Die Urbanuskirche mit und ohne Turmhelm

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pito
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Beitrag von pito »

Heinz.O hat geschrieben:wie kommt es, das heute im Jahre 2009 dieses Nazi Symbol an der St. Urbanus Kirche zu sehen ist ?
Das ist doch kein Nazi-Symbol. Die Swastika (auch "Hakenkreuz" genannt) muss "Haken" haben, sonst ist es was anderes.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

pito hat geschrieben:Das ist doch kein Nazi-Symbol. Die Swastika (auch "Hakenkreuz" genannt) muss "Haken" haben, sonst ist es was anderes.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika
wenn ich hier mal schaue
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... iterpartei

dann ist das für mich eindeutig.
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pito
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Beitrag von pito »

Heinz O. hat geschrieben:... dann ist das für mich eindeutig.
Nö, find ich nicht.

Bei diesen grundlegenden, einfachen Formen sehen sich natürlich manche Symbole ähnlich. Da kommt es auf die feinen Unterschiede an. Ich sehe in dem Fenstersymbol eher ein Windrad. Oder Korbgeflecht. Oder einen Stern. Oder ...

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hertener
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Beitrag von hertener »

pito hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:... dann ist das für mich eindeutig.
Nö, find ich nicht.

Bei diesen grundlegenden, einfachen Formen sehen sich natürlich manche Symbole ähnlich. Da kommt es auf die feinen Unterschiede an. Ich sehe in dem Fenstersymbol eher ein Windrad. Oder Korbgeflecht. Oder einen Stern. Oder ...


Dieses Zeichen gibt es schon Jahrhunderte und erst seit dem Dritten Reich hat es diesen negativen Touch!
Meine ich so gelernt zu haben...

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

Scholvener Jung hat geschrieben:Glück auf!

"Ich frage mich schon lange, warum die Spitzen vom Turm nicht wieder aufgebaut wurden. Kein Geld zur damaligen Zeit? Zu kompliziert? Mahnmal des 2. Weltkrieg?
Die Frauenkirche in Dresden steht nach langer Zeit auch wieder komplett! Hat auch Geld gekostet, war bestimmt nicht einfach und Mahnmale gibt es wohl genug in Deutschland! Klar, wäre jetzt natürlich der falsche Zeitpunkt die Spitze zu bauen. Wissen wir katholiken doch wie die Kirche finanziell da steht! Es sei denn, da kommt ein Privatmann und sagt: "Hömma! Baut die Spitze. Ich zahl! Dat Ding fehlt mir auch schon ne Zeit." Schön wär's." Zitat Ende

Tut es nicht! Die Urbanuskirche ist neben dem Dom St. Peter und Marien zu Köln, dem Paulusdom zu Münster, der Propsteikirche St. Remigius zu Borken/W und der Fischerkirche in Husum/Holstein die für mich schönste Kirche Deutschlands. Zwar ist sie in diesem Reigen die jüngste, aber wer Sehnsucht nach dem kompletten Turm hat, der fahre bitte nach Alternberge bei Münster. Der Turm der dortigen Kirche war vor dem Kriege als "Schwesterturm" des Urbanusdomes bekannt. Einfach weil der Architekt, Rincklage war es, glaube ich, bin mir aber nicht sicher, die selben Pläne zweimal verwendete, Dem Bischof war's recht. Die Urbanuskirche, in deren unmittelbarer Nähe ich meine Lehre absolvierte (Hagenstraße / Ecke Maximilianstraße bei K+B), schien mir immer als Beispiel dafür, dass man sein Schicksal tragen kann, ohne großes Geschrei darüber zu machen. Sie steht, trotz aller Gewalt, die ihr widerfahren ist, unerschütterlich da und ruft die Gläubigen mit ihrem wunderschönen Geläut zu unserem Herrgott, damit wir dort unsere Sorgen abladen können. Würdet ihr ihr einen "Hut" aufsetzen, ich müsste immer, wenn sie sehe, an die alten "Jüfferkes" meiner Kindheit denken. Mit dieser falschen Frömmigkeit, die denen, die ich meine, ins Gesicht geschrieben stand.
Ich habe die Kirche in Altenberge als Foto angehängt. Das zweite Bild habe ich dann "auf Urbanus" getrimmt. Man sieht deutlich die "Schwesterschaft".Bild
Der "Urbanusturm" in AltenbergeBild
...und auf "Buer" getrimmt, man sieht es deutlich
Für größere Auflösung eine "pn" mit eMail-Adresse. Irgendwann kommt dann das JPG

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Heinz H.
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Schwesterkirchen der Baumeisterfamilie Hertel

Beitrag von Heinz H. »

gutenberg hat geschrieben: …Alternberge bei Münster. Der Turm der dortigen Kirche war vor dem Kriege als "Schwesterturm" des Urbanusdomes bekannt. Einfach weil der Architekt, Rincklage war es, glaube ich, bin mir aber nicht sicher, die selben Pläne zweimal verwendete…
Rincklage oder Rincklake war es wohl nicht, sondern die Baumeisterfamilie Hertel. Die Propsteikirche St. Urbanus wurde ab 1890 nach Plänen von Bernhard Hertel erbaut und am 10. Oktober 1893 durch Bischof Hermann Dingelstad von Münster geweiht.

Der Name des Dombaumeisters "Hertel" ist in der Chronik der St. Urbanuskirche verzeichnet.
BildSchautafel in der St. Urbanuskirche

Die Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Altenberge stammt aus dem 8. Jahrhundert und wurde zwischen 1882 und 1884 durch den bekannten Münsteraner Architekten Hilger Hertel d. Ä. umgebaut und der frühere viereckige mittelalterliche Turm wurde durch den heutigen ersetzt.

Hilger Hertel d. Ä. war der Vater von Bernhard und Hilger Hertel d. J.

Fotos von der Pfarrkirche St. Johannes Baptist findet man auch bei Wikipedia
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0512133020
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0512133703

Link zu den Internetseiten der Seelsorgeeinheit St. Johannes
Geschichte
http://www.altenberge-st-johannes.de/start_kirche2.html

@gutenberg,
ein sehr interessanter Beitrag :wink:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
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gutenberg
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Nicht sicher

Beitrag von gutenberg »

@Heinz H.

Ich war mir auch nicht sicher. Dann hat Rincklake wohl das Kloster Gerleve gebaut und das berühmte "Marienkapellken" (St. Maria Immaculata) in Rhedebrügge.
Vielen Dank für den Hinweis.
Aber ich bin ja Jahrzehnte aus der Schule und habe beruflich nix mit Architekten aus dem Bistum Münster zu tun.

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Heinz H.
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Familienkennzeichen an Kirchenbänken

Beitrag von Heinz H. »

Urbanuskirche

Bild

Viele Geheimnisse verbergen sich immer noch unter den Gewölben der Urbanuskirche. Ein kleines Geheimnis hat uns „Kurt“ kürzlich verraten.

Es geht dabei um die alten Kirchenbänke. Bestimmte Bänke waren nämlich in der Vergangenheit den vornehmen Leuten vorbehalten. So hatte sich auch die Familie des Grafen von Westerholt-Gysenberg die erste Bank auf der rechten Seite vor dem Altar in der Urbanuskirche als Lieblinggsplatz ausgesucht und mit ihrem Wappen als Familienkennzeichen ausstatten lassen.

Aber irgend etwas ist dabei wohl schief gegangen…? :roll:
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

Der "Künstler" an der Kirchenbank hat wahrscheinlich geträumt bei seiner Arbeit.
Hier das korrekte Wappen (zu sehen am Schloß Berge) :
Bild
Das grüne Laub muß man sich wegdenken.

Und hier zum Vergleich das Wappen an der Kirchenbank :
Bild
Bild
Wie man sehen kann, laufen die Vögel (Amseln) in die falsche Richtung.

Babapapa
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Beitrag von Babapapa »

wie kam es denn genau zum einsturz der kirchturmspitze?

habe mal was davon gehört, dass heimatfrontler dort oben einen spion vermuteten und mit der flak draufhielten..

princenutty
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Beitrag von princenutty »

Hi Babapapa

liest Du hier

http://www.gelsenzentrum.de/kriegsende_ ... irchen.htm

in der Mitte ist n Absatz " Kurz vor Kriegsschluss fällt noch der St.-Urbanus-Turm"

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Heinz H.
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Familienwappen an der Kirchenbank

Beitrag von Heinz H. »

Kurt hat geschrieben:Der "Künstler" an der Kirchenbank hat wahrscheinlich geträumt bei seiner Arbeit...
Wie man sehen kann, laufen die Vögel (Amseln) in die falsche Richtung.
Hier noch einmal das korrekte Wappen:

Bild
Quelle: Findbuch "Wappen und Siegel"
Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen (ISG)
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

... und hier noch einmal eine Aufnahme von St. Urbanus mit Turmspitze.
Bild
Wenn der Domvorplatz heute noch so aussähe, brauchte man sich um Verschönerung
keine Gedanken zu machen!

buerio
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Beitrag von buerio »

Im Sommerregen
Bild

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DonMart
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Beitrag von DonMart »

Vom ästhetischen her, nicht nachvollziehbar, dass man die Türme nicht rekonstuiert.

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