Der "Zug der Erinnerung"

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes

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Der "Zug der Erinnerung"

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Freie Fahrt für den “Zug der Erinnerung”
Die Deutsche Bahn AG muss sich endlich ihrer Verantwortung stellen

In diesen Tagen fährt der “Zug der Erinnerung” durch Deutschland. Mit einer Ausstellung ehrt er die vergessenen Opfer des NS-Systems:

Kinder und Jugendliche, die mit der "Deutschen Reichsbahn" in die Vernichtungslager transportiert wurden; Schätzungen sprechen von über einer Million. Es waren Kinder und Jugendliche aus fast sämtlichen europäischen Staaten. Nur wenige kehrten zurück. Etwa 140 Kinder und Jugendliche aus Gelsenkirchen wurden von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet.

Über die Bereitstellung der Züge entschied das Berliner Verkehrsministerium; den Laufplan der Deportationen entwarfen Logistiker der “Reichsbahn”. Etliche dieser Täter setzten ihre Karrieren in der Nachkriegszeit fort, auch darüber informiert der "Zug der Erinnerung". Der Zug besteht aus mehreren Waggons, in denen in einer Ausstellung die Deportationen in beispielhaften Biografien nacherzählt werden.

Während des Aufenthalts des "Zuges der Erinnerung" sollen zusätzlich vor Ort Veranstaltungen stattfinden und gesellschaftliche Initiativen Gelegenheit zu eigenen, ergänzenden Darstellungen haben. Je nach örtlichen Aktivitäten verlässt der Zug der Erinnerung spätestens am Ende einer Woche die Region und wechselt in die nächste, um dort den Impuls für Erinnern, Forschen und Gedenken weiterzugeben.

Welche Städte der Zug außerdem anfahren kann, um dort der Kinder zu Gedenken und die Spurensuche anzuregen, hängt von euch, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt ab: Initiativgruppen, Organisationen, aber auch Netzwerke einzelner Interessierter können den “Zug der Erinnerung” einladen. Wer hilft mit, den “Zug der Erinnerung” nach Gelsenkirchen zu holen? Bitte PN an GELSENZENTRUM oder Email an a.jordan@gelsenzentrum.de

Ausführliche Informationen auf der Internetpräsenz "Zug der Erinnerung": http://www.zug-der-erinnerung.eu/strecke.html

Trailer zum Projekt "Zug der Erinnerung": http://www.myvideo.de/watch/2706127

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Zug der Erinnerung hält in Gelsenkirchen

Beitrag von GELSENZENTRUM »

"Der Zug der Erinnerung" kommt nach Gelsenkirchen

Reguläre Öffnungszeiten: 9:00 - 19:00 Uhr. Bitte informieren Sie sich vor Ort über die genauen Öffnungszeiten der Ausstellung.

Gelsenkirchen: 17. Februar bis 18. Februar im Hauptbahnhof


Edit GELSENZENTRUM:

Soeben Email erhalten: Unser OB hat die Schirmherrschaft übernommen!

Ute Schilde vom Zug der Erinnerung e.V. schreibt:
"Der Oberbürgermeister hat die Schirmherrschaft übernommen, nun gilt es
alle gesellschaftlichen Gruppen in Gelsenkirchen zu mobilisieren.
Insbesondere wünschen wir uns viele Besuche von Schulklassen. Bisher
haben an allen Orten sehr viele Lehrer diese Chance genützt.

Für Ideen und Vorschläge zur Mobilisierung sind wir dankbar."

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JürgenB
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Beate Klarsfeld

Beitrag von JürgenB »

Die Idee für den Zug beruht auf einem Projekt von Beate Klarsfeld (remember: die Frau die Kiesinger ohrfeigte und Klaus Barbie zur Strecke brachte). Sie hat in Frankreich durchgesetzt, dass die dortige Bahn in ihren Hauptbahnhöfen eine Ausstellung mit den ermordeten Kindern des jüdiscvhen Kinderheims von Izieu durchgeführt hat.

Im Rahmen der Ausstellungen, die jetzt bei der Bahn laufen, wird auch ein Teil der französischen Ausstellung gezeigt werden.

Es ist schon ein Skandal, dass dieser unsägliche Mehdorn erst durch ein Machtwort des Bundesverkehrsministers dazu gezwungen werden mußte, den Zug der Erinnerungen und die Ausstellungen in deutschen Bahnhöfen zuzulassen.

Wen's interessiert: ab und zu läuft auf Arte noch mal ein Portrait von Beate Klarsfeld, was unsere kleine feine Filmproduktion vor drei Jahren gedreht hat http://www.competentmedia.de/p13.htm
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

lg45888
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Zug der Erinnerungen

Beitrag von lg45888 »

@ all

Am Freitag 08.02.2007 hatte ich in Osnabrück einen Termin. Dort ist zur Zeit der "Zug der Erinnerungen" am Hbf Osnabrück, Gleis 1, zu sehen. Aus diesem Grunde ist "mein" Zug, der Richtung Münster fährt, auf Gleis 2 "umgeleitet" worden.

Ich finde es gut, dass der "Zug der Erinnerungen" auch nach Gelsenkirchen kommt. Auf jeden Fall werde ich die Gelegenheit nutzen, diese Ausstellung zu besuchen.

MfG

Lothar
"Handle so, dass die Maxime Deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte" (kategorischer Imperativ, 1788, von Immanuel Kant, geb. 1724, gest. 1804 in Königsberg)

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Die Namen der Kinder

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Die Namen von 117 ermordeten jüdischen Kindern aus Gelsenkirchen sind hier verzeichnet:
http://www.gelsenzentrum.de/gedenken_ki ... irchen.htm

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Zug der Erinnerung in Gelsenkirchen

Beitrag von GELSENZENTRUM »

WAZ schreibt am 9. Februar 2008:
Die Bahn will Kasse machen

Der Zug der Erinnerung fährt in die Miesen, weil Mehdorn Schienengebühren verlangt. Die Ausstellung über die Deportation von Kindern ins Konzentrationslager kommt Sonntag in Dortmund an

Von Rolf Potthoff


Essen. Sie waren ja gewissenhaft, die Leute von der Reichsbahn. Die Züge
sprichwörtlich pünktlich, und sie brachten ihre Fracht und Passagiere zuverlässig ans Ziel. Gleich, wo immer das auch lag.
Gute Arbeit verlangt natürlich ein angemessenes Entgelt. So nahm die Reichsbahn vier Pfennige pro Person und Schienenkilometer, wobei für Mädchen und Jungen unter vier Jahren nur die Hälfte genommen wurde und für ganz kleine Kinder gar nichts zu zahlen war. Die Angaben verstehen sich übrigens für die Transporte ins KZ.

Ohne die Reichsbahn wäre die Deportation von Millionen jüdischen Familien nicht
möglich gewesen. Das nationalsozialistische System war auf Züge, Personal und
Infrastruktur der Bahn angewiesen; zumal seit der Wannsee-Konferenz 1942, bei der man die Vernichtung der Juden beschloss.

Doch die Bundesbahn als Nachfolgerin der Reichsbahn tat sich lange schwer, sich der Geschichte zu stellen. Kritiker äußerten einmal sarkastisch, die Bahn erwecke den Eindruck, als seien "zwischen '39 und '45 in Deutschland keine Züge gefahren." Jetzt rollt eine Wanderausstellung die Strecken entlang, die damals Deportationsstrecken waren. Der "Zug der Erinnerung" ist allerdings keine Aktion der Bahn, sondern die eines privaten Trägervereins. Der wird von Bürgerinitiativen unterstützt, wobei sich der Erinnerungs-Zug aus Spenden finanziert.

Am Sonntag fährt die Ausstellung Dortmund als die erste Station im Ruhrgebiet an.
Gezeigt werden unter anderem Biografien von verschollenen Kindern aus europäischen Ländern. Die Aktion wird als wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur gewertet. Und dennoch trübt ein Schatten das Bild: der Trägerverein beklagt sich über das Finanzgebaren der Bahn. Trotz vieler Proteste belege die Bahn die Aktion mit hohen Gebühren.
Für die Nutzung des Schienennetzes und Bahnhofsaufenthalte kämen inzwischen Kosten von über 70.000 Euro auf den Verein zu. Gegen das Verhalten der Bahn hätten auch die Ministerpräsidenten von Thüringen, des Saarlandes und von Sachsen Stellung bezogen, beschweren sich die Veranstalter. Und zahlreiche Politiker stellten sich hinter ihre Forderung, keine Gebühren für die Ausstellung zu nehmen.

Inzwischen sagte Verkehrsminister Tiefensee eine Geldspritze von 15.000 Euro für die Aktion zu. Doch das konnte Bahnchef Mehdorn bisher nicht erweichen; er lehnt einen Gebührenerlass ab. Bahnsprecher Voß begründet das mit dem "klaren rechtlichen Rahmen". Der Trägerverein hat für die Ausstellung nämlich ein privates Eisenbahn-Unternehmen verpflichtet. Es darf zwar wie andere private Anbieter auch das Bahn-Schienennetz befahren, muss jedoch Gebühren dafür entrichten. Und Ausnahmen bei den Gebühren zu machen, sei, so die Bahn, der Bahn nicht erlaubt. Außerdem unterstütze die Bahn die Ausstellung indem sie versuche, alle Strecken- und Bahnhofs-Wünsche zu erfüllen. Auch der logistische Aufwand, etwa Umleitungen des Normalbetriebs für die vom "Zug der Erinnerung" belegten Gleise werde vom Bahnpersonal getragen.

Ohnehin ist die Wanderausstellung sozusagen ein Kind aus dem Fleische der Bahn. Sie entstand, als sie sich vor Jahren unter Hinweis auf eigene NS-Erinnerungsstätten weigerte, eine eigene Wanderausstellung zu organisieren. So wurde schon derzeit eine große Chance zur Geschichtsaufarbeitung verspielt.

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Zug der Erinnerung Gelsenkirchen

Beitrag von GELSENZENTRUM »

WAZ Gelsenkirchen schreibt am 11. Februar 2008:
Zug der Erinnerungen

Gedenken an Kinder und Jugendliche währen der NS-Zeit.
Halt am Hauptbahnhof


Der "Zug der Erinnerung", der deportierter Kinder und Jugendlicher während der NS-Zeit gedenkt, macht am kommenden Sonntag, 17. Februar, und Montag , 18. Februar, Halt am Gelsenkirchener Hauptbahnhof.

Der Gedenkzug, der am 8. Mai zum Tag der Befreiung in Auschwitz letzte Station machen soll, geht auf eine Initiative zahlreicher Bürgerinitiativen zurück. Über 6000 Kilometer fährt der Zug durch Deutschland. Bisher haben ihn 85.000 Menschen, oft Schulklassen und Jugendliche, besucht.

De Zug der Erinnerung besteht aus einer Dampflok und mehreren Ausstellungswagen, in denen Fotos und Briefe von Deportierten gezeigt werden. Aus Gelsenkirchen, so ermittelte der Trägerverein, stammen mindestens 93 Kinder und Jugendliche, die in Bahntransporten 1942 Richtung Osten gebracht wurden. Das jüngste Opfer, Reha Windmann, war kaum 2 Jahre alt, und wurde in Auschwitz ermordet.
Nach unseren Recherchen war das jünste Opfer Moses Leib Drach, geboren am 13.März 1940. (Basierend auf dem Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945". Bundesarchiv Koblenz, 2006)

pito
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Re: Zug der Erinnerung in Gelsenkirchen

Beitrag von pito »

WAZ hat geschrieben:Die Bahn will Kasse machen
Schön deutlich, diese Überschrift. ;-)

Um welche Uhrzeit fährt der Zug ein? Die Dampflok will man ja auch in Bewegung sehen.

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Das müsste in den Terminkalender! Ich habe es gerade versucht, aber nicht geschafft. Der war früher einfacher zu bedienen, meine ich . Vielleicht bin ich einfach zu ....

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Triode
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Beitrag von Triode »

Bahn kassiert zweimal.

Damals 4 Pfennig je Kilometer/Person für den Transport in den Tod.
In diesem Luxuswagen.

Foto:Waggon im KZ Mittelbau Dora
Bild

Heute für den Zug der Erinnerung.

Nachdem Herr Mehdorn es nicht verhindern konnte, versucht er zu behindern.

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Chain "Henry" Haeusler

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Chain "Henry" Haeusler, geboren am 7. Juli 1926 in Gelsenkirchen.

Chain "Henry" Haeusler überlebte den Holocaust, zum Zeitpunkt seiner Deportation war er 16 Jahre alt. Chain "Henry" starb am 14. Juni 1984 in North Dakota, USA.

Bild

pito
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Re: Zug der Erinnerung in Gelsenkirchen

Beitrag von pito »

WAZ hat geschrieben:... Bahnsprecher Voß begründet das mit dem "klaren rechtlichen Rahmen". Der Trägerverein hat für die Ausstellung nämlich ein privates Eisenbahn-Unternehmen verpflichtet. Es darf zwar wie andere private Anbieter auch das Bahn-Schienennetz befahren, muss jedoch Gebühren dafür entrichten. Und Ausnahmen bei den Gebühren zu machen, sei, so die Bahn, der Bahn nicht erlaubt. ...
Ein Vorschlag: Die Bahn spendet dem Verein ganz offiziell 70.000 und der kann damit die Gebühren bezahlen. Dem Recht wäre Genüge getan.

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Re: Zug der Erinnerung in Gelsenkirchen

Beitrag von GELSENZENTRUM »

pito hat geschrieben: Ein Vorschlag: Die Bahn spendet dem Verein ganz offiziell 70.000 und der kann damit die Gebühren bezahlen. Dem Recht wäre Genüge getan.

Supergute Idee! Und ne' Spendenquittung gibts obendrein! Also Herr Mehdorn, worauf warten Sie noch?

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JürgenB
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Beitrag von JürgenB »

War heute in der Stadt von wegen Berlinale und kam am Bahnhof Potsdamer Platz vorbei. Auf der Suche nach der dortigen Gedenkausstellung, die eigentlich morgen schließen soll (ist bis zum 29. 2. verlängert), wurde ich schließlich in einer hinterletzten Ecke der weiträumigen Hallen zwischen Einkaufszentrum und U-Bahn-Tunnel fündig.

Wenn nicht gerade eine eifrige Lehrerin ihre fast durchgehend migrantenhintergündigen Schüler zwischen die wenigen Stellwände gescheucht hätte, wäre das Ganze ein komplett trauriger Anblick gewesen.

Ist Mehdorn mal wieder gut gelungen, sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

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hertener
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Beitrag von hertener »

JürgenB hat geschrieben:War heute in der Stadt von wegen Berlinale und kam am Bahnhof Potsdamer Platz vorbei. Auf der Suche nach der dortigen Gedenkausstellung, die eigentlich morgen schließen soll (ist bis zum 29. 2. verlängert), wurde ich schließlich in einer hinterletzten Ecke der weiträumigen Hallen zwischen Einkaufszentrum und U-Bahn-Tunnel fündig.

Wenn nicht gerade eine eifrige Lehrerin ihre fast durchgehend migrantenhintergündigen Schüler zwischen die wenigen Stellwände gescheucht hätte, wäre das Ganze ein komplett trauriger Anblick gewesen.

Ist Mehdorn mal wieder gut gelungen, sich aus der Verantwortung zu stehlen.



Macht der Mehdorn das nicht immer so?
Ich verstehe nicht Wieso der BUND, dem das Gleis ja angeblich noch gehört und es so bleiben soll, nicht ein Machtwort als Hauptanteilseigner spricht und Mehdorn in die Schranken weist!?
Einfch nur unglaublich...
OK, bin 1976 geboren und kenne die Geschichte nur aus dem Geschichtsunterricht, aus den Dokumentationen auf Discovery-Channel, durch Guido Knopp (ZDF) und Zeitzeugen, wie mein Großvater (Kriegsgefangenschaft in Frankreich) und meine Oma die selbst in GE denunziert wurde..., aber gerade deshalb finde ich so eine Ausstellung gut und werde auch versuchen die in GE zu besuchen, soweit es meine Zeit zulässt.
Herr Mehdorn kneifen Sie sich Ihre Rechnungen!

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