Ewigkeitsschäden (Bergbau)

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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postminister
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Beitrag von postminister »

Als leicht böswilliger Bueraner könnte man anmerken, daß die südlichen Stadtteile dann ja
zuerst abtauchen. Höchster Punkt der Stadt ist der Goldberg mit 95 Meter über normal Null.
Vor diesem Hintergrund sollte man aktuelle (Hans Sachs Haus) und zukünftige Investitionen
nochmal überdenken.Nicht daß man nachher das Gefühl hat die Millionen wären einem davongeschwommen. :löl:

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

postminister hat geschrieben:Höchster Punkt der Stadt ist der Goldberg mit 95 Meter über normal Null.
Die Zeit bleibt nicht stehen. Die höchte Erhebung der Stadt ist schon länger nicht mehr der Goldberg. Die Zentraldeponie Emscherbruch hat 115 m über NN überschritten, die Halde Rungenberg ist mit ähnlicher Höhe ebenfalls höher als der Goldberg. Und der Spitzenreiter ist die Halde Scholven mit ca. 200 m.

Nun könnte man behaupten, die Orte lägen ja alle in Buer. Wenn man unbeweglich im Jahre 1928 verharrt, hat man auch vollkommen recht damit.

Die Stadtväter machten einen großen historischen Fehler, damals, als der Platz in Gelsenkirchen ausging. Sie vergaben die einmalige Chance, das halbe Ruhrgebiet zu vereinen und die neue Stadt "Schalke" zu nennen. Vermutlich hätten sich noch andere Großdörfer um eine Eingemeindung beworben. :wink:

Schade.

So sind wir nun alle dazu verdammt, diesen unnützen Streit über den Stadtnamen über die Jahrtausende fortzuführen. Und wir können nichts dagegen machen. Es ist ein Naturgesetz.

8)
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

postminister
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Beitrag von postminister »

@ Emscherbruch
Teritorialverhalten ist etwas zutiefst menschliches. Kleine Stichelein gehören nun mal dazu.
Solange man sie nicht allzu ernst nimmt, ist doch alles in Ordnung.
Habe noch mehr davon. Mir juckt grade das Fell.
VORSICHT SARKASMUS!
Der Stadtname: In Karl Marx Stadt hat man auch lange gebraucht um zu erkennen, daß man doch wieder Chemnitz heißen will. Wenn die Horster mitmachen, können wir den Usurpator
Gelsenkirchen sowohl an Fläche als auch an Bevölkerungsgröße übertreffen.
Herzlich Willkommen im schönen grünen Städtchen Horst-Buer.
In Gelsenkirchen Alt könnten wir nach Vorbild einer Bad Bank alles abladen, was wir nördlich des Kanals nicht mehr haben wollen.
Und Schalke brauchen wir auch nicht. Wir haben den ehemaligen Erstligisten SC Buer-Hassel
und den deutschen Amateurmeister STV Horst.
Wie mein Vorredner schon bemerkte, die Zeit bleibt nicht stehen. 81 Jahre sind genug!

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Emscherbruch
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81 Jahre die gleiche Leier

Beitrag von Emscherbruch »

Tja, das mag den einen erfreuen und den anderen langweilt es nach 81 Jahren.
Und ich mag mir ehrlich gesagt die Stadt Horst-Buer nicht vorstellen, die dann im Kreis Recklinghausen existieren müsste.

Aber das Thema hieß Ewigkeitskosten und wir schrieben über Bergsenkungen. Den besten Eindruck, was das heißt, bekommt man, wenn man hier einmal mit dem Fahrrad vorbeifährt
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=3626
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

DThamm
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Beitrag von DThamm »

@Emscherbruch,
so ist es, die Realität ist im ganzen Pott, an jeder Ecke und Straße zu sehen und hat noch lange kein Ende.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Zu fragen wäre doch eher, warum nicht in weiser Vorrausschau die komplette Ruhrstadt geschlossen wird - die Ewigkeitskosten sind doch ein starkes Argument.
Aber so wie man beharrlich in extrem Erdbebengebieten baut, Neapel auf dem Kraterrand tanzt, leisten wir uns auch nen bischen Spannung. :D

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rm
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ewig?

Beitrag von rm »

Ein Missbrauch eines ganz besonderen Wortes, welches auf Verhältnisse und Kräfte außerhalb des Zeitraumes verweist, nicht auf besonders lange oder sonstwie quälende Zeitvorstellungen. Ich wünsche mir Widerstand gegen so eine Verballhornung und schlage den Begriff "unplanbar hohe und lange Kostenlast" vor.

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Welche Industrie hinterlässt keine Schäden?!!

Der Preis des Fortschreitens. Fortschritt ist etwas anderes.

DThamm
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Beitrag von DThamm »

In den Nachrichten!!!
Bergschaden in Kamen

pito
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Beitrag von pito »

http://news.google.com/news?hl=de&q=kamen+bergschaden

Da bricht grad für Häuslebauer eine Welt zusammen. Buchstäblich. :?

stapel
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Beitrag von stapel »

Das hat mit dem Bergbau nichts zu tun.
Zuletzt geändert von stapel am 10.07.2009, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.

omopitz
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Beitrag von omopitz »

Der Bericht ist für mich ein wenig zu Düster.

Nachdem was Berichtet wurde, müsste im Grunde genommen die Gegend von Hattingen, Sprockhövel, Witten usw. wo der Kohlebergbau anfing, schon längst versunken sein und alles unter Wasser stehen. Auch beim Erzbergbau, der glaube ich noch älter ist müsste schon wesentlich mehr passiert sein. Ist für mich irgendwie Panikmache und ein Grund mehr dazu alle Zechen zu schliessen damit wir uns noch mehr von Ausländischen Energien oder Rohstoffen abhängig machen.

Wenn man sich vorstellt das in den 30er und 40er Jahren bereits aus Kohle Öl gemacht worden ist und bis Heute kein Großer Fortschritt gemacht worden ist, kann man das nur sehr schlecht verstehen. Zumal ich vor fast 20 Jahren bei der DMT ( früher Bergbauforschung ) und mir dort gesagt wurde das wenn der Benzinpreis auf 2,50 - 3,00 DM steigt es sich lohnen würde aus Kohle Benzin zu machen.

DThamm
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Beitrag von DThamm »

@omopitz
Kohleabbau und Erzbergbau sind zwei paar Stiefel.
Bis auf ein paar Ausnahmen wird Erz aus Eruptivgestein gewonnen, also kristallienes Gestein, das in sich hält und die vom Bergmann geschlagenen Gänge noch nach 1000 Jahre unverändert erhält. Im Kohlebergbau wird ein Flöz flächenmäßig abgebaut, dass Nebengestein im sogenannten Bruchbau, bricht ein und das Haupthangende setzt sich auf das Nebengestein. Folge: Das Ruhrgebiet wurde im Laufe der Bergbauzeit systematisch um ca 10 m abgesenkt. Verschiedene Störfaktoren, Störungen die nicht abgebaut wurden, bilden in Laufe der Jahrzehnte an der Oberfläche Erhebungen, die die Häuser an ihren Rändern schräg stellt. Bergschäden sind auf lange Sicht die Folge des Kohlebergbaus.

omopitz
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Beitrag von omopitz »

Du magst mit dem Gestein im Erzbergbau recht haben aber überlege mal die sache mit dem Grubenwasser oder Grundwasser. Vielleicht ist das im Erzbergbau auch etwas anders.

Fakt ist doch das die Kohleflöze im Bereich der Ruhr zu Tage kommen und von dort immer weiter runtergehen (ich weiss durch Erdverschiebung gibt es Mulden und Kämme). Wo drauf ich hinaus will ist folgendes: Gerade in dem Bereichen wo die Flöze nicht allzutief sind und früher teilweise nur mit Holz ausgebaut worden ist müssten diese angesprochenen Schäden schon da sein. Es ist doch so das wenn ein Hohlraum untertage zusammen bricht der nur 200 oder 300 Meter Tief ist es zu wesentlich mehr und früher zu Schäden kommt als wenn ein Hohlraum zusammen bricht der 1000 Meter Tief ist. Das diese Szenarien Wirklichkeit werden, ist doch eher Unwahrscheinlich. Da müssten in den Gebieten wie Kemmnader See und Baldeneysee schon erheblich mehr Bergschäden vorhanden sein. Ich weiss ja jetzt nicht genau wann der Bergbau dort begann aber ich schätze mal erheblich vor Gelsenkirchen.

KarlB
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Beitrag von KarlB »


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