Sisyphos Tag und Nacht - Polizeialltag - Gefährliches GE?

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Debray
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Re: Zivilcourage

Beitrag von Debray »

Saubermann hat geschrieben:Die fehlende Zivilcourage und der fehlende Zusammenhalt gegen Gewalt ist das Problem.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Ja!

Was aber nutzt mir dieses Wissen um fehlende Zivilcourage und fehlendem Zusammenhalt gegen Gewalt?

Zunächst doch nur, dass ich in bedrohlichen Situationen auf mich allein gestellt bin.

Selbst wenn dem nicht so wäre - wie sähe ein "Zusammenhalt gegen Gewalt" aus?

Nicht jeder hat an sogenannten De-Eskalationstrainings http://www.gewaltakademie.de/gaeste/html/index.html teilgenommen und weiss sich in bedrohlichen Situationen zu verhalten. "Ausweichen" oder "Sich-Einmischen", wie kann Zivilcourage im Alltag sinnvoll umgesetzt werden ohne das vorhandene Bedrohungen eskalieren.

Auch wenn ich weiss wie unabdingbar Zivilcourage in unserer Demokratie ist besteht ein überdimensionaler Aufklärungs- und Trainingsbedarf Zivilcourage bewusst zu leben und umzusetzen.

Debray

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Saubermann
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Re: Zivilcourage

Beitrag von Saubermann »

Debray hat geschrieben:
Saubermann hat geschrieben:Die fehlende Zivilcourage und der fehlende Zusammenhalt gegen Gewalt ist das Problem.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Ja!

.......

Auch wenn ich weiss wie unabdingbar Zivilcourage in unserer Demokratie ist besteht ein überdimensionaler Aufklärungs- und Trainingsbedarf Zivilcourage bewusst zu leben und umzusetzen.

Debray
Da stimme ich dir auch voll und ganz zu. Ja! :2thumbs:

So lange wir unser Verhalten nicht ändern
> da mische ich mich nicht ein, was geht mich das an <
werden wir es nie schaffen.
Die Möglichkeiten des Mithelfens und Einmischen oder Eingreifens können sehr unterschiedlich sein.
Je nach Person, Alter und Möglichkeit. Sie fangen an bei Hilferufen, Anrufen, Klingeln bei anderen, Leute ansprechen um Hilfe bitten, schreien, bis zum körperlichen Einsatz und Aufforderung an anderer Personen zur Mithilfe, Bildung von Staus auf der Straße, damit Personen und Zeugen da sind. .
Solche Sachen können den/die Täter abschrecken, Eine Generalformel gibt es dafür nicht.
Nur eins steht fest, Nichts machen ist das verkehrteste überhaupt.
Und wenn in einem Artikel steht, die Bahn wollte über dieses kleine Missgeschick nicht berichten um die Reisenden nicht zu verängstigen, dann Zweifel ich doch etwas......
Zitat aus der WAZ
Auf eine Veröffentlichung habe man bewusst verzichtet. Wie ein Sprecher der Behörde gegenüber der NRZ erklärte, wollte man das subjektive Sicherheitsgefühl der Bahnreisenden nicht verschlechtern. „Wir haben es extra nicht gemacht, wir entscheiden, was wir veröffentlichen“, so Ralf Awater von der Pressestelle. Es sei kein gutes Signal, wenn berichtet wird, dass in einem Bahnhof selbst Polizeibeamte angegriffen und verprügelt werden, fügte er hinzu.
  • ....hier wird nicht dazu aufgerufen in solchen Situationen zu Helfen und auch auf den Straftatbestand der unterlassenen Hilfeleistung wird nicht hingewiesen......nein Pech für den Beamten ... :kopfwand:
Ab und zu drehe ich mich abrupt um, nur um zu kontrollieren, was mir alles am A...rsch vorbeigeht!
:2thumbs:

Debray
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Beitrag von Debray »

aus: Verhalten in Gefahrensituationen, Gewalt Akademie Villigst
Tipps, wenn du bedroht oder angegriffen wirst:

1. Sei vorbereitet!
Bereite dich auf mögliche Bedrohungssituationen seelisch vor:
Spiel Situationen für dich allein und im Gespräch mit anderen durch. Werde dir grundsätzlich klar darüber, zu welchem persönlichen Risiko du bereit bist. Es ist besser, sofort die Polizei zu alarmieren und Hilfe herbeizuholen, als sich nicht für oder gegen das Eingreifen entscheiden zu können und gar nichts zu tun.

2. Ruhig bleiben!
Panik und Hektik vermeiden und möglichst keine hastigen Bewegungen machen, die reflexartige Reaktionen herausfordern könnten. Wenn ich "in mir ruhe", bin ich kreativer in meinen Handlungen und wirke meist auch auf andere Beteiligte beruhigend!

3. Aktiv werden!
Wichtig ist, sich von der Angst nicht lähmen zu lassen. Eine Kleinigkeit zu tun ist besser, als über grosse Heldentaten nachzudenken. Wenn du Zeuge/in von Gewalt bist: Zeig, dass du bereit bist, gemäss deinen Möglichkeiten einzugreifen. Ein einziger Schritt, ein kurzes Ansprechen, jede Aktion verändert die Situation und kann andere dazu anregen, ihrerseits einzugreifen.

4. Geh aus der dir zugewiesenen Opferrolle!
Wenn du angegriffen wirst: Flehe nicht und verhalte dich nicht unterwürfig. Sei dir über deine Prioritäten im klaren und zeige deutlich, was du willst. Ergreif die Initiative, um die Situation in deinem Sinne zu prägen: Schreib dein eigenes Drehbuch!

5. Halte den Kontakt zum/r Angreifer/in!
Stelle Blickkontakt her und versuche, Kommunikation herzustellen bzw. aufrechtzuerhalten.

6. Reden und zuhören!
Teile das Offensichtliche mit, sprich ruhig, laut und deutlich. Hör zu, was dein/e Gegner/in bzw. Angreifer/in sagt. Aus seinen/ihren Antworten kannst du deine nächsten Schritte ableiten.

7. Nicht drohen oder beleidigen!
Mach keine geringschätzigen Äußerungen über den/die Angreifer/in. Versuche nicht, ihn/sie einzuschüchtern, ihm/ihr zu drohen oder Angst zu machen. Kritisier das Verhalten, aber werte ihn/sie persönlich nicht ab (Klar in der Sprache - mäßigend im Ton).

8. Hole dir Hilfe!
Sprich nicht eine anonyme Masse an, sondern einzelne Personen. Dies gilt sowohl für Opfer als auch für Zuschauer/innen. Sie sind bereit zu helfen, wenn jemand anderes den ersten Schritt macht oder sie persönlich angesprochen werden.

9. Tu das Unerwartete!
Fall aus der Rolle, sei kreativ und nutz den Überraschungseffekt zu deinem Vorteil aus.

10. Vermeide möglichst jeden Körperkontakt!
Wenn du jemandem zu Hilfe kommst, vermeide es möglichst, den/die Angreifer/in anzufassen, es sei denn, ihr seid in der Überzahl, so dass ihr jemanden beruhigend festhalten könnt. Körperkontakt ist in der Regel eine Grenzüberschreitung, die zu weiterer Gewalt führen kann. Wenn nötig, nimm lieber direkten Kontakt zum Opfer auf.


Aktives gewaltfreies Verhalten ist lernbar. Indem wir uns unsere Ängste und Handlungsgrenzen bewusst machen, erfahren wir gleichzeitig auch mehr über den Bereich, der zwischen diesen Grenzen liegt. Oft unterschätzen wir die Vielfalt unserer Möglichkeiten. In Rollenspielen und konkreten Übungen zum Umfang mit direkter Gewalt können wir neue kreative Antworten auf Konfliktsituationen entdecken. Gewalt- und Rassismus- Deeskalationstrainings bieten uns die Chance, bisher ungewohntes Verhalten auszuprobieren, einzuüben und auf seine Wirkungen hin zu überprüfen.
Dennoch: Es gibt keine "richtigen" Verhaltensregeln - Verhalten bleibt stets abhängig von den Möglichkeiten & Fähigkeiten eines jeden Selbst.

Verhalten ist aber auch erlern- und trainierbar.
Kennt jemand DeeskalationstrainerInnen in Gelsenkirchen? In der Datenbank scheint Gelsenkirchen ein weisser Fleck zu sein.

Debray

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buercop
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Beitrag von buercop »

Es macht Hoffnung, wenn die Bürger mit der Leistung der Polizei (noch) zufrieden sind. Dabei gäbe es so viel zu verbessern, gerade weil die Aufgaben immer vielfältiger werden und die Polizei auf der Straße immer weniger (auch wenn es die Politik gerne anders sieht).

@exbulmker
Diese Streifzüge von randalierenden "Hüttenbesuchern" auf dem Heimweg sind mir nur all zu gut bekannt. Wie oft ich da Strafanzeigen zu gefertigt habe, weil mal wieder eben 10 Fahrzeuge durch Reifenstechen o. ä. beschädigt wurden. Wo die Polizei da war? Schon mal überlegt, was am Wochenende so los ist und was nicht in der Zeitung steht? Dabei meine ich die ganz alltägliche Einsatzlage, nicht die herausgepickten Pressemeldungen....

Die Polizei ist sehr oft auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen - oft, zu oft, wird aber nur zugeschaut und nicht gehandelt. Und sei es nur das Absetzen des Notrufs.
Der Beitrag "Verhalten in Gefahrensituationen" ist deshalb sehr sinnvoll - das Training um so mehr.
Gruß, buercop

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exbulmker
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Beitrag von exbulmker »

buercop hat geschrieben:Es macht Hoffnung, wenn die Bürger mit der Leistung der Polizei (noch) zufrieden sind. Dabei gäbe es so viel zu verbessern, gerade weil die Aufgaben immer vielfältiger werden und die Polizei auf der Straße immer weniger (auch wenn es die Politik gerne anders sieht).

@exbulmker
Diese Streifzüge von randalierenden "Hüttenbesuchern" auf dem Heimweg sind mir nur all zu gut bekannt. Wie oft ich da Strafanzeigen zu gefertigt habe, weil mal wieder eben 10 Fahrzeuge durch Reifenstechen o. ä. beschädigt wurden. Wo die Polizei da war? Schon mal überlegt, was am Wochenende so los ist und was nicht in der Zeitung steht? Dabei meine ich die ganz alltägliche Einsatzlage, nicht die herausgepickten Pressemeldungen....
Am Wochenende ist sicherlich einiges los, und daß Prioritäten bei Einsätzen gesetzt werden müssen, ist mir auch klar. Aber dennoch darf der Mann auf der anderen Seite der Leitung nicht den Eindruck erwecken, als sei ihm das egal.
Das Problem mit den Hüttenmenschen ist bekannt; erst vor sechs Wochen habe ich mal wieder Anzeige erstatten müssen, weil mein Außenspiegel angetreten wurde. Da konnte der Kollege in Erle nur die Schulte zucken und meinte, man könne auch nichts anderes machen, als öfter dort präsent sein.

Solche Ereignisse wie ich sie geschildert habe oder jetzt in der WAZ zu lesen waren, begeistern natürlich nicht. Grundsätzlich muß man aber mit der Leistung der Polizei, vor allem unter Berücksichtigung der politischen Unterstützung und des Rückhalts in der Bevölkerung, zufrieden sein.
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Ich habe mich in den letzten 4 Monaten zwei mal eingesetzt.
Einmal wurde ein Busfahrer verbal angegriffen und aus der Situation heraus hätte jederzeit auch ein tätlicher Angriff werden können.
Ich hatte spontan mein Handy zum knipsen benutzt, gab dem Busfahrer meine Adresse und Tel.Nr. und wurde als Zeuge samt Handy Fotos von der Polizei vorgeladen.

Ein weiterer Fall der minderschweren Art war, als ein Mitschüler meiner Tochter einer Anwohnerin ganz in der Nähe der Schule die Jalousien demolierte.
Ich sah noch den verantwortlichen Jungen quer über die Straße rennen und fast wurde er bei seiner Flucht vor der verärgerten Frau von einem Auto erfaßt.
Ich kümmerte mich darum, daß die Frau nicht auf ihren Schaden sitzen blieb.
(unbeliebte kg01 nun bei den Eltern)

Die "Opfer" jedenfalls staunten sehr.
Der Busfahrer und auch die Anwohnerin hatten schon mehrfach solche Situationen erlebt, aber ihnen wurde nie freiwillig von zufällig anwesenden Zeugen geholfen.

Ich muß aber gestehen:
sobald mir körperliche Gewalt vom Täter drohen könnte, würde ich nicht eingreifen, mich jedoch immer wieder von mir aus der Polizei als Zeugin anbieten.

Habe aber noch nie gewalttägige Situationen erlebt. (klar, harmlose Kloppereinen unter Kumpels und so schon)
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn jemanden "einfach so" und überhaupt körperliche Gewalt angetan wird.

BABALU
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Beitrag von BABALU »

Eben gelesen

http://www.derwesten.de/staedte/castrop ... izisten-zu -aergern-id2969103.html

Wolf
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Beitrag von Wolf »

@ babalu
Der Link klappt nicht.

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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

Wolf hat geschrieben:@ babalu
Der Link klappt nicht.
du must den link kopieren dan gehts,

echt hammer sowas, hoffentlcih muss er die reinigung des streifenwagens bezahlen.

Da sieht man was polizisten alles durchmachen müssen bei manchen einsätzen, ich hoffe das die fahrt zum PG nur kurz war und die beiden armen Polizisten den geruch nicht all zu lange ertragen mussten. Ich glaube ich hätte mich als Polizist übergeben müssen.

Mark
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Beitrag von Mark »

Bei der Feuerwehr ist dies fast alltäglich und keine Pressemeldung wert.

Gerade im Rettungswagen findet man Leute, die sich übergeben, eingenässt, eingekotet haben. Oder dies passiert im RTW, nicht selten gehts dann direkt auf die Kleidung des Feuerwehrbeamten. Mein persönliches Highlight war bisher eine Ladung Urin ins Gesicht.
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

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buercop
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Beitrag von buercop »

...soll ja gut für die Haut sein... :stumm:
Gruß, buercop

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tulpe
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Beitrag von tulpe »

:wink: ...aber nur der eigene (Urin) :!:
Zu viel Carmen Thomas gelesen?
Es ist das Schicksal des Genies unverstanden zu bleiben.
Aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie.
(R.W. Emerson)

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buercop
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Beitrag von buercop »

Nee - gar nicht gelesen- nur gehört :roll: .
Wie auch immer - lecker ist wohl anders, auch wenn andere Sekrete, virentechnisch, in diesen Berufen erheblich gefährlicher sein können (Hepatitis, HIV, etc.) :?
Gruß, buercop

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omopitz
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Beitrag von omopitz »

Kann mich erinnern das mal eine Radiosendung in Gelsenkirchen gab, die das Thema Eigenurin Trinken hatte.
Soll irgendwie Gesund sein

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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

omopitz hat geschrieben:Kann mich erinnern das mal eine Radiosendung in Gelsenkirchen gab, die das Thema Eigenurin Trinken hatte.
Soll irgendwie Gesund sein
In manchen Hautcremes ist ja acuh der Wirkstoff Urea enthalten dabei soll es sich um Harnstoff handeln.

Einen Gesunden effekt soll dies schon haben aber so geheuer ist mir das doch nicht

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