Kaufhaus Sinn & Leffers

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von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

pedder vonne emscher hat geschrieben:Ich glaube, die kommen aus den Anden, dann wären es nicht Indianer, sondern Andenianer... :lol:
Sind dieselben nicht im Sommer in einer anderen Verkleidung auch immer da?

Wolle :xmas_smilie: :cold:

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hoppi
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Re: Sinn

Beitrag von hoppi »

Troy hat geschrieben:Bild
wahrscheinlich 1931

Ehrlich, mir blutet das Herz, wenn ich sehe, was da heute mit los ist.

Die häßliche Billig-Reklame, herzlos angepappt,
Naja, mal ehrlich: soviel ästhetisch ansprechender als der neue Primark-Schriftzug ist die alte Sinn-Reklame auch nicht.


Ich trauere ja auch vielem nach, aber irgendwann wird das permante "alles was früher war war schön und alles was heute ist ist Mist, außer es ahmt das früher nach..." nicht mehr wirklich nachvollziehbar...

pito
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Beitrag von pito »

Dieser Text erschien kürzlich als Leserbrief in der WAZ:
Irische Note in der City

Am 03.11.2010 schrieb die WAZ, dass das ehemalige Sinn-Leffers-Haus mit Planen verhangen ist und üppige Baumaßnahmen stattfinden, damit die irische Textilkette Primark dort am 6. Dezember ihren „Store“ eröffnen kann. Inzwischen sind die meisten Planen gefallen und die Fassade zeigt sich sauber und farblich aufgehübscht. Soweit, so schön. Wir freuen uns, dass bald wieder Leben einzieht in ein Traditionshaus auf der Bahnhofstraße, dass vor einigen Jahren von der Plastikfassade befreit wurde und weitgehend wieder sein Gesicht aus den 20er Jahren zeigte.

Was wir aber schmerzlich vermissen, ist das prismenförmige schwarz-weiße Lichtband, das nach alten Plänen am Haus installiert wurde. So wie der Stand des Umbaus aussieht, werden lediglich Fenster an der Stelle in der Fassade sein, ca. zwei Meter daneben wurde eine Leuchtreklame der Fa. Primark installiert.

Zwar hat das Haus keinen Denkmalschutz, jedoch war die Wiederherstellung der 20er Jahre Anmutung ein echter Gewinn für die Bahnhofstraße. Außerdem wurde der Umbau seinerzeit mit öffentlichen Mitteln gefördert. Daher sind wir der Meinung, dass Primark, selbst wenn sie jetzt Eigentümer des Hauses ist, nicht einfach ein wesentliches Gestaltungselement, dass dem Haus ein unverwechselbares Gesicht gegeben hat, auf den Müll werfen kann und durch ein schlichtes Fensterband ersetzen kann.

Wir hoffen, dass Primark sich besinnt und die ursprüngliche Fassade wieder herstellt, wenn es sein muss, auch nach dem Eröffnungstag.

Ulrich Krauß
Eckart Kuke
Karin Powileit

Propietario
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Primark-Läden

Beitrag von Propietario »

Bild[/quote]

Noch was zu Primark.

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Betonsau
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Beitrag von Betonsau »

Moin,

ich war vorgestern das erste Mal drin und ruckizucki wieder draussen.
Von außen ist die Bude ja hui, aber innendrin ( zumindest bezogen auf das Angebot ) pfui.
Hat mich an einen aufgeräumten Kik erinnert.
Tut mir leid, aber dagegen ist C&A Hochglanzmode und H&M prêt-à-porter.

Aber die vollen Tüten der Kunden zeigen, das der Laden wohl nach Gelsenkirchen passt.
"Fahrradhelme sorgen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, bedeuten aber einen Rückschritt beim Thema Organspende" Harald Schmidt
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"Schade, dass es immer so früh so spät ist"

Troy
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Beitrag von Troy »

@ hoppi:
Früher ist früher und besser ist besser...
Im o.g. Leserbrief steht das Wesentliche:
Was wir aber schmerzlich vermissen, ist das prismenförmige schwarz-weiße Lichtband, das nach alten Plänen am Haus installiert wurde. So wie der Stand des Umbaus aussieht, werden lediglich Fenster an der Stelle in der Fassade sein, ca. zwei Meter daneben wurde eine Leuchtreklame der Fa. Primark installiert.
Das ist für mich z.B. ein entscheidender Aspekt. Es geht um eine andere Optik durch "Weglassen" und "Hinzufügen".
Das tut einfach den Augen weh. Meinen jedenfalls.
Was die Qualität angeht: Betonsau schrieb es deutlich...
Aber die vollen Tüten der Kunden zeigen, das der Laden wohl nach Gelsenkirchen passt.
Früher war es eben doch besser, was man da raustrug - also ganz früher - als Sinn noch Sinn hatte. Sowas und Ähnliches kann man in dem Heidemann-Artikel nochmal nachlesen.
Auch der Handel hat Geschichte, auch in unserer Stadt.
Das wird vergessen.
Primark hat eine andere Geschichte.
Primark testest den Markt in der einwohnerstärksten Gegend Europas - mit GE als Versuchsanordnung.
So sehe ich das.

cue
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Beitrag von cue »

...Früher war es eben doch besser, was man da raustrug - also ganz früher - als Sinn noch Sinn hatte. Sowas und ...
Um das Hohelied auf Sinn und sinnig und früher und alles besser usw. nur kurz zu unterbrechen:
Fairerweise solltest Du Dich aber auch daran erinnern, dass es Sinn in irgendeiner seiner qualitätsbesessenen Perioden war, das die jetzt wieder hervorgeholte Fassade komplett zuspachteln ließ.
Oder hatte ich das überlesen?

Josel
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Beitrag von Josel »

Die Läden, die hohe Qualität verkauften, wie etwa Oeben & Thoben oder Boecker, fanden aber offenbar zu wenig Kunden, nicht nur in GE, sondern auch andernorts. Wenn niemand mehr bereit oder in der Lage ist, diese Qualität zu entsprechenden Preisen zu kaufen, ist es doch konsequent, die Qualität der Waren und auch die Kosten ihrer Darbietung zu senken.

Auch ich würde gern in einem Kaufhaus mit der Warenvielfalt und der Bedienung der 30er Jahre in GE schwelgen können. Aber über die Preise, die dort heute zu nehmen wären, um dieses Kaufhaufs wirtschaftlich zu betreiben, würde sowieso wieder ganz GE zetern.

Einfaches Gedankenexperiment: Wer in unserer Gegend würde schon einen Wochenend-Lebensmitteleinkauf in der Weka-Feinkostabteilung mit 15%-Preiszuschlag erledigen, nur weil es dort so nett ausschaut? Weil es da Lebensmittel auch zum Probieren gibt? Weil da nette Verkäuferinnen erklären, wie man irgendwelche Feinkost-Speisen am Besten zubereitet?

Nee, bei solchen Preisen setzen wir uns doch lieber ins Auto und fahren zum Dördelmannshof, wo Aldi und Rewe vom gleichen Parkplatz aus zu erreichen sind. Und vom dort Ersparten wird dann doch lieber ein PayTV-Abo bezahlt. Ich bin'do nich bekloppt, heißt es dann.

Hier in den GGs gab es mal Leute, die sich furchtbar darüber aufregten, dass es kaum noch Bäcker wie z.B. den im Wiehagen gibt; schade fürs Stadtbild sei das, für den Geschmack, die Vielfalt usw. usf. Gleichzeitig wurden aber die besten Tips für Werksverkäufe ausgetauscht, einschließlich der Öffnungszeiten für den Fabrikverkauf des Aldi-Backwaren-Zulieferbetriebes in Rotthausen.

Machen wir uns nichts vor: Wir haben es einfach selbst verbaselt.

Aber immerhin können wir nun 24 Stunden am Tag Fernsehen gucken.

J.
Zuletzt geändert von Josel am 16.12.2010, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.

axel O
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Beitrag von axel O »

Primark testest den Markt in der einwohnerstärksten Gegend Europas - mit GE als Versuchsanordnung.
So sehe ich das.
Kleiner Einwurf: Primark hat den Markt schon angetestet und für sich zumindest für die nächsten 10 Jahre postive Prognosen in Aussicht. Das erklärt auch den Kauf der kompleten Immobilie nebst Umbau für mehr als 12 Mio. €.

Ob früher alles besser war ? Nun, früher war alles früher.. Die Zeit kann man kaum an der heutigen, schnelllebigen messen. Und der gute Kinderpulli von Boecker, damals gekauft für stolze 50 Mark, den auch noch zwei Brüder auftragen durften, der hat den Läden - auch zumeist nhabergeführt und Immobilieneigner - wohl Gewinn gebracht. Aber die heutigen Konzerne, umeist als Mieter auftretend, wollen Rendite sehen. Und Zahlenkurven, die nach oben streben.

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timo
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Beitrag von timo »

Josel hat geschrieben:Einfaches Gedankenexperiment: Wer in unserer Gegend würde schon einen Wochenend-Lebensmitteleinkauf in der Weka-Feinkostabteilung mit 15%-Preiszuschlag erledigen, nur weil es dort so nett ausschaut? Weil es da Lebensmittel auch zum Probieren gibt? Weil da nette Verkäuferinnen erklären, wie man irgendwelche Feinkost-Speisen am Besten zubereitet?
Es gibt vermutlich viele Leute, die das alle paar Monate mal spaßeshalber machen (und dann auch richtig zelebrieren), aber für den Alltagseinkauf dann doch lieber zum Dördelmannshof fahren würden. Halte ich für absolut nachvollziehbar. Solche Läden leben ja vom besonderen Einkaufserlebnis, und das bleibt nun mal nicht lange erhalten, wenn man da jede Woche zwei mal hingeht. Also ein sehr fragiles Nischengeschäft.

Troy
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Beitrag von Troy »

@ cue: wird wohl so sein.
Und Sinn-Politik ist auch nicht unumstritten - klaro.

Also sollte man die Frage der Immobilie, wie sie aussieht und wie sie aussehen könnte und möchte abtrennen von der Frage der Geschäfts- und Angebots- und Preispolitik der geretteten Sinn-Leffers-Exemplare.

Aktuelles Beispiel:
Im Ruhrpark wird eine im Grunde funktionale Sinn-Immobilie umgebaut und verhübscht und im nächsten Jahr neu eröffnet.
In der Zwischenzeit kann die Kundschaft in einem großen Ladenlokal so gut wie gegenüber fast das ganze Sinn-Angebot, allerdings mit äußerst reduzuierten Preisen, weiter erwerben.
Hintergrund: die Waren, die preisreduziert verkauft werden sollen, werden turnusmäßig aus anderen Filialen herangeschafft, die Kundschaft hat neben der Beratung durch die bekannten Verkäufer/innen das Angebot fast vollständig vor sich und kann ordentlich Geld sparen. Der Laden brummt weiter.

Ein "Abstiegskriterium" für die Sinn-Filialen insgesamt, so habe ich den Eindruck, war ja wohl auch, dass der Wareneinkauf früher vor Ort entschieden und auf die Kundschaft in der jeweiligen Stadt abgestimmt war, nach Umstrukturierungen jedoch zentral gesteuert wurde.
Die Mitarbeiter vor Ort konnten ihre Kundschaft recht gut einschätzen und entsprechend ordern - dieser "Standort-Vorteil" war später weg.


Und jetzt noch völlig Off-Topic, weil das ein anderer Schwerpunkt würde hier in diesem Fred
Zur Qualität von Nahrungsmitteln: Wer kochen kann, der kann auch einkaufen.
Bewusst aussuchen, gute von schlechten Qualitäten unterscheiden - das ist ein Lernprozess.
[Ironie]Erzähl mit keiner, dass Fruchtzwerge zur Grundausstattung eines Menschenlebens gehören - höchstens als Metapher.[/Ironie]

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Tanja
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Beitrag von Tanja »

Troy hat geschrieben:Im o.g. Leserbrief steht das Wesentliche:
Was wir aber schmerzlich vermissen, ist das prismenförmige schwarz-weiße Lichtband, das nach alten Plänen am Haus installiert wurde. So wie der Stand des Umbaus aussieht, werden lediglich Fenster an der Stelle in der Fassade sein, ca. zwei Meter daneben wurde eine Leuchtreklame der Fa. Primark installiert.
Das ist für mich z.B. ein entscheidender Aspekt. Es geht um eine andere Optik durch "Weglassen" und "Hinzufügen".
Das tut einfach den Augen weh. Meinen jedenfalls.
Na, da ist die Schmerzgrenze Deiner Augen aber recht hoch. Sensiblerweise hätten dieselbigen bereits nach den letzten "Sinn-Straftaten" bluten müssen.

Das im Leserbrief thematisierte "prismenförmige schwarz-weiße Lichtband, das nach alten Plänen am Haus installiert wurde" war mit Sicherheit ein wohlmeinender Versuch. Leider hatte er mit dem ursprünglichen Entwurf nicht so viel zu tun; - so hatte man ein Plastikgebilde an die zugeputzte (im Sinne von "zu viel") Fassade genagelt.

Ich frage mich, warum sowohl damals Sinn (also eher neulich) als auch heute Primark (trotz Sanierungsvolumen von mehr als 12 Mio €) nicht die "dreimarkfuffzig" aufgewandt haben, für abgerundete Scheiben an der Ecke. Es würde die Gesamtansicht nicht nur abrunden, sondern den "alten Plänen" und der neuen Sachlichkeit gerecht werden.

Was die Leuchtreklame angeht: Sie ist dezent (vgl. Sinnreklame)! Sie verzichtet auf Plakativität. Offenbar hat sich Primark aus seinem Selbstverständnis dazu entschieden. Gut so.

Was das Innenleben und Architektur angeht, konnte ich mir bislang kein Bild machen. Ich stand mehrfach davor und dachte: "Poach, is dat voll!".

Doch irgendwann werde ich mich trauen. Es soll dort Basics in besserer Qualität als beispielsweise bei H&M für ein viertel des Preises geben.

Ob es wohl bei dem jetzt so hochgelobten C&A in Anfangszeiten ähnliche Rebellion gab?

Sollte man vielleicht mal die "sozialwissenschaftliche Nase" raushängen. Man könnte dabei überlegen, warum es auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt keine hochpreisige Keramik gibt.

Absurdität? Bitteschön: Im letzten Jahr und bei verschiedenen anderen Events gabs vor H&M noch einen florierenden Piercing-Stand. Warum hat der denn aufgegeben?

Lässt eigentlich nur den ironischen Rückschluss zu: Alles total vernagelt und gepierced hier...

Tanja

PS: Troy, ich meinte Dich nicht persönlich und schätze zudem die Schreiber des Leserbriefs.



:wink:
"Mein Hund ist als Hund eine Katastrophe - aber als Mensch unersetzlich!" (Johannes Rau)

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Lorbaz
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Beitrag von Lorbaz »

Hier in den GGs gab es mal Leute, die sich furchtbar darüber aufregten, dass es kaum noch Bäcker wie z.B. den im Wiehagen gibt; schade fürs Stadtbild sei das, für den Geschmack, die Vielfalt usw. usf. Gleichzeitig wurden aber die besten Tips für Werksverkäufe ausgetauscht, einschließlich der Öffnungszeiten für den Fabrikverkauf des Aldi-Backwaren-Zulieferbetriebes in Rotthausen.

Machen wir uns nichts vor: Wir haben es einfach selbst verbaselt.

Aber immerhin können wir nun 24 Stunden am Tag Fernsehen gucken.

J.[/quote]




Genauso isset ....
( War vorgestern auf der Banhofstr. (nach jahren... ) um im neuen Primark eine
Hose zu kaufen. Nach cirka 25 Minuten ( und der Suche nach anderen Herrenbekleidungsläden) saß ich im Auto richtung Buer.... )
Die City ist tot .... jedenfalls riecht´s da so!
Kevin, reinkommen, Essen is fertich....

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diro
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Beitrag von diro »

Für mich wird die Herstellermarke Sinn weiterhin Ausdruck von Qualität "made in Germany" bleiben :wink: :

http://www.sinn.de/de/

Glück auf...Diro
Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung!

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

seltsam, stellen die nur Uhren her?

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