Johanneskirche

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Heinz O.
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Johannes Kirche

Beitrag von Heinz O. »

noch eine Kirche in Resse die 2005 abgerissen wurde
Johannes Kirche an der Warendorfer Straße

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Emscherbruch
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Johanneskirche und Resser Mark

Beitrag von Emscherbruch »

Die Johanneskirche stand im Ortsteil Resser Mark an der Warendorfer Straße.
http://www.kirchegelsenkirchen.de/htdoc ... 80648800&t x_ttnews[pL]=2591999&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[tt_news]=537&tx_ttnews[backPid]=101&cHash= 081bc8675d

Der Name Resser Mark bezeichnet keinen Bereich innerhalb des Ortsteils Resse (wie z.B. im Ortsteil Erle: Berger Feld oder Middelich). Resser Mark ist seit ca. 1950 ein Ortsteil Gelsenkirchens. Zusammen mit Erle und Resse bildet Resser Mark den Stadtbezirk Ost.
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Keimzelle des Ortsteils waren die Siedlung Resser Mark (ehemals Robert-Ley-Siedlung), die Anfang der 1940er Jahre entstand und die Siedlung Eichkamp an den Schachtanlagen 7 und 8 der Zeche Graf Bismarck (große Teile des Zechengeländes sind heute von der Zentralmülldeponie Emscherbruch begraben.)

Der Stadtteil Resser Mark grenzt im Norden an die A2, im Osten an Herten (der Ewaldsee liegt in Resser Mark) und Herne, im Süden an den Rhein-Herne-Kanal (die Fleuthe-Brücke steht im Ortsteil Resser Mark und das ehemalige Freibad Grimberg gehörte nach dem Krieg ebenfalls zum Stadtteil Resser Mark).

Die Grenze zwischen Erle und Resser Mark ist großteils nur für die Ureinwohner klar. Die Postleitzahl 45892 (Resser Mark und Resse) und 45891 (Erle) helfen dabei, den Grenzverlauf zu lokalisieren. Das Tierheim gegenüber dem Erler Forsthaus hat die Postleitzahl 45892 und gehört damit nicht zu Erle. Der Golf-Club Haus Leythe hat einen Großteil seiner Anlage in Resser Mark und nicht in Erle (nur die Abschlagübungsanlage in Resse).

Zwischen Resse und Resser Mark fehlen ein paar Ortseingangsschilder, deshalb tauchen immer wieder Leute auf, die bei der Suche nach dem Resser Markt(platz) auf dem Marktplatz in Resser Mark landen.

Eine Episode aus den 80ern: Es war der alten Dame, die aus dem Bus der Linie 381 (Endstelle laut Beschilderung "Resse Am Markt") in Resser Mark am Marktplatz ausgestiegen war und eigentlich nach Resse zum Markt wollte, der an der Straße "Am Markt" liegt - es gibt dort auch noch eine Straße namens "zum Markt" -, nicht leicht zu erklären, dass sie zu früh ausgestiegen sei und noch ein paar Kilometer Fahrt vor sich hätte.
In früheren GPS-freien Zeiten konnte ich häufig verirrten Handelsvertretern den Weg aus Resser Mark nach Resse weisen.
Noch eine Stilblüte für "Überkorrekte": die Raststätte Resser Mark an der A2 liegt auf der Nordseite im Ortsteil Resse.

Es gibt schon ein paar Beiträge in diesem Forum die dem Ortsteil Resse zugeordnet sind und inhaltlich Resser Mark betreffen. Wäre schön, wenn Resser Mark eine eigene Kategorie bekommen würde und wenn sich noch ein paar Ureinwohner melden würden. Mich interessieren vor allem Fotos aus der Entstehungszeit ca. 1942-1955.
Zuletzt geändert von Emscherbruch am 30.07.2007, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

leider gibt es noch keine Rubrik Resser Mark, aber vielleicht kann die Verwaltung ja einen einrichten.
Es ist mir schon klar das die Warendorfer in Resser Mark ist.

PS: Sutum-Beckhausen - Erle-Berger Feld -Scholven-Bülse werden hier auch nicht extra getrennt. (keine Kritik !!!!)

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Die Marktbörse im Emscherbruch, auch Resser Mark
-gefunden bei ebay-

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

oh ich sehe gerade die Verwaltung war mal wieder schneller als die Polizei erlaubt.
:D :D :D :D :D :2thumbs: :applaus:

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Beitrag von Verwaltung »

Heinz O. hat geschrieben:
PS: Sutum-Beckhausen - Erle-Berger Feld -Scholven-Bülse werden hier auch nicht extra getrennt. (keine Kritik !!!!)
8) Wir lieben Kritik und zwar auch an uns und nicht nur wenn wir an anderen kritteln! 8)

Macht es doch einfach so: wenn sich genug Themen finden machen wir auf Anfrage einen "neuen" Stadtteil auf. :wink:

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Das ist einfach ein Superforum!
Dickes Lob an die Verwaltung :D

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Emscherbruch hat geschrieben:Das ist einfach ein Superforum!
Dickes Lob an die Verwaltung :D
SAGE ICH DOCH

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Beitrag von Verwaltung »

Jezz iss abba genuch mitti Krittick :shock: 8)

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Heinz O.
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Johanneskirche, die Reste

Beitrag von Heinz O. »

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Heinz O.
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Re: Johanneskirche und Resser Mark

Beitrag von Heinz O. »

Emscherbruch hat geschrieben: Die Grenze zwischen Erle und Resser Mark ist großteils nur für die Ureinwohner klar. Die Postleitzahl 45892 (Resser Mark und Resse) und 45891 (Erle) helfen dabei, den Grenzverlauf zu lokalisieren. Das Tierheim gegenüber dem Erler Forsthaus hat die Postleitzahl 45892 und gehört damit nicht zu Erle. Der Golf-Club Haus Leythe hat einen Großteil seiner Anlage in Resser Mark und nicht in Erle (schon gar nicht in Resse).
ich denke man sollte das ganze nicht ganz so eng sehen, wo jetzt wo welche Stadtteilgrenze verläuft , als Erler würde ich das jetzt natürlich anders sehen,ist aber auch ganz egal, denn wir alle befinden uns jetzt in Gelsenkirchen. :wink:
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Beitrag von Emscherbruch »

ich denke man sollte das ganze nicht ganz so eng sehen, wo jetzt wo welche Stadtteilgrenze verläuft
Da stimm ich vollkommen mit Dir überein.

Ich begegne häufiger Leuten, die den Stadtteil Resser Mark überhaupt nicht kennen. Für die war die Beschreibung gedacht.

Ich kenne niemanden, der das Tierheim mit Resser Mark in Verbindung bringt und auch das Freibad Grimberg lag immer in Erle, obwohl es irgendwann bei der Neuordnung der Ortsteile in den 1950ern plötzlich zu Resser Mark gehörte.
Zuletzt geändert von Emscherbruch am 05.08.2007, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

damit ist Resser Mark wahrscheinlich nicht nur der jüngste Stadtteil, sondern auch der grünste !!!

Ist mir heute morgen bewußt geworden als ich da durch radelte, sehr grün, sehr ruhig und sehr schön !!!
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Frank
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Beitrag von Frank »

Die Johannes Kirche war meine Taufkirche. Naja, es ist ja schon mal ein Vorteil, das dort Häuser für junge Familien gebaut wurden. Aber, wie kommt es, dass die Kirche unter dem Vorwand abgerissen wurde, dass es erhebliche Bergschäden gibt, und man stellt dann Häuser dort hin? HÄ ????????? Hallo ??
Aber in der Mitte liegt Erle ! (Werbeslogan der Erler Werbegemeinschaft aus den 70´ern)

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Die Johanneskirche hatte einen starken Schiefstand. Wenn man vom Eingang Richtung Altarraum ging, musste man immer nach links "gegensteuern", sonst landete man in den Bänken auf der rechten Seite.
Der Boden im benachbarten Evangelischen Kindergarten hatte ein so starkes Gefälle, dass Bälle dort niemals mitten im Raum liegenblieben. Hatte auch so seinen Vorteil: Die Kinder und Erzieherinnen brauchten immer nur an den Wänden entlang zu gehen, um das Spielzeug einzusammeln. :)
In den 1980er Jahren habe ich mehrere Erdbeben miterlebt :) und etliche Häuser mussten Mitte der 1980er Jahre abgerissen werden.
Seit einigen Jahren sind in Resser Mark keine neuen Bergsenkungen mehr aufgetreten. Man geht also davon aus, dass die Erde nicht mehr weiter absinkt.

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Emscherbruch
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40 Jahre Johanneskirche Resser Mark

Beitrag von Emscherbruch »

Nach längerem Suchen endlich ein brauchbares Foto der Johanneskirche gefunden. Die Kirche stand wirklich mitten im Wald. Für eine Gesamtansicht waren immer Bäume im Weg.

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Geschichte der Kirchengemeinde Resser Mark

[...] Kirchlich gehörte das neue Wohngebiet zur Gemeinde Resse. Durch schlammige Waldwege war aber die Kirche in Resse und auch in Erle gleich schlecht zu erreichen. Deshalb begann man 1947/48 mit eigenen Gottesdiensten auf einem Waldstück, auf dem heute das Lehrerseminar steht. Der Resser Pfarrer von der Heyde übernahm diese Aufgabe. - Bei Wind und Wetter sammelte sich so eine treue Gemeinde, von Posaunen gerufen. Konfirmandenunterricht wurde in einer Toreinfahrt gehalten. Später konnte eine Baracke der katholischen Gemeinde mitbenutzt werden, ein früher Ansatz der Ökumene in der Resser Mark.

Im Mai 1948 kam es dann im Forsthaus Erle zur Gründung des Bauvereins. Nun wurde fleißig straßenweise für den Bau eines Gemeindehauses gesammelt. Nach Verhandlungen mit der Stadt Gelsenkirchen bekam die Gemeinde ein Waldstück an der Warendorfer Straße zugewiesen. Da der Bebauungsplan damals vorsah, daß die Bezirke Resser Mark und Eichkamp (um den Schacht 7/8 der Zeche Graf Bismarck) zusammenwachsen würden, war das Gelände zentral gelegen. Leider wurde dieser Plan fallengelassen; nachdem die Münsterstraße gehoben und die noch vorhandene Waldfläche zur Verbandsgrünfläche erklärt worden war. Dadurch ist es gekommen, daß das Gemeindezentrum ein wenig abseits liegt und es bis heute noch keine direkte Verbindung zwischen dem Eichkamp und der Resser Mark gibt.

Im Juni 1950 erfolgte wieder ein Spatenstich, diesmal war es Herr Superintendent Kluge, der den Spaten schwang, um den Auftakt zum Bau des Gemeindehauses zu geben. Unter Anleitung eines erfahrenen Maurers legten viele Männer der Gemeinde in ihrer Freizeit Hand mit an. Das gesamte Gemeindehaus wurde in Selbsthilfe errichtet. Die umliegenden Zechen stellten viel Material zur Verfügung. Ca. 37.000 DM wurden durch unbezahlte Eigenhilfe der Männer und Frauen eingespart. Am 4. Mai 1951 war der erste Teilabschnitt im Rohbau fertig, am 2. Weihnachtstag 1951 konnte der Kirchsaal in Gebrauch genommen werden, ein Jahr später war auch der zweite Abschnitt mit Wohnungen bezugsreif.

Weil in der Notkirche keine Glocken vorhanden waren, wurde zu Beginn des Gottesdienstes das Glockengeläut von einer Schallplatte eingespielt. Das reizte die Jugend der Gemeinde zu einem Spaß: Die Schallplatte wurde ausgetauscht. Als dann ein ahnungsloser Mensch den Schallplattenspieler anstellte, tönte anstatt der erwarteten Glocken Marschmusik durch den Raum. - Man kann sich die Reaktionen lebhaft vorstellen.

Später kam es in dem dann als Gemeindehaus genutzten Gebäude fast zu einem Unglück. Die Decke stürzte in ihrer gesamten Breite ein und begrub den Raum unter sich. - Es ist Schwester Elfriede zu verdanken, daß niemand dabei zu Schaden kam. Sie hatte die ungewohnten Geräusche richtig gedeutet und die ganze Kindergruppe, die sich in dem Raum befand, schnell nach draußen geschickt, so daß niemand verletzt wurde.

[...] Im Herbst 1951 bekam die Gemeinde einen eigenen Seelsorger in der Person von Johannes Favre. (Heißt unsere Kirche nach ihm "Johannes-Kirche"?) Bis Mitte 1966 hat Pastor Favre 15 Jahre lang die Gemeinde mit ganzer Tatkraft aufgebaut, gefestigt und geleitet.

In dieser Zeit hat sich die Gemeindegliederzahl durch zahlreiche Neubauten fast verdreifacht. Hinter Schacht 7/8 entstand im Eichkamp ein neuer Gemeindebezirk mit 1.000 Mitgliedern, ausschließlith Familien von Bergarbeitern. Durch das Anwachsen der Bevölkerung erwies sich die Notkirche bald als zu klein. Eine neue Kirche mit Pfarrhaus mußte gebaut werden. Pastor Favre war sehr rührig, um an das Geld zu kommen, das für den Kirchbau benötigt wurde. Deshalb wurde ihm bald der Beiname "Bettelpastor" verliehen. Durch seine Beharrlichkeit konnte aber bald mit dem Bau der Kirche begonnen werden.

1955 kam Superintendent Kluge wieder spatenschwingend in die Resser Mark, um den Grundstein zu legen. Nach Plänen des Architekten Drengwitz entstand eine schlichte Kirche mit zwei Gemeinderäumen. Am 22. Juli 1956 konnte die neue Johanneskirche eingeweiht werden. Mit der Fertigstellung eines modernen Kindergartens 1960 war die Bautätigkeit der Gemeinde vorerst abgeschlossen.

[...] Besonders getroffen wurde die Gemeinde und ihre Glieder durch die Stillegung der Zeche Graf Bismarck im Herbst 1966. Es setzte eine heftige Umzugsbewegung ein, die die gewachsene Gemeinschaft der Resser Mark veränderte.

Ein langgehegter Wunsch wurde am 1. April 1966 Wirklichkeit. Der Gemeindebezirk Resser Mark wurde von der Gemeinde Resse abgetrennt und eine selbständige Kirchengemeinde. [...]
Quelle: "Die Kleine der Gemeinden - 40 Jahre Johanneskirche Resser Mark" Festschrift zum 40jährigen Bestehen der Johanneskirche Resser Mark, 1996

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