Kriegsende in Gelsenkirchen

Bekannte und unbekannte Orte in Gelsenkirchen

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

zwei unbekannte Straßen in GelsenkirchenBild
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usch
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Beitrag von usch »

Stefan hat geschrieben:Wo, in Gelsenkirchen, die Aufnahmen gemacht wurden und was sie zeigen, ist mir nicht bekannt.
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Das ist doch die Wanner Straße. :shock:

Standort des Fotografen zwischen Hohenzollern- und Hammerschmidtstraße, Blickrichtung stadteinwärts. Rechts am Bildrand das Haus mit der Adler-Apotheke und dahinter / darüber der Turm der Heiligen Familie. Vergleiche das Foto rechts unten:
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Sogar die Litfaßsäule steht an Ort und Stelle.

Ach du Kacke. Da hinten auf der rechten Seite haben meine Großeltern gewohnt. Von dem ganzen Häuserblock ist praktisch nichts übrig geblieben.

pito
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Beitrag von pito »

usch hat geschrieben:Das ist doch die Wanner Straße. :shock:
Jau! Jetzt wo du es sagst. Hab auch oft auf dieses Bild geguckt, aber jetzt erkenne ich es. :up:

GELSENZENTRUM
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Fährunglück auf dem Kanal

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Sonntag, dem 7. April 1946, in der Stadt die Kunde von einem entsetzlichen Unglück. Die Kanalfähre an der Münsterstraße in Bismarck war umgekippt und hatte zahlreiche Passagiere ins Wasser gedrückt und unter sich begraben.

In einem Zeitungsartikel beschrieb der damalige Fährmann Karl May rückschauend die Ereignisse: „Auf dem Wildenbruchplatz war Kirmes und Schalke spielte gegen Erle 08. Wir hatten außergewöhnlich schönes Wetter. Gut 80 Personen mögen auf der Fähre gewesen sein, als sie gegen 14.00 Uhr vom Buerschen Ufer ablegte und ins Schwanken geriet. Es entstand Unruhe. Das Floß kippte zur Seite, alle Fahrgäste stürzten ins Wasser. Das Bedienungspersonal versuchte zu retten, was zu retten war. Doch es gab keine Hilfsmittel. Rettungsringe wurden erst später angeschafft. Das nächste Telefon war auf der Cranger Straße in Erle. Bis die Feuerwehr und die Polizei eintrafen, war es für 21 Männer, Frauen und Kinder zu spät. .."

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Aus: "Gelsenkirchener Lesebuch"

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Die Russen verschicken Grußkarten zum 9. Mai 1945 (Tag des Sieges)......

http://cards.mail.ru/card/compose.html?cid=6218

http://cards.mail.ru/9-maya/prazdnik/Den-Pobedy.html

Manf35
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Beitrag von Manf35 »

GG -> -> Stadtlandschaft Gelsenkirchen -> Kriegsende in Gelsenkirchen
Als Ergänzung verweise ich auf Forenbeiträge:

Resse während des Krieges und nach dem Zusammenbruch
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=9687

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Mechtenbergkraxler
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Erlebtes Kriegsende in Gelsenkirchen

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Da ich keinen wirklich passenden Fred gefunden habe, stelle ich meinen Beitrag mal hier rein.

Heute ist der 8.Mai. Zum 70. Mal jährt sich der Tag, der von den einen Tag der Kapitulation, von anderen Tag der Befreiung genannt wird. Als Gelsenkirchener Forum wäre es vielleicht mal ganz interessant, die hochgestochene Ebene der politischen Reden zum Thema außen vor zu lassen und ganz konkret zu fragen:

Wer von den älteren Usern hat noch konkrete Erinnerungen ans Kriegsende in Gelsenkirchen? Wer kennt aus Erzählungen von Eltern, Großeltern und anderen, wie es in dieser verworrenen und schrecklichen Zeit hier zuging?

Ich stelle das mal zur Diskussion. Vielleicht machen wir einen neuen Fred auf.

MK
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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

8. Mai: endlich Kriegsende, Tag der Befreiung, Todestag meines Vaters vor vielen Jahren.

Ich bin zwei Jahre nach Kriegsende geboren, habe also, Gott-sei-Dank, diesen Krieg nicht erleben müssen. Ich sah aber noch reichlich Trümmergrundstücke, Bunkerreste, Bombentrichter. Spiel- und Abenteuerorte für mich.

Zu Hause waren die Kriegszeiten kein Gesprächsthema, bei meinen neugierigen Fragen wurde abgelenkt. Von der Schwester, die den Krieg als Kind erlebte, werden Fragen ein wenig beantwortet. Wobei sie ja den Krieg nur hier als Kriegsfolgen erleben konnte.

Ich kann die Menschen, die heute diese Zeiten zurück holen wollen, nicht verstehen, nicht im geringsten!

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Emscherbruch
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Re: Kriegsende in Gelsenkirchen

Beitrag von Emscherbruch »

75 Jahre Kriegsende.

Heute morgen Erinnerungen einer 89Jährigen Erlerin an die Zeit zwischen Ostern (dem Zeitpunkt des Einzugs der Amerikaner in das nördliche Stadtgebiet) und dem 8. Mai 1945 gelauscht, aber derzeit leider keine Zeit, um es zusammenzufassen. :?

Gibt es Augenzeugenberichte aus dem Fundus der GGler, die noch nicht in den GG zu finden sind? Falls ja, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn an dieser Stelle eine Sammlung von Erzählungen und Informationsfragmenten entstünde.
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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rapor
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Re: Kriegsende in Gelsenkirchen

Beitrag von rapor »

Im Radio hörte ich heute eine Therapeutin, die darüber sprach, für wen es keinesfalls eine Befreiung war, nämlich viele Frauen. Vergewaltigungen von Seiten aller Siegermächte, die niemals wirklich thematiesiert, geschweige denn aufgearbeitet wurden. Auswirkungen auf die Opfer, viele heute in Alterspflegeeinrichtungen und deren Kinder und Enkel.Oft konnten sie niemals darüber reden, die Auswirkungen auf Erziehung, Partnerschaft und Vertrauen in andere sind gravierend.
Und all das verdanken wir diesem wieder erstarkendem widerlichem Rechten Gesocks.
Was bin ich dankbar, niemals einen Krieg miterlebt zu haben. Die erste Generation seit langen Zeiten.
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Heinz O.
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Re: Kriegsende in Gelsenkirchen

Beitrag von Heinz O. »

und es gibt immer noch diese Hurkatoren
An Häusern, Wänden und Unterführungen hinterließen Schmierer in Gelsenkirchen etliche Hakenkreuze. Allein aus Erle meldet die Polizei neun Fälle.

NS-Symbole hinterließen Unbekannte in der Nacht zum 8. Mai an mehreren Stellen in Gelsenkirchen. Der Tag hat Symbolkraft: Vor 75 Jahren endeten der Zweite Weltkrieg und der NS-Terror in Europa. Etwa ein Dutzend Objekte sowie Gebäude in den Stadtteilen Erle, Bulmke-Hüllen und Ückendorf wurden laut Polizei beschmiert. Die Täter brachten dort Hakenkreuze und unterschiedliche Schriftzüge mit rosa-pinker Farbe auf.

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 76417.html
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Heinz O.
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Re: Kriegsende in Gelsenkirchen

Beitrag von Heinz O. »

Am 7. April 1945 fand die erste Besprechung zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und Besatzungsoffizieren der US-amerikanischen Truppen statt, die zu diesem Zeitpunkt bereits das Stadtgebiet nördlich des Kanals kontrollierten. Das Protokoll dieser Besprechung ist das erste Dokument der Nachkriegszeit, die in Gelsenkirchen vor 75 Jahren einige Wochen vor der bedingungslosen Kapitulation begann. Die gesamte Stadt wurde nur wenige Tage nach dieser ersten Besprechung befreit, die Kämpfe im "Ruhrkessel“ endeten am 17. April 1945.
In der Akte befinden sich die Besprechungsergebnisse sowie die Korrespondenz zwischen der neuen Militärregierung und der Stadtverwaltung aus den ersten Tagen und Wochen nach der Befreiung der Stadt durch die Alliierten. Es handelt sich um eine ausgesprochen bedeutende Quelle zur Geschichte Gelsenkirchens.
https://www.gelsenkirchen.de/de/Bildung ... Teil_1.pdf
https://www.gelsenkirchen.de/de/Bildung ... Teil_2.pdf
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