Steinwurf auf die Neue Synagoge

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes

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devo
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Beitrag von devo »

Benzin-Depot hat geschrieben:
Tanja hat geschrieben:
Es steht mitnichten für GE. Der ganze Verwaltungsblödsinn, die Unwirtlichkeiten (der Müll, die Anfeindungen, der ganze andere Mist, der schief läuft,...) Es sind die Menschen. An anderer Stelle sagte ich schon: Meine Stadt ist als Stadt eine Katastrophe, aber als Mensch unersetzlich...
:wink: volle Übereinstimmung. Ich hatte Sorge, dass die Diskussion sich zur alleinigen Kritik an der Wortwahl entwickeln würde und angenommen, über die falschen Formulierungen wären wir hinaus.
Tanja hat geschrieben: Du bist aber nicht auf den Steinwurf, und was die Leute damit zu tun haben, und, was das Gemaule soll, eingegangen.

Ich wollte niemanden treten, aber was sollen wir, als Stadtgemeinschaft, tun?
Ich weiß, dass Du niemanden treten wolltest. sorry. :oops: ich denke aber auch, devo wollte nur seine Bestürzung ausdrücken und wir sollten ein wenig Milde walten lassen, wenn er ab und zu nicht die richtigen Worte gewählt hat.

Als Stadtgemeinschaft kann man der jüdischen Gemeinde seine Solidarität ausdrücken. Nach meinen Infos haben das auch zahlreiche Menschen gemacht.
@ benzin-depot

DANKE.
NATÜRLICH wollte ich nicht das Synonym #401GE in den von Tanja befürchteten Zusammenhang bringen. Wenn ich eher Zeit gehabt hätte, wäre das bereits eingestellt.
Ich habe den allerhöchsten Respekt vor dem Engagement Herrn Kruschinski´s und wollte
lediglich #401GE als NAMEN verwenden. Hatte auch mal die Idee, einen Aufkleber dazu zu machen, aber davon Abstand genommen, weil dieser Begriff ( als Begriff) bereits belegt ist. (Ein T-Shirt habe ich mit im Übrigen bestellt.)

@ tanja

siehe oben.

Der erste Gummiknüppel wurde mir bei der Aktion "Roter Punkt" über den Schädel gezogen, was bekanntlich schon einige Zeit her ist. Da ich nicht jünger werde, stürze ich mich nicht mehr so ins Getümmel, bin aber oft dabei, wenn es darum geht Alt/Neu-und Möchtegern- Nazis zu sagen: Hier nicht.



....und um eines klarzustellen: den Eingangsthread hätte ich nicht oder besser so nicht schreiben sollen. Sollte ich ( hier spreche ich AlterMann/remutus und die anderen an)
jemandem zu nahe getreten sein:

Entschuldigung

devo
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devo
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Beitrag von devo »

Das, was ich schreiben wollte, habe ich natürlich NICHT geschrieben:

Was können wir als Stadtgemeinschaft machen ?

Wir können unseren jüdischen Mitbürgern unsere Solidarität ausdrücken.
Wir können bewußt Kontakt mit dem jüdischen Gemeindeleben und somit auch den Menschen der Gemeinde suchen. ( es wird genug angeboten )

Als Stadtgemeinschaft können wir von OB ( wenn man die Position als Spitze sieht) abwärts
die Aufklärung des Vorfalls unterstützen. Dazu könnte man ( was ich getan habe) bei den Medien nachfragen. ( OK, war die WAZ). Diese könnten medialen Druck ausüben, die Ermittlungen weiter zu intensivieren.

Wir können dann bewerten, ob es in die Rubrik spontane Freisetzung von latentem Antisemitismus unter Einfluß von was weiß ich oder
als gezielter Anschlag zu bewerten ist.

Wir können dann nur noch engagierter gegen offenen Antisemitismus vorgehen.

Wogegen jedoch nichts zu machen ist, und da haben sich schon andere Mitmenschen seit
2, fast 3 Generationen die Zähne ausgebissen, ist der in den Köpfen schwelende latente
Antisemitismus .

Ich weiß nicht, was wir da machen könnten. Ein weinender Smiley wäre hier wohl fehl am Platze,
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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

devo hat geschrieben: […] Da ich nicht jünger werde, stürze ich mich nicht mehr so ins Getümmel, bin aber oft dabei, wenn es darum geht Alt/Neu-und Möchtegern- Nazis zu sagen: Hier nicht. …]
devo
Leider haben sich auch hier die früheren Strukturen hinsichtlich der Personen, von denen Antisemitismus in Deutschland ausgeht bzw. praktiziert wird verändert bzw. erweitert. Ich würde mir wünschen, dass diese Tatsache bei den aktiven Gegnern des Antisemitismus auch Berücksichtigung findet. Macht den Kampf gegen Antisemitismus leider nicht einfacher.

Josel
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Beitrag von Josel »

Weiß man denn nun nach Auswertung der Videos, wer der Steinewerfer war?

J.
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devo
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Beitrag von devo »

Josel hat geschrieben:Weiß man denn nun nach Auswertung der Videos, wer der Steinewerfer war?

J.
Gute Frage, josel.
Schlechte Antwort: keine Ahnung.
Hoffentlich wird´s nicht runtergekocht.
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juevo
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Beitrag von juevo »

So eilig hat man es wohl nicht. Bei uns in der Ecke hört man von dem Angriff auf den jüdischen amerikanischen Professor auch nichts mehr.
juevo

Josel
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Beitrag von Josel »

Gibts hierzu immer noch keine Neuigkeiten? Hat die WAZ auch keine?

Horst Schlämmer vom Grenbroicher Tageblatt hätte da längst "knallhart recherchiert und nachjefraacht"....

J.
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devo
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Beitrag von devo »

Hallo josel,

hatte ich mir auch gedacht,
aber laut WAZ, wird aus "ermittlungstaktischen Gründen" nichts veröffentlicht.
Diese Formulierung klingt nach Staatsanwalt/Polizei.
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Josel
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Beitrag von Josel »

Immer noch ermittlungstaktisches Schweigen?

J.
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Josel
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Beitrag von Josel »

Gibt es hier wirklich noch immer keine Erkenntnisse?

J.
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juevo
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Beitrag von juevo »

Es ist wie hier, es gibt keine weiteren Informationen nach der Attacke auf den jüdischen Professor in Bonn.
juevo

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

juevo hat geschrieben:Es ist wie hier, es gibt keine weiteren Informationen nach der Attacke auf den jüdischen Professor in Bonn.
In der "Jüdischen Allgemeinen" werden weitere Hintergründe genannt.
Die Mischung wird immer unangenehmer und unklarer.
https://www.juedische-allgemeine.de/art ... ht/angriff

Sehr interessant finde ich die Analyse von Prof. Bassam Tibi in der Baseler Zeitung. Ich finde, Menschen die aus anderen Kulturen stammen und sich in Deutschland integriert haben, müssen mehr gehört werden zum Thema Antisemitismus. Ihre Perspektive fehlt weitgehend in der öffentlichen Diskussion. Er schreibt:
Bassam Tibi hat geschrieben:[...]Ich habe als muslimischer Damaszener von 1962 bis heute in Deutschland gelebt und kann diese deutschen Irrationalitäten nicht nachvollziehen, die Karl Lagerfeld angeführt hat. Erst sechs Millionen Juden ermorden und dann ihre potenziellen Mörder auf der islamischen Seite als Sühne aufnehmen. Mit meinem jüdischen Kollegen, dem Deutschland-Historiker Jeffrey Herf, habe ich voriges Jahr das Buch «Antisemitism before and since the Holocaust» veröffentlicht. Wir beide sind der Überzeugung, dass ein neuer Holocaust im Nahen Osten lauert und dort durch den Schutz von Israel zu verhindern ist.

Das scheinen die Deutschen nicht zu verstehen, was ich am Beispiel der Sorgen der jüdischen Schauspielerin Susan Sideropoulos veranschaulichen will. Für sie war ein jüdisches Leben in Deutschland «bislang kein Problem», wie sie sie in der Welt sagt. Nach dem zugewanderten islamischen Antisemitismus hat sie «Zweifel, ob meine Kinder in Deutschland noch sicher sind». In Berlin erlebte sie eine Anti-Israel-Demo. Linke und Palästinenser forderten «die Abschaffung des zionistischen Kolonialsystems». Einer rief: «Alle ins Gas.» [...]
https://bazonline.ch/ausland/europa/der ... y/19449232
Im Bericht "Antisemitische Vorfälle 2017" der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) findet man dann alle bekannten, weniger bekannten und unvermuteten Spielarten des Antisemitismus, denen man vermutlich heute auch in unserer Stadt begegnet, z.B. der MLPD.
Antisemitische Vorfälle 2017 hat geschrieben:Schöneberg, Dezember 2017
[...]
Die MLPD-Vorsitzende Gabi Fechtner kündigt in ihrer Rede die Unterstützung ihrer Partei für Terror und Gewalt gegen jüdische Israelis an: „Und deshalb werden wir den Widerstand dagegen [gegen Israel, d. A.], wenn es eine dritte Intifada gibt, ihr könnt euch sicher sein, dass wir das unterstützen werden, dass wir das bekannt machen werden und an der Seite dieses Kampfes stehen.“ Der Vertreter des „Jugendwiderstands“ äußert sich folgendermaßen: „Wobei wir nicht nur Schulter an Schulter stehen mit den Kämpfern der PFLP, sondern Gewehr an Gewehr. [...] Tod dem Zionismus und Imperialismus. Ruhm und Ehre – von der Intifada bis zum Volkskrieg!“

Aus https://report-antisemitism.de/media/be ... e-2017.pdf, Seite 49
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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devo
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Beitrag von devo »

@ Emscherbruch
Hochinteressanter Beitrag.

In der WAZ wurde in dem Artikel zum jüdischen Neujahrsfest der Steinwurf vom 1. August leider nur beiläufig erwähnt.

So langsam mache ich mir Sorgen, was den Aufklärungswillen betrifft. Hoffentlich liege ich falsch.
Auf meine Solidaritätsadresse hin habe ich seitens der Gemeinde leider auch keine Reaktion erfahren.
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Josel
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Beitrag von Josel »

Gabs eigentlich inzwischen eine Aufklärung der Hintergründe des Steinwurfs?

J.
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