HelmutW hat Folgendes geschrieben:
Achtung, überlegen was Geschlossenheit des künstlerischen Organismus eigentlich heißt!Für den Bereich Kunst lehne ich das sogenannte geschlossene Werk entschieden ab.....
Es ist eine Bevormundung.....elitärer Art......
es hätte einen unerträglichen sakralen Anspruch...
Ich schätze den aktiven Kunstbetrachter.......
Einen Roman,oder einen Film, der so ein Anspruch hegt........würde ich erst gar nicht lesen....bzw sehen wollen......
Wo vor ist es denn abgeschlossen (vollendet)? Vor der umgebenden Wirklichkeit (Museum, Wohnzimmer, usw.), vor der Lebenswirklichkeit des Alltags im Ganzen.
Noch drastischer formuliert:
Jede Plastik und Skulptur, die auf einem Sockel steht, ist der Wirklichkeit des Betrachters enthoben, wird so zum Kunstobjekt und bekommt eine Aura. Das ist das Sockelproblem in der Kunst: Der Sockel macht aus einem Werk ein geschlossenes (abgeschlossenes) Kunstwerk.
In der Bildkunst ist der Gemälderahmen der "Sockel".
Hier der andere Strang: Alle Künstler die Kunst mit Leben gleichsetzen, machen Werke ohne Sockel und ohne Rahmen. Sie sagen folgerichtig die Formel daher:
KUNST = LEBEN
(Beuys z.B. sagte einmal: "Ich befasse mich nur noch mit dem Sockel".)
Und gleich noch einen Hinweis zur Formel "Kunst =Leben":
Ich bin der Meinung, dass zwischen Kunst und Leben ein Abstand besteht oder gehalten werden muß, denn die Kunst, die ja Werte setzt, dient dem Leben, damit dieses sich an der Kunst aufrichten kann. Das ist ein antinihilistischer Akt. Zu dem stehe ich.