Kirchenfürsten!
Denn wo ich sitze ist Macht.
Und die Macht wird nicht mit Euch sein!
Von hier aus wird regiert und fallen Entscheidungen, die für Gelsenkirchen wichtig sind.
Dieser zurzeit kalte Stuhl wärmt sonst den Hintern von unserem Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Schon vor tausend Jahren nahmen Narren auf diesem Stuhl Platz oder lehnten sich an den Thron, um sich besser über die Besucher lustig zu machen.
Der Ratschlag des Narren wurde gesucht und half dem König bei seinen Entscheidungen.
So mancher Dieb hat dank der Einwände des Narren seine Hand behalten und so mancher Rebell seinen Kopf.
Die Zeiten haben sich geändert. Allerdings wäre ich nicht böse, wenn auf das Narrenwort wieder mehr gehört würde.
Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, war von jeher die Aufgabe des Narren, nicht alles bierernst, sondern eher bierselig zu sehen.
In dieser hektischen und technisierten Welt rast die Zeit dahin und die Nachrichten vom Morgen interessieren niemanden mehr am Abend.
Entscheidungen werden nicht mit Weitsicht, sondern gemäß der Wahlperiode und der Wählerwünsche gefällt.
Die Parlamente verkommen zum Spektakel, weil die Meinungsbildung nach Druck und Einfluss funktioniert.
Und die Dauer von Sitzungen sagt nichts über deren Inhalte aus.
Im Farbenspiel der Parteien dominiert das Schwarz und das Rot von heute, wäre das Blassrosa von vor hundert Jahren gewesen.
Heute aber habe ich mich auf diesen Platz geschlichen und dass lamentieren über Gestern bringt uns heute nicht voran.
Heute würde ich mich mit einem Füllhorn bewaffnen und es ausschütten.
Über die Dummen, die Armen, die Opfer und die Hilflosen.
Gelsenkirchen hat wieder, trotz seiner Schulden, einen genehmigten Haushalt und mit der neu in Aussicht gestellten Knete vom Bund oder Land kann der neue Kämmerer auch wieder großzügiger bei den Kulturausgaben sein.
Einen festen Etat für die Arbeit der Freien Künstler wäre nicht schlecht!
Da ruft meine Oma: „ Moment mal! Denn in einer Gesellschaft, wo Menschen nur an sich denken, stellt sich nicht nur die Kultur hinten an, sondern auch die Fremden, die Armen und die Kranken.“
Eine damals Rote hat gesagt:“ Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden!“
Und wie es die Franzosen 1789 von den Barrikaden brüllten, so endet auch euer Narr seine kurze Amtszeit als Herr des Stuhles mit seinem Schlusswort.
Liberté, Égalité, Fraternité ! , riefen die Pariser Kommunarden und euer Narr ergänzt:
Freiheit in der Wissenschaft! Gleichheit beim Recht! Und Brüderlichkeit in der Wirtschaft!
Und dabei meine ich nicht die Kneipe anner Ecke.
Vielleicht erinnert ihr euch auch mal wieder an die fast vergessene Arbeiterbewegung.
Die kämpfte für ihre Rechte und überzeugte die Politik den 1. Mai zu einem Demonstrations- und Feiertag zu machen.
Das sollte so bleiben. Oder?
Man sieht sich. Ich bin der Bunte mit der Fahne am Rednerpult.
Zuzu

Benutzeravatar
Lupo Curtius
Mitglied Verwaltung und Moderator WIKI
Beiträge: 5991
Registriert: 05.12.2008, 18:53
Wohnort: 45896
Kontaktdaten:

Beitrag von Lupo Curtius »

Mai-Video:


8)

Das Gelsenkirchenlexikon zum Mitmachen: WIKI der Gelsenkirchener Geschichten
Wir suchen noch Helfer - warum machst Du nicht mit?

Benutzeravatar
Lupo Curtius
Mitglied Verwaltung und Moderator WIKI
Beiträge: 5991
Registriert: 05.12.2008, 18:53
Wohnort: 45896
Kontaktdaten:

September 2015

Beitrag von Lupo Curtius »

8)

Das Gelsenkirchenlexikon zum Mitmachen: WIKI der Gelsenkirchener Geschichten
Wir suchen noch Helfer - warum machst Du nicht mit?

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Hier ist der Text dazu:
Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!
September 2015

Wenn Ihr euch gefragt habt, wo der Narr geblieben ist?,
dann muss ich Euch im Vertrauen antworten, dass ich versucht habe mich aus dem Staub zu machen.
Einfach weg zu sein und keine narrhafte Aktivität mehr an den Tag zu legen.
Ganz gelegen kam mir dabei auch die Arbeitsbelastung meines Filmers und Mitstreiters Jesse.
Aber wie lösche ich mich aus? Wie verschwinde ich aus dem WWW?
Das haben vor mir schon andere versucht und sind gescheitert, denn das Netz vergisst nichts!
Aber da es sich von Tag zu Tag ausweitet wie eine Supernova, ist die Nachfrage der Nutzer zwar nicht gebrochen, aber die „Verführung“ ist groß, sich auf anderen Seiten und Beiträgen zu tummeln.
Und je größer der Umfang der Betrachtungsmöglichkeiten wird, umso leiser wird der Ruf des Narren.
Ich hatte von Anfang an nicht vor gegen die Masse für die Masse zu gaukeln, aber hinter der Kamera viele zu wissen, ist schon ein zufriedenstellendes Gefühl.
Seit Goethes Faust wissen wir: „ Gefühl ist alles, Namen Schall und Rauch!“
Mein Gefühl sagt mir auch, dass der Narr noch was zu sagen hat, zu entdecken und aufzudecken.
Für den Septemberbeitrag habe ich für Euch in den Theaterbroschüren geblättert und finde beim Consol Theater was für Kinder ab 4 Jahren“ Die Prinzessin kommt um vier“.
Beim MIR zeigen sie nicht nur Innen, sondern auch Außen blau. „Kennst Du den Mythos vom Schalker Markt?“ feiert dort Premiere.
Und der Kulturraum „die flora“ hat das Trias Theater und die Bühne im Revier mit Mrozek´s Satire „Die Polizei „ zu Gast.
Da sollte für jeden Interessierten was dabei sein.
Und wer keinen Bock auf Theater hat, kann ja bei der Emschertainment Gmbh vorbei gucken. Die lassen den Tanker König im Hans Sachs Haus ankern: Hannes Wader.
Da viele es bequem und günstig wollen, sendet die ARD neue Tatorte und der Fußball drängt sich in alle Programme.
Der Ball ist auch im September rund und das Runde muss ins Eckige. Wenn auch mit der neusten Hawkeye-Technik versehen.
Apropos Ball. Wann habt ihr zuletzt das Tanzbein geschwungen?
Tanzen hält frisch und nebenbei unterstützt es eure Waight Watcher Pläne.
Also in diesem Sinne:
Haltet die Ohren steif und den Diätplan ein.
Seit dem Theater gewogen und besucht die Vorstellungen

Passend dazu:
„Septembertag“ von Christian Morgenstern

Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit,
die dich befreit, zugleich sie dich bedrängt;
wenn das kristallene Gewand der Wahrheit
sein kühler Geist um Wald und Berge hängt.

Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit ...
Zuzu

Benutzeravatar
Lupo Curtius
Mitglied Verwaltung und Moderator WIKI
Beiträge: 5991
Registriert: 05.12.2008, 18:53
Wohnort: 45896
Kontaktdaten:

Oktober 2015

Beitrag von Lupo Curtius »

Der Narr für den Monat Oktober:

8)

Das Gelsenkirchenlexikon zum Mitmachen: WIKI der Gelsenkirchener Geschichten
Wir suchen noch Helfer - warum machst Du nicht mit?

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Und hier kommt der November:


Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!
November 2015

Ich kann mich nicht daran gewöhnen.
Eine Stunde vor oder eine Stunde zurück?
Die Sommerzeit ist mit einem Druck von höchster Stelle abgeschaltet worden und die Winterzeit tickt im Rahmen des europäischen Globalismus vor sich hin.
Ich bin bis drei Uhr aufgeblieben, um die Uhr umzustellen, also um 2 Uhr wieder ins Bett.
Erholsam ist was anderes.
Apropos erholsam.
Wenn man die Krankenstände z.B. der Gelsenkirchener Stadtverwaltung zugrunde legt, dann geht es uns immer beschissener, gesundheitlich meine ich.
Burnout und Depressionen, psychische Störungen, die einen nicht weiter arbeiten lassen oder es erschweren.
Hat da Politik noch nicht drüber nachgedacht oder wartet man darauf, dass sich das Problem von alleine löst?
Meine Oma neulich: „Vor 20 Jahren hat noch niemand über Burnout geklagt!“
Vielleicht haben sie ja Recht, die Weisen aus Wirtschaft und Politik.
Und 2040 haben wir, also wir jetzt nicht mehr, haben die Menschen mit ganz anderen Krankheiten zu kämpfen.
Vielleicht sind ja dann auch alle gesund und das Krankensystem folgt dem chinesischen Modell:
Der Arzt wird nur bezahlt, wenn der Patient gesund ist.
Die Gesundheitsindustrie würde aufschreien, denn womit soll sie denn ihr Geld verdienen.
Und wie ich aus gut unterrichteten Kreisen höre, verdient man nicht schlecht.
Vielleicht sollte ich auf Krankenhaus Narr umschulen.
Bei den Perspektiven würde ich nie arbeitslos.
Allerdings ob ich Geld damit verdienen könnte, steht auf einem andern Blatt.
Aber Geld, der schnöde Mammon, ist ja laut gregorianischen Kalender für Künstler nebensächlich.
Der Applaus ist das Brot des Künstlers hat der Intendant oder Veranstalter erfunden.
Und seit dem hält sich das Gerücht, auch in Zeichen knapper Kassen, verbissen.
Nein, Künstler wollen auch bezahlt werden, gut bezahlt werden, damit der Kühlschrank immer voll ist und die Wohnung warm.
Und gesund muss er bleiben, denn wer gespaßt die noch Gesunden, die, die jeden Tag zur Arbeit gehen und Mehrwert schaffen?
Ich könnte mir eine ernsthafte Erkrankung auch nicht erlauben.
Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall greift bei mir nicht.
Also bleibe ich gesund.
Ist mir wirklich lieber so.
Und Wilhelm Busch weissagte:

Obgleich die Welt ja, so zu sagen,
Wohl manchmal etwas mangelhaft,
Wird sie doch in den nächsten Tagen
Vermutlich noch nicht abgeschafft.


So lange Herz und Auge offen,
Um sich am Schönen zu erfreun,
So lange, darf man freudig hoffen,
Wird auch die Welt vorhanden sein.
[center]
[/center]
Zuzu

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Und hier kommt der letzte "Narr" in diesem Jahr!
Ich bin ein Narr, holt mich hier raus!
Dezember 2015

Gott sei Dank müssen Jesse und ich beim Drehen dieses Beitrages nicht Angst haben zum Ziel von Aktivitäten zu werden, die im Moment das Leben eines jeden Mitteleuropäer bedrohen.
Allerdings ist die Angst vor dem Terror vor der eigenen Haustür auch bei uns vorhanden und wir wissen, dass es gegen herumballernde Fremdbestimmte keine Sicherheitsgarantien gibt.
Ich bin mir aber zu 95% sicher, dass die amerikanischen und deutschen Abhörspezialisten unseren Mailverkehr nicht besorgniserregend finden und uns hier unbehelligt lassen.
Wir haben darauf geachtet keine Schlüsselwörter wie Bombe, Heiliger Krieg, Uli Hoeneß oder Deutscher Fußball Bund zu verwenden.
Auch einem Narren fällt es schwer zur gauklerischen Normalität zurück zu kommen.
Die Waffen, die unsere Waffenbauer in die Welt exportiert haben, werden jetzt auch auf uns gerichtet.
Davor kann man nicht flüchten, ich wüsste auch nicht wohin.
Ich bin gespannt wann die Geflüchteten merken, dass sie auch in Gelsenkirchen nicht 100% in Sicherheit sind.
Da kann man schon zum Narren werden, wenn man sieht wie alle auf einmal auf einem Pulverfass sitzen, bei dem hoffentlich nicht nur die Polizei und Sicherheitskräfte dafür sorgen, dass die Lunte schön feucht bleibt.
Das Bild unserer Gesellschaft ändert sich und alle die gehofft haben, alles wird so bleiben wie es ist, müssen sich eines Besseren belehren lassen.
Meine weise Oma hat schon gesagt:“ Die einzige Konstante ist die Veränderung“.
Die Politik und die Öffentlichkeit sprechen im Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage von der "aktuellen" oder auch "neuen" Herausforderung.
Aber nicht nur dem Narren stellt sich da die Frage:“ Wer fordert wen und wozu heraus?“
Kein Ernstzunehmender wird behaupten, dass die Flüchtlinge sich vorgenommen hätten Land und Leute, deren Schutz sie suchen, herauszufordern.
Aber vielleicht fordern wir uns ja selbst heraus?
Der Blick in den Narrenspiegel hat etwas Positives.
Denn einer selbst gestellten Herausforderung geht man gewöhnlich nicht aus dem Weg, sondern sucht nach guten Strategien, um sie zu bestehen.
Wir sollten dabei so klug sein, Integration nicht als Anpassung an kulturelle Standards misszuverstehen, sondern als wechselseitigen Prozess.
Und alle Alt Gelsenkirchener möchte ich daran erinnern, dass unsere Vorfahren in der Regel auch nicht von hier stammten.
Sie sind hierhergekommen, geflüchtet, um Arbeit und ein gesichertes Einkommen für sich und ihre Familie zu finden.
Auch ein Narr weiß, dass Vielfalt und Unterschiedlichkeit das Leben nicht einfach machen.
Vieles muss neu betrachtet und getan werden.
Das hält jung.
Die Altersweisheit hilft mir pragmatisch mit einer Situation umzugehen, die doch nicht mehr rückgängig zu machen ist.
„Wir können den Wind nicht ändern,
aber die Segel anders setzen“, hat schon Aristoteles gesagt oder
„Das Leben ist wie eine Leinwand.
Jeden Morgen kannst du dir aussuchen,
ob du am alten Bild weiter malst oder ein neues beginnst …“
,was übrigens nicht von Aristoteles ist.

In diesem Sinne wünschen wir Euch Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch.
Zuzu

Benutzeravatar
Lupo Curtius
Mitglied Verwaltung und Moderator WIKI
Beiträge: 5991
Registriert: 05.12.2008, 18:53
Wohnort: 45896
Kontaktdaten:

Beitrag von Lupo Curtius »

Das Dezember-Video:
8)

Das Gelsenkirchenlexikon zum Mitmachen: WIKI der Gelsenkirchener Geschichten
Wir suchen noch Helfer - warum machst Du nicht mit?

Benutzeravatar
zuzu
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17287
Registriert: 23.11.2006, 07:16
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von zuzu »

Leider wird es keinen Narren im Januar geben. Wir sind dann auf Februar gespannt. Auf jeden Fall danke an Ulrich Penquitt für seine Treue!
Zuzu

Antworten