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Verfasst: 28.12.2007, 23:12
von Lene22
Na, immerhin....wo sind diese Reste denn zu sehen ?

Verfasst: 28.12.2007, 23:17
von pito
Lene22 hat geschrieben:wo sind diese Reste denn zu sehen ?
Im heutigen Hauptbahnhof, Südausgang.

Ist schon schlimm. Da haben sie den Bahnhof abgerissen um dann, wie zum Hohn für alle Denkmalschützer, die Reste des alten dort an die Wand zu hängen. Besonders hart finde ich die Klappe, die sie in das eine Relief reingesägt haben. Vermutlich sind irgendwelche Stromanschlüsse dahinter. :roll:

Verfasst: 12.04.2008, 14:13
von froese2907
Der alte Bahnhofseingang. Am neuen Bahnhof wird schon gebaut. Muß so um 1979 sein.Bild

Verfasst: 12.04.2008, 14:49
von froese2907
Die Baustelle hinter dem neuen Bahnhof.Bild
Bild
Bild

Verfasst: 12.04.2008, 23:12
von JürgenB
Könnte eigentlich eher in den Fred Bochumer Str. (von wegen der Neugestaltung zwischen Bahnhof und Neustadtplatz)

Verfasst: 13.04.2008, 11:42
von RotthauserJung
Oder unter Krawattenfabrik Bauer :wink: :D Die stand in früherer zeit nämlich mal ungefähr an der Stelle :wink:

Re: 1982: Abriss des Bahnhofs

Verfasst: 26.08.2010, 11:14
von Josel
pito hat geschrieben:<object classid="clsid:d27cdb6e-ae6d-11cf-96b8-444553540000" width="400" height="326"><param name="movie" value="http://video.google.com/googleplayer.sw ... ram><embed src="http://video.google.com/googleplayer.sw ... 5178942848" width="400" height="326" type="application/x-shockwave-flash"></embed></object>

Direktlink: http://video.google.de/videoplay?docid= ... 5178942848
Der nachdenkliche Text dieses Filmchens wäre vielleicht was für die Stuttgarter Demonstranten...

(Wobei der Stuttgarter Bahnhof um Welten erhaltungswürdiger scheint als der Gelsenkirchener Torso, der nach dem Krieg verblieben war und dann abgerissen wurde...)

J.

Verfasst: 26.08.2010, 12:01
von Chronistin66
Damals wollte man eben mordern sein!

Man kann sicherlich darüber streiten, ob man heute noch mal so einen Abriss genehmigen würde. Aber damals war man stolz und fühlte sich inovativ.

Unten die Stadtbahn, darüber die Fußgänger, darüber die Gleise und der Bus- und Autoverkehr.

War doch ne tolle Idee! :wink:

Doro

Re: 1982: Abriss des Bahnhofs

Verfasst: 26.08.2010, 12:04
von diro
sicherlich könnte ein aussenstehender dritter, im vergleich des stuttgarter bahnhofes mit dem alten gelsenkirchener zu der auffassung gelangen, das ersterer erhaltenswürdiger zu sein scheint.

ich selbst bin in der vergangengenheit, aus beruflichen gründen, jahrelang jede woche mit der bahn nach stuttgart gefahren. zweifelsohne hat dieser prachtbau aus wilhelminischer zeit einen bleibenden eindruck bei mir hinterlassen. auch sehe ich es, wie viele andere auch, als dekadenten akt an, dieses relikt abzureissen, nach dem motto: hau weech die schei....

nur ich denke, für einen lokalen bürger, sei es in stuttgart, gelsenkirchen, oder sonstwo: jeder sucht in seinem stadtbild nach kulturellen zeitzeugen, mit denen er sich persönlich identifiziert...und gelsenkirchen hat diesbegzl., aufgrund der kahlschlag-politik, nicht mehr allzuviel zu bieten. als beispiel sei hier nur mal die thematik hans-sachs-haus erwähnt, ohne an dieser stelle näher darauf einzugehen.

glück auf...diro

Josel hat geschrieben:
pito hat geschrieben:<object classid="clsid:d27cdb6e-ae6d-11cf-96b8-444553540000" width="400" height="326"><param name="movie" value="http://video.google.com/googleplayer.sw ... ram><embed src="http://video.google.com/googleplayer.sw ... 5178942848" width="400" height="326" type="application/x-shockwave-flash"></embed></object>

Direktlink: http://video.google.de/videoplay?docid= ... 5178942848
Der nachdenkliche Text dieses Filmchens wäre vielleicht was für die Stuttgarter Demonstranten...

(Wobei der Stuttgarter Bahnhof um Welten erhaltungswürdiger scheint als der Gelsenkirchener Torso, der nach dem Krieg verblieben war und dann abgerissen wurde...)

J.

Re: 1982: Abriss des Bahnhofs

Verfasst: 26.08.2010, 12:54
von Josel
diro hat geschrieben:zweifelsohne hat dieser prachtbau aus wilhelminischer zeit einen bleibenden eindruck bei mir hinterlassen.
Das Ding ist jünger und für mein Empfinden eher neoklassizistisch. Vermutlich würde der Protest sonst noch wilder ausfallen, denn für die Bauten aus wilhelminischer Zeit haben die Deutschen ja inzwischen ihr Herz (wieder)entdeckt. Guckse beispielsweise unsere alte Post, obgleich die bei weitem nicht so "schön" ist wie das HSH (zumindest seine Restfassade...) oder das Ricarda-Huch-Gymnasium.

J.

Verfasst: 26.08.2010, 13:19
von diro
@josel

wilhelminische zeit war 1890-1918. erbauung des stuttgarter bahnhofes siehe untenstehend:


1910 schrieben die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen als Bauherr einen Architektenwettbewerb aus, an dem 70 Büros teilnahmen. Den ersten Preis gewann das Büro von Paul Bonatz (1877–1956) und Friedrich Eugen Scholer (1874–1949) mit seinem Entwurf „umbilicus sueviae“ (Der Nabel Schwabens).[4] Nach zahlreichen Veränderungen, beispielsweise der Verschiebung des Turmes von der Hauptfassade an den Schlossgartenflügel, wurde 1914 an der Cannstatter Straße mit dem Bau begonnen. Auch in der Bauphase kam es zu Planänderungen.[4] Aufgrund des Gleisverlaufes zum alten Bahnhof musste der Bau in zwei Teilen erfolgen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1922 wurde der erste Bauteil in Betrieb genommen und im Anschluss die Gleise zum alten Bahnhof abgebrochen. Der zweite Bauteil wurde 1928 vollendet.

Verfasst: 26.08.2010, 13:50
von Josel
Machja sein, dass die 1914 begonnen haben. Vom Stil der Fassade gehört das Gebäude m.E. trotzdem schon in die nächste Epoche. Z.B. ein solch schmuckloser eckiger Turm wäre ein No-Go für in einem wilhelminischen Entwurf gewesen. Aber sei's drum, da gebe ich gerne nach.

J.

Verfasst: 26.08.2010, 14:08
von diro
sicherlich, was den baustil anbelangt, kann man unterschiedlicher auffassung sein, da teilbereiche unterschiedlich geprägt sind.

sollte auch meinerseits keine kritik sein, sondern nur die anmerkung, dass der bau nicht jünger ist und keineswegs ein relikt aus der nazi-ära. also, nix für ungut.

gruss....diro

Verfasst: 26.08.2010, 15:40
von Benzin-Depot
eigentlich ot, aber weil das Thema grad so schön ist :wink:

bei der Bez. Bauten aus der "wilhelminische zeit" assoziiert man (ich) "Wilhelminischer Stil" = Historismus bzw. Neubarock.

Das trifft für den Stuttgarter Bahnhof nicht zu, der damals hochmoderne klassische Entwurf gilt als bedeutenstes Werk von Paul Bonatz, einem der maßgeblichen Vertreter der Stuttgarter Schule.

Der Bahnhof war in seinerzeit das Vobild für zahlreiche Blechspielzeugbahnhöfe, wie von "Kindler & Briel" oder Märklin. Besonders die verschiedenen Märklinmodelle erreichen bei Sammlern Kultstaus.

http://tischbahn.de/index.php/2008/01/0 ... r-spur-00/

Verfasst: 26.08.2010, 18:06
von diro
wie auch immer man das, oder jeder für sich, oder der schaffende für sich interprätiert, bzw. interprätiert hat...vom bauhausstil hat sich bonatz distanziert. zeitgleich wurde in stuttgart die weissenhof-siedlung geschaffen und dessen federführender war mies van der rohe (urgestein des bauhaus-stiles).

aber das war auch nicht kern meines ursprünglichen statements, sondern dass sich politik, wirtschaft und lobbyisten über die stimme des volkes hinwegsetzen, ein "mit amtlichen vermerk" benanntes kulturhistorisches denkmal zu erhalten.