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Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz, hatte die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen, zusammen mit dem Institut für Stadtgeschichte und in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V., am Montag den 27. Januar 2020, zu einer Gedenkveranstaltung in den Kurt-Neuwald-Saal der "Neuen Synagoge" eingeladen.
Am 27. Januar vor 75 Jahren befreiten sowjetische Soldaten die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.
1996 wurde der 27. Januar zum offiziellen "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" in Deutschland erklärt. 2005 erklärte auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen diesen Tag zum "Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust".
In Gelsenkirchen gibt es noch einen weitere Grund, sich den 27. Januar in Erinnerung zu rufen. Denn am 27. Januar 1942 fand hier - von der Ausstellungshalle an der Wildenbruchstraße aus, die erste Deportation von jüdischen Bürgern aus Gelsenkirchen und Umgebung statt.
[center] [/center]Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen hat geschrieben:Programm der Gedenkveranstaltung am 27.01.20
Begrüßung
Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen
Gedenkworte
Martina Rudowitz, Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen
Grußworte
Propst Markus Pottbäcker und Superintendent Heiner Montanus
Rede
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismus‐Beauftragte des Landes NRW
Podiumsdiskussion
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismus‐Beauftragte des Landes NRW
Michael Schulz, Generalintendant Musiktheater im Revier
Denis Andric, Leiter des Staatsschutzes der Polizei Gelsenkirchen,
Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde
Moderation: Dr. Daniel Schmidt, Leiter des Instituts für Stadtgeschichte
Filmbeitrag
Kurzfilm über den Besuch von Gelsenkirchener Jugendlichen bei Frau Pollak in Antwerpen, einer überlebenden
Zwangsarbeiterin des KZ-Außenlagers der Gelsenberg Benzin AG
El male Rachamin - Gedächtnisgebet für die ermordeten Juden Europas
Rabbiner Chaim Kornblum
Musikalische Begleitung
Mariya Kats, Gesang und Andronik Yegiazaryan, instrumentale Begleitung
Quelle: https://jggelsenkirchen.de/wp-content/u ... .01.20.pdf
Die Veranstaltung war gut besucht, der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Mit Besorgnis thematisierten an diesem Abend alle Redner den stetig wachsenden Antisemitismus, der auch in Gelsenkirchen deutlich spürbar sei.
Frau Judith Neuwald-Tasbach nannte dazu konkrete Beispiele aus ihrer jüdischen Gemeinde und sprach über die Verunsicherung der Mitglieder. Auch Michael Schulz, der als Generalintendant des Musiktheater im Revier, nicht nur durch Plaktaktionen wie "Die Menschenwürde ist unantastbar“, klare Positionen bezieht, kennt Anfeindungen aus eigener Erfahrung. Dabei betonte er, dass Kunst niemals unparteiisch sein kann.
Denis Andric, Leiter des Staatsschutzes der Polizei Gelsenkirchen, berichtete, dass Antisemitismus keineswegs nur in rechten Kreisen verbreitet sei.
[center]Sängerin Mariya Kats
Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Sängerin Mariya Kats und dem Komponisten und Arrangeur Andronik Yegiazaryan
Begrüßung durch Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen
Rede von Frau Martina Rudowitz, 1. Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen
Propst Markus Pottbäcker
Superintendent Heiner Montanus[/center]