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Resser Geschäfte bieten ihre Dienste an[/center]
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Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges [/center]
Der 1. Weltkrieges 1914/18 hatte länger gedauert, als man sich das anfangs vorgestellt hatte. Bei Kriegsende waren die Staatsausgaben des Deutschen Reiches bereits höher als die Einnahmen. Um die Differenz Einnahmen und Ausgaben auszugleichen, wurde massenhaft zusätzliches Geld gedruckt. Gegen Ende des Krieges hatte die Mark gegenüber der Zeit vor dem Krieg bereits 50% an Wert verloren. In den weiteren Nachkriegsjahren wurde es nicht besser. Die schwachen Regierungen der Weimarer Zeit, die in hoffnungsloser Lage um einen Ausgleich bemüht waren, wurden wegen ihrer Haltung von den aufkommenden Nationalsozialisten als „Erfüllungspolitiker“ angeprangert. Die Weimarer Republik lebte überwiegend auf Pump. Unsinnige Geldforderungen (Reparationen) der Franzosen brachten die deutsche Wirtschaft an den Rand des Abgrunds. Schließlich besetzten belgische und französische Besatzungstruppen das Rheinland und Westfalen, um sich mit Gewalt das zu holen, was ihnen die streikende Arbeiterschaft verweigerte. Mit dem Einmarsch französischer Truppen in das westliche Reichsgebiet wurde der Ruhrkampf eröffnet. Am 11. Januar 1923 besetzten französische Besatzungstruppen auch die Ewald – Zechen. Die Lagervorräte an Holz, Kohlen, Koks und Nebenerzeugnissen wurden beschlagnahmt und zum weitaus größten Teil abgefahren. Im November 1923 traf die französische Mission – Micum ein Abkommen, das eine untragbare Belastung des Bergbaus bedeutete. Für rückständige Kohlensteuern sollten 15 Millionen Dollars entrichtet werden. Von diesem Betrag entfielen auf die Gewerkschaft Ewald allein 412 Tausend Dollars, die in monatlichen Teilbeträgen gezahlt werden sollten. Dazu waren 27% der Förderung und 10% der Nebenprodukte ohne Bezahlung abzuliefern.
Nach 11-monatigem passiven Widerstand wurde erst ab Dezember 1923 wieder Kohle auf den Ewald-Zechen gefördert. Im Juli 1925 zogen die Besatzungstruppen aus Stadt und Umgebung von Recklinghausen wieder ab. Von da an galt das Gebiet in und um Recklinghausen als vollkommen geräumt. Arbeitsstockungen und Arbeitslosigkeit, Absatzmangel und Feierschichten waren das herausragende Merkmal dieser Jahre.
In dieser Zeit war es um die moralische Beschaffenheit der Bevölkerung schlecht bestellt. Die Kreissynode der Evangelischen Kiche berichtet: Man könnte hier bewegliche Klagen anstimmen. Die Schäden der Trunksucht sind offenbar. Die ungeheure Macht des Alkoholkapitals, verbunden mit der Jahrtausende alten Neigung des deutschen Volkes zu Rauschgetränken, lassen keine Hoffnung auf schnelle Besserung zu. Groß ist die Unsittlichkeit auch in den Gemeinden; das sittliche Bewusstsein scheint oft ganz geschwunden zu sein – die Lächerlichkeiten und Unsittlichkeiten der Mode finden beim weiblichen Geschlecht nur zu sehr Anklang, die weiblichen Zerrgestalten mit Männerköpfen und Kinderkleidern, wie sie die neueste Zeit vorgebracht hat, entsprechen wohl kaum dem Idealbild der deutschen Frau. Die Übertreibung des Sports ist beklagenswert; der Sonntag ist vielfach herabgewürdigt zum Fußball-Wettspieltag.
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[center] Bergleute der Zeche Ewald beim passiven
Widerstand im Emscherbruch[/center]
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Die neue Zeit[/center]
Französische und belgische Truppen war gerade ins Ruhrgebiet einmarschiert, um sich mit Gewalt die verlangten Reparationen zu holen, die ihnen von den streikenden Arbeitern verweigert wurden, da saß im Gefängnis von Landsberg ein kleiner Mann, der vom Schicksal dazu bestimmt war, Geschichte zu schreiben. Er gehörte zu jener Sorte Menschen, die plötzlich als Machthaber, Revolutionäre oder Tyrannen auf der Weltbühne erscheinen, um die Welt auf den Kopf zu stellen und – nach dem späteren Urteil der Geschichtsschreibung – entweder als: „Der Große hervorzugehen –oder als Verbrecher zu enden!“ Im Charakter dieser Menschen sind im allgemeinen hohe Ideale mit Herrschsucht, äußerster Rücksichtslosigkeit und maßloser Selbstüberschätzung gepaart.
Der kleine Mann war ein Umstürzler, ein Revolutionär, der wegen seiner politischen Vergehen von den Justizbehörden ins Gefängnis gesteckt worden war.
Und nun benutzte er seinen Gefängnisaufenthalt dazu, in aller Ruhe ein Buch über seine revolutionären politischen Ansichten zu schreiben. Der Titel des Buches lautete:
„Mein Kampf!“ Der kleine Mann dachte nicht im Traum daran, seine revolutionäre Gesinnung aufzugeben. Im Gegenteil! Wieder in Freiheit, holte er eines schönen Tages ganz tief Luft, ließ seine Muskeln spielen und rief mit lauter Stimme in den Wald hinein:
„Deutschland – Erwache!“ Und siehe da, eine neue Zeit brach an! Er war fest davon überzeugt, dass ihn die Vorsehung zum: „Führer eines neuen, tausendjährigen Reiches bestimmt habe!“ Sein Ruf blieb nicht ungehört. Die treuen Gefolgsleute nahmen ihn begeistert in ihre Mitte, hoben ihn auf ihre Schilde und schwenkten die Standarten über ihren Köpfen hin und her. Und aus dem blutroten Fahnenwald schallte es wie aus einem Munde: „Führer befiehl - Wir folgen Dir!“
Die Stammesangehörigen des kleinen Mannes schlüpften in ihre braunen Uniformen, griffen nach der dicken Stammestrommel und hauten so gewaltig auf die Pauke, dass der Lärm bis in die entferntesten Winkel des Landes zu hören war. In das dunkle Dröhnen der Trommel mischte sich das schrille Geschrei der erregten Parteigenossen:
„Vaterlandsverräter! Verbrecher! Wartet nur! Eines Tages rechnen wir mit euch ab!“
Als die Häuptlinge der roten und schwarzen Nachbarstämme das Dröhnen der Stammestrommel und das durchdringende Geschrei der braunen Horden vernahmen, fuhr ihnen ein gewaltiger Schreck in die Glieder. Kein Zweifel, der kleine Mann und seine Parteigänger schickten sich an, die politische Macht in Deutschland mit Gewalt an sich zu reißen und der noch jungen Demokratie den Todesstoß zu versetzen. Eine Revolution lag in der Luft. In jenen Tagen waren die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland schier unüberwindlich. Von den gewählten Reichskanzlern waren einige angesichts der drängenden Probleme schon bald mit ihrem Latein am Ende. Dann sahen sich die Stammesfürsten wieder einmal gezwungen, ihre Anhänger mit lautem Tamtam an die Wahlurnen zu rufen, und die Stammesgenossen über die Anziehungskraft der weißen, roten, schwarzen oder braunen Horden mit kleinen Kreuzchen auf Stimmzetteln entscheiden zu lassen. Die Unentschlossenen, die sich bis dahin wohlweislich im dunklen Wald versteckt gehalten hatten, blickten neugierig auf die große Trommel. Das laute Dröhnen der nationalsozialistischen Stammestrommel war nicht mehr zu überhören. Nach und nach verließen selbst die Zaghaften ihr sicheres Versteck im Wald, um sich den braunen Horden anzuschließen und der Trommel zu folgen. Die Trommel, so dachten sie, das könnte die Lösung sein! „Wir wollen es mit der Trommel versuchen!“
Und so geschah es. Die braune Partei ging aus den Reichstagswahlen von 1932 als Sieger hervor. Der kleine Mann aus meiner Geschichte wurde im Januar 1933 vom Reichspräsidenten Hindenburg zum Kanzler des Deutschen Reiches ernannt. Damit hatte er sein Ziel erreicht.
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[center]Ein seltenes Dokument. Festschrift zum
10-jährigen Bestehen der NSDAP - Resse[/center]