Fritz "Fred" Gompertz und 9/11
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Fritz "Fred" Gompertz und 9/11
Fritz Gompertz wurde am 13. April 1924 in Gelsenkirchen geboren. Die Familie Gompertz war in Gelsenkirchen bekannt und auch in der jüdischen Gemeinde führend. Gompertz betrieben seit 1909 an der Bahnhofstrasse 22 ein Pelzgeschäft.
1939 verließ Familie Gompertz Deutschland. Sie gingen nach Holland, wo sie in ein Flüchtlingslager kamen. Von dort aus emigrierte Fred 1939 zusammen mit seiner Mutter und zwei Brüdern in die USA. Vater Leo konnte wegen Problemen bei der Visa-Erteilung erst im Januar 1940 folgen.
In den Erinnerungen von Fred Gompertz gab es bis dato nur ein Datum mit grundlegender Bedeutung für sein Leben: Der 9. November 1938.
In dieser Nacht wird Fred Gompertz, damals 14 Jahre alt, vom Geräusch berstender Glasscheiben aus dem Schlaf gerissen. "Wir waren so erschrocken, dass wir Angst hatten, aus dem Fenster zu schauen". Gompertz's versteckten sich in der Wohnung und harrten angsterfüllt der Dinge.
SA-Horden und HJ schlugen die großen Schaufensterscheiben des Pelzgeschäftes an der Bahnhofstrasse ein und verwüsteten den Laden. Sie warfen die Waren und Einrichtungen auf die Straße. So wurden alle anderen jüdischen Geschäfte in Gelsenkirchen ebenfalls zerstört.
Die "Reichskristallnacht" am 9. November 1938 kündigte den Holocaust an.
Niemals mehr im Leben vergaß Fred Gompertz diese unsagbare Angst, verbunden mit dem Geräusch von splitterndem Glas.
Fast 63 Jahre später, Fred Gompertz war in ein 34-stöckiges Gebäude am World Trade Center gezogen, sah er vom Dach des Hauses die Zwillingstürme brennen. Die Türme stürzten ein, riesige schwarze Rauchwolken verdunkelten die Sicht, der Strom fiel aus. Unmengen Glas splitterte - Fred verlor das Bewußtsein. Ohne Wasser und Nahrung, unfähig zu Handeln war Fred in dem menschenleeren, staubgefüllten Appartmenthaus gefangen.
Zwei Tage später fand ihn sein Sohn Jeff und brachte ihn in Sicherheit.
"Nine-eleven hat mein Leben ein zweites Mal zerstört" sagte Fred Gompertz nach seiner Rettung.
Am 29. April 2004 starb Fred Gompertz im Alter von 80 Jahren an Krebs. Am 2.Mai wurde er auf dem Cedar Park Cemetery in Paramus, N.J. beigesetzt.
1939 verließ Familie Gompertz Deutschland. Sie gingen nach Holland, wo sie in ein Flüchtlingslager kamen. Von dort aus emigrierte Fred 1939 zusammen mit seiner Mutter und zwei Brüdern in die USA. Vater Leo konnte wegen Problemen bei der Visa-Erteilung erst im Januar 1940 folgen.
In den Erinnerungen von Fred Gompertz gab es bis dato nur ein Datum mit grundlegender Bedeutung für sein Leben: Der 9. November 1938.
In dieser Nacht wird Fred Gompertz, damals 14 Jahre alt, vom Geräusch berstender Glasscheiben aus dem Schlaf gerissen. "Wir waren so erschrocken, dass wir Angst hatten, aus dem Fenster zu schauen". Gompertz's versteckten sich in der Wohnung und harrten angsterfüllt der Dinge.
SA-Horden und HJ schlugen die großen Schaufensterscheiben des Pelzgeschäftes an der Bahnhofstrasse ein und verwüsteten den Laden. Sie warfen die Waren und Einrichtungen auf die Straße. So wurden alle anderen jüdischen Geschäfte in Gelsenkirchen ebenfalls zerstört.
Die "Reichskristallnacht" am 9. November 1938 kündigte den Holocaust an.
Niemals mehr im Leben vergaß Fred Gompertz diese unsagbare Angst, verbunden mit dem Geräusch von splitterndem Glas.
Fast 63 Jahre später, Fred Gompertz war in ein 34-stöckiges Gebäude am World Trade Center gezogen, sah er vom Dach des Hauses die Zwillingstürme brennen. Die Türme stürzten ein, riesige schwarze Rauchwolken verdunkelten die Sicht, der Strom fiel aus. Unmengen Glas splitterte - Fred verlor das Bewußtsein. Ohne Wasser und Nahrung, unfähig zu Handeln war Fred in dem menschenleeren, staubgefüllten Appartmenthaus gefangen.
Zwei Tage später fand ihn sein Sohn Jeff und brachte ihn in Sicherheit.
"Nine-eleven hat mein Leben ein zweites Mal zerstört" sagte Fred Gompertz nach seiner Rettung.
Am 29. April 2004 starb Fred Gompertz im Alter von 80 Jahren an Krebs. Am 2.Mai wurde er auf dem Cedar Park Cemetery in Paramus, N.J. beigesetzt.
Zuletzt geändert von GELSENZENTRUM am 28.06.2007, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Mr. Fred
Bin ich bei der Suche nach Überlebenden Angehörigen der Familie Gompertz darauf gestoßen. Ein Zweizeiler in der New York Times meldete den Tod von Fred Gompertz, der Rest ist dann Tagesgeschäft.Blacksvs hat geschrieben:Wo findet man solche Information?
Gruß zurück!
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Albert Gompertz - Spezial-Pelzwaren und Herrenartikel
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Familiengeschichte Gompertz
Hier ein Link zur Lebensgeschichte des Holocaust-Überlebenden Fred Gompertz vom Gelsenzentrum:
http://www.gelsenzentrum.de/story_fred_gompertz.htm
Und ein weiterer Link, ebenfalls vom Gelsenzentrum zur Familiengeschichte Gompertz in Gelsenkirchen:
http://www.gelsenzentrum.de/gompertz_family.htm
Und noch ein Link vom Gelsenblog:
http://gelsenblog.de/archives/666
Oliver
http://www.gelsenzentrum.de/story_fred_gompertz.htm
Und ein weiterer Link, ebenfalls vom Gelsenzentrum zur Familiengeschichte Gompertz in Gelsenkirchen:
http://www.gelsenzentrum.de/gompertz_family.htm
Und noch ein Link vom Gelsenblog:
http://gelsenblog.de/archives/666
Oliver
Anlässlich der Verlegung der Stolpersteine für Familie Gompertz am 24.11. kommt Ron Gompertz nach Gelsenkirchen, wie die WAZ heute berichtet:
Auf den Spuren der Vergangenheit
Ron Gompertz, Urenkel des Pelzhaus-Gründers Albert Gompertz, kommt zur Stolperstein-Verlegung. Er erforscht die Familiengeschichte...
Woanders war zu lesen, dass die Verlegung um ca. 12:45h stattfinden soll, und zwar an der Bahnhofstr./Ecke Klosterstraße.
Ron Gompertz hat fünf Stolpersteine gespendet, und zwar für Leo, Betty, Albert, Fritz und Rolf Gompertz, die alle entkommen konnten.
Auf den Spuren der Vergangenheit
Ron Gompertz, Urenkel des Pelzhaus-Gründers Albert Gompertz, kommt zur Stolperstein-Verlegung. Er erforscht die Familiengeschichte...
Woanders war zu lesen, dass die Verlegung um ca. 12:45h stattfinden soll, und zwar an der Bahnhofstr./Ecke Klosterstraße.
Ron Gompertz hat fünf Stolpersteine gespendet, und zwar für Leo, Betty, Albert, Fritz und Rolf Gompertz, die alle entkommen konnten.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
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Beeindruckende Fotos und ein Film davon:Minchen hat geschrieben:Stolpersteinverlegung heute Mittag auf der Bahnhofstraße!
https://www.facebook.com/rongompertz1/p ... 5988751679