Zeche Graf Bismarck

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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Beitrag von Verwaltung »

Sprengung des Förderturms von Graf Bismarck im Jahre 1967:

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Beitrag von Verwaltung »

Graf Bismarck Schacht 2 & 3:
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ohne Jahr


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1909

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Heinz O.
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kleine Kurzgeschichte über Graf Bismarck

Beitrag von Heinz O. »

Schacht 1:
(Lage in Gelsenkirchen-Schalke-Nord, östlich der Üchtingstraße) 1869 Teufbeginn, 1870 erreicht dieser Schacht bei 197m Teufe das Karbon, 1873 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 2 :
(Lage in Gelsenkirchen-Erle, an der Auguststraße) 1882 Teufbeginn, 1883 erreicht dieser Schacht bei 225m das Karbon, 1884 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 3 :
(Lage in Gelsenkirchen-Erle, nördlich Schacht 2, östlich der Frankampstraße) 1893 Teufbeginn, 1894 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 4:
(neben Schacht 1) 1899 Teufbeginn, 1902 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 5:
(neben Schacht 3) 1902 Teufbeginn und Erreichen des Karbons bei 289m Teufe, 1904 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 6:
(östlich neben Schacht 2) 1909 Teufbeginn, 1910 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 7:
(Lage in der Resser Mark, Ostfeld) 1910 Teufbeginn, 1911 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 8:
(neben Schacht 7) 1910 Teufbeginn, die Teufarbeiten werden aber bei 8m Teufe gestundet, 1920 Wiederaufnahme der Teufarbeiten, 1922 in Betrieb , 1967/68 verfüllt
Schacht 9 :
(neben der Schachtanlage 2/6) 1924 Teufbeginn, die Arbeiten werden gestundet und später wieder aufgenommen, 1926 in Betrieb, 1967/68 verfüllt
Schacht 10:
(Lage in Gelsenkirchen-Erle, im Emscherbruch) 1951 Teufbeginn, 1954 in Betrieb, 1966 stillgelegt, 1971 an Ewald, 1972 umbenannt in "Emschermulde 1" und Ausräumen der Verfüllung, 1976 als Wetterschacht wieder in Betrieb, 1996 aufgegeben, 2000 verfüllt.

ohne Quellenangabe, irgendwann und irgendwo mal im Internet gefunden, daher auch ohne Garantie meinerseits.


:wink:

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

1966 - Schließung der Zeche Graf Bismarck

Sie war die spektakulärste und die umstrittenste - die Stilllegung der Zeche Graf Bismarck. Als am 7. Februar 1966 bekannt wird, dass die produktivste Förderanlage des Reviers geschlossen wird, wussten Erich Wierzoch, heute 73, und seine Kumpels nicht wie es weiter gehen sollte. Doch die Demonstrationen nutzen nichts, am 30. September 1966 fuhren Wierzoch und seine Kumpels die letzte Schicht.

Die Gerüchte werden offiziell bestätigt

Den 7. Februar 1966 werden viele Menschen im Ruhrgebiet wohl nie vergessen. Nach Gerüchten um die Stilllegung der Zeche Graf Bismarck, wird es offiziell: Der Pütt in Gelsenkirchen wird dicht gemacht. Für die Menschen im Revier ist das ein Schock, denn Bismarck gilt als eine der modernsten Zechen in Europa. Und jetzt ist klar: Wenn es Bismarck trifft, ist kein Bergmann mehr sicher, jeder kann seine Arbeit verlieren.

Die Kumpel fühlen sich verraten und verkauft

Doch nicht nur das. Ganz besonders verbitterte die Kumpels, dass sie sich von der Zechengesellschaft, der Deutschen Erdöl AG, verraten und verkauft fühlen. Für die war das Aus nämlich ein großes Geschäft, sie kassierten 120 Millionen Mark Stilllegungsprämie. Die Bergleute gingen dagegen leer aus. 6.700 von ihnen verloren ihre Arbeit.

Zehn Mark zum Abschied

Für die Zechengemeinschaft ist die Stilllegung eine rein kaufmännische Entscheidung. Die geförderte Kohle liegt auf Halde, lässt sich nicht verkaufen, Öl ist jetzt gefragt. Trotzdem wittert das Unternehmen ein Geschäft. Denn je höher die Förderquote, desto höher auch die vom Staat gezahlte Entschädigung. Und da Bismarck zu den modernsten Zechen Europas gehört, fließen 120 Millionen Mark Stilllegungsprämie. Auch an die Bergarbeiter wird gedacht. Als sie zum letzten Mal aus dem Schacht steigen, hat die Konzernleitung etwas für sie vorbereitet, erinnert sich Erich Wierzoch. "Mit unseren Papieren bekamen wir einen Brief mit zehn Mark, der uns den Abschied versüßen sollte. Wir sollten mit dem Geld und unserer Familie feiern. Das konnte ich nicht. Was soll man feiern, wenn man keinen Job mehr hat?"

15.000 Menschen demonstrieren

Etwa 7.000 Bergleute verlieren ihren Job. Die Menschen in den Zechenhäusern in Gelsenkirchen sind verbittert. Jahrzehntelang war Graf Bismarck ihr Leben und jetzt stehen sie vor dem nichts. Doch einmal wollen es die Bergleute den Männern da oben noch zeigen. Sie organisieren einen Protestmarsch zum Marktplatz nach Gelsenkirchen-Erle. Und alle gehen mit - Frauen, Pfarrer, Kaufleute. Denn sie Wissen: Wenn der Bergmann nichts hat, haben bald auch sie nichts mehr. 15.000 Menschen gehen auf die Straße, doch es nutzt nichts, die Zeche wird platt gemacht.

(Quelle: WDR Fernsehen - Sendung vom 4.2.2006)

PS; auch meine Familie war davon betroffen, doch wir hatten Glück, Vater fand recht schnell neuer Arbeit, die dann auch noch angenehmer,sauberer und besser bezahlt war.
Puh-Schwein gehabt :D

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

aus: Die alten Zechen an der Ruhr
Schacht 2 Bild
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Heinz O.
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Die letzte Schicht

Beitrag von Heinz O. »

die letzte Schicht am 28.September 1966 Bild

Foto habe ich mal irgendwann irgendwo im www gefunden. :ka:
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Zeche Graf-Bismarck

Beitrag von Schacht 9 »

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

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Ich stell die mal hier ein, weil >GrafBismarck drauf ist
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

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Triode
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Beitrag von Triode »

Teller von Bismarck 2

Runterscrollen bis zum 4.ten Artikel.

http://www.miners-lamps.com/verkaufsonstiges.htm

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JohnPlayer
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Beitrag von JohnPlayer »

Ich habe mal aus einer der Karten ein Overlay für Google Earth von der Schachtanlage 1/4 erstellt. Ich denke die Lage passt bis auf geringe Abweichungen recht genau. Wie man sieht existiert heute nur noch die Kaue und der Hafen...

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Download: graf_bismarck_overlay.kmz (136 kB)


Grüße

Stephan
Anglizismen sind Bullshit!

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Heinz O.
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Unter Tage

Beitrag von Heinz O. »

Graf Bismarck, Schacht 3 / 5Bild
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Schacht 9
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Graf Bismarck, Schacht 3 / 5

Beitrag von Schacht 9 »

Die Bilder von Heinz O. sind eine Seltenheit (Rarität) und nur Dank der Gelsenkirchener Geschichten bekommt man so etwas zu sehen.

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Heinz O.
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Re: Graf Bismarck, Schacht 3 / 5

Beitrag von Heinz O. »

Schacht 9 hat geschrieben:Die Bilder von Heinz O. sind eine Seltenheit (Rarität) und nur Dank der Gelsenkirchener Geschichten bekommt man so etwas zu sehen.
Diese Lob reiche ich an Schacht9 und viele andere weiter :!: :respekt:
(wir dürfen uns alle auch mal selber loben :roll: )
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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

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das Foto ist von Herrn Konopka wurde mir gesagt
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
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