Sozialtherapeutische Anstalt JVA Munckelstraße

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Verwaltung
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Sozialtherapeutische Anstalt JVA Munckelstraße

Beitrag von Verwaltung »

Dürer und Picasso

Hinter den Mauern und Gittern der Sozialtherapeutischen Anstalt - JVA - an der Munckelstraße entstehen wahre Kunstwerke. Maler Jörg lippmeyer arbeitet mit Häftlingen. Freizeitprojekt für drei Monate.

Künstlerkollegen werden ihn Lügen strafen. „ Kunst ist keine heilige Kuh, und malen ist nur Bretter und Pinsel", sagt Jörg Lippmeyer. Und aus der Sicht des Kunstmalers aus Wanne-Eickel ist diese Einstellung die beste Voraussetzung, anderen Menschen die Kunst nahezubringen. Namentlich das Malen. Seine „Schüler" sehen das ein bisschen anders.

„Ein gewisses Maß an Kreativität und eine ruhige Hand sollte man schon haben", wirft Peter ein. Und der „große Meister" widerspricht ihm da nicht einmal. Peter hat zwar schon als Kind viel gemalt, aber jetzt will der 39-Jährige von Jörg bei die Feinheiten der Technik lernen. Denn: In seiner Situation hat Peter keine andere Gelegenheit, sich von einem Maler Kniffe und Tricks im Umgang mit Pinsel, Farbe und Pressholzplatten zeigen zu lassen.
Peter sitzt nämlich in der Sozialtherapeutischen Anstalt -JVA - an der Munckelstraße ein. Die anderen sieben Schüler von Lippmeyer übrigens auch. Über einen privaten Bekannten des stellvertretenden JVA-Leiters Arno Weißenborn haben sich Künstler und Häftlinge gefunden. Das Freizeitprojekt hinter den hohen Mauern dauert insgesamt drei Monate und findet jeden Donnerstagnachmittag statt.
„Beim ersten Zuammentreffen mit den Männern wusste ich: das mach ich", bekennt Jörg Lippmeyer frank und frei. Und es störe ihn überhaupt nicht, dass sämtliche Türen hinter ihm abgeschlossen werden, dass alle Fenster vergittert sind und dass er im „Malersaal" in einer der oberen Etage des Gefängnisses unter ständiger Beobachtung ist. Seine Schüler stört es sowieso nicht.
„Sind wir ja gewohnt", sagt Peter lakonisch. Ihn interessiert viel mehr, dass Jörg ihm bis zur Entlassung demnächst einen Grundstock in Sachen Malerei vermittelt hat, den er dann an seinem künftigen Wohnort in Berlin weiter ausbauen kann. Der 29-Jährige will in der Hauptstadt über die „Freie Hilfe" wieder Fuß fassen und für ein Leben in der Freiheit fit werden.
Bild
Wo auch immer er sein wird: Jörg Lippmeyer vergisst er nicht, wie er sagt. Vor allem wird er ihn immer an Struppi, einen streunenden Hund, erinnern. „Den soll ich auf jedes Bild malen", mokiert sich Peter - und er kann sich ein mildes Grinsen in Richtung des Herrn Lippmeyer nicht verkneifen. „Der hat manchmal so witzige Ideen", das bescheinigen auch Klaus und Arnulf ihrem Lehrer.
Sie wollen ihre Bilder aber „nicht mit Struppis oder sonst was verhunzen", das sagen sie ihrem Lehrmeister schon ganz deutlich. Der kontert: "Ihr orientiert euch ja nur an den ganz Großen wie Dürer oder Picasso". In der Tat. Arnulf hat die ,Betenden Hände" von Dürer verblüffend gut nachgemalt.
Und die Picassos von Klaus und den anderen sind auch nicht zu verachten.
Jörg Lippmeyer lässt seinen Männern durchaus freie Hand bei der Malerei. Er lässt sie gleichwohl auch nach Vorlagen malen. Er gibt ihnen manchmal auch nur einen Hintergrund vor und lässt dann ihrer Phantasie freien Lauf. Lippmeyer: „Da entstehen tolle Sachen."

Ausstellung
Drei Monate dauert das Projekt „Malen" in der Sozialtherapeutischen Anstalt - JVA -an der Munckelstraße. Maler Jörg Lippmeyer und seine Schüler treffen sich einmal in der Woche für drei Stunden. Am Ende, so glaubt Lippmeyer, sind 15 Bilder fertig. Maler, Schüler und die Leitung der JVA würden die dann gern in Gelsenkirchen ausstellen. „Vielleicht kauft uns ja auch jemand ein Bild ab", hofft Projektteilnehmer Peter.



WAZ dju 14.03.2007

Sebastian
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Sozialtheraputische Anstalt Munckelstr

Beitrag von Sebastian »

Hallo

Weiss jemand wan die Sozialtheraputische Anstallt an der Munckelstrasse gebaut wurde.

Für eine schnelle antwort danke ich im vorraus

MFG

Der Schalker

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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

:lol:

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

effizient musse nich sein ? :wink:
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Das mit dem effizient war immer sonne angewohnheit das so zu schreiben

lol

Ann Alphabet
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Re: Sozialtheraputische Anstalt Munckelstr

Beitrag von Ann Alphabet »

Sebastian hat geschrieben:Hallo

Weiss jemand wan die Sozialtheraputische Anstallt an der Munckelstrasse gebaut wurde.

Für eine schnelle antwort danke ich im vorraus

MFG

Der Schalker
So etwas gibt es nicht!
Kann daher auch nicht gebaut worden sein!

wilhelminer52
Abgemeldet

Re: Sozialtherapeutische Anstalt JVA Munckelstraße

Beitrag von wilhelminer52 »

Verwaltung hat geschrieben:Dürer und Picasso

Hinter den Mauern und Gittern der Sozialtherapeutischen Anstalt - JVA - an der Munckelstraße entstehen wahre Kunstwerke. Maler Jörg lippmeyer arbeitet mit Häftlingen. Freizeitprojekt für drei Monate.

Künstlerkollegen werden ihn Lügen strafen. „ Kunst ist keine heilige Kuh, und malen ist nur Bretter und Pinsel", sagt Jörg Lippmeyer. Und aus der Sicht des Kunstmalers aus Wanne-Eickel ist diese Einstellung die beste Voraussetzung, anderen Menschen die Kunst nahezubringen. Namentlich das Malen. Seine „Schüler" sehen das ein bisschen anders.

„Ein gewisses Maß an Kreativität und eine ruhige Hand sollte man schon haben", wirft Peter ein. Und der „große Meister" widerspricht ihm da nicht einmal. Peter hat zwar schon als Kind viel gemalt, aber jetzt will der 39-Jährige von Jörg bei die Feinheiten der Technik lernen. Denn: In seiner Situation hat Peter keine andere Gelegenheit, sich von einem Maler Kniffe und Tricks im Umgang mit Pinsel, Farbe und Pressholzplatten zeigen zu lassen.
Peter sitzt nämlich in der Sozialtherapeutischen Anstalt -JVA - an der Munckelstraße ein. Die anderen sieben Schüler von Lippmeyer übrigens auch. Über einen privaten Bekannten des stellvertretenden JVA-Leiters Arno Weißenborn haben sich Künstler und Häftlinge gefunden. Das Freizeitprojekt hinter den hohen Mauern dauert insgesamt drei Monate und findet jeden Donnerstagnachmittag statt.
„Beim ersten Zuammentreffen mit den Männern wusste ich: das mach ich", bekennt Jörg Lippmeyer frank und frei. Und es störe ihn überhaupt nicht, dass sämtliche Türen hinter ihm abgeschlossen werden, dass alle Fenster vergittert sind und dass er im „Malersaal" in einer der oberen Etage des Gefängnisses unter ständiger Beobachtung ist. Seine Schüler stört es sowieso nicht.
„Sind wir ja gewohnt", sagt Peter lakonisch. Ihn interessiert viel mehr, dass Jörg ihm bis zur Entlassung demnächst einen Grundstock in Sachen Malerei vermittelt hat, den er dann an seinem künftigen Wohnort in Berlin weiter ausbauen kann. Der 29-Jährige will in der Hauptstadt über die „Freie Hilfe" wieder Fuß fassen und für ein Leben in der Freiheit fit werden.
Bild
Wo auch immer er sein wird: Jörg Lippmeyer vergisst er nicht, wie er sagt. Vor allem wird er ihn immer an Struppi, einen streunenden Hund, erinnern. „Den soll ich auf jedes Bild malen", mokiert sich Peter - und er kann sich ein mildes Grinsen in Richtung des Herrn Lippmeyer nicht verkneifen. „Der hat manchmal so witzige Ideen", das bescheinigen auch Klaus und Arnulf ihrem Lehrer.
Sie wollen ihre Bilder aber „nicht mit Struppis oder sonst was verhunzen", das sagen sie ihrem Lehrmeister schon ganz deutlich. Der kontert: "Ihr orientiert euch ja nur an den ganz Großen wie Dürer oder Picasso". In der Tat. Arnulf hat die ,Betenden Hände" von Dürer verblüffend gut nachgemalt.
Und die Picassos von Klaus und den anderen sind auch nicht zu verachten.
Jörg Lippmeyer lässt seinen Männern durchaus freie Hand bei der Malerei. Er lässt sie gleichwohl auch nach Vorlagen malen. Er gibt ihnen manchmal auch nur einen Hintergrund vor und lässt dann ihrer Phantasie freien Lauf. Lippmeyer: „Da entstehen tolle Sachen."

Ausstellung
Drei Monate dauert das Projekt „Malen" in der Sozialtherapeutischen Anstalt - JVA -an der Munckelstraße. Maler Jörg Lippmeyer und seine Schüler treffen sich einmal in der Woche für drei Stunden. Am Ende, so glaubt Lippmeyer, sind 15 Bilder fertig. Maler, Schüler und die Leitung der JVA würden die dann gern in Gelsenkirchen ausstellen. „Vielleicht kauft uns ja auch jemand ein Bild ab", hofft Projektteilnehmer Peter.



WAZ dju 14.03.2007
Bin durch Zufall auf diesen Fred gestoßen!

Bin begeistert, dass ein Künstler sich der gestrauchelten Mitbürger angenommen hat, denen die Kunst nähergebracht und somit zu einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung der Inhaftierten beigetragen hat.
Da diese Aktion schon über 2 Jahre her ist meine Frage an die GeGe Künstler:

Wie wäre es mit einer neuen Aktion, aber diesmal mit einem GE Kunstmaler?


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