Erinnerungen an Aufenthalte in Kinder-(Kur-)Heimen
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@WoKaDeh
Stimmt, bei uns wurde die Post auch peinlich genau zensiert. Das war bei mir aber nicht auf Juist, sondern schon bei der zweiten Kur. Da konnte ich ja auch erst schreiben. Als Abschluß stand dann immer der Name der "zensierenden" Person. Deren Gesicht habe ich heute noch vor Augen. Wäsche wechseln, klar, durfte man nur nach Anmeldung. Und es wurde auch immer in so riesigen Gemeinschaftsduschen geduscht. Heute sehe ich vor meinem geistigen Auge noch den Schwaden von den viel zu heiß eingestellten Duschen. Wahrscheinlich sollten wir porentief rein werden.
Stimmt, bei uns wurde die Post auch peinlich genau zensiert. Das war bei mir aber nicht auf Juist, sondern schon bei der zweiten Kur. Da konnte ich ja auch erst schreiben. Als Abschluß stand dann immer der Name der "zensierenden" Person. Deren Gesicht habe ich heute noch vor Augen. Wäsche wechseln, klar, durfte man nur nach Anmeldung. Und es wurde auch immer in so riesigen Gemeinschaftsduschen geduscht. Heute sehe ich vor meinem geistigen Auge noch den Schwaden von den viel zu heiß eingestellten Duschen. Wahrscheinlich sollten wir porentief rein werden.
Guad goahn..
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Jetzt auch mit Foto.Hafenjunge hat geschrieben:Ich, Jahrgang 1952, war mit meiner Schwester, Jahrgang 1949, für 6 Wochen im Schwarzwald, Titisee-Neustadt in der Nähe des Feldbergs. Ich habe sogar noch ein Gruppenfoto der Jungen mit Betreuerin. Muss um 1960 gewesen sein. Das Kindererholungsheim ist hier noch nicht genannt worden. Weiß jemand etwas darüber?
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Die Erfahrungen und machmal auch persönlichen Auseinandersetzungen mit der Phase des von Stadt, Verbänden und Firmen organisierten Erholungsurlaubs für Kinder und Jugendliche, meist aus ärmeren, kinderreichen Bevölkerungsschichten, vor der allgemeinen Reisewelle findet in diesem Forum leider auch in zwei Freds/Threads statt. Neben diesem auch unter Schulland- und Erholungsheime. Wer nach eigenen Spuren suchen will, wäre für eine Zusammenführung dankbar.Hafenjunge hat geschrieben: Ich, Jahrgang 1952, war mit meiner Schwester, Jahrgang 1949, für 6 Wochen im Schwarzwald, Titisee-Neustadt in der Nähe des Feldbergs. Ich habe sogar noch ein Gruppenfoto der Jungen mit Betreuerin. Muss um 1960 gewesen sein. Das Kindererholungsheim ist hier noch nicht genannt worden. Weiß jemand etwas darüber?
Ich war, ausweislich meins Zeugnisheftes (Schulbesuch: 39 Tg entsch. gef.) im 2. Halbjahr des Schuljahres 1961/62 (zusammen mit meiner älteren Schwester) im Schwarzwald zur Kur. Wer war auch mal in Titisee-Neustadt in der Nähe des Feldbergs oder kennt das Haus aus anderen Zusammenhängen?
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@Hafenjunge:Hafenjunge hat geschrieben: Die Erfahrungen und machmal auch persönlichen Auseinandersetzungen mit der Phase des von Stadt, Verbänden und Firmen organisierten Erholungsurlaubs für Kinder und Jugendliche, meist aus ärmeren, kinderreichen Bevölkerungsschichten, vor der allgemeinen Reisewelle findet in diesem Forum leider auch in zwei Freds/Threads statt. Neben diesem auch unter Schulland- und Erholungsheime. Wer nach eigenen Spuren suchen will, wäre für eine Zusammenführung dankbar.
Die Erfahrungen eines Aufenthaltes in einem Schullandheim unterscheiden sich m.E. gravierend von dem in einem, eines von der Struktur und Pädagogik völlig anders aufgebauten Kinderheimes bzw. Verwahranstalt. Hier herrschte offenbar in den 50/60er Jahren bei den Verantwortlichen das Bedürfnis nach autoritärer Heimerziehung vor, so eine Art geschlossene Unterbringung mit Erziehungscharakter.
Das soll durch die verschiedenen Threads deutlich werden !
Für die Erfahrung dauerhafter oder temporärer Heim-Unterbringung im eigenen Ort, haben wir übrigens auch noch einen Extrafred.
Kinderheime in Gelsenkirchen:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=6411
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Ich kann mich auch noch gut an die zahlreichen Aufenthalte in den 50er und 60er Jahren im Küppersbusch-Kinderheim in Brilon-Gudenhagen erinnern.
Das erste mal wurde ich im Alter von 5 Jahren dahin verfrachtet. Dann bis zu meinem 12. oder 13 Lebensjahr jedes Jahr.
Leiterin war eine Schwester Martha. (Drachen).
Gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Kann mich gut an haschierte Leber und rote Beete erinnern. Habe mal nach Genuss dieses Frasses erbrochen, durfte dann zur Strafe den restlichen Tag im Bett verbringen. In der nächsten Woche musste ich wieder die Delikatesse zu mir nehmen.
Betten wurden von uns selbst gemacht und Noten vergeben.
Abends wurde gesungen, u.a. "Wildgänse rauschen durch die Nacht mit schrillem Schrei nach Norden. Unstete Fahrt (?) habt acht, habt acht, die Welt ist voller Morden".
M.E. handelt es sich hier nicht um Liedgut, welches für Kinder geeignet ist. So etwas wurde doch im Krieg gesungen.
Habe vor ca. 15 Jahren noch mal das Heim besucht. Nun war es ein Altenheim. Es war noch genau so wie vor 40 Jahren, nur der Waschraum mit dem runden Waschbrunnen für ca. 10 Kinder war nicht mehr da. Sogar den Speisenaufzug gab es noch. Später wurde das Haus dann abgerissen. Auf dem Grundstück wurde dann ein neues Altenheim errichtet.
Das erste mal wurde ich im Alter von 5 Jahren dahin verfrachtet. Dann bis zu meinem 12. oder 13 Lebensjahr jedes Jahr.
Leiterin war eine Schwester Martha. (Drachen).
Gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Kann mich gut an haschierte Leber und rote Beete erinnern. Habe mal nach Genuss dieses Frasses erbrochen, durfte dann zur Strafe den restlichen Tag im Bett verbringen. In der nächsten Woche musste ich wieder die Delikatesse zu mir nehmen.
Betten wurden von uns selbst gemacht und Noten vergeben.
Abends wurde gesungen, u.a. "Wildgänse rauschen durch die Nacht mit schrillem Schrei nach Norden. Unstete Fahrt (?) habt acht, habt acht, die Welt ist voller Morden".
M.E. handelt es sich hier nicht um Liedgut, welches für Kinder geeignet ist. So etwas wurde doch im Krieg gesungen.
Habe vor ca. 15 Jahren noch mal das Heim besucht. Nun war es ein Altenheim. Es war noch genau so wie vor 40 Jahren, nur der Waschraum mit dem runden Waschbrunnen für ca. 10 Kinder war nicht mehr da. Sogar den Speisenaufzug gab es noch. Später wurde das Haus dann abgerissen. Auf dem Grundstück wurde dann ein neues Altenheim errichtet.
Zum Heim im Schwarzwald habe ich auch etwas zu sagen.
Hier war ich im Alter von 13 Jahren untergebracht.
Es befand sich in Neustadt und hatte den Namen "Schauinsland".
Ich meine, auf dem Bild eine Schwester Monika zu erkennen.
Nach dem Mittagessen war Ruhezeit, die wir im Bett verbringen mussten. Ein Toilettengang wurde verboten. Ein anderes, etwas jüngeres Kind hat ins Bett gemacht und wurde mit 2 Tagen Bettruhe bestraft.
Hier war ich im Alter von 13 Jahren untergebracht.
Es befand sich in Neustadt und hatte den Namen "Schauinsland".
Ich meine, auf dem Bild eine Schwester Monika zu erkennen.
Nach dem Mittagessen war Ruhezeit, die wir im Bett verbringen mussten. Ein Toilettengang wurde verboten. Ein anderes, etwas jüngeres Kind hat ins Bett gemacht und wurde mit 2 Tagen Bettruhe bestraft.
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Ich erinnere mich noch an den Seiten-Eingang durch den Keller, den muffigen Geruch und die Ablagen für die Gummistiefel.Schlasah hat geschrieben:Habe vor ca. 15 Jahren noch mal das Heim besucht. Nun war es ein Altenheim. Es war noch genau so wie vor 40 Jahren, nur der Waschraum mit dem runden Waschbrunnen für ca. 10 Kinder war nicht mehr da. Sogar den Speisenaufzug gab es noch. Später wurde das Haus dann abgerissen. Auf dem Grundstück wurde dann ein neues Altenheim errichtet.
Die guten Erinnerungen beschränken sich auf einen "bunten Abend". Es wurde u.a. Gus Backus gespielt und "Liebeskummer lohnt sich nicht".
Irgendwelche Mädels versuchten Bossa Nova zu tanzen.
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Kinderheim Brilon Gudenhagen
Genau, an den Geruch kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.
Gab es da nicht auch Stiefel, die einem gar nicht gehörten?
Sie wurden vom Heim gestellt und passten auch nicht immer.
Ich kann mich auch noch an einen bunten Abend erinnern.
Da führten wir ein Stück auf (mußten wir natürlich vorher üben). Es ging um ein orientalisches Märchen. Ich war eine Prinzessin und mußte mit dem Prinzen unter einer Decke verschwinden. War mir gar nicht angenehm. Zu singen hatte ich ein Lied, welches ich heute noch manchmal von mir gebe:
"Heute ist der große Wochenmarkt zu Basra. Das lasst Euch ja auf keinen Fall entgehen. Denn auf dem großen Wochenmarkt zu Basra, da ist der Orient in Reinkultur zu sehen.
Salem Aleikum, zu Dienen, frische Äpfel, Apfelsinen, frisch aus Mazola, drei Groschen das Pfund, oh edler Scheich, du reudiger Hund".
War also doch nicht alles so furchtbar schrecklich.
Gab es da nicht auch Stiefel, die einem gar nicht gehörten?
Sie wurden vom Heim gestellt und passten auch nicht immer.
Ich kann mich auch noch an einen bunten Abend erinnern.
Da führten wir ein Stück auf (mußten wir natürlich vorher üben). Es ging um ein orientalisches Märchen. Ich war eine Prinzessin und mußte mit dem Prinzen unter einer Decke verschwinden. War mir gar nicht angenehm. Zu singen hatte ich ein Lied, welches ich heute noch manchmal von mir gebe:
"Heute ist der große Wochenmarkt zu Basra. Das lasst Euch ja auf keinen Fall entgehen. Denn auf dem großen Wochenmarkt zu Basra, da ist der Orient in Reinkultur zu sehen.
Salem Aleikum, zu Dienen, frische Äpfel, Apfelsinen, frisch aus Mazola, drei Groschen das Pfund, oh edler Scheich, du reudiger Hund".
War also doch nicht alles so furchtbar schrecklich.
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Re: Kinderheim Brilon Gudenhagen
In meiner Erinnerung gehörten die Stiefel alle zum Heim und wurden an Regentagen, ebenso wie die Kapuzenponchos ausgegeben.(wir sollten darin aussehen wie die Heinzelmännchen..) Angeblich wurde eine Gebühr dafür erhoben. Ich habe mich deshalb, zumindest bei den komischen Ponchos, recht erfolgreich verweigert.Schlasah hat geschrieben:Genau, an den Geruch kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.
Gab es da nicht auch Stiefel, die einem gar nicht gehörten?
Sie wurden vom Heim gestellt und passten auch nicht immer.
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Wahrscheinlich war ich mit meiner Schwester auch hier. Der Aufenthalt lief über das städtische Gesundheitsamt. Leider war Erholung gleichgesetzt mit Gewichtszunahme. Also war essen und wiegen angesagt.Schlasah hat geschrieben:Zum Heim im Schwarzwald habe ich auch etwas zu sagen.
Hier war ich im Alter von 13 Jahren untergebracht.
Es befand sich in Neustadt und hatte den Namen "Schauinsland".
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Kinderkurheim 19775-77
Hallo,
sagt mal, ich suche ein Kinderkurheim in Niendorf an der Ostsee und Leute, die so zwischen 1975 und 1977 da ebenfalls zur Kur waren.
Kann mir da vllt. jemand helfen? Würde mich über Antworten - auch an meine Email-Adresse sehr freuen (Jerez91@yahoo.de).
sagt mal, ich suche ein Kinderkurheim in Niendorf an der Ostsee und Leute, die so zwischen 1975 und 1977 da ebenfalls zur Kur waren.
Kann mir da vllt. jemand helfen? Würde mich über Antworten - auch an meine Email-Adresse sehr freuen (Jerez91@yahoo.de).