Mal wieder Spitze - oder wie lange machen wir das noch mit?

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mensch
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Ignorieren wäre noch zuviel

Beitrag von mensch »

Auch jetzt ist GE so "fleißig" wie Stuttgart.

Das ist keine "Studie", sondern reines Klamauk-Politmarketing.

Schon das angebliche Ziel, die Nachteile von Überregulierung zu erfassen, zeigt bei der Anwendung auf Kommunen völlig Ahnungslosigkeit.
Schließlich sind die Gesetze praktisch nur von Land und Bund abhängig, so das Münster (Platz
2) und Gelsenkirchen im wesentlichen identisch reguliert sind.

Die Ergebniswertung "faul" zeigt erst recht, dass reine Effekthascherei das Ziel ist.

Mein Tip:
Da möchte sich jemand für die Spenden der INSM qualifizieren und hat ein paar Leute gezielt auswählen lassen, welche Statistiken für gängige Klischees passen...

Ruhpottler46
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Beitrag von Ruhpottler46 »

Man kann auch davon ausgehen das es im nächsten Jahr noch sehr viel schlimmer kommen wird und Gelsenkirchen einen Ruf und Image bekommen wird was wohl kaum einer für möglich gehalten hätte.
Vor allem im Negativen bereich.
Leider
Nutze den Tag und habe Spass im Leben.

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brucki
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Beitrag von brucki »

Ruhpottler46 hat geschrieben:Man kann auch davon ausgehen das es im nächsten Jahr noch sehr viel schlimmer kommen wird und Gelsenkirchen einen Ruf und Image bekommen wird was wohl kaum einer für möglich gehalten hätte.
Vor allem im Negativen bereich.
Leider
Warum? :shock:

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rapor
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Beitrag von rapor »

Murpy's Gesetze:
Nichts ist so schlimm, daß es nicht noch schlimmer kommen könnte. Folgerung: Lächle, und fürchte dich nicht vor dem nächsten Tag.
sowie:
Negative Erwartungen bringen negative Ergebnisse. Positive Erwartungen bringen auch negative Ergebnisse.

Dude’s Gesetz über Alternativen : Von zwei möglichen Ereignissen wird nur das nicht gewünschte tatsächlich eintreffen.

Schopenhauer’s Entropie-Gesetz : Wenn man einen Teelöffel Wein in ein Faß Jauche gießt, ist das Resultat Jauche. Wenn man einen Teelöffel Jauche in ein Faß Wein gießt, ist das Resultat ebenfalls Jauche.
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sirboni
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Beitrag von sirboni »

Ruhpottler schreibt:
Man kann auch davon ausgehen das es im nächsten Jahr noch sehr viel schlimmer kommen wird und Gelsenkirchen einen Ruf und Image bekommen wird was wohl kaum einer für möglich gehalten hätte.
Vor allem im Negativen bereich. Leider
Warum leider :?:
Das erleichtert doch nahezu Alles, denn "Ist der Ruf erst ruiniert..............." :!:

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Hallo @ sirboni
Wahrheiten müssen oft aufpoliert werden, sonst werden sie langweilig. :ironie:

Ruhpottler46
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Beitrag von Ruhpottler46 »

@brucki

Es werden im nächsten Jahre ca 5000 Rumänen und Bulgaren in Gelsenkirchen erwarte die hier arbeit suchen, dazu kommen noch spätestens am Ende des Jahres die Opelaner, Thyssen Krupp, Ehrenreich und viele andere.
Plus noch die normalen Arbeitslosen und die Menschen aus Griechenland, Italien, Spanien und Portugal.
Geplant ist zudem das in den nächsten Wochen wieder einige Containerlandschaften aufgebaut werden sollen, unter anderem in der Bergmannstrasse.

Bei so vielen Arbeitsuchenden wird es sehr schnell passieren das es immer mehr demotivierte und frustriete Menschen geben wird.
Welche Firmen würde dann noch hier Investieren?

Große Firmen wo 500 und mehr Arbeitsplätze entstehen und von dessen Lohn man leben kann sind nicht in Sicht eher das Gegenteil. Vor allem wenn ich mir die angekündigten die Schließungen und Arbeitsplatz rationalisierung im gesamten Ruhrgebiet anschaue.
Das einzige was wohl in der nächsten Zeit ausgelastet ist sind die Unis.
Nutze den Tag und habe Spass im Leben.

TheoLessnich
Abgemeldet

Beitrag von TheoLessnich »

Gelsenkirchen war ursprünglich eine Malocherstadt. Typisch für den überwiegenden Teil des Ruhrgebiets. Doch schon in den 60ern zeichnete sich auch hier der Niedergang der Schwerindustrie ab, die ersten Zechen wurden geschlossen. Es dauerte bis sich die Starre löste, und man erst nur zögerlich anfing, Brauchbares für die Substitution zu entwickeln. (Die PR-Arbeit kam auch nicht mit der Münchener Agentur Hampe in die Gänge.) Der einzige Lichtblick damals, die Unis. Die produzierten nicht nur Qualifikation, mehr noch, qualifizierte Menschen. Rational hätte man annehmen müssen, das Ruhrgebiet einschließlich Gelsenkirchen wird zur Keimzelle von Innovationen. Noch heute tränen mir die Augen bei der Retrospektive, wie dieses wertvolle "Humankapital" verrottete, weil man es nicht zu nutzen verstand, offenbar niemand auf die Idee kam, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen zu konstituieren.

Ein aus dem Erwerbsleben geworfener Arbeitnehmer verfällt zwangsläufig in mehrfacher Hinsicht. Sein Fachwissen verflüchtigt sich nach und nach. Sein Lebensrhythmus verändert sich. Die Innovationen seiner schnelllebigen Arbeitswelt gehen an ihm vorbei. Daher bedarf es einiger Reintegrationsanstrengungen, einen Langzeitarbeitslosen für das Arbeitsleben zu rehabilitieren.

Die Studie des österreichischen Kritikers kann ich mangels Kenntnis nicht beurteilen, die Interpretation "faul" halte ich nicht nur für unwissenschaftlich und polemisch, auch diskreditiert sie die Studie selbst. Für zutreffend halte ich allerdings - falls das die Studie aussagt -, dass im Ruhrgebiet, also auch in Gelsenkirchen, mit den in den Ausbildungseinrichtungen, insbesondere den Unis aufwendig aufgebauten Wertschöpfungsfaktor Arbeit und Wissen Schindluder getrieben wurde.

TheoLessnich
Abgemeldet

Beitrag von TheoLessnich »

Ist nicht von Schopenhauer, auch kein Entropiegesetz, aber:
Sperrt der Bauer sein Schwein in den Pferdestall, wird da aus dem Schwein nie ein Pferd, es wirft da auch keine Fohlen. Wohl wird dabei aus dem Pferdestall ein Schweinestall.

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rapor
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Beitrag von rapor »

Wenn man einfach mal so durch unsere Stadt fährt, kreuz und quer, kommt man dann wohl auf die Idee, wow, hier zieh ich hin, hier will ich gerne leben?
Wenn man zu unterschiedlichen Uhr- und Jahreszeiten durch verschiedene Stadtteile geht, kommt dann dieser Wunsch auf?

Ich kann es nicht sagen, ich bin Eingeborener, dies ist meine Heimat, hier bin ich zuhause und kenne mich aus.

Aber von außerhalb würde ich glaube ich, nur gezielt zu einigen wenigen Orten und Ereignissen kommen, aber weder zum Einkaufen oder einfach herumschlendern.
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Ruhpottler46
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Beitrag von Ruhpottler46 »

@rapor
Es war auch mal anders gewesen.
Da war Gelsenkirchen eine Pulsierende Stadt wo immer etwas Los war.
Aber irgendwie hat sich fast alles geändert.
Schade irgendwie.
Man kann den alten Zeiten wo wirklich was los war hinterhertrauern
aber leider nicht zurück holen.
Nutze den Tag und habe Spass im Leben.

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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

rapor hat geschrieben:Wenn man einfach mal so durch unsere Stadt fährt, kreuz und quer, kommt man dann wohl auf die Idee, wow, hier zieh ich hin, hier will ich gerne leben?
Wenn man zu unterschiedlichen Uhr- und Jahreszeiten durch verschiedene Stadtteile geht, kommt dann dieser Wunsch auf?

Ich kann es nicht sagen, ich bin Eingeborener, dies ist meine Heimat, hier bin ich zuhause und kenne mich aus.

Aber von außerhalb würde ich glaube ich, nur gezielt zu einigen wenigen Orten und Ereignissen kommen, aber weder zum Einkaufen oder einfach herumschlendern.
Ich bin Zugezogener (rund 35 Jahre her), mich hat meine Lehre und die damit verbundenen Bekanntschaften, Freunde und die daraus resultierenden Ereignisse hergebracht. Ich habe eine Zeit lang aktiv versucht, die freie Kultur mit zu unterstützen, habe mich engagiert. Vor ca. 10 Jahren auf Grund der Beschäftigung in der "sicheren" Solarindustrie habe ich ein Häuschen gekauft, und dies als Grund genommen, über den Verfall hinweg zu sehen. Nun, die Solarindustrie gibt es nicht mehr, die Stadt ist weiter verfallen, ich bin Pendler geworden, meine Frau war es schon lange. Nur das schulpflichtige Kind, und die Tatsache, dass meine Frau und ich in entgegengesetzte Richtungen pendeln hält uns noch hier, neben dem Haus. Ich habe mir vieles schöngeredet, aber es wird schlimmer. Zusätzlich sinkt der Wert des Eigentums immer mehr, da unsere Siedlung mittlerweile umzingelt wird von einer mobilen ethnischen Minderheit, welche das optische Ansehen der Gegend durch erhöhtes nicht fachgerechtes Abfallentsorgen weiter rapide nach unten zieht.

Wenn es irgend wie gänge, wäre ich schon längst weg. Jede Heimfahrt nach dem Urlaub ist eine Qual, wenn ich durch unsere Vorzeigestraßen im Süden fahren muss, bevor ich in meine (noch) schöne Siedlung am alte Friedhof ankomme. Ich bemühe mich jedes mal, so lange es geht nicht in die Innenstadt zu kommen, wenn man aus England, Bayern oder Norddeutschland wiederkommt, ist das einfach nur ein negativer Schock. Ich kann leider nichts mehr verklärt sehen, mir tun die Leute leid, welche auf dem ehemaligen Geldbach Gelände gekauft haben, deren Eigetumswert sinkt schon, bevor sie überhaupt eingezogen sind.
Der Rumbalotte

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gutenberg
† 26.10.2015
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ein Drama

Beitrag von gutenberg »

@ rumbalotte

Du glaubst nicht, wie ich das nachempfinden kann. Und wie heilfroh ich bin, dass ich zu meiner "Emigrantenzeit" keine Verpflichtungen im "Gebiet" hatte. ich meine natürlich eine Immobile. Ich hatte vorher oftmals schon Abschied genommen und bin für kurze Zeiten ins Elternhaus zurückgekehrt (ich war damals noch jung, zwischen siebzehn und Barras) um die Wunden zu lecken.
Und auf einem Gang durch mein geliebtes Buer, mit einem "Halben" in Hennes Möllers Hexenhäuschen und einer Currywurst beim Jansen Kraft für neue Unternehmungen zu schöpfen. Buer war damals noch Buer. Eine liebenswerte Einkaufsstadt im Norden des Ruhrgebietes, mache sagten, im Süden des Münsterlandes.
Der endgültige Abschied fiel mir sehr schwer. Ich erinnere mich, das ich den ersten Adventskalender für meine Kinder mit der Urbanuskirche in einem winterlichen, heimeligen Buer malte und bastelte.
Ich bin vor nicht allzulanger Zeit, nicht einmal ein Jahr, mit meiner - mittlerweile erwachsenen - Tochter, in Scholven beginndend und auf alten Spuren wandelnd durch Buer und Gelsenkirchen gefahren. Es war erschütternd. Meine Tochter bemerkte angesichts der zubetonierten Freiheit, dass ich "feuchte" Augen bekam. Sie dachte es wäre Heimweh. Das war es nicht. Es war Wut darüber, dass sich kein Bueraner gegen die Verschandelung seiner Stadt gewährt hat. Und es war Frust und Mitleid. Ich wohne nun schon über 30 Jahre im Münsterland. aber noch nie habe eine Heimfahrt so genossen.
Als ich meine Tochter nach ihrem Eindruck über meine alte Heimat frug, sagte sie nur "Nackter Beton, verfallende Häuser, menschenleere Straßen, vom Winde verwehter Abfall, Dreck und Schmutz. ich verstehe nicht, wie Du hier leben konntest.
Was soll man auch von einer "Industriestadt" erwarten, die alles, was das Wohnen lebenswert macht (nennt es ruhig "Gemütlichkeit"), unter dem Deckmantel der "Modernisierung" zubetoniert, und stolz einen Fußballverein als größten Arbeitgeber propagiert?

PS: "Ruhm und Ehre der baltischen Flotte oder was?"

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revier04
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Beitrag von revier04 »

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Glück auf,
bin zurzeit beruflich in Hamburg. Wenn man hier abseits der touristischen Ausflugsziele durch die Viertel geht, trifft man immer wieder auf bewohnte Häuser, die ziemlich "heruntergekommenen" sind. Also vergleichbar z.B.
mit unserer Bochumer Str.. Dazu kommt dann auch die Verdrängung des Einzelhandel durch Filialisten bzw. durch Handelsketten. In Teilen versucht man dagegen Widerstand zu leisten. Was tun die Bürger von Gelsenkirchen?

Gruß aus Hamburg
Revier04

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rumbalotte
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Re: ein Drama

Beitrag von rumbalotte »

gutenberg hat geschrieben:... Ich wohne nun schon über 30 Jahre im Münsterland. aber noch nie habe eine Heimfahrt so genossen.
...

PS: "Ruhm und Ehre der baltischen Flotte oder was?"
Genau das ist das Gefühl, nur habe ich es eben leider anders herum. Es gibt fast nichts mehr, was schön ist, man freut sich hier über Ausnahmen (saubere gepflegte Grünanlagen, vernünftig ausgestattete Schulklassenräume), welche woanders selbstverständlich sind. Das kann es nicht sein. Ich zahle genau soviel Steuern wie Leute in den "schönen" Städten, und bekomme hier keinen Gegenwert, ganz im Gegenteil, der Wert meines Eigentums hier wird sogar noch systematisch(!) durch nicht stattfindende Zuwanderungskontrolle und -besiedlung rapide gemindert!

@PS: Den Ruhm soll die baltische Flotte haben :D
Der Rumbalotte

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