Zeche Scholven

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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Verwaltung
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Zeche Scholven

Beitrag von Verwaltung »

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Quelle: Gelsenkirchen, Abbild einer großen Stadt
Verlag Hans Burkhard, Essen, 1955

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Beitrag von Verwaltung »

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Herausgeber: Allgemeiner Verkehrsverein für den Stadtkreis Buer e.V.
Juli 1922 Bild
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Glück auf!

würd mein Opa wahrscheinlich sagen, wenn er diese Bilder sehen würde. Da hatte er als Sprengmeister gearbeitet. Die Folge: Staublunge - 1984 gestorben.

Siehe auch das Bild unter Scholven - Scholven aus der Luft! Baubeginn des Kraftwerks. Im Hintergrund die mittlerweile stillgelegte Zeche Scholven 1967.
Zuletzt geändert von Scholvener Jung am 29.01.2008, 22:19, insgesamt 2-mal geändert.
Hömma!

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

Kann mich beim ersten Bild noch an die Kühltürme erinnern. Sie standen an der Glückaufstraße. Im Winter hingen dort immer riesige Eiszapfen an den Holzplanken über der Kühlturmtasse.
Eines der unvergessenen Bilder aus meiner Kinderzeit in den Sechzigern.

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glückauf
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Beitrag von glückauf »

Aus Jahrbuch des deutschen Steinkohlenbergbaus 1912-13.
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Glückauf, viele neue Fotos über Aktivitäten des Trägervereins Hugo Schacht 2 e.V. zu sehen unter: http://zeche-hugo.com
Trenne Dich nicht von Deinen Illusionen! Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

@ glückauf

Kannst Du das Buch bitte einmal etwas genauer zitieren. Ein "Jahrbuch des deutschen Steinkohlenbergbaus" hat es m.W. 1912/13 nicht gegeben.
Ich kenne nur das "Jahrbuch für den Oberbergamtsbezirks Dortmund" von 1912/13. Meinst Du dieses Buch oder hast Du noch eine andere Ausgabe?

Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

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glückauf
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Beitrag von glückauf »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:@ glückauf

Kannst Du das Buch bitte einmal etwas genauer zitieren. Ein "Jahrbuch des deutschen Steinkohlenbergbaus" hat es m.W. 1912/13 nicht gegeben.
Ich kenne nur das "Jahrbuch für den Oberbergamtsbezirks Dortmund" von 1912/13. Meinst Du dieses Buch oder hast Du noch eine andere Ausgabe?

Karlheinz Rabas
Gerne Karlheinz,
der Text ist aus dem Jahrbuch für den Oberbergamtsbezirk Dortmund 1912-13. G.D. Baedecker, Verlagshandlung in Essen. Seiten 42 und 43.
Hoffe, dass diese Angaben ausreichen.
Mit freundlichem Glückauf
Klaus Herzmanatus
Glückauf, viele neue Fotos über Aktivitäten des Trägervereins Hugo Schacht 2 e.V. zu sehen unter: http://zeche-hugo.com
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erloeser
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100 Jahre Zeche Scholven

Beitrag von erloeser »

Heute vor 100 Jahren am 1. Juli 1908

Sie teuften Scholven ab Bild
Die Männer 1908 bei Bier und Zigarre in geselliger Runde: von links nach rechts: Heinrich Venewald, Karl Schmid, Hubert Alda, Johann Nies, Heinrich Zöllig und ganz rechts Scholvens erster Betriebsführer Franz Josef Becker

(Foto: Hibernia)

erloeser
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100 Jahre Zeche Zweckel

Beitrag von erloeser »

Herzlichen Glückwunsch auch nach Zweckel im benachbarten Gladbeck.

Heute vor 100 Jahren fand dort die gemeinsame Geburtstagsfeier der Schachtanlagen Berlin (Scholven) und Potsdam (Zweckel) statt... zumindest ist der Tag 1958 von der Hibernia offizell zum Geburtstag deklariert worden. Gebuddelt wurde allerdings auf beiden Schachtanlagen schon vorher.

Bild

Foto: der Vestische Bergmann

Abteufmannschaft Zweckel 1909

1928 kommt es zum Unterirdischen Durchbruch im Zweckeler und Scholvener Grubenfeld und 1929 werden die Schachtanlagen zum Steinkohlenbergwerk Zweckel zusammengefasst. In den 30 Jahren ändert man den Namen dann in Schachtanlage Scholven, weil dort der Produktionsschwerpunkt liegt. In der gängigen Literatur sind die Fördermengen und Belegschaftszahlen ab 1929 in der Regel zusammen ausgewiesen. Die Förderung beider Anlagen werden von nun an nur noch auf Scholven gehoben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Halde Scholven ist die grösste im Revier

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Foto: www.der-foerderturm.de

Schachtanlage Zweckel 1923
Die Anscihtskarte zeigt den Eingangsbereich der Schachtanlage Potsdam. Am rechten Bildrand vor dem Förderturm zu erkennen die Maschinenhalle Zweckel, die heute noch zusammen mit den Fördertürmen als Kulturdenkmal steht und genutzt wird. Mit der Demontage der übrigen Tagesanlagen beginnt man 1929. Eine Besonderheit der Zeche ist das Solebad, welches als Emmys Hall von 1914 bis 1950 betrieben wird.

Bild

Foto: Stadtarchiv Gladbeck

Infos zur Schachtanlage Zweckel und weitere Fotos gibt es auf Mozart, einer Straße in unserer Nachbarstadt: http://www.aufmozart.de/

erloeser
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Berginspektion 5

Beitrag von erloeser »

Der preussische Staat erwirbt im März 1902 von August Thyssen u.a. die Gewerkschaft Vereinigte Gladbeck, sowie einige Grubenfelder im Vest Recklinghausen zwischen Emscher und Lippe. Diese Besitze werden 1903 der königlich-preußischen Bergwerksdirektion unterstellt, die ihren Sitz erst in Dortmund hat aber später näher an ihre Gruben nach Recklinghausen verlegt.
1904 kauft sich der Bergfiskus in die Hibernia AG ein.

Die königlich-preußische Bergwerksdirektion Recklinghausen ist untergliedert in sogenannte Bergwerksinspektionen, die jeweils zwei Schachtanlagen zusammenfassen.

Scholven gehört anfangs mit Bergmannsglück zur Berginspektion 3 in Buer. 6 Jahre nach dem Einkauf in die Hibernia werden allerdings einige Bereiche innerhalb der Bergwerksdirektion Recklinghausen umstrukturiert. Das Grubenfeld Bergmannsglück wird geteilt und mit Beginn der Förderung der Zeche 1905 findet auch der Spatenstich für die Schächte 1 und 2 des Bergwerks Westerholt statt. 1908 werden die Schachtanlagen in Zweckel und Scholven angelegt.

1910 wird Scholven aus der Berginspektion Buer entlassen und zusammen mit Zweckel, vormals Berginspektion 2 in Gladbeck zur neuen Berginspektion 5, mit Sitz in Zweckel zusammengefasst.

Mit der Zusammenlegung beider Schachtanlagen 1929 erhält die Berginspektion 5 den Namen Steinkohlenbergwerk Zweckel, in den 30ern dann den Namen Schachtanlage Scholven Bild

Foto: Der Vestischer Bergmann

Bergwerksinspektion 5 Zweckel/ Schachtanlage Scholven 1938
Zuletzt geändert von erloeser am 02.07.2008, 00:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Geburtsstunde der Schachtanlage Berlin

Beitrag von erloeser »

Bereits 1907 sind in Scholven die ersten Behelfsbauten errichtet worden, so dass man im Juli 2008 zügig mit dem Abteufen von Berlin beginnen kann. Bis auf wenige Schwimmsandeinbrüche in den oberen Schichten des Deckgebirges verlaufen die Arbeiten reibungslos. Die Recklinghäuser Sande dieser oberen Schicht, werden aufgrund einiger weniger Einbrüche bis auf 40 Meter nach dem Senkschachtverfahren mit Schuh geteuft.

Im Herbst 1908 ist bei 370 Metern in Scholven das Steinkohlengebirge erreicht und bereits drei Monate später die dritte Tiefbausohle bei 558 Metern ausgesetzt, nachdem ab der ersten Sohle von Hand weiter geteuft wurde.

1911 findet die erste verkaufsfähige Kohlenförderung statt. Die verwertbare Jahresförderung beträgt 7.795 Tonnen.
(Quelle: Hibernia)

Zu Förderbeginn setzt sich die Belegschaft der Schachtanlage Berlin aus genau 100 Mann wie folgt zusammen: 1 Zechenbetriebsführer, 4 Steiger, 1 Schachtmeister, 1 Rangierer, 1 Platzmeister, 2 Maschinenwärter, 2 Maschinisten, 1 Kontrolleur, 1 Holzarbeiter, 1 Aufseher und 85 Bergleute.
(Quelle: Scholven Chronik)

Am 15. Juli 1913 kommt es in Scholven zu einem Grubenunglück. Bei einem Grubenbrand sterben 4 Bergleute an den Brandgasen, ein Mensch wird verletzt.
(Quelle: Bergarbeiterzeitung Nr. 25, 1913)

Bis zum ersten Weltkrieg stehen die beiden Fördergerüste, Sieberei und Verladung, eine Kohlenwäsche, die Werkstattgebäude, das Kesselhaus, das Zentralmaschinenhaus und das Fördermaschinenhaus, das Zechenhaus, die Waschkaue, die Ziegelei, das Pförtnerhaus und der Turbogenerator. Während des Krieges wird eine zweite Ofengruppe mit 60 Regenerativöfen (1915) und eine zweite Kohlenwäsche errichtet.

Bild
Foto: www.der-foerderturm.de.. hab mal die Ansichtskarte aus dem St. Joseffred hierher geholt:

Die Ansichtskarte von 1910 zeigt die beiden Teufgerüste über Schacht 1 links und Schacht 2 rechts von der an der südlichen Zechengrenze entlang laufenden Heidestraße in Höhe Löhstraße/ Metterkampstraße. Links neben Schacht 1 stehen noch die ersten Behelfsbauten
Zuletzt geändert von erloeser am 02.07.2008, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Zeche Scholven 1933

Beitrag von erloeser »

Schachtanlage Scholven 1933

Bild

Bild: Rabas, Stricker: Gelsenkirchener Bergwerke im Bild, Schachtanlage Scholven

Das Foto zeigt die Zeche von Nordwesten. Im Vordergrund die Fördermaschinenhäuser, in der Mitte links das Fördergerüst von Schacht 2, rechts das von Schacht 1, anschließend die Kohlenwäsche. Im Hintergrund der Gasometer und eine Kokskohlenbrücke der Kokerei. Das Foto ist von Elektrofahrsteiger Schiffmann gemacht worden. Für die Architektur der damaligen Zeit soll ein "Baumeister" Schüttler verantwortlich gewesen sein.

(Quelle: der Vestische Bergmann)

weitere alte Fotos von Scholven und anderer Gelsenkirchener Bergwerke findet ihr in:
Rabas, Stricker, Gelsenkirchener Bergwerke im Bild.

Die in den letzten Beiträgen angeführte Literatur ist im Stadtteilarchiv Rotthausen einsehbar und Grundlage für mein Buch über Scholven mit dem ich Euch hoffentlich dieses Jahr noch eine Freude bereiten kann.

Wer alte Bilder, Dokumente oder andere Quellen zu Scholven hat: Immer her damit. Bis 1945 steht die ganze Kiste und beträgt bereits 80 Seiten. Macht Euch also auf was gefasst und helft mir gefälligst. Danke! :P

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Für Deine Mühe, detalierten und ausführlichen Berichte zieh ich schon mal den Hut. Leider kann ich nichts dazu beitragen, aber wenn davon ein Buch erstellt wird bin ich schon ein Käufer Deiner Arbeit. :respekt:

Dann sollte sich der WDR bei Dir melden und mit Deiner Hilfe eine Dokumentation drehen. Natürlich fehlt jetzt dafür altes Film-Material.
Hömma!

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

Ich habe eine Rohfassung von erloeser schon mal lesen dürfen.

Mein absoluter Respekt!

Ich übertreibe nur ein ganz klein wenig wenn ich behaupte: "Das wird das Standardwerk über Scholven!"

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