Der "Zug der Erinnerung"

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes

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pito
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Re: Erinnerungsort Gelsenkirchen Hauptbahnhof

Beitrag von pito »

GELSENZENTRUM hat geschrieben:eine nette, beschauliche Ecke.
Ich hätte sie in den Bahnhof gestellt. Vielleicht an die Aufgänge zu den Gleisen.

Aber da war bestimmt der Mehdorn vor. :cry:

GELSENZENTRUM
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Re: Erinnerungsort Gelsenkirchen Hauptbahnhof

Beitrag von GELSENZENTRUM »

pito hat geschrieben:
GELSENZENTRUM hat geschrieben:eine nette, beschauliche Ecke.
Ich hätte sie in den Bahnhof gestellt. Vielleicht an die Aufgänge zu den Gleisen.

Aber da war bestimmt der Mehdorn vor. :cry:
Jeder andere Platz wäre besser gewesen als diese P..ecke. :?

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Zug der Erinnerung erreicht Oswiecim/Auschwitz

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Ankunft in der Gedenkstätte Auschwitz
Erinnerungen an die deportierten Kinder und Jugendlichen werden im Lager niedergelegt

Oswiecim/Auschwitz - Nach einer zehnstündigen Reise von Görlitz über Zgorzelec und Wroclaw erreichte der "Zug der Erinnerung" am Abend des 7. Mai Oswiecim (Auschwitz). Die stellvertretende Direktorin der Gedenkstätte, Frau Kristyna Oleksy, begrüßte den Zug auf dem Bahnhof der Stadt. In Anlehnung an ein Wort von Elie Wiesel wünschte sie den mitreisenden Jugendlichen, dass sie durch die Erfahrungen im ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager verändert werden.

Teilnehmer der Spurensuche überreichten Frau Oleksy ein Gedenkbuch an die ermordeten Chemnitzer Juden. Anschliessend besuchte Frau Oleksy die Ausstellung die im „Zug der Erinnerung" auf dem Stadtbahnhof von Oswiecim zu sehen ist. Dort treffen am heutigen Donnerstag (8. Mai) Schulklassen aus Krakow und andere Besucher der Region ein.

Am Morgen des "Tag der Befreiung" setzten die Jugendlichen im "Zug der Erinnerung" ihre seit Monaten andauernde Spurensuche fort. In mehreren Gruppen, die sich auf der Zugreise von Görlitz nach Auschwitz mit der Logistik der Deportation auseinander gesetzt hatten besuchen sie das Stammlager sowie das
Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau.

In einer offiziellen Gedenkfeier am 8. Mai wurde der Ermordeten an einem früheren Reichsbahnwaggon gedacht. Neben mehreren Jugendlichen aus dem "Zug der Erinnerung" sprachen der Direktor der Gedenkstätte Auschwitz, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Katrin Göring-Eckardt, sowie der Vorsitzende des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland, Herr Romani Rose.

Anschließend durchschritten die Jugendlichen das Tor zum ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau, in dem zehntausende Kinder aus
Deutschland und ganz Europa den Tod fanden. An den Baracken legten die Teilnehmer Erinnerungen an die Opfer nieder.

Quelle: http://www.zug-der-erinnerung.eu/index.html
Auf der Internetseite des Vereins "Zug der Erinnerung" erfahren Sie mehr zur Ankunft des Zuges in Oswiecim/Auschwitz, Polen.

Zahnfee
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Registriert: 04.06.2008, 21:24

Ewige Schatten

Beitrag von Zahnfee »

WAZ schreibt am 29.05.2008
Ewige Schatten

Eine Bahn fährt die Strecken, auf denen die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg Hunderttausende Kinder zur Ermordung abtransportierten. Auch Gelsenkirchen war eine Station

Die Schatten von Besuchern, die im Gelsenkirchener Hauptbahnhof die Ausstellung im Zug der Erinnerung ansehen wollen, wirken wie Schatten der Vergangenheit. Foto: WAZ, Cornelia Fischer Foto: dpa DER ZUG DER ERINNERUNGAm 8. November startete der "Zug der Erinnerung" in Frankfurt/Main zur Fahrt durch Deutschland. Bis heute befährt er Routen, auf denen während des Zweiten Weltkriegs Kinder zur Ermordung in Vernichtungslager deportiert wurden. Auch Gelsenkirchen war eine Station. ZEUS-Reporterin Jennifer Fischer interviewte Andreas Jordan vom Verein Gelsenzentrum, der die Station in Gelsenkirchen mitorganisierte.

Wie waren die Reaktionen auf den Zug der Erinnerung insgesamt?

Jordan: Seit Start des Zuges haben die Zugbegleiter mehr als 225 000 Besucher und Besucherinnen gezählt - ein enormer Zuspruch, den die Initiatoren nie erwartet haben. In Berlin kamen am ersten Tag des Zugaufenthalts über 10 000 Menschen in den Ostbahnhof. Zur Eröffnung der Ausstellung in Gelsenkirchen schickte der 1938 aus Gelsenkirchen verschleppte Herman Neudorf Grußworte. Er lebt heute in den USA und schrieb unter anderem:

"Am 28. Oktober 1938 kam ein Polizist in meine Schule, das Realgymnasium Horst - und brachte mich ins Gefängnis in Horst. Ich war gerade 13 Jahre alt. Von diesem Tag an war meine Jugend zu Ende! Von dort schleppte man mich nach Polen, nach Riga, in das KZ Stutthof und nach Buchenwald, wo ich dann 1945 befreit wurde. Vergeben muss man - aber Vergessen ist unmöglich. Darum wünsche ich dem Zug der Erinnerung großen Erfolg und danke allen, die unser Schicksal wach halten."

Wie waren die Reaktionen auf den Zug der Erinnerung, insbesondere in Auschwitz?

Jordan: Das "Erinnern auf Rädern" fand großen Zuspruch, auch in Oswieczem (Auschwitz). Dort versammelten sich am Jahrestag der Befreiung, am 8. Mai, vor zwei Deportationswaggons der Deutschen Reichsbahn mehr als 200 Teilnehmer. Darunter waren der Direktor der Gedenkstätte Auschwitz sowie polnische Vertreter der Opferorganisationen. Luise Rauer, eine 18-jährige Schülerin aus Berlin sagte im Namen der deutschen Spurensucher unter anderem:

"Heute haben wir Auschwitz besucht. Es ist schwierig, weiche Knie in Worte zu fassen. Sprachlos stehen wir da. Fassungslos starren wir auf die Tausenden Koffer, Prothesen, Zahnbürsten und Schuhe. Plötzlich wird uns die Dimension eines solchen Vernichtungslagers bewusst. Ein Stück mehr können wir uns nun das Unfassbare vorstellen."

Beeindruckende Worte, nicht wahr?

Warum haben Sie das Projekt unterstützt?

Jordan: Mehr als eine Million Kinder aus ganz Europa wurden von der Reichsbahn in den Tod transportiert. Etwa 140 Kinder und Jugendliche aus Gelsenkirchen wurden von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. Nur einige wenige überlebten das Grauen und kehrten nach Gelsenkirchen zurück - ich nenne hier Herman Neudorf, Bernd Haase, Elli Kamm (geborene Diament) und ihren Bruder Fred, sie alle waren zwischen 13 und 16 Jahre alt.

In diesem Alter wurden die Kinder von den Nazis aus ihrer Lebensmitte gerissen, in Konzentrationslager gesteckt. Sie mussten erleben, wie Ihre Angehörigen ermordet wurden. Sie haben unfassbare Dinge gesehen. Sie haben unendliche Qualen erlitten. Und Sie alle haben Ihre Erinnerungen an diese schreckliche Zeit niedergeschrieben. Für uns, für unsere Kinder und für die nachfolgenden Generationen mit der mahnenden Botschaft: Lasst es nie wieder geschehen!

Wie stand die Deutsche Bahn zu diesem Projekt?

Jordan: Über die Mitverantwortung der damaligen Deutschen Reichsbahn am Holocaust ist in den Medien berichtet worden. Die Deutsche Bahn als Nachfolgeunternehmen der ehemaligen Reichsbahn stellt maßlos hohe Finanzforderungen an den Verein "Zug der Erinnerung", verweigert jede materielle Hilfe und behindert so die Erinnerungsarbeit des "Zug der Erinnerung". Jennifer Fischer 8b, Gerhart-Hauptmann-Realschule www.gelsenzentrum.de
http://www.derwesten.de/nachrichten/nac ... etail.html

Gruß, T. aus Ü-Dorf

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Ausstellung: Sonderzüge in den Tod

Beitrag von GELSENZENTRUM »

20. November bis 6. Dezember 2009:
Ausstellung: Sonderzüge in den Tod
Die Deportation mit der Deutschen Reichsbahn


"Sonderzüge in den Tod" - unter diesem Ausstellungstitel erinnert die Deutsche Bahn AG an das Schicksal von Deportierten, die während der NS-Zeit von der Deutschen Reichsbahn in Ghettos, Konzentrations- oder Vernichtungslager transportiert wurden. Ab Sonntag, 18. Mai ist die Präsentation im Hauptbahnhof Münster zu sehen.

Die Deutsche Reichsbahn war durch die Deportation zahlloser Menschen unmittelbar am Holocaust beteiligt. Ohne den Einsatz der Eisenbahn wäre der systematische Mord an den europäischen Juden, Sinti und Roma nicht möglich gewesen. Insgesamt wurden im Zweiten Weltkrieg etwa drei Millionen Menschen aus fast ganz Europa mit Zügen zu den nationalsozialistischen Vernichtungsstätten transportiert. Die Ausstellung »Sonderzüge in den Tod. Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn« will an das unermessliche Leid erinnern, das diesen Menschen zugefügt wurde.

Sie zeigt Einzelschicksale von Kindern, Frauen und Männern, die von ihren Heimatorten in den Tod transportiert wurden. Überlebende schildern in Zeitzeugeninterviews die grauenvollen Zustände in den Zügen. Die fahrplanmäßige und betriebliche Durchführung dieser Transporte durch die Reichsbahn wird anhand von Dokumenten und Grafiken dargestellt. Die Wanderausstellung wurde in Kooperation mit dem Centrum Judaicum und dem Deutschen Technikmuseum in Berlin erarbeitet. Sie beruht auf der im Museum der Deutschen Bahn in Nürnberg gezeigten Dauerausstellung zur Geschichte der Reichsbahn im Nationalsozialismus. Die Fotos und Biografien der aus Frankreich deportierten jüdischen Kinder haben Serge und Beate Klarsfeld für die Wanderausstellung recherchiert und zusammengestellt.

http://www.deportationsausstellung.de/

Eröffnung am Freitag, 20. November 2009, 17.00 Uhr:
Grußwort
Gabriele Schäfer
Bürgermeisterin der Stadt Bochum

Deportationen aus Bochum
Dr. Ingrid Wölk
Leiterin des Stadtarchivs - Bochum Zentrum für Stadtgeschichte

Einführung in die Ausstellung
Dr. Susanne Kill
Deutsche Bahn AG


Veranstaltungsort:
Stadtarchiv. Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Str. 47, 44789 Bochum
fon 0234-910-9501

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JürgenB
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Beitrag von JürgenB »

Es ist zwar schon einige Zeit her, aber mittlerweile ist der "Zug der Erinnerung" auch in Brüssel angekommen:

Pressemitteilung der EU von gestern:

EU-Kommission zeichnet "Zug der Erinnerung" aus
http://ec.europa.eu/deutschland/press/p ... 547_de.htm

Herzlichen Glückwunsch an Hans-Rüdiger Minow, den ich als einen seit Jahrzehnten engagierten Dokumentarfilmer zu schätzen gelernt habe, und seine Mitstreiter.
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

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